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- Day 6
- Wednesday, December 4, 2024 at 4:23 PM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 872 m
LaosBan Thiao20°31’4” N 101°59’54” E
Die Reise beginnt
December 4, 2024 in Laos ⋅ ☀️ 25 °C
Heute ist Reisetag. Was ich vergessen habe einzupacken ist eine lange, dschungeltaugliche Hose und weil wir uns dann doch einige Zeit im wilden Wald bewegen wollen, gehen wir nach dem Frühstück noch eben eine entsprechende Hose shoppen. Auf der Hauptstraße gibt es einige Läden, die Trekkingausrüstung anbieten, Northface, Nike, Patagonia, Under Armour, alles Made in China-Fake natürlich. Meine neue Waldhose von Nike ist ganze 3XL und trotzdem noch einen Tick zu kurz, aber Hauptsache sie passt irgendwie.
Auf dem Heimweg ein bisschen Knabberkram shoppen, ein Pineapple Pancake vernaschen und ein Kao Soi Süppchen in der Family Bakery schlürfen. Die Family Bakery unterstützt mit ihren Einnahmen zu 100% ein Waisenhaus in Luang Prabang, auch deshalb sind hier viele gute Backpackerseelen.
Dann harren wir im Restaurant unseres Hotels des Pick Up Service, der promt zur verabredeten Zeit um 13:00 erscheint und uns in seinen Van packt. Eine lustige Pick up-Fahrt durch Luang Prabang folgt, um weitere Gäste einzusammeln. Unser aller Ziel ist der neue Bahnhof von Luang Prabang, fast ebenso abgelegen wie der Flughafen, aber erheblich größer als der Flughafen. Ick gloob ick bin in Schiena, wa, ein typisch chinesisch-repräsentativer Prachtbahnhof, krass.
Es ist ja so - und das erklärt einiges! - die Chinesen haben eine Bahn-Highspeedtrasse von Kunming bis Vientiane gebaut. In wenigen Stunden ist man also von China ins Herz von Laos gereist und wieder zurück, deshalb die vielen Touristenhorden aus dem Reich der Mitte, nicht unbedingt beliebt bei den Laoten, aber sie spülen etwas Geld ins Land und billige Waren. Die Orte, an denen die Bahn hält, haben noch nicht so ganz realisiert, was diese Anbindung für sie bedeutet, aber es wird gruselig denke ich.
Ja.
Selbst der Check-in in den Bahnhof läuft exakt wie in China ab. Ticket von Onlinebuchung am Schalter abholen, Passkontrolle, Gepäckdurchleuchtung. Ich muss mein kleines Opinel Taschenmesser abgeben, diverse Traveller sehr missmutig ihren Duty Free Alkohol, dann warten in der riesigen Wartehalle bis der Zug aufgerufen wird, Bahnsteig Boarding mit Ticketkontrolle und dann darf man auch mal einsteigen. Und ab geht die Luzy, straight mitten durch die Hügel und Berge von Nordlaos, viel Landschaft sieht man nicht, aber Zeit spart man immens, billig ist es und umweltfreundlich noch dazu.
Und hoppala sind die eineinhalb Stunden vorbei und schwupps stehen wir auf dem Bahnsteig von einem Nest namens Nateuy (Natöi). Der Bahnhof nicht weniger schick als in Prabang, der Vorplatz dagegen eine staubige Kiespiste mit Taxis und Vans und einem klapprigen Holzhäusl, das diese Mitfahrgelegenheiten vermittelt.
Kaum sprechen wir unser Ziel aus, weist uns ein uniformierter Arm vor dem Holzhäusl zu unserem Van nach Luang Namtha, nur noch 25 km entfernt.
Wir bleiben zu dritt, wir und eine mittelalte Laotin, Namtha ist wohl zu uninteressant für die meisten Touristen - oder wir haben uns mit unseren Vorstellungen zu diesem Ort komplett vertan.
