Guatemala
Santiago Atitlán

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 79

      Weiberfastnacht mit Kräuterfrau

      June 1, 2022 in Guatemala ⋅ 🌧 17 °C

      Unser Start am Lago Atitlan war ja zunächst etwas bescheiden verlaufen. Bei Regen auch kein Wunder. Warum also dem nichts entgegen setzen und bei triest-grauem aber noch stabilem Wetter zu einer Seekreuzfahrt aufbrechen. Laut unserem Führer gibt es zwei verschiedene Winde am See, ich habe mir die Richtungen nicht gemerkt, aber einer führte zu ruhiger und der andere, na ratet, welchen Wind wir erwischt haben. Die ca. 25 Minuten Fahrt nach San Juan LA Laguna fühlte sich vermutlich ähnlich an wie der Fahrt mit der ein Hesse erst kürzlich den Geschwindigkeitsrekord auf einem Bobbycar auf sagenhafte 130,7 KM/H hochgeschraubt hat. Nicht schön und die Tour war schon dadurch gelungen, dass wir endlich wieder auf Festland waren.

      Dann einen steilen Hügel hinauf und an einer Kindergruppe, die in Trachten einen Tanz für die diversen Gruppen die ähnlich wie wir die Überfahrt an diesem Tag gewagt hatten. Kinder in Kostümen sorgen ja gemeinhin immer für Begeisterung. Hätten wir gewusst, dass es ein Regentanz war. Jedenfalls ging es von der Hauptstrasse aus erstmal auf ein unspektakuläres Grundstück mit zwei Häusern im gefühlten Rohbau (kein Verputz, alles sehr einfach) und einem auf den ersten Blick wild wuchernden Kräutergarten. Die Dame des Hauses begrüßte uns aber sehr freundlich mit strahlendem Gesichtsausdruck, der nicht vorrangig von einer mittels wundersamer Kräutermischung gepflegten Zähnen sondern eher durch zwei in ihre Schneidezähne eingelassenen Goldsternen glänzte. Dann setzte sie sich mit uns hin und erzählte von ihrem Leben als Kräuterfrau, zertifizierte Hebamme und Mitarbeiterin der Kooperative, die verschiedene Kräutermischungen, Pasten und Seifen herstellte. Dabei durften wir ca. 40 verschiedene Kräuter und Blätter reiben, riechen und raten.

      Nach dieser ersten Station ging es zu einer weiteren Kooperative, in der 25 Frauen aus der Gemeinde sich zusammengetan hatten um ausschließlich mit Naturprodukten zu spinnen, färben und zu weben. Den Herstellungsprozess vom Säubern der Baumwolle zu sehen und sich vorzustellen, wieviel Zeit und Mühe in einem kleinen Stück Stoff steckt, war enorm beeindruckend. Und selbst wenn die auf industrieller Basis gefertigten Stoffe auf der Kao San Road von Panajachel vielleicht noch etwas stärker strahlten, konnte ich Miss I und FF nicht lange widersprechen als es darum ging sich zwei Erinnerungsstücke mit nach Hause zu nehmen.

      Und dann begann der Regen. Wir standen noch auf dem Steg und warteten auf unseren Kapitän, der uns nach Santiago Atitlan bringen sollte. Es blieb gerade noch genug Zeit sich in einem anderen Böötchen in Sicherheit zu bringen. Die nur kurze Fahrt „genossen“ wir dann auch lieber mit heruntergelassenen Plastikjalousien und wurden dennoch recht nass.

      Da kam die Mittagspause in Santiago gerade recht und wir kehrten kurz in einem lokalen Restaurant zu der inzwischen schon üblichen Fischsuppe und Limonade ein. Wobei der Kelch in welchem FF sein tägliches Süßgetränkkredenzt wurde diesmal eher die Ausmaße eines Germanischen Füllhorns hatten. Ein Humpen Sirup. Aber so sind die Regeln

