PANAMERICANA ROADTRIP

November 2022 - March 2024
Im Van kreuz & quer durch Südamerika 🌎
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  • Unser Van kommt in den Container

    October 24, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Es wird ernst. Nach monatelangen Vorbereitungen ist es heute endlich so weit: unser Camper wird für die Verschiffung nach Südamerika fertig gemacht und sicher im Überseecontainer verstaut.

    Aber von vorn: Schon vor Monaten haben wir nach einem „Container Buddy“ gesucht, mit dem wir die Kosten für einen großen Container teilen können. Zweimal hatten wir eine Zusage, zweimal hat es dann doch nicht geklappt. Vor etwa 5-6 Wochen haben wir über das Panamericana Forum glücklicherweise Johanna & Bernhard aus Graz kennengelernt, die wie wir ab November mit eigenem Fahrzeug den südamerikanischen Kontinent bereisen wollen. Nachdem wir mehrere Angebote verglichen hatten, fiel die Wahl schließlich auf Overlander Shipping mit Sitz in Hamburg und eine gemeinsame Fahrzeugverschiffung im 40 Fuß highcube Container (Innenmaße: 12,03 x 2,35 x 2,69m) von Hamburg nach Montevideo (Uruguay).

    Die Alternative zum Container wäre die RoRo-Verschiffung (roll on, roll off), heißt das Fahrzeug wird einfach auf das Frachtschiff gefahren und befestigt. Doch hierbei kommt es laut Hörensagen vor allem bei Überfahrten nach Südamerika häufig zu Einbrüchen und Diebstählen. Daher kommt diese Art der Verschiffung für uns nicht in Frage, zumal es auch preislich keinen allzu großen Unterschied macht.

    Nachdem wir unseren Van fertig gepackt hatten, machen wir uns schon am Samstag auf den Weg in Richtung Norddeutschland. So haben wir am Sonntag noch einen wunderbaren, sonnigen Herbsttag in Hamburg, den wir mit Fischbrötchen und einer Tasse Kaffee auf dem Altonaer Fischmarkt beginnen. Anschließend schlendern wir ganz gemütlich durch die schöne Hansestadt.

    Am Montag, 24. Oktober 2022 um 9:00 Uhr treffen wir vier uns mit Alex und Ricardo von Overlander Shipping am Saalehafen, um die beiden Fahrzeuge in den Container zu packen. Geplant sind zwei Stunden. Der Ford Transit L1H1 von den beiden Österreichern ist schnell verstaut. Bei unserem Fiat Ducato L2H2 ist das Ganze schon etwas kniffliger und wesentlich nervenaufreibender. Die Einfahrtshöhe des Containers beträgt 2,58m, unser Ducato hingegen misst inklusive verstärkter Federung, größeren Reifen, Dachträger und Fenster 2,65m. Den hinteren Teil des Dachträgers haben wir deshalb schon am frühen Morgen abgebaut. Die erste Auffahrrampe ist für uns wenige Zentimeter zu schmal, also muss zunächst eine andere aufgetrieben werden, bevor es schließlich mit einer etwas provisorischen Lösung richtig los gehen kann. Aus den Hinterreifen muss einiges an Luft heraus und da wir auch so noch immer zu hoch sind, müssen zusätzlich vier Leute in den Kofferraum.

    Es ist Millimeterarbeit. Doch Alex schafft es, unseren Ducato ohne einen einzigen Kratzer hinein zu manövrieren. Chapeau! Der Van wird festgezurrt, die Reifen werden wieder aufgepumpt, fertig. Alle sind sichtlich erleichtert. Dreieinhalb Stunden später ist es geschafft: der Container ist verplombt und transportbereit.

    Das Containerschiff „Grande Amburgo“ wird den Hamburger Hafen voraussichtlich am 27. Oktober verlassen und soll circa 4 Wochen später in Montevideo ankommen.

