Guyana
Potaro-Siparuni Region

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Travelers at this place
    • Day 6

      The unknown - unbekanntes entdecken

      January 7 in Guyana ⋅ ☁️ 22 °C

      Ihr Lieben im Weit, Weit Weg,

      In einer sternenklaren Nacht, umgeben von der undurchdringlichen Dunkelheit des Dschungels, erwache ich plötzlich. Mein Herz klopft wild, und ich spüre eine eisige Gänsehaut über meinen Körper schleichen. Unter dem löchrigen Moskitonetz sitze ich senkrecht im Bett, während die Dunkelheit um mich herum so absolut ist, dass sie wie ein dichter, undurchdringlicher Nebel erscheint.

      „Um Himmels willen, was ist das?“, flüstert eine Stimme in meinem Kopf, erfüllt von einem unerklärlichen Schrecken. „Oh nein, Hilfe“, denke ich. Draußen, außerhalb der Sicherheit meines Zimmers, höre ich Geräusche, die mein Blut in den Adern gefrieren lassen. Es klingt, als würde ein riesiges Monster draußen unglaublich laut einatmen und mit einer tiefen, schreienden Stimme gruselig ausatmen. Die Angst, die mich packt, ist überwältigend, fast lähmend.

      Die Türen unseres Zimmers sind alt und bieten kaum Schutz; sie stehen leicht angelehnt, und man könnte sie mit einem Stups öffnen. Das unheimliche Geräusch dauert an, vielleicht 30 Minuten, vielleicht länger, und wird nicht leiser. Mein Herz pocht unermüdlich. Auf dem Dach über uns krabbelt etwas Großes, und ich spüre, wie der Schrecken sich in meinem Inneren ausbreitet.
      „Ahhh, Hilfe!“, denke ich verzweifelt. Ich werde fast verrückt vor Angst und stopfe mir meine Kopfhörer in die Ohren. Ich höre eine Gutenachtgeschichte über die Antarktis, in der Hoffnung, dass die kühle Erzählung meine Nerven beruhigt. 🥵 Hier im Dschungel gibt es natürlich keine Klimaanlage, und die unglaublich schwüle Hitze macht alles noch unerträglicher. Inmitten dieser wilden Natur fühle ich mich plötzlich so verletzlich und klein. Ich schlafe dennoch vor Erschöpfung ein. 😴🥱

      Um 5:15 schellt wieder der Wecker, den ich nochmal für 10 Minuten auf Schlummern stelle. Ich fühle mich wie nach einer riesigen Dschungelparty. Jay wacht auf, beleuchtet das Moskitonetz und wirft den vielen, völlig gesättigten Mücken, die sich noch den Mund abschlecken, in unserem Netz einen bösen Blick zu. 😖 Ich denke noch immer darüber nach, was denn das gruselige Geräusch gewesen sein könnte. Nun ja, vielleicht weiß Melissa es. Mit einem Kaffee in meiner Hand schweift mein Blick über das satte Grün und den schönen Fluss. Melissa hat uns angeboten, heute Morgen mit ihr den Weg zur Lodge zu laufen und nach Vögeln Ausschau zu halten. Doch bereits auf unserem Gelände beobachten wir Blau-Gelbe Aras. Der Gelbbrust-Ara ist ein faszinierender und farbenprächtiger Vogel, der sich durch sein majestätisches Federkleid und seinen lebhaften Charakter auszeichnet. Sie sind einfach so laut und streiten sich mal wieder.

      An einem der schönsten Morgen brach Melissa mit uns zu einem Spaziergang am Rande des Dschungels auf. Der Weg ist von roter Erde geprägt und staubig. Doch die ersten Sonnenstrahlen brachen durch das dichte Blätterdach, was eine magische Atmosphäre schuf. Ich spürte ein Kribbeln der Vorfreude, denn ich liebe die Natur und die Energie, die sie mir spendet.
      Unser erstes Zusammentreffen war mit Kapuzineräffchen, deren verspielte Neugier ich absolut liebe. Ich fühlte mich verbunden mit dieser wilden Freude und lächelte, als sie von Ast zu Ast schwingen und sich gegenseitig in den Baumkronen ärgern.