      Gestärkt ging es mit dem TukTuk zu einem auf den ersten Blick ganz normalen Hausgang in dessen Flur allerdings schon eine bunte Mischung Menschen stand. Es handelte sich um den Sitz eines Schamanen, der immer für ein Jahr bestimmt wird dem Ortsheiligen Maximon Heimstätte zu gewähren und die Zeremonie der Opfergaben zu organisieren. In dem kleinen verräucherten Zimmer in dem sich in der Mitte die kleine Figur des Maximon, ausstaffiert Zigaretten und brennenden Kerzen. Der interessierte Betrachter der beigefügten Fotos wird erkennen, dass er zudem mit dutzenden abgeschnittenen Krawatten behängt war, was den Rückschluß erlaubt, dass es sich in Wirklichkeit um einen um 1796 nach Kölner handelt, der die Einheimischen nicht zum rheinischem Katholizismus missionierte sondern bei der Gelegenheit dann auch gleich den Karneval inklusive Weiberfastnachtsbrauchtum einführte. Daher war es auch nur folgerichtig, dass zu den Opfergaben neben schnödem Mamon (Katholizismus) vor allem Zigaretten und Schnaps gehörten. Unser Reiseführer war ob dieser Historienauslegung zunächst sprachlos, sagte aber zu dies in seine zukünftigen Ausführungen zumindest als eine Möglichkeit mit aufzunehmen.

      Nach dem Brimborium rund um Maximon, bei dem sich ob der krassen Trennung zwischen den touristischen Gaffern und den auf diese Weise zum Objekt degradierten „Darstellern“ die Frage stellte, ob man (ich) überhaupt Teil einer solchen Situation sein möchte oder ob es nicht besser sei solche Geschichten aus größerer Distanz meinetwegen auch in Büchern oder Dokumentationen zu erleben. Schlußendlich siegt aber dann doch die Neugier und der Drang an etwas spirituell Besonderem teilzuhaben. Wobei der Eindruck bleibt hier nur Eindringling zu sein. Dem Streben nach Ablass mag da die entgegengekehrte Auslegung zu Gute kommen, wonach eher wir mit unserem ungelenken Verhalten von den Einheimischen beobachtet und damit unsererseits zu Objekten gerne auch der Belustigung werden. Kann ich mit leben und versuche dennoch die Situation entweder mit einem Lächeln aufzulösen oder ganz herkömmlich hinterfotzig die Kamera eher heimlich einzusetzen. Jedenfalls ging es nach Maximon zu einer Kirche, die während der Unruhen in denen die indigene Bevölkerung sich gegen die Entrechtung durch die guatemaltekische Regierung auflehnte ein Zufluchtsort für viele Familien war. Der seinerzeitige Pfarrer der Gemeinde wurde vom Militär in einer Nacht und Nebelaktion hingerichtet. Sein Herz befindet sich noch heute unter einem Altar am Eingang der Kirche und wird von vielen Einheimischen verehrt, da er sich auch mit Schulgründungen und anderen sozialen Taten eingesetzt hatte.

      Etwas leichtere Kost war dann der Spaziergang über den Markt zurück zum Boot. Dabei kamen wir an der Darstellung einer überdimensionalen 25-Centavos-Münze vorbei. Der Hintergrund bestand darin, dass ein junges Mädchen aus dem Ort (und die Nachbarin unseres Führers) in den 70er Jahren einen Wettbewerb gewonnen hatte und als Preis mit ihrem Konterfei auf der Münze verewigt wurde. Mehr hat sie dann auch nicht dafür bekommen. Die Moral von der Geschichte wäre damit, dass es besser ist fremdes Geld zu besitzen als sich darauf wiederzufinden. Doch zumindest kurzzeitig nahm es dann doch noch ein gutes Ende, da sich der Sohn Ende der 2010er Jahre beschwerte und der Staat der inzwischen alten Dame zumindest eine kleine Leibrente gewährte. Besser spät als nie!

      Zurück zum Hotel ging es wieder quer über den See, der sich aber nach dem Regen beruhigt hatte und so verlief die Fahrt an den drei Vulkanen Atitlan, Toliman und San Pedro, die allerdings weiterhin in Wolken gehüllt waren, vorbei glatt und ohne Hüpfburg-Feeling.

      Zuhause noch ein Kaffee im Cafe Chinajul und abends auf einer Nudelsuppe zum Japaner, der mit Ausnahme der zunächst halb roh servierten Dumplings eine recht gute Ramensuppe und ein Terriyaki-Lachsfilet im Angebot hatte. Zumindest so gut, dass Miss I sich am nächsten Tag mit FF nochmals dorthin aufmachte um in Ruhe und ungeteilt eine weitere Nudelsuppe zu essen, während ich mich im Schweisse meines Angesichts dem Blog-Post widmetet und Leben oder zumindest Gebiss beim Genuss eines Hähnchens riskierte. Aber das ist eine andere Geschichte.
      Read more

