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- 日4
- 2018年12月8日土曜日 0:00
- ☁️ 27 °C
- 海抜: 96 m
インドネシアBukit Firdaus8°29’15” S 119°52’46” E
keeprollingrollingrolling
2018年12月8日, インドネシア ⋅ ☁️ 27 °C
Also Achtbettzimmer liegen mir nicht so. Ich bin dann ins Zwölfbettzimmer gewechselt. Das mit ohne Fenster, mit frischer Brise statt Klimaanlage und dem tollen Blick auf den Hafen und in den Sonnenuntergang. Jedes Einzelbett hat ein Moskitonetz, was hier sehr notwendig ist und die Betten stehen so angenehm weit auseinander, dass man sich nicht in die Waschbeutel schaut.
Nach dem Frühstück, bestehend aus Obst und Scambled Eggs mit Toast und hiesigem Flores Kaffee, habe ich mir meine Zeit genommen, um die Unternehmungen für die nächsten Tage zu überlegen. Die wie immer unglaublich netten Damen und Herren vom Hostel haben mir dazu sehr hilfreiche Tipps gegeben, die mir wohl die eine oder andere Sackgasse erspart haben.
Bevor die ganze Schose etwas mehr Tempo aufnimmt, gönne ich mir erst noch ein wenig Zeit mich hier zu akklimatisieren. Das ist dann doch immer ein Sprung vom Alltag sieben Stunden nach vorne in eine komplett andere, 30 Grad wärmere Welt und der Ort hier passt für mich.
Einige Kollegen Backpacker sieht man oft always busy und von Hinten, wie sie auf ihrer Indonesien-in-drei-Wochen Autobahn sausen und sich in Wortwasserfällen mit ihren Reisestakkatos gegenseitig überschwemmen. Auch ein Konzept. Ihr kennt diese Oberschenkel, die im Sitzen gerne ständig wie Nähmaschinen rattern? Die sehe ich hier öfters bei den Reisegestressten. Da beschleicht mich manchmal der Gedanke, ob ich nicht zu wenig engagiert an diese Reisesache herangehe. Aber jeder auf seine Weise.
Und so setze ich mich dann gegen Elf auf den Roller und rolle den Flores Highway Richtung Osten, eher eine Landstraße. Am Straßenrand noch einen großen Schluck türkisfarbenes Bensin aus der Eineinhalbliterflasche in den Scooter und los. Irgendwo nach 20/25 km soll die Abzweigung zu einem Wasserfall sein.
Kurvig ist es und sehr ländlich. Kinder in Schuluniform rufen mir ihr Hello Misterrrr zu. Manche wollen, dass ich sie abklatsche, also machen wir das. Ich komme manchmal zum Stehen und es wird geredet und geratscht und Fottoo Misterrr und viel gelacht. Viele können erstaunlich gut Englisch.
Manchmal kommt ein neugieriger Erwachsener dazu. Die schon Jugendlichen coolen und posen erstmal rum, am Ende siegt dann doch die Neugier.
So rollt man vor sich hin, vorbei an Reisfeldern, fleissigen Bauern, faulen Kühen, bis die Straße ziemlich steil wird und die Kurven enger und die Natur präsenter. Es geht ordentlich den Berg rauf, durch Dörfer mit Häusern mit glänzenden, blauen Blechdächern, Minishops am Straßenrand, Baustellen, immer das unglaublich laute und schrille Lärmen der Zikaden aus dem Wald.
