Guatemala
Setzuc

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Travelers at this place
    • Day 41

      Der Beste und bisher gefährlichste Tag

      November 20, 2021 in Guatemala ⋅ ⛅ 26 °C

      Woah! Heute wirklich viel erlebt und gesehen. Ich sitz gerade im Shuttle von Lanquin nach Guatemala-City und hänge einen Footprint hinterher. Die Fahrt dauert 7h und hier hab ich genug Zeit zu schreiben.

      Also begonnen hat der Tag relativ früh. Das Hostel wo ich gestern angekommen bin, ist nämlich gleich neben dem Eingang zu Semuc Champey. Noch vor paar Jahren konnte man nicht direkt vor Ort übernachten aber inzwischen gibt es hier zwei Hostels.

      Lisa und ich haben um 10 Uhr die Tour gebucht, von der alle Reisenden schon erzählt haben. Man macht nämlich auch eine Höhlentour, nur mit einer Kerze bewaffnet und die soll der Hammer sein!

      Da war bis zum Tourbeginn noch Zeit hatten sind wir schonmal vorgegangen und waren um Punkt 8 Uhr beim Eingang von Semuc. Wir waren die Allerersten und hatten die erste Stunde die Wasserbecken ganz für uns allein! Erst später haben wir registriert wie besonders das war, weil später wirklich viele Touristen dort rumhampeln.

      Und ja wenn man Semuc Champey und alle seine Becken erstmal sieht, verschlägts einem die Sprache! Die Wasserbecken sind mit blauen Wasser gefüllt und über 300m plätschert das Wasser stufenweise nach unten.

      Das Wasser ist relativ warm (für uns Deutsche zumindest, haben die Amerikaner von der Tour gesagt^^). Was ich anfangs gar nicht gecheckt habe, die Becken und der reißende Fluss sind zwei komplett getrennte Sachen! Die Becken sind nämlich unterwandert mit einem Höhlensystem.

      Oberhalb der Becken verschwinden unglaubliche Wassermassen in den Fels und kommen unterhalb der Becken wieder zum Vorschein. 300m läuft der Fluss unterirdisch und ja das sieht wahnsinnig aus! Da steckt so viel Kraft hinter dem tobenden Wasser!

      Die Becken von Semuc werden von kleinen Bächen gespeist, die links und rechts die hohen Felswände runterkommen oder einfach random aus Felsspalten rausschießen. Deswegen ist das Wasser in den Becken auch wärmer, weil das Wasser ruht und sich aufwärmen kann.

      Es gibt viele Stellen wo man die verschieden Stufen runterrutschen oder springen kann. In Kombination mit dem Ausblick ins Tal und den hohen Felswänden links und rechts wirklich traumhaft. Muss man gesehen haben wenn man in Guatemala ist!

      Womit wir auch ziemlich Glück hatten war, dass wir eine Mayataufe in den Becken von Smeic Champey beobachten durften. 30 Mayas stehen singend am Ufer, während der Priester mit Anzug, hüfthoch im Wasser steht. Er tunkt die Getauften rückwärts unter Wasser und die Mayas feiern und singen dazu. War was Besonderes.

      Zurück am Hostel ging dann um 10 Uhr die Tour los. Wir waren mit zwei amerikanischen Familien aus Kalifornien in der Gruppe und unser Guide für den Tag war Carlos. Ein junger Mayabursche, der bisschen sehr loco war aber ich hab mich mit ihm super verstanden und wir haben den Tag über noch viel witzige Sachen gemacht wie Köpfer von 5 Meter-hohen-Jumpspots oder einer Schaukel, die einen ewig hoch in den Fluss katapultiert hat^^ Mehr dazu später.

      Zuerst sind wir mit unsere Gruppe zum Viewpoint. Die Perspektive auf die Becken war wirklich geil! Es war aber sehr überlaufen und es hatte sich eine Schlange gebildet zum Foto machen, mit den Becken im Hintergrund -,- Touriabfertigung und ja in the end haben wir dann auch nen Bild gemacht aber unter Protest.

