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- Nov 23, 2024, 8:25 AM
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 477 m
- GuineaNzerekore RegionNzerekore PrefectureNzérékoré7°45’26” N 8°49’6” W
N’zerekoré - Ganta
November 23, 2024 in Guinea ⋅ ⛅ 22 °C
Zum Frühstück gab es wieder ein Rührei und einen Korb geschnittenes Baguette pro Person. Mir genügte das. Nach Butter wagte ich gar nicht zu fragen. Ein anderer Mitreisender war weniger vorsichtig und fragte nach Marmelade. Das schien die durchaus freundliche Küchenfachkraft weder auf Englisch noch auf Französisch einordnen zu können. Als Alternative wurde Mayonnaise offeriert, was aber keinen besonderen Anklang fand.
Die Abreise verzögerte sich noch um eine Stunde, da das mittlere Fahrzeug noch in der Werkstatt und der Bus mit dem verspäteten Gepäck noch nicht angekommen war.
Gegen 9 Uhr fuhren wir zum Ethnografischen Museum in N‘zerekoré. Leider war es dem Museumsdirektor wie schon gestern Abend nicht möglich, das Museum für uns zu öffnen.
Unverrichteter Dinge mussten wir unsere Fahrt in Richtung Liberia fortsetzen.
Kaum, dass wir losgefahren sind, fing das Frontauto an zu streiken, so dass wir im Stop and Go Modus weiterfahren mussten - geht , geht nicht, geht, geht nicht.
Leider reichte auch für Dagmar und Ludger die Zeit hier nicht aus, um das Gepäck in Empfang zu nehmen. Der Busfahrer war telefonisch nicht erreichbar, so dass niemand sagen konnte , ob und wann das Gepäck in N’zerekoré ankommt.
An einer Tankstelle ließen wir das Stop and Go-Auto reparieren und setzten unsere letzten Francs in Getränke um. Nach etwa einer Stunde ging es gegen 12 Uhr weiter:
Die Piste war unbefestigt, so dass man bisweilen das vorausfahrende und in einer Staubwolke eingehüllte Auto kaum so. Doch plötzlich war das vor uns fahrende Auto samt Staubwolke verschwunden. Das mittlere Konvoi-Fahrzeug war von der Straße abgekommen und eine Böschung gerauscht.
Verletzt wurde zum Glück niemand. Ein vorbeifahrender Laster zog die Karre wieder auf die Straße.
Ich saß im dritten Wagen, an dem die Reise aber auch schon deutliche Spuren hinterlassen hat.
Wir entschieden uns, die Reise mit zwei Fahrzeugen fortzusetzen.
Der Grenzübergang zog sich dann endlose 3 Stunden hin. Eine halbe unkomplizierte Stunde in Guinea und zweieinhalb nervenaufreibende in Liberia.
Im ersten Büro mussten wir unsere Pässe abgeben, Beruf, Arbeitgeber und den Bildungsabschluss nennen. Alle sonstigen Angaben wurden handschriftlich aus dem Pass übernommen. Dann bekamen wir unseren Reisepass gestempelt zurück.
Wir gingen zehn Meter weiter auf dem Flur, gaben unsere Pässe erneut ab. Jeder wurde einzeln nach Beruf, Arbeitgeber und zusätzlich der Telefonnummer befragt. Alles wurde mit Hand gemeinsam mit allen anderen Angaben wiederum in einer Liste dokumentiert.
Wir waren nun der irrigen Meinung fertig zu sein und wurden nach weiteren zehn Metern desselben Gebäudes vom Zoll gestoppt. Wiederum mussten wir unsere Pässe abgeben. Neuerlich mussten der Reiseleiter und die Fahrer alle Unterlagen und Ausweise vorlegen.
Beide Fahrzeuge wurden zu einer Halle beordert, wo die Fahrzeuge und unser gesamtes Gepäck inspiziert wurden. Jede Tasche einzeln, jedes einzelne Kleidungsstück.
Am Ende der Prozedur bekamen die Fahrer, Mahamoud und wir die Dokumente ausgehändigt und konnten fahren.
Exakt zehn Meter weiter wurden wir vor dem Tor angehalten. Eine weitere wichtige Persönlichkeit fragte die Fahrer nach den Papieren und motzte sogleich „licence not good“. Da standen wir wieder, während die „Not good licences“ gemeinsam mit den Fahrzeugpapieren geprüft wurden. Irgendwann war auch das überstanden und wir konnten fahren.
10 Minuten waren wir unterwegs, als uns eine Militärsperre stoppte. Der Reiseleiter und die beiden Fahrer wurden mitgenommen. Gegen Nachweis welcher Legitimation auch immer öffnete sich nach ca. 15 Minuten das Tor.
Nach 30 Minuten wurden wir wieder gestoppt und kontrolliert. Dieses Mal wird unser Fahrer direkt auf Französisch aufgefordert, „eine milde Gabe“ zu geben. „Wir sind mit allem zufrieden, was Du uns gibst.“
Unser Fahrer verwies darauf, dass der Boss im ersten Auto das Geld und er nichts bei sich hätte. Ohne Almosen ging es weiter.
18:50 Straßensperre. Reisepässe bitte. Liberia Immigration Service.
19:10 weiter.
Gepäck im Le Prince angekommen. Wenn das Unfallauto repariert ist, würde es zum Hotel fahren und die Koffer abholen. Was für eine Wendung der Geschichte.
19:55 Halt in Ganta. Panne an Fahrzeug 1 und Gelegenheit Luft auf die Reifen von Fahrzeugen 2 zu pumpen . Wir haben beschlossen, nicht bis Monrovia zu fahren, weil wir dort erst nach Mitternacht ankommen würden.
20:15 Uhr: das Auto springt nicht mehr an. Wir müssen hierbleiben.
Um die Ecke eine Sensation. Hotel. Saubere Zimmer. WLAN. Ein Traum.
Nachtrag: Wenige Tage nach unserer Rückkehr nach Deutschland ereignete sich im Stadion von N'zerekor'e, welches wir besuchten, als wir auf den Museumsdirektor warteten, ein Unglück. Im Zuge einer Massenpanik während eines Fußballspiels starben über 150 Menschen.Read more
Traveler Wow!🫣😂