Km 20. Noch kein Wasserfall. Km 25, ein handgemaltes Schild. Der Wasserfall heisst zwar nicht so, wie der den ich suche, aber egal. Nur der Zustand der Straße dorthin macht mich etwas unsicher. Eine entgegenkommende Frau macht mir Mut und sagt, das ich da schon fahren kann, zwischen den Schlaglöchern und dem Schotter so. Na, wenn sie das sagt, los dann. Ich komme mir vor wie in einer Scooter Challenge bei einem Rollervideospiel, Level 53 und ich hab nur noch ein Leben übrig... Ich weiss, dass ichs geschafft haben muss, als Jungs aus einem Dorf zwischen den Bäumen auf mich zu rennen. Hey Misterrr! Am yu guide! Erst einer dann zwei, plötzlich habe ich Mitfahrer hinten drauf. Schotterweg Endboss, ich weiss Bescheid. Nach wenigen Minuten, noch mehr Kinder laufen strahlend auf mich zu: Ich habe es geschafft. Romy mit der Machete und Joey machen ihren anderen beiden Freunden klar, dass sie jetzt das Sagen haben und mich zum Wasserfall bringen. Beide Sieben, eher Acht, „Friends forever“. Die Oma am Wegesrand mit drei Zähnen segnet unseren Weg. Zu viert hüpfen sie vor mir her mit ihren Flipflops, auf schmalem, rutschigem Lehmpfad in den Wald hinein, immer quatschend. Jeder ein Superheld. Ich habe es hier immerhin mit Spiderman, Hulk, Ironman und Groot zu tun. Ich bin Ben, Ben10. Was ein Spaß! Nach einer Viertelstunde Gekletter, Gerutsche, Balancieren und Geschnatter, der Wasserfall, zwei Wasserfälle, superschön und dazu das aufgeregte Jungsspektakel. Stolzes Präsentieren, Posing, Foto Misterrr, zurück genauso. Der stillste von den Jungs nimmt mich am Ende kurz vor dem Dorf an der Hand. Ich bin etwas gerührt. Am Ende sitzt dann auch die ganze Familie vor der Hütte - oder sind es doch zwei oder drei? - und winkt und nickt uns lächelnd zu. Jetzt umringen mich auch sehr schüchterne Mädchen mit ihren Minigeschwistern auf dem Arm. Ich ordentlich lehmverschmiert und komplett nass geschwitzt, erstmal wieder Schuhe anziehen und Frisur richten. Dann Zahltag, meine Guides haben hart verhandelt, mit versteinerten Mienen, 20.000 wollen sie, und bekommen sie, klar... die haben sie sich hart verdient. Großer Jubel über die Kohle und ein herzliches Aufwiedersehen. Den Schotterweg fliege ich mehr zurück als ich ihn fahre. Großes Reiseglück.
Gewitterwolken hinter mir. Ich habe jetzt Hunger und Durst. Von einem Shop kaufe ich mir ein Bündel Minibananen, suche mir ein Plätzchen mit Aussicht und speise. Ein paar Kurven weiter ein Coffeeshop, wie passend. Wieder mit grandioser Aussicht. Links im Bild scheint die Sonne auf die weit entfernten Inseln, rechts regent es in Strömen. Hübsch. Dazu schwarzen Kaffee, also schwarz schwarzen Kaffee, ich bin erst etwas über dieses schwarze Schwarz irritiert. Er hat mich im Geschmack tatsächlich etwas an Holzkohle erinnert. Aber Hauptsache Kaffee.
Mit Donnergrollen im Rücken fahre ich dann hinunter zurück ins Tal Richtung Labuan Bajo. Links abgebogen gehts zum Strand. Sehr viel Müll, kaum erschlossen, ein paar Hotelanlagen, aber nichts besonderes. Ein neu errichteter großer Beachclub in Schiffsform, Atlantis. Die Hotelanlage dazu wird gerade nebenan gebaut. DJ Musik für Fischer, die im Wasser davor an ihren Booten herumbasteln. Ich schätze, in zehn Jahren wird das hier ganz anders aussehen, sehr erschlossen.
Zum Sonnenuntergang bin ich wieder im Hostel. Backpackergeschichten im linken Ohr, Digitalenomadentastaturgeklapper im rechten. Irgendwann trolle ich mich in mein neues Bett, spüre die Brise nach dem Gewitter und zzzzzzzzz....もっと詳しく






