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- Kongsi
- Hari 14
- Jumaat, 25 April 2025
- ☀️ 21 °C
- Altitud: 9 m
ChinaHuangpu31°14’19” N 121°29’11” E
Shanghai - Bye bye
25 April, China ⋅ ☀️ 21 °C
Herrliches Aufwachen in einem herrlichen Bett mit herrlichem Panorama!
Heute wird der längste Tag unserer Reise, um zwei Uhr morgens geht unser Flug nach München. Bis dahin gehört Shanghai uns.
Halbneun geht es flugs vom 22. in den 2. Stock zum Frühstücksrestaurant. Das Frühstücksbuffet ist umwerfend üppig. Kontinental wurstig, bohnig und speckig, Chinesisch nudlig, vollkornig gesund, feingebacken gezuckert, exotisch fruchtig, vielseitig eiig, Congee in gleich mehreren Varianten, auch der Kaffee ist sehr gut, tut gut. Von unserem Platz schauen wir direkt auf die Fußgängerzone der Nanjing Road, mittendrin.
Die zwei Stunden nach dem Frühstück nutzen wir unser tolles Zimmer noch voll aus. Ausgiebig duschen, Gepäck packen, herumlümmeln, überlegen, welche Wünsche wir für die Stadt haben und welche Ziele wir anpeilen wollen.
Einstimmiger Beschluss, wir wollen die French Concession ausgiebig genießen, unser erklärtes Lieblingsvietel in Shanghai. Wobei es noch so viele andere schöne Orte in dieser Stadt gibt, aber wir müssen uns schließlich entscheiden. Abends soll es der bunte Bund sein, wo wir gut Zeit verbringen möchten.
Wir reizen unser Zimmer bis 12:00 Uhr Checkout Time aus, geben unser Gepäck in die Aufbewahrung in der Lobby, Shanghai, wir kommen.
Auf dem Weg durch die Fussgängerzone zur Metro macht uns aus dem Augenwinkel eine Shoppingmall mit den überdimensionalen Manga- und Comichelden im Eingangsportal sehr neugierig. Erst nur mit den Nasen hineingespitzt saugt uns die ganze bunte Mangawelt bald ganz hinein ins Innere dieses Comictempels.
Fünf Etagen nur Comic, Fanartikel, Videoganes, Kostüme, wow. Hier ist also das Nest! - Sehr schräg die vielen Cosplay Fans, die mit struppigen, bunten Perücken, Kostümen und etwas unbeholfener Schminke ihren Helden nacheifern. Süß, die verkleideten Mädels, so unsicher und so stolz, studieren ganz genau die neuesten Sammelkarten, Plüschpüppchen, Sammelfiguren und Accessoires ihrer Stars, überall Aufsteller und Videos, mit den neuesten Looks und Moves. Die Produktionsfirmen und Lizenznehmer sind die Betreiber der Shops über die fünf Etagen, wohl überwiegend aus Japan. Es fühlt sich hier an wie eine Messe oder eine Convention, nicht wie ein Kaufhaus. Es gibt Cafés, sogar eine Sushibar, eine Kostümgarderobe und ein Fotostudio. Eine stetig wachsende Menge pickeliger Nerdbuben wartet ungeduldig auf einer Etage auf die Neueröffnung eines Shops für transformerartigen Roboternutanten. Köstliche Aufregung.
Ein kleines Freundesgrüppchen macht vor den Klos zu Soundtracks aus der JBL Moves aus ihrer Serien nach, Jungs! Große, pummelige Jungs oder szniefig dünne mit Brille, zum brüllen. Sie drücken sich kichernd ins Klo und kommen auch kichernd wieder raus. Großes Kino hier.
Die Preise für die Artikel sind ziemlich sportlich, so ein albernes Badge mit Comicheld mit etwas Glitter drumrum gibt’s ab fünf Euro, größere, einfachere Sammelfiguren ab 30 €, ein Riesengeschäft begreifen wir.
Tapfer gehen wir reihum die Shops ab vom Erdgeschoss bis ganz oben, dauerverwundert und daueramüsiert über diesen nerdigen Ort.. Anstatt immer wieder heimlich auf einen guten Moment für einen Snapshot von den sehr schrägen Cosplayern zu lauern, überwinde ich meine Hemmungen und probiere es einfach mal, sie direkt zu fragen. Ganz überrascht stelle ich fest, dass ich hier offene Türen einrenne und die verkleideten Heldeninnen, es sind vorwiegend Mädels, sich sogar sehr gerne fotografieren lassen, die Posings sind schon fest einstudiert und dann bedanken sie sich am Ende ganz japanisch mit einer tiefen Verbeugung.
