Iran
Isfahan

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Travelers at this place
    • Day 64

      Esfahan

      November 12 in Iran ⋅ ⛅ 21 °C

      Ein Highlight schöner wie das Nächste. Wir sehen wieder einen Tag die schönsten Sehenswürdigkeiten: der Vierzig-Säulen- Palast, der eigentlich 20 Zedernstützen hat, die sich im Wasser des grossen Bassins spiegeln (Wasser ist keines, da keine Saison mehr ist). Einen gemütlichen Schwatz im Rahmen von 1001 Nacht bei einem Tee geniessen wir in vollen Zügen. Der Imam-Platz mit einer Länge von 560m und Breite von 160m mit der Imam- Moschee ist eine Augenweide. Gegenüber folgt gleich der Königspalast Ali Qapu. Nette Leute jeden Tag. Essen im Schneidersitz ist gewöhnungsdürftig für uns😀
      Durch die vielen Hilfen der Mitreisenden geht es mir heute schon besser. Danke allen für die guten Besserungswünsche🤗
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    • Day 67

      Kashan 2

      October 10, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 29 °C

      Nous retrouvons Hossein, un chauffeur trop sympa qui va nous emmener visiter la ville souterraine de Nushabad et le mausolée de Hilal bin Ali, avant d'aller dans le désert. On y va en mode plouc : nous on se trimballe dans une vieille Saipa alors que des énormes 4x4 rutilants nous dépassent à fond la caisse. Des dromadaires se grattent tranquillement sur les panneaux installés au bord de la route. On prend des photos rigolotes dans le désert de sel et on grimpe sur une dune pour voir le coucher du soleil.

      Un groupe de touristes français est également là, et on se marre en les écoutant râler "Ah non mais là c'est carrément décevant" (WTFFFF?). Bon, comme on est dans la voiture option boloss on se retrouve ensablés et en plus le circuit de refroidissement est mort. Mais Hossein trouve un de ses amis avec un 4x4 qui va nous tracter sur les 60 km du retour. Tiens, c'est le chauffeur des français ! Bon, du coup on fait profil bas. La route est un peu compliquée : la voiture chasse sur les côtés dans les passages sablonneux, la corde casse, et comme elle s'est emmêlée autour de l'essieu il faut démonter puis remonter la roue... 🙃 Mais Hossein se marre, il bidouille tout ça, danse en faisant de nouveaux noeuds dans la corde et on est repartis. Relax quoi 😎
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    • Day 152

      Tag 152 - Kashan

      December 13, 2019 in Iran ⋅ ☁️ 8 °C

      70 km / 5445 km - 4 / 550 Stunden

      Ausgaben:

      0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
      4,3 € / 1238,2 € Lebensmittel
      6 € / 917 € Unterkunft
      0 € / 235,3 € Eintrittspreise
      0 € / 164 € Anschaffungen
      0 € / 89,5 € Ersatzteile
      0 € / 52 € Visum

      10,4 € / 2947,9 € Gesamt

      Heute sollte ein langer Tag werden. Doch laut meiner Karte und dem Höhenprofil rechnete ich mit groben 60 Kilometern bis zur Stadtgrenze und einer flachen Strecke.
      Umso erfreuter war ich, als ich merkte, das sich mein Programm doch mal in die gute Richtung irrte und es statt der üblichen fälschlichen Darstellung von angezeigt ebener, aber tatsächlich ansteigender Strecke, unerwartet bergab ging.
      Mehr noch. Ich hatte Rückenwind. So fühlte ich mich wie auf Ectasy, als nach 15 Kilometern der Kater einsetzte. Scheinbar alle Freude für die restliche Strecke aufgebraucht, ging es jetzt bergan und auch der Wind hatte plötzlich gedreht und wehte mir nun frontal entgegen.
      So ging es nun bis zur Stadt.

      Aber ich erfreute mich daran, einem Hund etwas zu essen zu geben, zerschnitt eine meiner Flaschen und bastelte ihr einen Napf aus der sie trinken konnte.
      Nach unserem gemeinsamen Mittagessen führ ich etwas besserer Laune weiter.