      Plötzlich durchbricht ein mächtiger Ruf den morgendlichen Vogelgesang, der den Boden unter unseren Füßen vibrieren lässt. Oh nein, das ist das Geräusch, die Laute von heute Nacht, denke ich. Meine Blicke sprechen Bände, als ich euphorisch und doch angespannt auf Melissa schaue. „Agi, das sind Guyanas Brüllaffen“, erklärt sie. „Wie bitte?“, quietsche ich auf. 😍 Ahhhh, Affen. Oh ja, da sitzen sie in den Baumkronen, der Ruf ein Echo der rohen Kraft der Natur. Sie sind so laut, dass ich es kaum glauben kann. Ich habe eine Aufnahme für euch angehängt, damit ihr euch das mal anhören könnt. Sie sind schwer zu entdecken, obwohl sie rot wie Orang-Utans sind, fotografiere ich meinen Kamerascreen für euch ab. Das nenne ich mal einen Affenaufstand 🐒. Links die Kapuzineräffchen und rechts die mächtigen, kräftig roten Brüllaffen. Ich platze fast vor Freude. 😃 Achtung Achtung: „Agi Jones berichtet live vor Ort für National Geographic, mitten aus dem tropischen Regenwald für euch nach Europa“, denke ich mir, als ich euch schreibe 😂.

      Als wir weitergehen, entdecken wir einen Furrigenous-backed-Ameisenvogel, der geschickt im Unterholz nach Insekten sucht und von Melissas Vogelgesang neugierig angelockt wird. Seine Beharrlichkeit und Eleganz faszinieren mich.
      Und wieder zieht ein Farbspiel über den Bäumen unsere Aufmerksamkeit auf sich: Ein Paar von Blau-Gelben Aras fliegt über uns hinweg, dicht gefolgt von einem Rot-Grünen Ara.
      🦜 Melissa zeigt auf einen Moriche-Oriole, der mit seinem leuchtenden Gefieder und melodischen Gesang eine fast unwirkliche Schönheit in die Szene bringt, als wir ihn durch das Fernglas beobachten. Ich fühle mich wie in einem lebenden Gemälde, umgeben von der Pracht und Harmonie der Natur. Eine Beobachtung jagt die nächste. Wir sehen einen Weißkehl-Tukan und einen Kanalschnabel-Tukan, die mit ihren auffälligen Schnäbeln und lebhaften Farben in den Baumspitzen Aussicht auf den nächsten Flug planen. 🌴🌳 Ihre exotische Erscheinung, ah, wir lieben es! Ich spüre ein Gefühl des Staunens und es erwacht in mir eine unfassbare Bewunderung für die Vielfalt des Lebens. Oft in unserem Alltag vergessen wir, der Natur zuzuhören, Dinge nur zu sehen und nicht zu beobachten. Wir vergessen oft, zu bewundern und uns daran zu erfreuen. Ich bin wirklich überwältigt, wie viele unterschiedliche Geräusche ich wahrnehmen kann, wenn ich nur kurz stehen bleibe und versuche, wie die Gewürze beim Kochen, die einzelnen Geräusche und den Gesang der einzelnen Arten zu hören und zuzuordnen.
      Nach dem Frühstück ist es Zeit, zu unserem nächsten Zuhause, der Atta Forest Lodge, zu fahren. Also fahren Melissa und ihr Onkel uns hin. Aber nicht ohne einen geheimnisvollen kurzen Aufenthalt, um nach einem besonderen Lebewesen Ausschau zu halten. Jeremy hat diese Reise einfach so wundervoll und vielseitig geplant, alles allein recherchiert und gebucht. Ich bin so dankbar, denke ich, als wir uns auf die Hauptstraße begeben, die durch das ganze Land führt. Wir halten nach ca. 1,5 Stunden an und steigen aus dem Toyota-Geländewagen. Ein Weg durch den Wald, Höhlen mit Fledermäusen und riesigen Felsen, und plötzlich entdecken wir ihn. Ich komme aus dem Staunen nicht raus. So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen, selbst in keinem meiner Naturfilme.
      Ein leuchtend orangefarbener Körper, ein auffälliger, scheibenförmiger Kopf, wuschige Füße und lebhafte Augen.
      Ein Vogel, und doch gefühlt vom anderen Stern. Cock of the Rock (ein Felshahn, Bild anbei). Dieses Tier, bekannt für seine spektakulären Balztänze, und wir entdecken auch seinen von Blättern freigeräumten Tanzplatz. Wir genießen sein lebhaftes Verhalten, welches bei uns einen bleibenden Eindruck hinterließ. 🦚 In der Lodge angekommen, ergriff mich die Müdigkeit. Ich nutzte die Gelegenheit für eine wohlverdiente Siesta, bevor ich mich wieder meinem Tagebuch widmete. Die Atta Lodge, ein schöner Ort in Guyana, bot nicht nur einen schönen Garten, sondern auch einen abenteuerlichen Hochseilgarten in den Baumkronen des Dschungels – ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Agi Jones. 🌿🌳

      Am Nachmittag trafen wir ein kanadisches Paar, das uns auf unserer Wanderung durch den Dschungel begleitete. Oben in den Baumkronen beobachteten wir eine Vielzahl von Vögeln. Besonders beeindruckend waren der malerische Rothalsspecht und der Guyanesischer Tukanet, ein wirklich außergewöhnlicher Vogel mit seinem leuchtend bunten Federkleid und seinem markanten Schnabel. 🦜 Ich konnte nicht widerstehen und machte einige Fotos, um diese Momente festzuhalten.