Dann erreichen wir schließlich den fünften Stock, es reicht uns an Erforschungen auf diesem Planeten, wir sind satt und platt und beamen uns zurück auf die Straße. Voll ist es heute auf der Fussgängerzone, samstagsvoll.
Die 10er Metro setzt uns mitten in der Concession ab. Auch andere Metros bedienen das ausgedehnte Viertel, das einst die Franzosen während ihrer Präsenz wesentlich gestaltet und mit ihrer Lebensart geprägt hatten, an anderen Ecken, da müssten wir jedoch unnötiger Weise umsteigen.
Immer wieder spannend, wenn man mit der Rolltreppe an einem unbekannten Ort ans Tageslicht geschubst wird. Ein erster, neugieriger Rundumblick. Wir werden von einer Hellgrün leuchtenden Platanenallee begrüßt, die typisch ist für dieses Viertel, ein ganz normales, unspektakuläres Wohnviertel. Der zweite Eindruck; Ruhe. Alltägliche Lädchen, gelegentlich Cafés und Restaurants, ein paar Leute, ein wenig elektrifizierter Verkehr, das war’s dann schon und genau das ist es, was dieses gewachsene Viertel ausmacht, das unaufgeregte, gelassene Stadtleben in grünen Straßen mit schönen, alten Häusern. Wir lassen uns treiben und erholen uns vom Shoppingrummel.
In einem kleinen Straßenlokal lassen wir uns bekochen. Rindfleisch auf Nudelsuppe mit eingelegtem Wirsing. Boah, lecker. Dabei auf die Straße kucken und nicht nur die heissen Nudeln aufsaugen. Das hellgrüne Sonnenlicht hüpft direkt in unsere Herzen.
Das touristische Zentrum der French Concession ist der Tianzifang Kiez. Ein Gewirr von kleinen Gassen zwischen kleinen, alten Häusern. Deren Bewohner sind sehr geschäftstüchtig und haben aus fast jedem Erdgeschoss einen Laden gemacht, der sein Angebot sehr touristisch zielgruppenorientiert ausgerichtet hat, wobei die Geschäfte meist liebevoll dekoriert und gestaltet sind. Lückenlos Läden überall, das sind Chinesische Touristenspots wohl leider immer. Neben dem üblichen Souvenirkram von winkenden Katzen, gibt es einige Boutiquen mit traditionell-folkloristischen Chinesenleibchen, aber auch hochwertigeren Designerstücken. Auffallend viele Kosmetikläden gibt es hier, die Duftcremes, Parfums und andere Pflegeprodukte feilbieten, alles schön verpackt in schicken, nostalgischen Blechdosen und Glasfläschchen mit hübschen Fotos von Chinesischen Damen aus den 20ern schätze ich. Sehr retro, sehr ansprechend und die Cremes können sich duften lassen, testen wir natürlich. Eines dieser wohlriechenden,schicken Döschen mit nostalgischem Konterfei einer Chinesendame muss der Herr Grafiker dann auch für seine Herzdame erwerben.
In einem der Lebensmittel-Snack-Läden finden wir dann auch endlich das Milcheis, das seit der letzten Chinareise in unseren Köpfen herumgeistert und das wir hier so lange gesucht hatten, Eis am Stiel verpackt in halbtransparentem Pergament, supersimple Verpackung, aber Weltklasse im Geschmack, totales Understatement.
Mit den leckeren Eisen in der Hand bummelt es sich famos durch die engen Gassen, die doch ziemlich mit Touristen gefüllt sind. Eis vorbei, Lust auf Kaffee. In einer Seitengasse lassen wir uns auf sonnigen Stühlen nieder und bestellen bei einem hübschen Buben zwei Latte.
Gäste aus vielen Nationen ziehen an unserem Plätzchen vorbei, ist schon viel los hier heute. Als wir das letzte Mal hier waren, im Hochsommer, war es regnerisch trüb und die Gassen hier leer. Offensichtlich wirken in einem leeren Lokal sitzende Touristen auf andere sehr inspirierend und bald sind die Plätze um uns herum besetzt. Vielleicht liegt das aber auch an der verlockenden Bierpreisaktion „Zwei für Eins“. Bald hören wir Holländisch am Nachbartisch.
Wunderschön geht es weiter. Mit dem Blick auf die Karte beschließen wir die vier Kilometer bis zum Bund zu Fuß zu gehen, quer durch die Stadt.
