• Lazy Sunday

    2024年12月22日, カンボジア ⋅ ☁️ 19 °C

    Das Hotel ist wirklich luxuriös, auch bei Tageslicht. Erst einmal den goldfarben bestickten Morgenmantel anlegen und in der Kitchenette lecker Kaffee fürs Schatzi zubereiten. Vorhänge auf, ahh sehr schön, die kleine Terrasse mit Blick auf den tropischen Garten, herrlisch.
    Der Weg zum Frühstücksraum führt durch den üppig grünen Garten, über eine Holzbrücke über den Koiteich, vorbei an der großzügigen Poollandschaft.
    Wir werden vom Frühstückschef begrüßt und nach dem werten Befinden gefragt und was wir denn trinken möchten. Ein Kellner bringt uns unsere dampfenden Cappuccinos an unseren Platz auf der Frühstücksterrasse. Das Büffet ist sehr umfangreich, wir lassen uns Veggie Omlett bereiten, nach Misosuppe ist uns nicht so, aber Käse, es gibt französischen Käse! Auf die Obstteller kommen Papaya, Ananas, Passionsfrucht, Dragonfruit und Melone, das Gemüsecurry muss ich einfach probieren. Baguette aus dem Toaster. Müsli, Marmelade, Salate, Gemüsereis, gebratene Nudeln, englisches Frühstück, Croissants, Gebäck, vielleicht ein andermal. Ja so ist das jetzt die nächsten Tage, jeden Morgen.
    Was wir so vor hätten, werden wir vom Empfangschef vor dem Hotelportal gefragt. Heute wollen wir Siem Riep erkunden. Er könne uns für den regulären Preis auch einen Tuk Tuk Fahrer für das Angkor Wat organisieren. 20 Dollar würde das für den ganzen Tag kosten, der Fahrer, den er empfehlen würde, spricht auch gutes Englisch. Klingt gut für uns, dann machen wir das für morgen doch gleich fix. Haben wir das auch.
    Ein Tuk Tuk wird von ihm herbei gewunken, Der Fahrer stellt sich als Ek vor und spricht tatsächlich gutes Englisch, also Khmenglisch und das sehr schnell. Wir stimmen uns kurz ab, soweit wir dem Dialog von ihm und dem Scheffe folgen können. Der Ta Phrom Tempel, gerne Lara Croft oder auch Tomb Raider Tempel genannt, sollte unbedingt Teil der morgigen Tour sein. 8:30 Treffpunkt hier, an der Hotelauffahrt.
    Unsere erste Fahrt mit Ek soll aber heute zunächst ins Zentrum gehen. Sobald wir im Tuk Tuk sitzen sprudelt er sofort ohne Punkt und Komma los. …Nein, wir wollen nicht zum Geldautomaten, nein, auch nicht zu irgendeinem Market zum Einkaufen, nein, wir werden ihn nicht gleich für die Tour zu den Floating Markets buchen, nein, ein Tag in Angkor Wat genügt uns erstmal, eine SIM Card, ja, zu dem Shop kann er uns gerne bringen, und dann bitte nur noch ins Zentrum, nein, kein spezielles Restaurant, auch keine Siem Riep Rundfahrt, einfach nur Zentrum, mehr nicht. Weia.
    Die Menschen hier sind arm hier, es gibt zu viele Tuk Tuk Fahrer, hat einer mal Touristen an der Angel muss er zusehen, dass sie ihm nicht gleich wieder vom Haken springen.
    Der SIM Mann ist natürlich ein Kumpel und verkauft uns zwar einen guten, im Netz empfohlenen Anbieter mit ausreichend GB zu einem ok-nen Preis, gibt uns sogar Discount auf 30 GB, 10$, aber den Anbieter, den ich gerne hätte - Smart - den will er mir partout nicht verkaufen, behauptet, sein Netz wäre langsamer und genauso teuer, bla, bla, bla. Warum sind 4G bei dem einen Netz langsamer als die 4G beim anderen? Egal, rein mit der SIM und Ruhe ist, wir sind wieder online.

    Wir erreichen das Zentrum, die Straßen rund um den Remmidemmi Nachtmarkt und die Pubstreet, die jetzt tief schlafen, es sind kaum Geschäfte offen. Drei Dollar für Ek, WApp Kontakte austauschen, bis morgen dann, brumm, brumm, weg ist er und wir endlich wieder selbstbestimmt.