      Als die Sonne hinter den majestätischen Baumwipfeln der Atta Forest Lodge unterging, fühlte ich eine unbeschreibliche Zufriedenheit. Ich war hier, inmitten der unberührten Natur Guyanas, umgeben von Wundern, die ich nie für möglich gehalten hätte. Doch dieses Abenteuer war erst der Anfang. Morgen werden wir in die Savanne aufbrechen, ein völlig anderes Ökosystem, das seine eigenen Geheimnisse und Herausforderungen bereithält. Ich bin gespannt, ob ihr in der Form übernachten und dort schlafen würdet? 🌄
      Doch frage ich mich:
      Was würde der morgige Tag bringen? Welche unglaublichen Begegnungen und atemberaubenden Landschaften würden wir erleben? Eines war sicher: Jeder neue Tag in Guyana war ein neues Kapitel des unbekannten, in einem epischen Abenteuer, das darauf wartete, geschrieben zu werden. Mit dem Versprechen, dass jedes neue Erlebnis ein Fenster zu einer unbekannten Welt öffnen würde, schlief ich ein, träumend von den Begegnungen, die noch vor uns lagen. 💤

      Gute Nacht,
      Agi Jones
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    • Day 362

      Iwokrama River Lodge

      May 3, 2018 in Guyana ⋅ ⛅ 27 °C

      After an afternoon tour of Georgetown, we jumped into a crowded mini-van for the 12 hour overnight drive to the Iwokrama Rainforest Reserve. The road quickly transitioned from well-maintained tarmac near the capital, to potholed tarmac, to potholed red mud with more-than-occasional deep, water-filled craters that the driver seemed to instinctively know whether it was safe to drive through. It was impossible to sleep during the trip, so we arrived exhausted to our accommodation situated on the banks of the Essequibo River.
      The lodge was very rustic. A simple wooden building with small rooms and a shared toilet block in the middle. No hot water (gulp).
      We had a few activities planned while here. First, we were to canoe up river then drift back to the lodge. Sounds simple. Long story short, we had an event with some small rapids and a semi-submerged mangrove…capsized and ended up in the water, but managed to make it to shore. Fortunately, our dry bag with passports etc. was clipped securely to the canoe and remained dry, but our camera could not be resuscitated. The rest of the trip will rely on iphone photos. We were bruised (especially our pride), but luckily we didn’t die on the river. Phew!
      In the evening we went out on the river (in a motor boat) looking for nocturnal creatures. We’re pretty sure the boat driver was drunk and he drove without a light (there was a spotlight our guide was using to find wildlife, but sometimes the boat driver was racing down the river without any lights). The stars were amazing and we saw lots of critters: frogs, caiman, a snake with a very full belly, tons of birds and we rescued a cute possum that was, for some reason, trying to swim across the river (he probably fell in the river or was fleeing a predator).
      On our second night we went on a night drive trying to find more critters. We didn’t see much, but it was interesting to be out at night, surrounded by the unique sounds and smells of the jungle. Luckily we’d seen toucans, macaws, a woodpecker and agouti (a small mammal that looks like a cross between a guinea pig and deer) earlier in the day.
      For our return trip we were up at 5:30am to catch the minibus back to Georgetown – an 11 hour trip (an hour shorter in daylight). We broke down a few times, but the drivers were able to fix the van within a couple of minutes and get us going again. This included changing brake pads and repairing leaking brake fluid in record time. We asked how long these vans last doing this drive up and down the jungle road and suggested ‘4-5 years maybe?’ They laughed and said ‘maybe 4-5 trips!’ One of our drivers was a fan of the Fast and Furious movies and drove like he was in a chase scene. He turned on the GPS (which you totally don’t need given Guyana has very few roads) just so everyone could see his speed (110 km in what was likely a 60 or 80 km zone – not that we ever saw a posted speed limit…). All of the passengers were asking him to slow down, but he smiled and went faster at some point saying ‘I live for this shit!’. We made it back OK (we had some doubts during the drive), but exhausted again.
      Oh…we almost forgot to mention, to accompany our journey there was a CD being blasted on the stereo. It was a 1 hour selection of the worst 80’s hits (apart from one Meatloaf song – what is it I won’t do for love?) that looped the entire trip and is now burned into our subconscious.
      We both agreed that we felt we were experiencing a frontier-type environment complete with odd truck stops to serve the many logging truck drivers and minivans traveling between Georgetown and the Brazil border.
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    You might also know this place by the following names:

    Potaro-Siparuni Region

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