Wir landen in einer Straße mit Villenbauten aus der französischen Epoche, solitär, eine neben der anderen, bei genauem Hinsehrn allesamt mit überraschend hässlichem Waschbeton verputzt. Warum? Sie liegen in einer gartenähnlichen Anlage, die viele Besucher zum Flanieren einlädt. In jeder zweiten Villa befindet sich ein Nobelrestaurant im Erdgeschoss, warum?
Die Menschenmenge wird dichter, Verkaufsstände ploppen links und rechts vom Weg auf. Wir sind auf dem ‚Nature Life Festival‘ gelandet. Es werden Produkte aus der Region des Gelben Flusses feilgeboten, sieht fast schon alternativ aus. Dudelnde Gitarrenmusik wird von einem Cowboy ähnlichem Barden zu Gehör gebracht, am Boden um ihn herum ist eine Art Lager aufgebaut, in dem
Menschen aus der Region des Gelben Flusses in folkloristischen Kostümen herumsitzen, ein bisschen wie ein lebendes Panoptikum früher auf den Volksfesten, ein bisschen lustlos, ein bisschen, genervt, ein bisschen gelangweilt, wem will man’s verdenken, Ein Mann mit Strohkegelhut und gesenktem Haupt fudelt auf seiner Gelben Fluss Flöte sehnsuchtsvolle Gelbe Fluss Melodien. Shanghaier Hobbyfotografen mit ihren langen, fetten Objektiven freuen sich über dieses pittoreske Motiv.
Die krass blau stechenden Augen einer jungen Frau aus dieser Folkloregruppe kreuzen meinen Blick. Starre ich sie an? Komplett gebannt von diesem Blick und auffallend ungewöhnlich gekleidet wie ein Ethno-Goa Girl, fast schon Punk, aber ganz klar eine Chinesin. Im Hintergrund französisch-mediterrane Kolonialbauten aus der Jahrhundertwende, ein sehr stranges Szenario.
Vom belebten Markt geraten wir an den Rand eines belebten Parks. Die Sonne schickt sich langsam an unterzugehen und so liegen die sehr bunt und sehr üppig bepflanzten Blumeninseln teilweise schon in den langen Schatten der Bäume. Aber immer noch warm genug, dass sich die Besucher auf den niedergesessenen Rasenflächen tummeln, verliebte Pärchen verträumt in den späten Nachmittagshimmel blinzeln, Familien flanieren und Hobbyfotografen ihre Speicherkarten noch voller shooten. Besonders witzig wieder einmal die verkleideten Cosplaymädels, dieses Mal im Kostüm ‚Die unschuldige Schäferin‘, die melancholisch kokett an Blümchen schnuppert. Einfach köstlich und großartig, wie schmerzfrei und vollkommen bei sich sie hier vor der Linse posieren. Wir hatten uns schon gewundert, wer wohl diese Neobarocken Schleifchenkleider kauft, die wir gerade vorhin in einer Shoppingmall bewundert haben. Hier räkelt sich die Antwort.
Die Dämmerung bricht schnell herein und beim Durchschreiten des doch ziemlich großen Parks, stellen wir fest, dass sich dieser recht zügig leert, das wärmende Fotolicht ist weg. Wir geraten nach konsequentem Geradeausgehen in einen Verkehrsknotenpunkt. Unter uns vierspurig, neben uns vierspurig, über uns vierspurig. Aber: es ist fast still, surrend still, die Luft super. Wir staunen immer wieder. Die Autobahn Überführung über unseren Köpfen wird in wechselfarbigem Wellnesslicht in ihrer vollen Länge beleuchtet, schon schräg irgendwie. Walkways retten uns aus dem vertrackten Strassenknoten in normales Grossstadtambiente. Wir laufen und staunen und kucken und finden’s wunderbar. Die Straßenzüge werden umfassend von Lichterketten illuminiert, besonders hübsch in der Straße mit den vielen Backsteinbauten, so weihnachtlich. Die Arrangements der Lichter werden dichter, wir nähern uns dem Bund. Der pinkfarben glitzernde Flagship Store von Victorias Secret teilt sich die Nachbarschaft mit dem gülden glänzenden Turmbau von Cartier und so schwimmen wir durch das Lichtermeer weiter, bis ans Wasser des Huangpu Rivers und wir dort die bunt leuchtende Skyline von Pudong samt Oriental Pearl Tower sehen. Sie haben ihr Ziel erreicht, den Bund.