    Es ist Sonntag in der Stadt und kaum was los, die Straßen menschenleer, nur wenige Geschäfte haben geöffnet, die Tuk Tuk Fahrer dösen faul in ihren Hängematten, die sie sich im Gestänge ihres Gefährts aufgespannt haben. Unser erster Weg führt uns zum Fluss, ein bräunlichgelbs Band, das zäh durch Stadt fließt.
    Seitengassensafari. Eine kleine Straße fällt durch kleine Lädchen auf, ungewöhnlich alternativ für diese Stadt. Ein sehr witziger Vintageladen lockt uns mit seiner wilden Retro Deko einzutreten.
    60er Jahre Hawaii Hemden und US Army Jacken - „If I die bury me with my face doun so the world can kiss my ass“ - Replika wie Originale, Schmuck, Schilder und Schnickschnack, all das zwischen altem 60er Jahre Sammelsurium, TV Apparaten, Radios, Schreibmaschinen, Toastern, usw., jazzy Musik im Hintergrund. Der Ladenbesitzer dazu ziemlich jung für seine Verschrobenheit.
    Wieder draußen entdecken wir weitere kleine Läden mit sehr schöner, aber leider überteuerter Khmer Kunst, neu nach antiquarischen Vorbildern.
    viele ambitionierte Cafés, schöne Gewebe, Interiör, die meisten Läden geschlossen, man spürt die besondere Ausstrahlung des Sträßchens, das sich Kandal Village nennt.
    Weiter in eine Straße, die komplett von einer ungewöhnlichen Deko überdacht ist, transparente, lange Fransen changieren perlmuttfarben im Licht der Sonne und legen säuselnd im Wind ein flüsterndes Rascheln über die ganze Straße, sehr eigenwillig und sehr geiler Effekt. So einige der wenigen, heute aktiven Touristen machen begeistert ihre Fotos, gar nicht so einfach das im
    Bild einzufangen.
    Unser Schielen aus dem Augenwinkeln auf Speisenkarten diverser Restaurants am Straßenrand verrät offensichtlich unseren Hunger, sofort ist der Scheffe zur Stelle und preist sein Angebot. Eines ist wie jedes Restaurant dieser Art, die Erfahrung haben wir ja schon gemacht, aber wenn Mutti kocht, was kann da schon schiefgehen, und roten Plastikstühlen können wir einfach nicht widerstehen. Viele bunte Bildchen der Speisen an der Wand machen uns die Auswahl nicht gerade leicht. Heike bestellt Stir Fried Green Beans mit Huhn, ich entscheide mich für ein typisches Khmergericht, ein Curryeintopf mit Süßkartoffeln und Kürbis., Samlor Kthit Trop der Name, so so. Der Mangoshake ist wieder einmal ungenießbar süß, wir werden ab jetzt keine Shakes mehr bestellen beschließen wir. So. Unsere Rettung ist ungesüßter , ja-haa!, Eistee, den wir für lau kredenzt bekommen und nach dem sehr leckeren Essen gibt es als Dessert noch einen kleinen Obstteller obendrauf, wow, das ist aber toll!
    Acht Euro kostet dieses Vergnügen, jiebt et nüscht zu meckern, wa.

    Irgendwie sind wir nach dem Lunch ziemlich müde und wenig motiviert noch weiter in der Hitze ziellos herumzulaufen, nehmen uns ein Tuk Tuk und fahren in unser tolles Hotel. Eine ausgedehnte, sehr ausgedehnte Pause ist jetzt fällig, Zimmer genießen, dösen, schreiben, dösen.
    Zum Abendessen und für unsere Mission Massage & Spa: bald, tukken wir dann wieder in die City.
    Über Google haben wir die Top Drei Massage & Spas im Zentrum schon ausfindig gemacht: Kaya Spa, Bodia Spa und Massage Spa Siem Riep. Kaya Spa ist schick, die Preise sind eher hoch, aber dem Ambiente sicher angemessen und ok, das Bodia, sehr stylisch und cool, die Preise für hiesige Verhältnisse aber exorbitant, no way, schließlich das Massage Spa Siem Riep, nicht ganz so schicke, aber gepflegt, die Preise im Vergleich ziemlich günstig. Wir hätten gerne Pedicure und eine Fussmassage zum Testen, beides hat das Studio im Angebot, also probieren wir es doch hier.

    Als wir eintreten, schallt uns ein erfreutes Hallooo! entgegen, das junge Paar aus dem Bus von Don Det nach hierher, schwebt frisch massiert und glücklich lächelnd die Treppe herunter. Klare Empfehlung, allein schon ihr Gesichtsausdruck „…die machen das super hier!“ sagen alle beide. Na dann. Leider nur ist die Pedicure für heute mangels Personal nicht mehr möglich, nur Fussmassage würde gehen. Schade das, die Pedicure haben wir uns jedoch für heute irgendwie eingebildet, also müssen wir weitersuchen.