    Für uns geht es Mitte November los, doch bis dahin gibt es noch jede Menge zu tun – Papierkram, Wohnungsauflösung, Verabschiedung von Freunden & Familie… Unsere erste Destination wird São Paulo (Brasilien) sein. Dort haben wir 5 Tage, um die Stadt zu erkunden, bevor es auch für uns weitergehen wird nach Montevideo, wo unser Roadtrip durch Südamerika beginnt. Die Vorfreude steigt! 😊
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  • Day 1

    Und Abflug!

    November 16, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C

    Lange haben wir auf diesen Tag gewartet und nun ist es endlich soweit. Heute geht's los.
    Nach einem ausgiebigen gemeinsamen Familienfrühstück fahren wir mit dem Flixbus von Stuttgart nach Frankfurt, denn von dort aus geht unser Direktflug (12h20min) nach São Paolo.

    Das Gefühlschaos ist groß.

    Wir FREUEN uns riesig auf all die spannenden Erlebnisse, auf das vorerst warme Wetter, auf atemberaubend schöne Landschaften, auf kulturellen Austausch und südamerikanische Köstlichkeiten, auf viele neue Bekanntschaften sowie lehrreiche Begegnungen und auf so vieles mehr.
    Wir sind AUFGEREGT, da wir absolut nicht wissen was uns in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten erwarten wird und wohin uns unsere Reise führt - eine feste Reiseroute haben wir nicht.
    Wir haben weiterhin HERZKLOPFEN, ob es unserem Van gut geht und ob mit der Verschiffung und dem anschließenden Fahrzeugimport alles reibungslos klappen wird. Das GPS-Signal haben wir bereits im Container im Hamburger Hafen verloren. Wir wissen aber, dass der Frachter in der Zwischenzeit Brasilien erreicht hat. Nächster Halt Zárate, Argentinien und anschließend Montevideo, Uruguay. Doch bis wir unseren Van wieder sehen, müssen wir uns bestimmt noch 10-14 Tage gedulden.
    Und natürlich sind wir auch TRAURIG wegen der vielen Abschiede von unseren Liebsten in den vergangenen Tagen.
    Und gleichzeitig auch unendlich DANKBAR so viele tolle Menschen um uns zu haben und dass wir die Möglichkeit haben uns diesen Traum zu erfüllen!

    Dafür war im Vorraus einiges an Planung und Organisation erforderlich. Unter anderem mussten wir uns herumschlagen mit:

    • Fahrzeugvorbereitung und Gutachten
    • Organisation der Verschiffung im Container
    • Ärztliche Beratung inkl. Reiseschutzimpfungen
    • Internationalen Führer- und Fahrzeugschein beantragen
    • Abschluss einer Langzeit-Auslandskrankenversicherung und weiterer Reiseversicherungen
    • KFZ Haftpflichtversicherung für Südamerika
    • Beantragung eines 2. Reisepasses
    • Wahl der richtigen Reisebank / Kreditkarten
    • Überlegung einer groben Reiseroute samt Einreisebestimmungen der jeweiligen Länder
    • Ein Carnet de Passages brauchen wir laut ADAC für Nord- und Südamerika nicht
    • Kündigung diverser Verträge, Abos und Versicherungen in Deutschland und Wohnungsauflösung

    Wir hoffen wir haben nichts Wichtiges vergessen und an alle notwendigen Papiere für den Van gedacht :)

    In der Zwischenzeit sind wir wohlbehalten in São Paolo, einer der größten Millionenstädte der Welt (12,4 Mio.) mit einer Ausdehnung von 60x80 km, angekommen und haben bereits einen ersten Eindruck vom chaotischen Straßenverkehr hier bekommen. Wir freuen uns bald Teil davon zu sein ;-)

    Let the adventure begin!
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  • Day 6

    Zwischenstopp in São Paulo

    November 21, 2022 in Brazil ⋅ ☁️ 29 °C

    Vier Tage lang machen wir São Paulo, die größte Stadt Südamerikas, unsicher. Unsicher fühlen wir uns dabei zu keiner Zeit.