In einem kleinen Laden organisieren wir uns etwas Keksiges und Getränke. Damit setzen wir uns dann an die Uferpromenade und genießen einfach. Die Menschen, die Lichter, den Fluss, das Leben, unseren letzten Abend dieser wunderschönen Reise. Viel los, viel Gewusel, viele Selfies. Wir warten noch ein letztes, leuchtendes ‚I heart SHG‘ auf einer der riesigen Fassaden auf der anderen Flussseite und wenden uns dann dem Bund zu. der goldenen Meile, Gold erstrahlende altehrwürdige Bankhäuser des alten Shanghai. Vielleicht ist es das, was Shanghai so attraktiv und auch charmant macht, es hat seine Geschichte, die ist sichtbar geblieben und wurde nicht weggeräumt - und seine geschäftige Gelassenheit.
Irgendwann geht vom Bund links die Nathan Road ab, voll, busy, wieder bunt. Wir sind jetzt angenehm satt, zumindest unsere Seelen, jetzt sind unsere hungrigen Mägen dran. Wieder im Block nahe unseres alten Apartmenthauses finden wir unser Restaurant. Mit Suppen füllen wir unsere Batterien wieder auf.
Na, und nu heißt es Abschied nehmen. Gepäck im Hotel geschultert, zur Metro gelaufen und in einer knappen Stunde bis zum Flughafen Pudong gefahren. Dreieinhalb Stunden vor Abflug erreichen wir den Check-in Schalter.
Und den Vorlauf brauchen wir auch. Die Warteschlange am Check-in ist ordentlich lang. Eine Stunde warten wir hier. Wir sind endlich an der Reihe, aber Neles Aufgabegepäck wird rausgezogen und sie muss zum Gepäck-Check in die Sicherheitskammer. Nach einer Schrecksekunde mit weichen Knien und einer kurzen Weile: Die Fertigsuppe war‘s! Die darf nicht mit. Wieder zurück zum Check-in, immerhin ohne zusätzliches Warten, jetzt klappt‘s.
Bei der Security ist die Schlange nicht kürzer, dazu kommt, dass sie mein Handgepäck rausziehen. Meine leere, metallene Wasserflasche macht die Officer skeptisch. Mit zugekniffenen Augen wird vor dem Monitor geknobelt, was es mit der leeren Flasche wohl auf sich hat. Auf jeden Fall, der Rucksack muss noch einmal durch das Röntgengerät. Dann muss ich ihn vor zwei gestrengen Sicherheitsleuten durchwühlen, ohne Ergebnis, dann muss er noch einmal durch die Durchleuchtung. Wassollndasjetzt? Die Zeit rennt.
Nach dieser unnötigen Checkerei nix wie hin zur Immigration. O nein, diese Warteschlange! O nein, die wenigen besetzten Schalter! Aber noch sind wir in der Zeit bis das Boarding startet. Nach einer elenden Warterei, Abzählerei der vor uns Wartenden und Spekuliererei sind wir endlich, endlich dran und durch die Immigration.
Spurt zum Shuttlezug, der uns zu unserem Terminal bringt, das auch noch. Aber wir haben Glück und der Zug kommt und startet sogleich. Spurt zum Gate, das Boarding läuft schon. Geschafft! Schwitz.
Zehn vor zwei heben wir ab. Tschüss Schanghai, tschüss Schina. Abendessen Chickennoodles, Kapuze hoch, Halskrause um, Ohrstöpsel rein, schlafen, straight über Russland Nachhause.Baca lagi





















Pengembarader wahnsinn eure reise. so schön geschrieben olf. so tolle fotos. und dann noch die filme von nele. ich glaubs nicht dass es solche reisen gibt. der wahnsinn. mit m. leider immer verpasst. kommt wohl nie wieder weil tanzcompanie nicht mehr so weit tourt. so schön beschrieben shanghai. der letzte tag abend. ich spür das sehr. das hängen zwischen 2 welten. wenn es nacht wird. der abschied der schon drinhängt. das ziehen. das zurückmüssen. nicht wollen. unbedingt. aber man hängt im raum. und doch tut das weh. immer. das abschiednehmen. sehr. die letzten momente. dann weiss man dass es eine sehr sehr tolle zeit war. dann der flughafen.. stress. andere welt. die welt dazwischen. wenn ich dann unterwegs bin . geniesse ich das immer noch weil nicht zurück noch kurze frist. des unglaublichen. dann ankommen. mal sanft. mit freude mal kulturschock zurück. wehmut sehnsucht packt mir. wenn ich das lese. danke für euren bericht. wunderbar. kommt gut an.