    Unweit in einer Seitenstraße präsentieren sich drei Inder in einer Reihe, locken mit Dosas und Thalis, diesem Magnetismus können wir uns unmöglich entziehen. Indisch essen, jetzt! Schwupp kleben wir auf unseren Plätzen, alle drei Restaurants gefüllt mit fast nur Indern. Gujarat Veg Thali Set mit Parathas und mit Gemüse gefüllte Linsenbällchen und Papadams, Battrmilk und Salty Lassi, Thali lecker, Linsenbällchen zu süß mal wieder. Tiefgekühlt verlassen wir Nordindien und beleben uns im tropisch warmen Siem Riep wieder.
    Neben dem Inderkonglomerat liegt direkt das Khmer Wellness Spa, sieht ganz nett aus. Wir googeln die vielen Rezensionen, 4,7 von 5, klingt gut für uns. Sobald man in dieser Stadt den Augapfel auch nur einen Milimeter in Richtung eines Shops bewegt, schießt sofort ein Mitarbeiter heraus und beginnt, den Laden und das Angebot zu preisen, so auch hier. Tschak steht die Counter-Lady mit Walkie Talkie vor uns. Fuutmasahh, yees, won aua, yeees posibl naaau, pedukur, hmmm, lemmi aaask. Krkk, krkk, Alpha Charly, check, check, one, two, one two ….okeeee, pedikur okee, wäät fju minits, okeeee?
    Okay, wir warten, gute 20 Minuten …plus 5 …plus 5.
    Gerade als wir abbrechen wollen, kommen zwei Mädels von außerhalb ins Geschäft geeilt, unsere Pediküredamen. Unsere gebuchten 90 Minuten Spa können beginnen.
    Wir werden in einen Salon im ersten Stock geführt, 1Meter80 hoch, Blümchentapete, etwas müfflig, Diverse Sessel mit lila Flokatis, spätestens als wir die Nagelreste auf den Sitzen sehen, hätten wir fliehen sollen. Wir fliehen aber nicht und beobachten skeptisch gespannt, was da jetzt passieren wird. Das Fußbad ok, dann kommt das Srubben. Ich werde von einer Dame bearbeitet, die das offensichtlich nicht sehr oft gemacht hat, eine Fresse wie eine Wurstthekengehilfin schrappt sie planlos mit einer Raspel an meinen Füßen herum. Krrrp, krrrp. In einer gewissen Schmerzerwartung verfolge ich ihr Tun mit äußerster Aufmerksamkeit. Ihre Kollegin, die sich an Heikes Füßen abarbeitet, gibt meiner Rasplerin zwischendrin immer mal wieder Tipps, auf welche wesentlichen Stellen an meinen Füßen sie sich vielleicht schwerpunktmäßig fokussieren sollte. Selbst an den weichen Stellen am Fuß, wo einfach nie Hornhaut sprießt, rubbelt sie herum. Stopp! Danke, hier bitte nicht und der linke Fuß sollte jetzt eh fertig sein, was heißt ‚leichtes Brennen‘ auf Khmer? Rechter Fuß, aua, aua. Erleichterung als die feine Feile zur Glättung zum Einsatz kommt. Neiiiin, nicht noch mal mit der rauhen Raspel am linken Fuß!
    Puhh, fertig. Stressschweißperlen auf der Stirn.
    Jetzt die Pediküre …Ähh, nein? doch nicht?
    War zwar bestellt, vielleicht aber besser so, dann bleibt uns vermutlich der Nagelpilz erspart. Auf eine Weise sind wir erleichtert.
    Gleich die Fussmassage?
    Ähhhm, ja. Bitte gerne!

    Fussmassage. Entspannung, endlich, wäre da nicht der Föhn, Nagelgefeile und das Geschnatter der anderen sechs Leute im Raum…
    Massieren kann sie auf jeden Fall besser als Pediküre, schwacher Trost, aber um Punkt elf ist Schicht im Schacht.l, Feierabend.
    Super, aus dem gebuchten 90 Minutenprogramm wurde eine Stunde, davon 30 Minuten Fussmisshandlung. Immerhin zahlen wir nur den angepassten Tarif und dann nix wie weg hier, Flucht mit dem Tuk Tuk ins Hotel.
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