      Der Weg wieder runter war sehr rutschig wegen all dem Regen die letzten Tage.. 900 Stufen nach unten. Wenn man Glück hatte man festen Halt an einem rutschigen Stein oder Wurzeln. Hinter mir hats auch nen Typen hingelassen der dann bisl runtergerutscht ist..

      Unten hat uns Carlos dann die Becken und den verschwindenen Fluss gezeigt, was wir schon menschenleer in der Früh gesehen hatten. Jetzt waren viele Leute da. Zusammen mit der Gruppe sind wir nochmal alle Becken runter und da gabs dann Felsrutschen und geile Jumpspots!

      Danach gings zum Mittagessen und ja war nicht so knorke aber wir haben die Amis besser kennengelernt und haben uns gut mit ihnen verstanden. Sind zwei Familien mit jeweils zwei Kindern zwischen 8-10 Jahren.

      Und ja jetzt steht die Höhlentour an und jetzt geht's auch in Richtung dem Moment, wo ich nen Schutzengel hatte.👼

      Zur Höhle mussten wir 10 Min hingehen und auch die Brücke über den Fluss passieren. Dort zur Brücke geht eine steile Schotterstraßen runter und zu Fuß war es schon rutschig. Auf einmal kommt von oben ein mit Menschen voll beladener Transporter. Auf der Ladefläche standen sie alle und ich hab mir nichts dabei gedacht. Ich dreh mich um und geh weiter. Dann eine Sekunde später fangen hinter mir die Leute von meiner Gruppe an zu schreiben und ich hör nur dasss hinter mir was passiert. Ich dreh mich wieder um und seh den Transporter auf mich zu zu schlittern. Die Vorderachse und die Reifen waren blockiert und standen quer und der Transporter ist unkontrolliert schneller geworden.

      Auf der Strecke stand ein roter Jeep hinter den wir in sekundenbruchteilen gesprungen sind. Es ging alles sehr schnell! Als ich realisierte habe, dass der Jeep den Transporter nicht bremsen kann, kracht er schon mit einem lauten Knall auf den Jeep und stoß mich an der Schulter. Kurz davor hatte ich beschlossen weiter runter zu laufen und hab das eine Mädchen am Arm gepackt und mitgezogen weg vom Jeep. Den Schlag an die Schulter hab ich gespürt aber wir waren zum Glück rechtzeitig weg und auch die Mutter war direkt neben mir und wir sind 10 Meter weiter unten stehen geblieben.

      Der andere Teil der Gruppe hat den Aufprall direkt vor deren Nase mitbekommen und ich war mir sicher dass da jemanden unter die Räder gekommen sein muss. Aber keine Verletze und wir alle hatten wahnsinniges Glück. Die Mutter von dem Kind hat mich unten völlig aufgelöst umarmt und sich bedankt für die Rettung von ihrem Kind. Adrenalinpegel war wirklich weit oben!

      Wir haben uns relativ schnell wieder erholt und haben den Vorfall hinter uns gelassen und sind mit Carlos weiter.

      Beim Höhleneingang hat jeder eine Kerze in die Hand gedrückt bekommen und dann gings in die Dunkelheit. Schon von Beginn an standen wir hüfthoch im Wasser und dann irgendwann hat man sich an einem Seil festgehalten und ist durch das Wasser geschwommen. Die Kerze über Wasser. Ich voraus und hat immer gesagt bis wohin. Auf einmal ging eine Treppe hoch und gleich dahinter wieder Eine runter. Man musst sich beim Aufstieg ducken und es war soo krank geil! Wahnsinn! Niemals möglich in Europa. Wir hatten nur Badehose und Badeschuhe an und das bisschen Licht der Kerze.

