Indonesia
Tebet Timur

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Travelers at this place
    • Day 3

      A Million ways to get around in Jakarta

      August 11, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

      Nach einer erholsamen ersten Nacht in unserer Unterkunft gab es zunächst ein interessantes Frühstück. Neben Toast und diversen Brotaufstrichen (wohl extra für Europäer und Amerikaner) und einer mango machte uns die nette Hausdame auch ein paar gebratene Nudeln warm, die man anstandhalber schlecht stehen lassen konnte. Außerdem probierten wir salak, eine Frucht, deren schale einer schlangenhaut ähnelte. Die anfängliche Skepsis war bald verflogen. Salak erinnert geschmacklich an Birne und Litschi. Lecker!
      Danach ging es mit dem Taxi nach Taman Mini, eine Art Park, in dem die Architektur aller 27 Provinzen Indonesiens präsentiert wurde. Damit wir schneller voran kommen, haben wir uns ein Tandem geliehen. Nach anfänglichen Koordinationsschwierigkeiten hatten wir den Dreh bald raus. Taman Mini ist wirklich schön, wenn man einen Eindruck von Indonesien bekommen möchte und nicht alle Regionen bereisen kann - wirkt aber leider auch etwas heruntergekommen. Nachdem wir mit dem Fahrrad nur alles schnell erkundet hatten, ohne die einzelnen Häuser genauer zu besichtigen, wollten wir uns zumindest noch die rießigen Vogelgehäge anschauen. Zu diesem Zweck haben wir uns ein Moped aufschwatzen lassen (der vogelpark war am anderen Ende) - beste Entscheidung überhaupt! Macht voll Laune mit dem Ding die Straßen langzuheizen. Das Vogelgehäge zeigte dann die landestypischen vögel, teilweise sehr exotische Arten. Neben freilaufenden Pfauen und Reihern gab es auch Enten. Das die keinen Spaß verstehen, wenn sie Junge haben, musste wir am eigenen Leib erfahren. Eine fliegende Ente hat sich wohl bedroht gefühlt und Sandra attackiert. Neben einem Kratzer an der Schulter und einem großen schreck ist aber nichts passiert. Mit dem Taxi ging es schließlich zurück zur Unterkunft. Da gab's eine kurze Erfrischung am Pool und eine mango und Ananas als Mittagessen. 
      Da es erst Nachmittag war, haben wir uns schließlich auf den weg in den ältesten teil jakartas gemacht, genannt Kota. Dieses Mal allerdings mit dem Zug. Zugfahren in Indonesien ist insoweit spannend, dass man nie weiß, wann ein Zug fährt (Anzeigetafeln gibt's auch nicht). Der erste Zug, der unmittelbar in unserer Nachbarschaft fährt, war überhaupt kein Problem. Allerdings mussten wir umsteigen und die letzten 2km mit einer anderen Linie fahren, die ohne Zwischenhalt zwischen zwei Stationen pendelt. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten ist, dass dieser Zug wohl nur einmal die Stunde fährt. Zwischendurch steht er entweder an dem einem Bahnhof oder dem anderen rum und wartet... und wartet.... und wartet... 😪 für die letzten 2km haben wir 45min gebraucht: 5min Fahrzeit und 40min Wartezeit - nichts für Ordnungsgsliebende Deutsche. In Kota angekommen haben wir uns auf die Suche nach dem Stadthuis gemacht, das ehemalige Verwaltungsgebäude, das die Holländer bauen ließen, als sie Indonesien als Kolonie regierten. Vor dem Stadthuis erstreckt sich ein quadratischer Platz, auf dem das Leben pulsiert: Alleinunterhalter, Straßenmusiker und alle möglichen Händler. Wir begeben uns zum alten Hafen, wo noch immer Wachturm und Lagerhäuser der Kolonialzeit stehen. Der Weg dorthin ist allerdings abenteuerlich. Auf befahrenen Straßen ohne fussweg und durch kleine, dreckige Hinterhöfe führt unser Weg - bestimmt nicht die Touristenroute. Am Hafen angekommen gabelt uns Dedi auf, er ist ein zwangloser  tourguide und ist sogar in unseren Reiseführer namentlich erwähnt. Er schleppt uns im alten Hafen rum und in verwinkelten Gassen, wo sich Dreck und Müll türmt und die Leute in Armut leben. Trotz der wirklich bescheidenen Lebensumstände sind alle sehr freundlich und aufgeschlossen. Man hört ständig ein "Hello Mister" und die Leute sind glücklich, wenn man ihren Gruß erwidert und zurückwinkt. Dedi führt uns schließlich auf den Fischmarkt, wo Fische, Muscheln und Garnelen in Massen in großen Bottichen liegen. Das kann man sich gar nicht vorstellen...
      Danach geht's zurück. Wir waren ziemlich lang mit dedi unterwegs und müssen ihn nun irgendwie loswerden, sonst hätte er uns noch bis Mitternacht in irgendwelche Ecken geführt, die eigentlich nicht sehenswert sind. Er will natürlich auch seinen Anteil. Er überlässt uns zwar die Entscheidung, wieviel wir geben wollen, verlangt aber auch noch einen Schein mehr, als ihm die angebotene summe nicht reicht. Schon etwas unverschämt, denn die Tour war zwar interessant, aber das viele Geld trotz allem nicht wert.
      Danach gibt's noch ein Abendessen, hähnchen sate mit Erdnusssoße und eine Art Gemüsesuppe mit Reis, nach Fisch war uns an diesem Tag nicht mehr zumute...
      Zurück geht's in die Unterkunft. Erneute fallen wir auf diesen Zug rein, dieses Mal warten wir 55min und ärgern uns über diese erneute Dummheit unsererseits. Aber nachdem Dedi sich soviel abgezwackt hat, haben wir das Gefühl, günstig reisen zu müssen. Und Zugfahren ist auch wirklich nicht teuer. Für 25km bezahlt mal umgerechnet 25 cent.
      Völlig genervt kommen wir in unserer Unterkunft an, nachdem wir beinahe zu weit gefahren sind (der Zug hat eine Haltestelle glatt übersprungen). Nun heißt es packen und ab ins Bett, denn am nächsten Tag geht es weiter nach Sumatra und der Wecker klingelt schon um 5uhr.
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    You might also know this place by the following names:

    Tebet Timur

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