      In Kashan zeigte sich der Stadtverkehr nun von seiner unausstehlichsten Seite. Die Zahl an Aktionen, welche potentiell meine Gesundheit in unerträglichem Maß gefährden, wächst mit jedem dritten Auto und Motorrad. Meine Aggressionen gegenüber den anderen entluden sich bei jedem einzelnen dieser subversiven Zeitgenossen, der mir in die Quere kam. Nachdem die Verwunderung bei den meisten gewichen war, schlug mir die Bosheit ihrerseits entgegen. Das, was ich brauche. Ein Milieu, in dem ich mich bestens auskenne und leben kann. Etwas, das mich wach hält und konzentriert. Hast du keine Angst, brauchst du genau das, um zu überleben.
      Mir tut es nur um die Leute Leid, die es nett meinen, auch wenn deren Aktionen mich gefährden.
      Oder um jene, die mir höflich begegnen, denen ich aber nicht sofort meine netteste Art entgegen bringen kann. So schnell kann ich ohne Übersicht nicht umschalten. Aber ich versuche es. Der Verkehr hier bringt mein inneres Monster hervor.

      Also schlage ich mich so bald wie möglich in die Gassen der einzelnen Straßenblöcke. Hier komme ich zur Ruhe und finde auch mein Hostel. Eine wahre Oase inmitten der der Hektik außerhalb. Hier ist es ruhig und gemütlich. Ich bin der einzige Gast von Narges und Ramin im Ferdows Kooshk.

      Ferdows bedeutet Paradis. Iranische Gärten wie der Fin Garten in Kashan sind als Vertreter für ein Paradies auf der Erde angelegt. Und Kooshk ist eine Burg im Paradies, die für Menschen zum Ausruhen und Entspannen gebaut ist. Dies ist also eine Burg im Paradies.

      Und wahrlich. Ich hätte es nicht besser treffen können. Narges und Ramin sind tolle Gastgeber.
      Noch am selben Abend sitzen wir mit deren Freunden zusammen und bereden, was ich unbedingt in Kashan alles tun und sehen muss. Und so breche ich nach einer Stunde auf, zur ersten Erkundung des Basars und der Umgebung vom Hostel.
      Hier gefällt es mir schon mehr, als in Teheran. Die Vielfalt der Waren und auch Speisen ist größer und es ist gesamt weniger hektisch. Man fühlt sich wohler.
      So streife ich danach wieder wohl gelaunt zum Hostel zurück und lasse das Nachtleben von Kashan auf mich wirken.

      Song des Tages
      Heaven's Not Overflowing - Corrosion Of Conformity
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    • Day 159

      Tag 159 - Meymeh

      December 20, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 7 °C

      80 km / 5590 km - 5 / 561 Stunden

      Ausgaben:

      0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
      0 € / 1253 € Lebensmittel
      0 € / 938,5 € Unterkunft
      0 € / 262,1 € Eintrittspreise
      0 € / 164 € Anschaffungen
      0 € / 89,5 € Ersatzteile
      0 € / 52 € Visum

      0 € / 3050,7 € Gesamt

      So kalt es gestern auch war, mit der Sonne kam auch die Wärme zurück ins Tal.
      Ich stehe zeitig auf und bereite meine Abfahrt vor. Ich rechne mit einem langen Tag, weil die Strecke doch recht weit ist und noch ein paar Hügel zu bieten hat.

      So ist auch der Moment gekommen, in dem ich meinen Gastgeber bezahlen muss. Ich gebe ihm die Hälfte meines verbliebenen Geldes in Rial. Das waren umgerechnet 6 €. Das gleiche, was ich bei Narges und Ramin bezahlt habe. Ein mehr als angemessener Preis, den ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.

      So breche ich auf nach Meymeh. Hier wartet schon Sina auf mich. Es ist der 20. Dezember und somit neben dem Geburtstag meiner Schwester auch der Vorabend von Yalda. Der längsten Nacht des Jahres. Ich tendiere zwar mehr dazu, den längsten Tag zu feiern und die kürzeste Nacht, aber die länger werdenden Tage haben für meine Reise ja auch gutes.
      Und so steht morgen ein Feiertag bevor. Traditionell trifft sich daher die Familie von Sina heute in Meymeh. Das kommt mir auch zugute. So habe ich eine Unterkunft und wieder nette Leute um mich herum. Zwischenstopp und nahezu die Hälfte der Strecke nach Isfahan.
      Im Haus der Großeltern erwarten mich Tee, Gebäck und der Korsi. Das ist ein traditioneller Abgedeckter Tisch, unter dem man sitzt, liegt und schläft. Vor allem in der kalten Jahreszeit ist das großartig. Erstaunlich entspannend und wohltuend. Ich fange an, den Korsi zu lieben.