    Wir entscheiden uns für das Selina Hostel im angesagten Stadtteil Vila Madalena. Die Gassen - insbesondere die Beco do Batman - sind voll mit bunter, lebhafter Street-Art, modernen Kunstgalerien und süßen Lokalen. Außerdem gibt es viele hippe Musikclubs, wodurch das Nachtleben von Montag bis Sonntag sehr ausgeprägt ist und man auch nach Einbruch der Dunkelheit bedenkenlos raus gehen kann. In manch anderen Stadtteilen wird davon ausdrücklich abgeraten.

    Den ersten Nachmittag verbringen wir damit, ganz gemütlich durch das Viertel zu schlendern.
    Am nächsten Morgen machen wir uns dann auf ins Zentrum, wo die Realität gleich ganz anders aussieht. Die Armut vieler Menschen ist deutlich zu spüren und unzählige Obdachlose liegen überall in den Straßen und nahezu auf jeder Grünfläche. Einige haben ein kleines Zelt, die allermeisten jedoch nicht. Ein sehr trauriger und nachdenklich stimmender Anblick.
    Wir wollen die Ausmaße der für uns unvorstellbar großen Stadt von oben sehen, also gehen wir ins Farol Santander. Dort haben wir vom 26. Stock einen fantastischen und wirklichen faszinierenden Rundumblick. Ein Meer aus Häusern bis zum Horizont. Außerdem gibt es in dem Gebäude zahlreiche Kunstausstellungen über mehrere Etagen und sogar einen Skatepark im 21. Stock.
    Danach ziehen wir weiter zum Mercado Municipal de São Paulo, einer imposanten Markthalle, wo an über 300 Ständen die leckersten exotischen Früchte, Gemüse, Getreide, Fisch und Fleisch, Gewürze, Süßigkeiten uvm. angeboten werden.
    Auch das japanische Viertel wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, denn in Liberdade lebt die größte japanische Community außerhalb Japans. Am Samstag ist sogar Street Market. Wir bummeln ein wenig durch die Straßen und essen zum Lunch super lecker Japanisch.
    Am Sonntag streifen wir noch einmal planlos durch die Stadt, kosten uns durch das brasilianische Streetfood und verbringen den Nachmittag in einem riesigen Einkaufszentrum, da es ziemlich zu schütten begann.
    Zum Abschluss gehen wir noch einmal landestypisch essen. Es gibt das Nationalgericht Feijoada. Ein Eintopf aus Bohnen mit Rind-/ Schweinefleisch und Würstchen. Dazu werden Reis und Farofa (geröstetes Maniokmehl), gedünsteter Couve Mineira und eine scharfe Pfeffersauce serviert.

    Nachdem wir am Donnerstag mit diversen Bussen etwas umständlich vom Flughafen zur Unterkunft gefahren sind und dafür schlappe 3 Stunden gebraucht haben, entscheifen wir uns dieses Mal für die Metro. Für die gleiche Strecke brauchen wir nur etwa halb so lang und bezahlen weniger als 1/3 (umgerechnet 0,80€). Eine Fahrt kostet sowohl mit dem Bus als auch mit der Metro 4,40 Real, in der Metro kann man jedoch umsteigen so oft man möchte.
    Generell ist Brasilien günstiger als Deutschland, wir schätzen die Preise insgesamt gesehen auf etwa die Hälfte.
    Überraschend ist für uns, dass wir - außer Bus und Metro - alles und überall mit Karte zahlen können. Selbst der Kokosnussverkäufer am Straßenrand hat ein Kartenlesegerät dabei. Das kommt uns sehr gelegen, da wir in der Stadt keinen Geldautomaten finden, an dem wir mit unseren Karten Geld abheben können.

    Für einen kurzen Zwischenstopp ist São Paulo ganz nett.
    Wir freuen uns nun aber auf eine entspanntere, ruhigere Zeit in Uruguay. Im ganzen Land leben nur etwa 3,5 Mio. Menschen - das sind fast 20 Mio. Menschen weniger als in der Metropolregion São Paulo.
    Außerdem haben wir die Hoffnung, uns von nun an besser verständigen zu können, da wir fleißig Spanisch lernen ;) Mit Englisch kommen wir in São Paulo nicht weit, aber mit Händen und Füßen klappt es doch immer irgendwie.