      Man hört ein lautes Rauschen und man steht hüfthoch im Wasser. Ohne Spaß genau das richtige Abendteuer und ich glaub mim Luki könnt ich mich hier Tage drin aufhalten ^^

      Dann musste man wieder einen Teil schwimmen und es wurde immer lauter bis wir einen Wasserfall hin der Höhle erreicht hatten. Carlos hat uns geholfen, uns durch den Wasserfall zu schwingen und dann war man hinter dem Wasservorhang verschwunden. Da wäre eigentlich eine Treppe weiter nach oben gegangen zu einem Loch, wo man ins Dunkle reinspringen kann aber wir mussten leider abbrechen wegen den Kindern..

      Es war eh schon ein Wunder dass sie überhaupt so weit gekommen sind und die Eltern das so lange tolleriert haben.. In Europa gilt sowas als Expedition und man hat wrsl Neoprenanzüge und Helme, hier in Guatemala war das bei einer stinknormalen Tour dabei ^^

      Als wir wieder draußen waren ging die Tour noch weiter und wir haben uns aufgeblasene Autoreifen geholt und uns den schnellen Fluss Abwärts treiben lassen. Und der ist im Gegensatz zu der Höhle und den Becken von Semuc schon kälter. Auf dem Weg dorthin war noch diese Schaukel, die 10 Meter hoch befestigt war und man konnte ewig weit durchschwingen. Von einer Höhe von 4 Meter musste man dann abspringen weil wenn du wieder zurückschaukelst dann ist vorbei, weil du gegen einen der Pfosten knallst.

      Auf jeden Fall haben wir mit den Reifen eine Kette gebildet und uns treiben lassen. Carlos, Lisa und ich hatten unseren Spaß und hatten eine Wasserschlacht. Auf einmal kam die Sonne raus und sie hat sehr gut getan. Eigentlich hat nur ein Bier gefehlt. Und ja plötzlich springt von der Brücke ein Mayanjunge mit einem Schwimmreifen ins Wasser neben uns und hat ein Sixpack Corona Bier in einer Kühltruhe dabei und wollte es uns verkaufen. Und die Chance kriegt man nur einmal im Leben und so hatten wir allesamt mit den Amis dann ein Bier in der Hand^^ viel zu witzig! Unvergesslich wieder der Junge mit dem Bier da ins Wasser springt und zu uns her rudert. Da war nämlich auch ordentlich Strömung so ists nicht.

      Vom Hostel wurden wir dann auf der Ladefläche von nem Transporter nach Lanquin gebracht. Wir hatten Backpacks schon dabei und ich hab mich mit den Amis die ganze Zeit unterhalten. Die gehen voll in Ordnung, weil normalerweise sind die Amis einfach arrogante Deppen😅

      Und da wir am Tag davor bei Nacht nach Semuc gekommen sind, hab ich jetzt die Strecke mal am Tag gesehen. Abendteuerlich von vorne bis hinten! Wirklich durchs Niemandsland mit vielen ähnlichen Steigungen wie bei dem Unfall heute. Letztendlich gut angekommen in Lanquin haben Lisa und ich uns dann ein Hostel gesucht und sind Vista Verde hängen geblieben.

      Eigentlich kein Partyhostel aber heute Abend ja! Alles hat damit angefangen dass ich dem Personal geholfen habe einen Tisch zu tragen. Darauf hat mich ein Norweger(Christan) angesprochen ob ich Beerpong spielen möchte und so gings dann los. Die Mayaffau hat voll aufgefahren und versucht glaub ich derzeit, das Hostel zu einem Partyhostel umzukrempeln, weil das bringt einfach Geld!

      Wir waren bestimmt 30 Leute und haben Beerpong und Fußball jongliert und ich hab mit einem Anderem Deutschen Flunkyball etabliert. Witzig.

      Am Abend hab ich dann noch meine erste Tarantula gesehen und nach drei Servezas gings ins Bett. Morgen steht wieder eine 7h Busfahrt nach Guatemala-City an und ich hab keinen Bock drauf^^

      War ein mega Tag und ich muss erstmal alles verdauen!
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