      Aber nicht nur die Familie von Sina ist hier. Auch viele Freunde, die in Isfahan wohnen. Und so verbringen wir den Abend nicht mit der Familie, sondern in junger Runde mit den Freunden. Nachdem ich hörte, dass ich morgen alle, weniger jung und jung, im Elternhaus von Sina in Isfahan wiedersehen würde, war ich damit sehr einverstanden.
      „Traditionsgemäß“ bringen die Freunde selbst gemachten Wein mit. Meymeh ist verwurzelt mit Weintrauben und deren Verarbeitung. Das liegt schon im Namen. Religiös bedingt, wird daraus aber nicht viel geschaffen. Außer im privaten. Und den darf ich heute verkosten. Nun bin ich nicht der Weinkenner und trinke ihn auch zu Hause recht selten. Dennoch wird schnellt klar, dass der Geschmack dem Üblichen Wein zwar nahe kommt, aber ihn nicht imitieren kann. Auch scheint mir der Alkoholgehalt recht hoch. Ich hoffe, dass hier einige Erfahrungen in der Zubereitung vorliegen und ich nicht ab morgen eine gelbe Armbinde mit drei Punkten tragen muss.

      Gegen zehn Uhr verabschiede ich mich und gehe zum Haus zurück.
      Sina und seine Familie sind bereits gefahren. Ich habe das ganze Haus für mich. So mache ich es mir unter dem Korsi gemütlich und stelle fest, dass mir so einige Traditionen und Gepflogenheiten sehr gut gefallen und was wir zu Hause nicht haben. Ich bin gespannt, was ich mir von dieser Reise für zu Hause aneigne.

      Song des Tages
      Juke Box Hero - Foreigner
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    • Day 158

      Taz 158 - Barzok

      December 19, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 4 °C

      65 km / 5510 km - 6 / 556 Stunden

      Ausgaben:

      0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
      0,5 € / 1253 € Lebensmittel
      3,5 € / 938,5 € Unterkunft
      0 € / 262,1 € Eintrittspreise
      0 € / 164 € Anschaffungen
      0 € / 89,5 € Ersatzteile
      0 € / 52 € Visum

      4 € / 3050,7 € Gesamt

      Pünktlich zum Klingeln des Weckers ist die Sonne in meinem Zimmer. Ja, heute ist der Tag meiner Abreise aus Kashan. Der Kosmos hat gewählt und zeigt es mir.
      Aber damit steht auch wieder ein weiterer Abschied bevor.
      Es war sehr schön hier und Narges und Ramin mit ihren Freunden und Familie eine tolle Gesellschaft gewesen. So genieße ich noch das Frühstück in vollen Zügen und breche dann gut gestärkt und bestens gelaunt auf Richtung Berge.

      Meine Route bringt mich wieder vorbei an Fin-Garten und auf die Schnellstraße.
      Plötzlich endet diese auf der Autobahn und es gibt nur einen anderen Weg in die Berge. Und zwar wieder zurück durch die ganze Stadt und mit 15 Kilometern Umweg.
      Ich halte direkt auf die Mautstation zu und frage, ob ich einfach das kleine Stück mit dem Fahrrad fahren könnte. Mit der gestikulierten Antwort, dass das klar geht, fühle ich mich nach Albanien zurück versetzt. Hinter der Station steht ein Streifenwagen der Polizei. Auch ihn frage ich. Erschreckt guckt er vom Telefon auf. Gut, scheinbar scheint sich hier niemand dafür zu interessieren. Ich nutze die Gunst der Stunde und fahre zum Abzweig in die Berge.

      Nach sechs Kilometern wird es ruhiger und der Verkehr nimmt ab.
      Aber die Straße bleibt gut. So lässt es sich bequem in die Berge hoch schieben. Die Landschaft ist wunderschön und so genieße ich den Tag in vollen Zügen.

      Aber ich muss ausblenden, was verkehrstechnisch um mich herum geschieht.
      Bis ich die Kuppe erreiche, bin ich, zum Glück nur fast, die Ursache von mindestens sechs Unfällen. Jeder guckt nur auf mich und nicht auf den umgebenden Verkehr. Egal, ob ich stehe, oder fahre. Überall kommen die Leute nur mit wenig Abstand ohne Unfall davon.

      Einmal hätte es um Haaresbreite mich erwischt.
      Ich gucke in genau dem Moment nach hinten, als ein Auto mit sicher weniger als einem Meter hinter mir ist und ein anderes neben jenem. Was war passiert? Natürlich guckt man sich nicht um, wenn man gleich vor hat zu überholen! Man guckt den Radfahrer wie ein Schaf an und fährt dann raus.
      Huch! Doch nicht. Es ist ja jemand neben mir.
      Was bleibt ist die Vollbremsung, die dem Kosmos sei dank geglückt ist.