    Mehr Bilder und Eindrücke gibt's auf
    www.instagram.com/the.redexplorer
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  • Day 16

    10 Tage in Montevideo

    December 1, 2022 in Uruguay ⋅ ☁️ 23 °C

    10 Tage sind wir nun schon in Montevideo bevor wir heute endlich unseren Van am Hafen abholen können - wesentlich länger als gedacht.

    Doch wenn wir von anderen Reisenden hören, dass sie bereits seit 5-6 Wochen auf ihr Fahrzeug warten, weil die Frachtschiffe so überbucht werden, dass letztendlich doch nicht alle draufpassen, sind wir froh, dass bei uns alles so reibungslos verlief.
    Auch sind wir froh über unsere Entscheidung im Container verschifft zu haben, denn uns kam schon mehrmals zu Ohren, dass einige Fahrzeuge, die ebenfalls mit der Grande Amburgo kamen, aufgebrochen, ausgeraubt oder beschädigt wurden.

    Montevideo ist im direkten Vergleich zu São Paolo sehr überschaubar und super entspannt. Es herrscht eine lockere, lässige Atmosphäre und am Abend treffen sich alle auf der Rambla - natürlich Mate trinkend. In Uruguay soll weltweit pro Kopf am meisten Yerba Mate konsumiert werden.

    Wir nutzen die 10 Tage, um letztes Equipment zu besorgen und noch ein paar organisatorische Dinge zu erledigen. Nach 5 Tagen müssen wir umziehen, da wir nicht verlängern können, also geht es für uns vom Viajero Hostel ins Circus Hostel.
    Und natürlich erkunden wir auch die Stadt, besuchen diverse Märkte, die Ciudad Vieja und das Cannabis Museum, bewundern neo koloniale Bauten und erfreuen uns fast jeden Abend an den schönen, farbenfrohen Sonnenuntergängen auf der Rambla. Hin und wieder treffen wir uns auch mit unseren Container Buddies Johanna & Bernhard auf eine Tasse Kaffee oder ein zwei Bierle.

    Auch den ersten Besuch auf dem Polizeirevier haben wir schon hinter uns. Während wir nämlich in aller Ruhe über den Feria de Tristán Narvaja (Uruguays größten Flohmarkt) schlendern, wird uns eines der zuvor im Hostel geliehenen Fahrräder gestohlen. Den Diebstahl müssen wir bei der Polizei anzeigen und damit ist das Thema für uns glücklicherweise auch schon erledigt.

    Am Dienstag kommt die lang ersehnte Nachricht, dass wir am Donnerstag (01.12.22) endlich unseren Van, der mit ein paar Tagen Verspätung im Hafen eintrudelte, abholen können.
    Zuvor waren wir schon bei der Dirección Nacional de Migración, um unser Certificado de Llegada (Einreisebestätigung) abzuholen.
    Da unser Agent Eduardo, der uns beim Fahrzeugimport und der gesamten Abwicklung vor Ort unterstützen soll, von heute auf morgen plötzlich nicht mehr mit KMA/ Grimaldi Uruguay zusammenarbeiten möchte, müssen wir diesen Part selbst übernehmen. Wir erwischen dafür allerdings einen ungünstigen Zeitpunkt, denn wir kommen pünktlich zum Anpfiff des Spiels Uruguay gegen Südkorea, d.h. es geht nichts mehr. Die gesamte Belegschaft ist mit Fußball schauen beschäftigt und das Büro daher geschlossen.