    • Day 34

      San Marco, San Pablo & Santiago Atitlán

      October 9, 2022 in Guatemala ⋅ ☁️ 20 °C

      San Marco is village known for its hippie vibes. There are many yoga hostels, shops with natural cosmetic, vegan restaurants and many hippies.
      San Pablo is more touristic villages with many restaurants, souvenirs shops and cacao and coffee places where they're also making tours about it.
      In Santiago Atitlán, where we also had our couchsurfing, is more authentic village, showing how people really live. For example you can see women washing their clothes in the lake as they we doing that since very long time.
      Read more

    • Day 91

      Santiago Atitlán

      January 6, 2015 in Guatemala ⋅ ⛅ 20 °C

      Cosmic Convergence Festival...drei tage zwischen drei vulkanen mit allen reisenden schoenen menschen getanzt geliebt gelacht und das neue jahr in buntester weise begruesst.....alles selbst gemacht und elli und ich in der building crew, wunderbare zeit und rauschendes fest!Read more

    • Day 20

      Coup de mou

      January 23, 2022 in Guatemala ⋅ ⛅ 24 °C

      Bon, après notre petit dej de Kellogg's sur la terrasse de l'hôtel (vue magnifique 🤩) on se fait un bilan avec Elvina.

      Bizarrement, on sentait qu'on avait un peu perdu notre mojo et notre niaque depuis quelques jours ... Et on se fait le même constat:
      On n'est pas fans du Guatemala pour le moment et on se demande pourquoi, parce que c'est quand même assez chouette ...

      Je pense que les COVID à répétition nous ont bien secoués et nous ont empêché de faire plein de trucs depuis 15 jours... (Pia va beaucoup mieux au passage !)

      Peut être aussi parceque pour le moment, on n'a pas vu grand chose de différent du Mexique ...

      Toujours est-il que ça nous fait réfléchir sur l'ordre des pays à venir !

      On part faire un tour à Santiago pour y passer l'après midi.
      En arrivant, on rencontre Esteban (chauffeur de tuk tuk) qui nous proposer de nous faire visiter la ville ... OK !
      Il est cool ... Et la ville nous plaît super bien, c'est super typique !!!

      Vue sur le lac imprenable, ponton pour nager (au milieu des algues mortelles ☠️), église, marché ... Et ...
      ... visite du dieu maya MAXIMON ! (Rien a voir avec le livreur de surgelés !!!)
      Lui on le kiffe! Il a pour offrandes des clopes et des binouzes et il est habillé à la cool ... Le recueillement se fait donc une bouteille à la main!!En échange, il vous garde en bonne santé et vous protège 😬🤩

      Même le trajet en lancha pour traverser le lac était agréable !

      Till et Joe ont trouvé des cadeaux pour Pia sur le marché d'artisans ... On refait donc une soirée d' anniversaire 🤷 !
      Read more

    • Day 22

      Santiago Atitlán

      December 8, 2013 in Guatemala ⋅ ⛅ 19 °C

      Lake Atitlan is one of the most beautiful and memorable places I have visited. For two weeks I explored over half of the lakeside towns, criss-crossing the expanse of water in boat taxis that only once ran out of gas, and were very often over-crowded.

      There is a noticeable population of Americans living near the lake, and the small blond hair, blue eyed children always wore their life jackets, while the young guatemalans hung onto their mothers, sometimes in twos or threes.

      On afternoon with nothing planned I decided to go chasing after the devil in Santiago. I had already chain smoked cigarettes and counted my blessings with Maximon, and I now sought the devil himself. I had heard his effigy would be burning that night in Santiago.

      I called a friend of a newly met friend and we made plans in spanish (not my skillset) for me to visit him so that we could watch the devil burn. There was activity in the main square when I arrived, mobs of people gathering, and we made our way toward a group of masked men coming out of a building.

      I was a day late, I realized at that moment, studying the masks of cartoon-like animals that marched past us to the basketball court. Imagine gathering up all the unknown mascots in Disney Land and watching them dance like they were auditioning for Katy Perry's halftime show. (Left shark may have originally been a part of this group). This is what we stumbled upon, while chasing after the devil.