      Ich versuche mich nicht aufzuregen. Aber dennoch bleibt mir der Grund für soviel Dummheit und dem bloßen Unwillen, sich um andere zu kümmern und mal sein Gehirn einzuschalten, nach wie vor verwehrt. So nett die Leute auch sind.
      Aber Weitblick im Leben ist der Grund für Fortschritt. Das ist es, was den Hirten von seinen Schafen unterscheidet. Alles andere ist schlimmer noch als Stagnation. Es ist sicherer Rückschritt.
      So erreiche ich also die Kuppe und damit auch den Abzweig nach Barzok.
      Von Narges und Ramin habe ich von einem Freund gehört, der hier wohl ein Hostel betreibt. Sie meinten zuerst, dass es 20 € die Nacht kosten würde. Ich rufe an und verhandle.
      Er meint, ich solle ihn besuchen und geben, was ich für angemessen halte.
      Also entscheide ich mich gegen mein Zelt und eine kalte Nacht und fahre hinauf nach Barzok.

      Wenn ich den Markt erreiche, solle ich nochmal anrufen. Plötzlich schickt er mir seinen Standort.
      Das sehe ich aber erst nach drei Kilometern Auffahrt. Nun zeigt sich mir, dass noch vier weitere vor mir liegen.
      Glückwunsch! Das fahre ich morgen alles wieder zurück. Zwar bergab, aber dennoch kostet es Zeit.
      Was mich aber am meisten stört, ist dass nochmal mehrere hundert Höhenmeter hinzu kommen.

      Die Straßen sind vereist, es liegt überall Schnee und so komme ich erschöpft und leicht frierend an.
      Nachdem ich von den 20 € pro Nacht gehört hatte, habe ich nach einem dementsprechenden Hostel Ausschau gehalten. Was ich finde verschlägt mir die Sprache.
      Fassen wir zusammen: Es ist außer der Saison, fernab von der Hauptstraße und die Verhältnisse sind so, dass niemand auf die Idee kommen würde, auch nur ansatzweise dafür diesen Preis aufzurufen. Nichtmal in Kroatien und zur Hauptsaison.

      So verbringe ich den Abend mit lesen und hole zum Schlafen meinen Schlafsack und die Wintersachen heraus. Das Bad benutze ich nur, um meine Zähne zu putzen.
      Es ist schlicht zu kalt. Selbst der Toilettengang ist unangenehm.
      Ich schnappe mir Elch und begebe mich ins Reich der Träume.

      Song des Tages
      Cocaine - Eric Clapton
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    • Day 160

      Tag 160 - Isfahan

      December 21, 2019 in Iran ⋅ ☀️ 8 °C

      105 km / 5695 km - 5 / 566 Stunden

      Ausgaben:

      0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
      2,5 € / 1255,5 € Lebensmittel
      0 € / 938,5 € Unterkunft
      0 € / 262,1 € Eintrittspreise
      0 € / 164 € Anschaffungen
      0 € / 89,5 € Ersatzteile
      0 € / 52 € Visum

      2,5 € / 3053,2 € Gesamt

      Über 100 Kilometer liegen heute vor mir. Aber die Strecke ist flach und es ist nur sinnvoll, alles an einem Tag zu fahren. Auch wollte ich abends bei Sina ankommen.
      Dennoch stehe ich recht spät auf für meinen Plan. Nicht dass mein Wecker nicht pünktlich um acht klingeln wollte, ich ihn aber ausgestellt habe, weil ich ohnehin schon vorher wach war.
      Nein, es war unter dem Korsi einfach zu schön, um ihn zu verlassen. Außerdem hatte der Wein trotz seiner geringen Menge mir recht beträchtliche Kopfschmerzen beschert. Nun, keine unangenehmen, aber dennoch genug, um die Motivation etwas zu schmälern.
      So liege ich faul herum und versuche langsam hoch zu fahren.

      Halb elf bin ich dann soweit für den Abflug.
      Vorräte habe ich zwar noch immer keine, denke aber, dass es entweder bis nach Isfahan reichen wird, oder ich mir unterwegs in einem der vielen Läden etwas kaufen kann.
      Leider aber haben die meisten hauptsächlich Süßkram im Angebot. Das in vielen Varianten und großen Mengen. Aber nichts für die alltägliche Versorgung, oder gar, was man als Ernährung bezeichnen kann.
      So begnüge ich mich heute wieder mit meinem verbliebenen Obst und den Keksen.

