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  • Day 264

    Unsere Frauen kriegst du nicht!

    April 9, 2018 in Myanmar ⋅ ⛅ 19 °C

    Es trug sich zu, dass die Chin Frauen die schönsten im Königreich waren und der König sie zur Frau nehmen wollte. Aber da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Um Ihren Frauen die Schönheit zu nehmen und sie somit vor dem König zu schützen, fingen die Chin an die Gesichter der Frauen zu tätowieren. Dies war der Beginn dieser Jahrtausende alten Tradition.

    Tätowiert werden die Mädchen bereits mit 9 Jahren. Die Haut ist noch nicht so dick und die Prozedur damit "weniger" schmerzvoll. Jeder Stamm hat sein eigenes Muster. Ich bin bei den Leizo. Das Spinnenmuster soll die Stammeszusammengehörigkeit symbolisieren. Geheiratet wird nur innerhalb des Stammes.

    Der König wollte die Chin nach der Tätowierung tatsächlich nicht mehr. Aber für die Männer des Stammes wurden die Frauen dadurch noch schöner. Wer kein Tatoo hatte, konnte sich eine Hochzeit direkt abschminken & die kleinen Mädchen freuten sich auf den Tag ihres Tatoos, auf dem Tag an dem sie schön wurden.

    Mittlerweile ist das Gesichtstatoo staatlich verboten. Wer es trotzdem macht, darf die Schule nicht besuchen. Dieses fruchtet häufig und konnte die anfängliche Ermordung der Tätowierer und der tätowierten Frauen zum Glück als Druckmittel des Staates ablösen.

    Und so treffe auch ich nur über 60jährige Frauen mit dem Tatoo im Gesicht an.
    Lediglich rund um Mindat gibt es einige Frauen, die lieber auf Bildung, als auf das Tatoo verzichten möchten.
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