    Die Abholung am Hafen selbst gestaltet sich recht simpel. Gemeinsam mit Eduardo gehen wir vier aufs Hafengelände und warteten bis unser Container gebracht und geöffnet wird. Gleiches Prozedere wie beim Verladen: Erst Luft raus, vier Mann hinten drauf, sodass wir durch die Containertür passen, Luft wieder rein. Danach geht es noch kurz zum Zoll (Aduana) und das war's. Unser Agent hat im Voraus schon einiges für uns erledigt.

    Der Ford von Johanna & Bernhard springt im Container nicht mehr an und muss mit dem Stapler heraus gezogen werden. Wir geben Starthilfe, der Wagen schnurrt wieder und wir fahren gemeinsam erst einmal zur nächsten Tankstelle, da die Tankanzeige für die Verschiffung auf Reserve sein musste. Wieder müssen wir den beiden Starthilfe geben. Ohje, hoffentlich kein größeres Problem! Wir lassen außerdem nochmal Luft in unsere Reifen, denn unser kleiner Kompressor gab nach dem ersten Rad den Geist auf.

    WIR SIND ÜBERGLÜCKLICH! Unser Van hat den weiten Weg nach Südamerika unbeschadet überstanden :-)
    Let's hit the road!
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  • Day 18

    Die ersten Nächte im Van - Paraíso Suizo

    December 3, 2022 in Uruguay ⋅ ☀️ 25 °C

    Zusammen mit den beiden Österreichern steuern wir für die ersten Nächte einen offiziellen Campingplatz etwa 80km östlich von Montevideo an, das Paraíso Suizo.
    Wie der Name schon verrät, wird der Platz von einem schweizer Ehepaar betrieben und wir treffen ausschließlich deutschsprachige Overlander an.
    Auf dem Weg dorthin stoppen wir an einem großen Supermarkt, in der Hoffnung dort vielleicht etwas günstiger einkaufen zu können, denn die vergangene Woche hat uns schon gezeigt, dass Uruguay recht teuer ist. Nach dem Stop am Supermarkt müssen wir den beiden zum dritten Mal Starthilfe geben. Langsam macht sich ein ungutes Gefühl breit, da wir schon ein ganzes Stück gefahren sind und der Wagen noch immer nicht von allein anspringt. Wir beschließen uns am Campingplatz zu treffen. Just in dem Moment wie wir den Platz erreichen, kommt die Nachricht, dass viejito ca. 6km vor dem Ziel gar nicht mehr will. Die beiden wollen zunächst selbst Hilfe holen. Doch kurz bevor es dunkel wird, das Problem noch immer nicht gelöst ist und der Wagen auch mit Starthilfe nicht mehr anspringt, kommen wir gemeinsam zu dem Entschluss, die beiden die letzten 6km bis zum Paraíso Suizo abzuschleppen. Schon am ersten Tag erweist sich unser erst kürzlich gekauftes Bergematerial als super nützlich. Wer hätte denn damit gerechnet.

    Wir verbringen ein paar gemütliche Tage im schweizer Paradies, bauen in aller Ruhe unseren Dachträger samt Dachbox, Ersatzrad, Dieselkanister und Wasserrohr wieder auf und leben uns in unseren 6 Quadratmetern ein. Außerdem nutzen wir den vorhanden Brotbackofen für leckere homemade Pizza.

    Am Samstag machen wir einen kleinen Ausflug auf den Wochenmarkt nach Piriápolis, bevor es für uns am Sonntag schließlich weiter geht entlang der Ostküste.
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  • Day 19

    Punta del Este bis Laguna de Rocha

    December 4, 2022 in Uruguay ⋅ ☀️ 23 °C

    Unser nächstes Ziel ist Punta del Este - wohl mit Abstand der teuerste Ort in Uruguay und einer der glamourösesten Ferienorte in Südamerika wo es hauptsächlich um sehen und gesehen werden geht. Uns beeindruckt der Ort nicht sonderlich, weshalb wir zügig weiterfahren nach La Barra, auf der anderen Flussseite - keine Hochhäuser mehr, viel mehr Charme und der Surfer Vibe ist überall spürbar.
    Wir merken in beiden Orten deutlich, dass die Sommersaison kurz bevor steht. Viele Hotels sind noch geschlossen, Cafés und Restaurants werden schnell nochmal aufpoliert und Märkte/ Strandhütten werden aufgebaut.