      Bis nach Isfahan sollte die Strecke laut meiner Karte eigentlich flach sein, oder gar absteigend. Aber die Realität sah wieder anders aus. Viele Anstiege lagen vor mir. Steile, wie auch gemächliche. Tendenziell mag es vielleicht bergab gegangen sein. Aber so zog sich die Strecke.
      Die unzureichende Ernährung quittierte mein Organismus auch mit entsprechendem Elan.

      Ich habe sehr viel Glück, dass mich immer wieder Leute anhalten und mir Obst, nette Gespräche, oder einfach nur eine angenehme Gesellschaft bieten.
      Ein Mann bleibt mir besonders in Erinnerung. Er steigt freudig aus seinem Auto und erwartet mich. Doch ich begrüße ihn nur und fahre weiter. Schon wenige Meter bereue ich es und bin traurig über mein Verhalten. Mehr noch, dass ich in diesem Moment, in dem ich mein Fehlverhalten realisiere, nicht doch noch anhalte. Ich hätte so viel Freude in das Leben eines anderen bringen können. Doch ich entscheide mich dazu, Enttäuschung zu verbreiten. Sehr lange denke ich darüber nach. Und es wird mich begleiten. Ich bin enttäuscht über mich selbst.

      Ich versuche den Gedanken so gut es geht abzuschütteln.
      Das geht trotz des dichten Verkehrs eher schlecht, als recht. Tendenziell ist der Verkehr in Isfahan angenehmer, als alle Städte zuvor. Ob das am Breitengrad liegt, weiß ich nicht. Ich hoffe aber, dass es sich so weiter entwickeln wird.

      Gegen drei Uhr schon erreiche ich Sina. Die Psyche spielt einem auf monotonen Strecken einiges vor. Trotz Musik, oder Hörbüchern kommt einem der Weg unendlich lang vor und auch die Zeit. Wenn ich jetzt noch bedenke, dass mir die Geschwindigkeit bewusst hoch vorkommt, stelle ich fest, dass sich die Physik in meinem Unterbewusstsein manifestiert hat.

      Die Familie und Freude werden gegen acht Uhr erwartet. Nahezu alles ist schon vorbereitet.
      So gehen Sina und ich noch in sein liebstes Bad.
      Es mag das kleinste sein, dass mir bisher untergekommen ist, aber es hat alles, was man braucht.
      Ein Schwimmbecken, einen sehr heißen Whirlpool und eine Sauna. Erstaunlich auch die Sauberkeit.
      Es kommen interessierte Gespräche mit anderen Badegästen auf. Sina übersetzt.
      Doch den meisten Spaß hat man, wenn man sein inneres Kind heraus lässt und mit den anderen Wasserball spielt. So fühle ich mich psychisch langsam wieder besser und gewinne die Achtung vor mir selbst zurück. Meine Unart gerät langsam in die Schublade mit den abgearbeiteten Dingen.

      Der restliche Abend ist großartig. Die gesamte Familie und Freunde freuen sich über meine Anwesenheit. Es gibt reichlich tolles Essen und viele Geschichten auszutauschen. Auch Dinge, die man im Iran als unüblich betrachten würde, finden sich. So bringt jeder etwas mit, um den Abend zu füllen, oder damit alles der Tradition von Yalda gerecht wird.
      Am schönsten finde ich die herrlich verzierte Melone. Das Wahrzeichen Yaldas.

      Einer der besten Freunde Sinas lädt mich für den nächsten Tag zu sich auf seine Tomatenfarm ein.
      Ich finde diese Möglichkeit eine wilkomme Abwechslung zum Alltag im Reisen. Zuerst noch hin und her gerissen, ob sich Sina nicht zurückgesetzt fühlt, sagt er mir dann, dass das absolut in Ordnung ist und ich die Möglichkeit ergreifen soll. Wir würden uns die Tage noch sehen und auch wieder in Bandar Abbas.
      So nehme ich die Einladung an und fahre mit Kaveh und seiner Frau Mina nach Hause. Ich habe mir schließlich vor wenigen Stunden gesagt, dass ich zu mehr Möglichkeiten ja sagen soll, um nichts mehr zu verpassen.

