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- Day 16
- Thursday, December 20, 2018
- ⛅ 30 °C
- Altitude: 10 m
IndonesiaEat Tebelo8°53’32” S 116°16’27” E
BeachBoyNumberOne
December 20, 2018 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C
Nach dem Frühstück mit entzückender Blumendeko auf dem Teller schwinge ich mich auf den Scooter und steige beim traditionellen Sasak-Dorf ein paar neun Kilometer weiter wieder ab. Mal wieder ein „traditionelles Dorf“... Sasak sind die Ureinwohner Lomboks und wohnen in pittoresken Dörfern. Sofort stürzt sich vor dem Eingang ein Guide auf mich und will für die Führung 50tausend und wenn ich keinen Guide will, dann kostet mich das 20tausend nur fürs Parken. Ich nehme den Führer inkl. Parkplatz.
Ich sags gleich, es ist eine routinierte Touristenabfertigung. Der Führer mit seinem gespielten Charm ist recht lustlos beim Führen, die Häuser sind eher Verkaufsstände für gewebte Stoffe, dennoch authentisch und interessant. Genau so steht’s auch im Loose.
Die groben Holzhäuser stehen ohne Ordnung dicht an dicht, dick eingedeckt mit Stroh. 700 Leute wohnen in dem Dorf, ein geschlossener Clan, in dem seit Jahrhunderten Cousin und Cousinen verheiratet werden. Willste nach Auswärts heiraten, kostet das zwei Wasserbüffel Ablöse. In ein Schau-Haus darf man rein.
Wolle Tuch kauffe? Alle vier Meter. Bei aller Armut und Bedürftigkeit, es nervt nach dem freundlichen „Nein, vielen Dank“ beim dritten Laden, das Laden Nummer Vier und Fünf eigentlich hätten mitbekommen müssen, und ich bin nicht traurig, als die TorTour vorbei ist. Das zweite Dorf schenke ich mir. Ne ne.
Weiter geht es eine gute halbe Stunde quer über Land zum Pantai Selong. Die Kinder jubeln mir ihr Hello Misterr wieder zu, die Älteren grüßen wieder mit einem Lächeln - ich bin eindeutig aus der Tourizone raus. Sehr angenehm.
Selong Beach ist ein großzügiger Halbmond mit weissem Sand. Hunderte kleiner Fischerboote ankern in der Bucht. Eine windige Bambushütte mit Warung neben der anderen, davor eine Reihe Sonnenschirme aus Stroh mit Holzliegen oder Beanbags drunter. Das ist wohl Strand Standardausstattung.
Sunny Beachboys mit blondierten, eher orangierten, wilden langen Haaren jubeln mir entgegen und versuchen mich jeder zu seinen Liegen zu manövrieren. Ich lasse mich irgendwo auf einer Liege nieder. Mo heisst mein Beachboy, mit Vierzig schon etwas in die Jahre gekommen, aber noch frisch. Einer der wenigen, der nicht raucht.
Er spricht gutes Englisch und wir unterhalten uns über den Nachmittag immer wieder sehr nett. Schlau und richtig sympathisch.
Ich esse ausgesprochen leckeres gebratenes Hühnchen mit irgendeiner spicy Sauce aus Lombok.
Was machen Beachboys den lieben langen Tag eigentlich so? Sie lungern herum und unterhalten sich mit ältlichen Herren aus Jermany, bis sie endlich rotgesichtige Touri-Chicas mit ihrer Surferakrobatik beeindrucken dürfen, sie mit ihren Nirwana und Bob Marley Songs auf Gitarre betören und ihnen wie herumtollende Hunde im Sand zeigen, was für wilde, freie Strandkerle sie wirklich sind. Dabei werfen sie ihre gebleichten Mähnen gekonnt in den richtigen Style. Und: Hust, hust, hust. Und irgendwie sind sie das alle auch, wilde, freie Beachboys. Sind schon putzig die Jungs, ich mag sie.
Immerhin leben sie Inklusion und laden mich ein, mit ihnen und den roten Hühnern zu surfen und später auf einen Arak, den hiesigen Palmenschnaps. Den lehne ich aber höflich ab, weil selbstgepanscht und vielleicht unfreundliches Methanol drin. Man weiss es nicht.
Gegen Abend treiben die Bauern ihre Wasserbüffel über den Strand zurück zur Farm, sehr fotogen.
Sonnenuntergang, auch sehr fotogen.
Die vielen vielen Fischerboote in der Bucht machen ihre Lichter an.
Ein Lagerfeuer wird aufgebaut, glückliche Tourigirls freuen sich auf eine abenteuerliche Folklorenacht am Strand mit echten Surferboys.
Der Signore jedoch verabschiedet sich mit Faust an Faust von Mo und seinen Mannen und will gerne wiederkommen. Bei dunkelrosalila Himmel düse ich wieder über die Hügel von Lummerland zurück über’s Schlemmerland ins Schlummerland. In der Hängematte gibts noch einen Gute Nacht Trunk.
Gute Nacht!Read more