    Die Nacht verbringen wir in einem Naturschutzgebiet an der Laguna de Rocha. Mit uns sind dort lediglich ein paar Blaukrabben, Schwarzhalsschwäne, viele Vögel und ein paar andere Tiere. Sogar Flamingos können wir mit dem Fernglas erspähen.
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  • Day 21

    Dünenwanderung nach Cabo Polonio

    December 6, 2022 in Uruguay ⋅ ☀️ 23 °C

    Das kleine abgeschiedene Dorf Cabo Polonio verzaubert mit seiner Ursprünglichkeit und seiner einzigartigen Landschaft.
    Hier findet man kaum Strom, fließend Wasser oder WiFi. Dafür aber viel Ruhe, weite menschenleere Strände, einen markanten Leuchtturm sowie unzählige Seelöwen und Robben, die im Wasser spielen oder sich auf den Felsen in der Sonne räkeln.

    Da es in Cabo Polonio keine Straßen und Autos gibt, gibt es zwei Möglichkeiten hin zu kommen. Entweder man lässt sich ab dem Parkplatz die letzten 5-6 km im 4x4 Truck chauffieren oder man überquert mit einem kleinen Motorboot den Fluss und läuft von Barra de Valizas aus entlang der Küste und durch riesige Wanderdünen etwa 20km (hin & zurück).

    Wir entscheiden uns für Variante 2. Bepackt mit ausreichend Wasser und Sonnenschutz laufen wir also entlang der Küste den Sendero de las Calaveras. Uns wird schnell klar, wie der Weg zu seinem Namen kam, denn die Strände sind voll mit Tierschädel - hauptsächlich von Robben. Wir zählen auf dem Hinweg mindestens 40 tote Robben Kadaver am Strand, dazu noch Vögel, eine Meeresschildkröte und sogar einen Wal.
    Die Walsaison in Uruguay haben wir leider knapp verpasst. Bis November kann man hier vom Strand aus wunderbar Wale beobachten, die von Argentinien in Richtungen Brasilien schwimmen.

    Doch auch ohne Walsichtung ist die Wanderung absolut lohnenswert. Drüben angekommen schlendern wir ein wenig durch das kleine Hippie-Dörfchen, verbringen viel Zeit damit Robben und Seelöwen zu beobachten, gönnen und ein absolut überteuertes Bier und machen uns anschließend wieder auf den Rückweg. Dieses Mal biegen wir links ab und laufen quer über die riesige Düne. Die Sicht von oben ist fantastisch! Auf der einen Seite der südatlantische Ozean, auf der anderen das grüne Landesinnere mit einem kleinen sich entlang schlängelnden Fluss, grünen Wäldern und Wiesen auf denen Kühe grasen.
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  • Day 22

    Back in Brazil - Chuy / Chuí

    December 7, 2022 in Brazil ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach zwei Nächten in Barra de Valizas fahren wir weiter nordwärts auf der Ruta 9 bis nach Chuy, einer Grenzstadt zwischen Uruguay und Brasilien, welche durch eine gemeinsame Straße getrennt ist.
    Die Stadt selbst ist nicht wirklich reizvoll, doch wir nutzen die Gelegenheit, gehen auf der brasilianischen Seite wesentlich günstiger einkaufen und machen den Tank einmal voll. Der Liter Diesel ist hier mit 1,22€ etwa 40 Cent günstiger als in Uruguay.

    Auf dem Weg dorthin bewundern wir noch die Palmares de Rocha und legen für ein paar Stunden am Strand und auf dem Surfbrett einen Stop in Punta del Diablo ein.
    Für die Nacht finden wir ein Plätzchen in Barra del Chuy / Puimayen mit direktem Blick aufs Meer, wo wir gleich am nächsten Morgen einen Delfin / Tonina zu sehen bekommen.