      Song des Tages
      Flirtin‘ with Disaster - Molly Hatchet
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    • Day 161

      Tag 161 - Tomatenfarm

      December 22, 2019 in Iran ⋅ ☁️ 7 °C

      0 km / 5695 km - 0 / 566 Stunden

      Ausgaben:

      0 € / 162,1 € Transport (Fähre, etc.)
      0 € / 1255,5 € Lebensmittel
      0 € / 938,5 € Unterkunft
      0 € / 262,1 € Eintrittspreise
      0 € / 164 € Anschaffungen
      0 € / 89,5 € Ersatzteile
      0 € / 52 € Visum

      0 € / 3053,2 € Gesamt

      Als Kaveh gestern meinte, dass wir zu ihm fahren würden, um am nächsten Tag zeitig los fahren zu können, rechnete ich nicht damit, dass die beiden so lange schlafen würden.
      Es ist bereits zehn und ich bin wach und spiele mit Pheobe. Dem kleinen Stubentiger ist langweilig und es auch nicht recht, dass ihre untergebenen noch schlafen und sie gar nicht füttern.
      So beschäftigen wir uns noch wartend für zwei weitere Stunden.

      Gegen zwölf wachen die beiden langsam auf und wir starten in den Tag. Es gibt gutes Frühstück und gegen eins brechen wir auf. Zuerst setzen wir Mina bei ihrer Arbeit ab und fahren dann zu Kavehs Elternhaus, um hervorragendes Malzbier zu holen.
      Ein recht langer Weg. Generell scheinen hier alle Wege etwas länger zu sein, als ich es von zu Hause gewohnt bin. Das macht die Weite.

      Eine schöne Weite!
      Das bringt auch Abgeschiedenheit und Ruhe. Und die kann man auf der Farm bestens genießen. Weit weg von der Straße ist hier eine kalte Stille. Es weht nur ein kleiner Wind und die Sicht ist sehr weit. In der Ferne kann man die schneebedeckten Berge ausmachen.
      Es ist wunderschön hier und ich bereue es keine Sekunde lang, dass ich mitgekommen bin.

      Im Gewächshaus ist es sommerlich warm. Keine Spur vom Winter.
      In der Mitte auf dem Hauptgang sitzen Frauen und sortieren Tomaten und lesen die ausgesuchten in die Verpackungen. In den einzelnen Tomatenreihen arbeiten die Männer an den Pflanzen.
      Weiter hinten steht Kavehs Vater. Er ist erfreut, über den Gast auf seiner Farm und zeigt mir stolz alles, gibt mir Tomaten und stellt mich den Arbeitern vor. Diese glauben nicht, dass ich mit dem Fahrrad aus Deutschland gekommen bin. Auch Fotos schmälern die Skepsis nur um das Fahrrad, nicht aber um die Strecke. Aber das spielt keine Rolle. Auch sie freuen sich über den Gast in ihrem Land.
      Und ich freue mich meinerseits darüber, dass ihnen die Arbeit sichtlich Spaß macht und alle hier im Gewächshaus wohl zufrieden sind, mit dem was sie tun und dem was sie bekommen.

      Zufrieden gehe ich erst mal wieder an die frische Luft.
      In der Zwischenzeit zeigt mir Kaveh das Areal und den Wohncontainer, in dem wir die Nacht verbringen werden. Er ist sehr geräumig und bietet allen Komfort, den man braucht, um eine Nacht in der Kälte hier draußen angenehm überstehen zu können. Nicht nur eine Heizung, sondern auch ein Computer mit Spielen, Filmen und gemütliche Sitzgelegenheiten warten hier.
      Nachdem die Arbeiter gegangen sind, lassen wir die Hunde raus.
      Die beiden sind so lieb, verspielt und freundlich zu mir, dass ich sie am liebsten behalten möchte. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob sie Einbrecher abhalten, oder anziehen, aber das ist nicht meine Sorge. Die zwei sind so, wie ich Hunde möchte.
      Später am Abend verbringen wir die Zeit mit Gesprächen, Computerspielen, Musik und Malzbier.
      Zum krönenden Abschluss schauen wir noch den „Joker“. Den Film wollte ich schon sehen, seit er während meiner Reise in die Kinos kam. So viel gutes, was ich über ihn gehört habe. Und alles ist wahr. Sogar noch viel besser.

      Es ist schön hier draußen im Container am Gewächshaus. Ich bin zufrieden, hier zu sein.

      Song des Tages
      Barracuda - Heat
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    • Day 6

      Alle im Glück - Ein guter Tag!

      March 21, 2022 in Iran ⋅ ⛅ 13 °C

      Ein sehr persönlicher und außerordentlich glücklicher Tag war dieser 1.Tag dieses Neuen Jahres! (Sylvester und Losar hatten ja nichts getaugt für einen guten Neuanfang.)