Zum Sonnenuntergang um viertelnachfünf holpern wir auf der heftigsten Piste, die ich je erlebt habe gen Zielort, noch krasser als die in den Dschungel auf Sumatra. Der Fahrer ist tapfer, der Van auch, unsere Rücken am tapfersten. Eine Stunde und eine viertelte brauchen wir für das Gehopse über die 25 km. Unterhalten werden wir von dem sehr amüsant anzuhörenden Gespräch in Laotisch zwischen dem Fahrer und der Mitreisenden, in den Genuss dessen Klangs und Tonalität wir bisher in dieser Qualität und Quantität nicht gekommen sind.
Die Frau steigt irgendwo im Nichts aus, wir fahren weiter, gespannt auf Google Maps verfolgend, wo im sehr langgestreckten, wenig illuminierten Ort uns der Fahrer wohl absetzen wird und ob wir vielleicht noch ein Tuktuk engagieren müssen. Ich zeige ihm die Karte mit dem Standort unseres Guesthouses namens Phou Li III, er schaut wie Bahnhof, das Guesthouse kennt er offensichtlich nicht. Ich versuche ihm den Weg zu weisen, vergeblich, auch mit der Karte klappt das nicht wie erhofft. Egal, wir steigen aus, tollen Job gemacht, lieber Fahrer. Ordentlich Trinkgeld zu den acht Euros, keine Sekunde haben wir uns ängstlich gefühlt auf diesem harten Parcour, trotz der vielen fiesen LKW, Rucksäcke hoch und losmarschiert, nur ein guter Kilometer im Niemandsland, das ist doch ok. Wir sind sehr gespannt auf den Ort im Tageslicht. Bei Nacht in der funzeligen Straßenbeleuchtung sieht es hier sehr Basic aus, unbefestigte Staubstraßen, streunende Hunde, Häuser mit viel Verhau drumherum, mit jeder Abbiegung wird es dunkler, ein bisschen gruselig fast.
Und da! Ein Licht! Phou Li III steht auf dem Schild. Der Eingang zu unserem Guesthouse sieht aus wie der zu einem Bauhof. Dass wir wirklich richtig sind erkennen wir am gelben Schlauchboot in einer Garage, das so bei Booking auf einem Foto zu sehen war, Memory spielen, juhu!
Die Check-in Lady ist sehr putzig und effektiv, nach fünf Minuten schließen wir die Tür unseres sehr geräumigen Bungalows hinter uns. Richtig auspacken tun wir erst gar nicht, wir wollen gleich zum Nightmarket etwas essen. Den staubigen Kilometer wieder zurück zur Hauptstraße, gleich an der Ecke ist der Markt, klein aber fein, teilweise in einer Halle, teils Open Air. Die Auswahl an Essen ist fast besser weil lokaler, als auf dem in Luang Prabang, keine Burger oder Pizza.
Wir eröffnen das Menü mit knusprigem Schweinbauch, Papayasalat und leider nicht ganz so knusprigen Frühlingsrollen, Beerlao, eh klar.
Der zweite Gang besteht aus gegrillter Süßkartoffel, dreierlei gegrillten Spießen und dicken, gekochten Bambussprossen. Saulecker. Zum Nachtisch Mangosmoothie, endlich einmal nicht verwässert - eine Unsitte in Prabang.
Zurück im Bungalow lassen wir die vergangenen Tage Revue passieren und sind gespannt auf morgen und das, was wir hier im hohen Norden erleben und entdecken werden. Was wir schon feststellen ist, die Laoten sind eher verschlossene Menschen, freundlich auf jeden Fall, aber mit ihrem Lächeln sehr sparsam. Bisher fühlen wir uns auf jeden Fall sehr wohl in diesem Land.Read more















Traveler
Der zug ! Tolle fotos
TravelerWoohoo was täter ihr ohne handy? Wär es auch ohne gegangen? Waren da noch leute nachts? Ha ihr unerschrockenen. Gibt es überall nachtmärkte? Gute reise weiter