      We left the town's center before the dancing ended, following another friend of my even more recently met friend through side streets and back alleys, now seeking the virgin mary, I was told. It was her day now, and not the devils. An eight piece brass band blared out of a room where only ten people could sit comfortably, as men who may not drink a drop of alcohol any other time of year, slurred and swayed and pulled me up to dance, while onlookers smoked cigarettes that they ashed onto the floor.
      Read more

    • Day 90

      Bootsausflug nach Santiago Atitlan

      November 19, 2017 in Guatemala ⋅ ⛅ 16 °C

      Durchfall war vorbei heute, ein Glück. Da die Familie heute nicht für uns kocht: Wir waren erstmal im Ort wunderbar frühstücken mit Obst und einem Minidip Joghurt und Müsli und Tee. Köstlich in einer Kaffeerösterei, sie machen sogar Schokolade selbst, nur die Abrechnung war zu unseren Ungunsten, hier muss man ständig nachrechnen und feilschen, wir Touristen haben heute 25 Q. por Bootsfahrt gezahlt, Einheimische zahlen 8Quetales, ca 1 Euro. Es war ne tolle Bootsfahrt, aber der Minihafen lag ganz woanders, deshalb mussten wir mit dem Tuktuk eilig an Straßensperre vorbei zur Abfahrt. In Santiago konnte ich mich vor Touristenläden mit Kunstgewerbe, Huipiles, Blusen und Decken usw. Kaum retten. Man wird massig aber lieb bearbeitet zu kaufen in jedem Laden. Zuletzt habe ich einer alten Omi mit Enkel die Bluse abgekauft mit Papageien natürlich, zu einen guten Preis, aber Vila sagt, sie ist gebraucht. Na ja. Das Mittag war auch köstlich, Fisch für Andreas für mich Pollo und Salat, endlich mal Essen mit Vitaminen. Lecker. Das Boot fuhr doch erst zurück, als es voll war. Traf eine Belgierin, die für Kost und Logi in einer Familie mit Landwirtschaft mitarbeitet. Sie hat ihr Boot nicht bekommen muss wohl in San Pedro übernachten. Abends war ich allein in der Baptistengemeinde fast nebenan, alles pikobello . Die Predigt ging um Gaben, jeder hat eine von Gott und soll sie auch einbringen. Aha.Read more

    • Day 167

      Der kultige Maya-Gott Maximón

      September 19, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 22 °C

      Santiago Atitlán haben wir bisher nur für einen Tagesausflug besucht. Es ist der größte und untouristischte Ort am See, mit einer ausgeprägten indigenen Identität, was meine Neugier natürlich wieder geweckt hat. Kai findet indigene Kulturen leider übrigens überhaupt nicht spannend., kommt aber irgendwie trotzdem mit. Viele atitecos (wie die Einwohner genannt werden) halten stolz am traditionellen Lebensstil der Tz’utujil-Mayas fest. Die Frauen tragen purpurfarben gestreifte Röcke und mit bunten Blumen und Vögeln bestickte huipiles, die älteren Männer noch immer lavendelfarben oder kastanienbraun gestreifte bestickte Hosen. Die cofradías (religiösen Bruderschaften) der Stadt halten die synkretischen Traditionen und Rituale des Katholizismus der Mayas aufrecht. Denn hier lebt auch der Maya-Gott Maximón, dem sowohl positive (heilende und beschützende) als auch negative (unheilvolle und verfluchende) Kräfte zugesprochen werden. Er erscheint als lebensgroße Puppe mit gebrochenem Bein, Hut, dunklem Anzug, Hemd, Krawatte, Stoffhose und teure Lederschuhe und manchmal trägt er auch Sonnenbrille, umgeben von Kerzen, Blumen und dem Duft von brennendem Weihrauch. Er wechselt alljährlich sein Zuhause in verschiedene private Haushalte und wird dort von vielen Pilgern besucht, während die "Gastfamilie" ihn versorgt. Das coole daran ist, dass Maximón ziemlich viel Alkohol und Zigaretten als Opfergaben bekommt. Der Stuhl, auf dem er sitzt, wird nach hinten gekippt und einige Tropfen Schnaps werden ihm eingeflößt; die Zigarren und Zigaretten werden von den Männern angeraucht und ihm dann glimmend in den Mundwinkel gesteckt. Musik, egal ob vorgesungen oder aus dem Radio, scheint er auch zu mögen. Außerdem wird Zeit mit ihm verbracht und miteinander geklönt. Was ein Leben.... ääh, sorry, was ein Tod. Wenn ich mal tot bin, möchte ich auch eine Maya-Göttin werden und weiterhin auch so gesellige Abende mit Kumpels verbringen können. Ich weiß leider bisher nur noch nicht, wie ich es bis zu diesem Kultstatus schaffen kann, aber ich arbeite daran.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Santiago Atitlán, Santiago Atitlan

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android