      Nasrin und Shoaib habe ich vor über 6 Jahren als junge Geflüchtete im Camp in Donaueschingen kennengelernt. Bald wurden sie unsere 'afghanische Nichte und Neffe'. Seit Kurzem haben sie endlich Deutsche Reiseausweise und konnten so erstmals wieder ihre Familie -die mehr schlecht als recht geduldet seit über 20 Jahren im Iran lebt- wiedersehen. Und heute durften wir in diesem Glück die Ehrengäste zur Neujahrsfeier sein! Mutter Leilas Liebe und Dankbarkeit dafür, dass ihre beiden jüngsten Dickköpfe in der Ferne Tante und Onkel gefunden haben, flossen ganz ohne Umweg über viele Worte sehr direkt von Herz zu Herz. Ebenso mein Wissen darum wie schwer es gewesen sein musste, die Kinder ins vollkommen Unbekannte loszulassen. Mit erst 17 und 22 Jahren! Als dann noch die Nachricht meiner Tochter Hanna hereinplatzte, daß auch die hochqualifizierte Chefarzt-Zweitmeinung bestätigte, dass die vor einigen Wochen bei ihr diagnostizierten Knochenmetastasen eindeutig eine Fehldiagnose waren, überwältigen mich die Tränen der Erleichterung schlagartig und in unerwarteter Intensität. Die Mitfreude unserer Gastgeber:innen war eine liebevolle Wohltat!

      Mögen diese Freude und Glück in die Welt hinaus strahlen und alle Sorgen und Ängste heilen!
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      A very personal and extraordinarily happy day was this 1st day of this New Year! (Sylvester and Losar weren't good for a good new start.)

      I met Nasrin and Shoaib more than 6 years ago as young refugees in the camp in Donaueschingen. Soon they became our 'Afghan niece and nephew'. They finally got German travel documents and were able to see their family again for the first time - who have been living in Iran for more than 20 years with little or no tolerance. And today we were lucky enough to be the guests of honor at the New Year's party! Mother Leila's love and gratitude for the fact that her two youngest stubborn ones found an aunt and uncle far away flowed very directly from heart to heart, without many words. As well as my knowledge of how difficult it must have been to let the children loose into the completely unknown. With only 17 and 22 years! When the message from my daughter Hanna burst in that the highly qualified chief physician's second opinion also confirmed that the bone metastases diagnosed in her a few weeks ago were clearly a misdiagnosis, tears of relief suddenly and with unexpected intensity overwhelm me. The joy of our hosts was a loving blessing!

      May this joy and happiness radiate out into the world and heal all worries and fears!
      ❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤❤
      ☀️☀️☀️☀️☀️☀️☀️☀️☀️☀️☀️☀️☀️☀️☀️
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    • Day 7

      Ruhetag

      March 22, 2022 in Iran ⋅ ⛅ 19 °C

      Feueralarm nachts um 4 wegen eines brennenden Bügeleisens im Keller. Und Zeitumstellung- Iranische Sommerzeit. Mein Körper verlangte und bekam heute viel Ruhe. Nichtmal zum Essen wollte ich rausgehen und so futterte ich Kühlschrank, Obstschale und Nussteller leer. Anton fuhr nochmal ins Armenische Viertel Jolfa um dort die prächtige Vank-Kirche (um 1650) und das angegliederte Museum zu besichtigen. Wieder bei mir erzählte er von der Ansiedlung dieser Christen dzrch den ersten Schah und vom grausamen Genozid an den Armeniern durch die Kurden in der Türkei Anfang des 20. Jahrhunderts. Mich macht all diese Gewalt, die die Geschichte der Völker hier und überall so sehr prägt ganz schlecht gelaunt und verständnislos. Offensichtlich hier überall Hass und Rassismus zwischen Iranern und Afghanen, die sogar Sprache und schiitischen Glauben teilen. Kurden erschlugen Christen um ihr Land zu rauben. Danach wurden und werden die Kurden verfolgt. Russen zerstören die Ukraine und sterben dabei selbst zu Tausenden. Menschen bringen einander soviel Tod, Leid und Elend- als wären die normalen Zumutungen des Lebens nicht schon schlimm genug zu ertragen. Manchmal kotzt mich das alles nur noch an. Und gleichzeitig sehe ich doch überall Mitmenschen in ihrem Streben nach Glück, Gesundheit, Nähe, Liebe. Warum muss das ständig so widerlich aus dem Ruder laufen!

      Anton ließ sich vom Taxifahrer dann noch in einen Teppichladen abschleppen statt einfach nur entspannt einen Kaffee im hübschen Armenische Viertel zu genießen. Er hatte nie vor, einen Teppich zu kaufen und kommunizierte das klar. Trotzdem wurde für ihn das ganze Teppichhändlertamtam abgezogen 🤷🏼‍♀️. Gut dass ich nicht dabei war!

      Morgen früh bringt uns Taxifahrer Hamid nach Kashan. Packen, duschen, auschecken Hotelbuchen... alles erledigt.

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      Fire alarm stays in basement at 4 o clock because of a burning Iron. And time change – Iranian daylight saving time. My body demanded and got a lot of rest today. I didn't even want to go out to eat, so I emptied the fridge, fruit bowl and nut plate. Anton drove again to the Armenian district of Jolfa to visit the nearby Vank Church (around 1650) and the adjoining museum. Back to me he told me about the settlement of these Christians by the first Shah and the cruel genocide of the Armenians by the Kurds in Turkey at the beginning of the 20th century. All this violence, which shapes the history of the people here and everywhere, makes me very bad-tempered and uncomprehending. Offensive both hatred and racism between Iranians and Afghans, both language and Shiite beliefs. Kurds killed Christians to steal their land. After that, the Kurds were and are being persecuted. Russia destroys Ukraine and oversees occupation of thousands. People bring todd, sorrow and misery where the normal demands of life don't want to be scolded. Sometimes it all just pisses me off. And quite simply, I will work everywhere Striving for happiness, health, closeness, love. When it's warm, it must constantly get so disgustingly out of control!

      Anton then had the taxi driver tow him to a carpet shop instead of just relaxing with coffee in the pretty Armenian quarter. If not, here is a new product just for you! Nevertheless, the whole carpet dealer tam-tam was pulled off for him 🤷🏼 ♀️. Glad I wasn't there!

      Tomorrow taxi driver Hamid takes us to Kashan. Packing, showering, checking out, hotel bookings ... all done.
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    • Day 8

      Abayaneh - Kashan: Neuer Tag neues Glück

      March 23, 2022 in Iran ⋅ ☀️ 10 °C

      Ein erfüllter Reisetag! Wir kamen früh genug los von Isfahan um auf dem Weg ins 200 Autobahnkilometer entfernte Kashan den Abstecher in das Bergdorf Abayaneh wagen zu können. Das Dorf aus Lehmbauten wird als lebendes Museum beworben, ist 2500 Jahre alt und es leben dort Menschen mit eigener Sprache, Kleidung, Kultur. Touristinnen verkleiden sich während ihres Besuchs gerne leihweise in die Tracht der Einheimischen. (Ich beschränkte mich auf den Kauf von etwas Bergkräutertee.)

      https://de.wikipedia.org/wiki/Abyane?wprov=sfla1

      Das von unserer Online-Reiseführerin Sufi - wir werden sie am 1. April persönlich kennenlernen - für uns erst vor 10 Tagen gebuchte Hotel im seit Monaten eigentlich ausgebuchten Kashan entpuppte sich als Juwel, das Restaurant-Ambiebte ebenfalls. Ohne die Preise zu kennen wäre ich für dieses liebe- und geschmackvoll restaurierte Traditionshaus, gebaut um fünf Innenhöfe, bereit gewesen, meine Schmerzgrenze auszudehnen. Was aber nicht nötig ist: Drei Menüs für knapp 11 Euro, die Nacht 27 Euro 😯.
      http://neginhouse.com/fa-ir/

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      A fulfilling travel day! We left Isfahan early enough to be able to make a detour to the mountain village of Abayaneh on the way to Kashan, 200 kilometers away on the motorway. The village of mud buildings is advertised as a living museum, is 2500 years old and people live there with their own language, clothing and culture. Tourists are happy to hire out costumes worn by the locals during their visit. (I limited myself to buying some mountain herbal tea.)

      The hotel booked by our online travel guide Sufi - we will get to know her personally on April 1st - only 10 days ago in Kashan, which had actually been fully booked for months, turned out to be a jewel, as did the restaurant ambience. Without knowing the prices, I would have been ready to stretch my pain threshold for this lovingly and tastefully restored traditional house, built around five inner courtyards. But what is not necessary: ​​three menus for almost 11 euros, the night 27 euros 😯.
      http://neginhouse.com/fa-ir/
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    You might also know this place by the following names:

    Isfahan, اصفهان

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