    Am Nachmittag fahren wir noch zwei Stunden weiter nach La Charqueada. Unser Ziel befindet sich auf der anderen Seite des Rio Cebollatí und da die Brücke momentan erst noch gebaut wird, werden wir mit einer Mini-Fähre, auf der nicht mehr als zwei Autos Platz haben, über den Fluss gebracht. Eine Strecke muss dabei zwingend rückwärts bewältigt werden, denn die Fähre fährt immer nur in eine Richtung.
    Drüben angekommen, machen wir es uns auf einem kommunalen Campingplatz, welche in der off-season oftmals kostenlos sind, gemütlich und nutzen einen der vielen (schätzungsweise 100) Grills für ein kleines BBQ.
    Ein Grillgitter haben wir uns schon auf dem Flohmarkt in Montevideo zugelegt :)

    Es ist wirklich faszinierend, wo, in welcher Anzahl und in welchen Ausmaßen hierzulande überall gemauerte Grills herum stehen. In Uruguay ist nicht nur der Mate fester Bestandteil der Kultur, sondern auch das Asado.
    Hier beginnt gerade der Sommer und damit auch die Grillsaison. Von vorweihnachtlicher Stimmung merken wir demnach nicht all zu viel.
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  • Day 24

    Quebrada de los Cuervos

    December 9, 2022 in Uruguay ⋅ ⛅ 38 °C

    Die Quebrada de los Cuervos ist Uruguays erstes anerkanntes Naturschutzgebiet (1986) und befindet sich im Departement Treinta y Tres.
    Der Name des Ortes bezieht sich auf krähenartige Cathartidae, die hier auf den Klippen brüten.
    Im Jahr 2020 wurde das Gebiet auf 19.395 Hektar erweitert und erhielt seinen heutigen Namen Paisaje Protegido Quebrada de los Cuervos y Sierras del Yerbal, wo Felsformationen, Wasserfälle, gedämpfte Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und geringer Windeinfall Pflanzenformen entstehen lassen, deren Vorkommen in Uruguay ungewöhnlich ist.
    Der Nationalpark beherbergt 70 % der einheimischen Pflanzenarten, mehr als 100 Vogelarten, 20 Säugetierarten, 18 Amphibien und 20 Fische.

    Nach zweieinhalbstündiger Fahrt erreichen wir am frühen Nachmittag das Naturschutzgebiet und brechen schon wenig später zu einer kleinen, dreistündigen Rundwanderung durch die Schlucht auf. Die Tour und die abwechslungsreiche Landschaft gefallen uns richtig gut und wir kommen bei knapp 40°C auch ordentlich ins Schwitzen.

    Wir beschließen für eine Nacht hier auf dem Campingplatz zu bleiben, was uns zusätzlich zum Parkeintritt 0,50€ extra kostet. Dafür können wir die Duschen und den Grill nutzen, worauf wir unseren Dutch Oven einweihen um Brot zu backen. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, doch leider konnten wir bislang weder Dinkel-, Vollkorn- noch Roggenmehl in den Läden finden.
    Außerdem machen wir Bekanntschaft mit mindestens drei Leguanen die hier auf dem Platz leben, ein paar giftigen Spinnen und beim Brotbacken entdecken wir sogar unser erstes Gürteltier im Gebüsch.
    Am Tag darauf folgt gleich das nächste, zwischen all den Kühen, Pferden, Schafen und Nandus, die hier auf den enorm weitläufigen Weiden grasen. In Uruguay leben übrigens viermal mehr Rinder als Einwohner.
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  • Day 26

    Süßes Nichtstun am Río Negro

    December 11, 2022 in Uruguay ⋅ ☀️ 35 °C

    Wir verbringen zwei entspannte Tage am Río Negro, dem mit 750km längsten Fluss Uruguays. Er entspringt in den Bergen Brasiliens, teilt das Land in einen nördlichen und einen südlichen Teil und mündet schließlich an der argentinischen Grenze in den Río Uruguay. In der Mitte wird der Fluss aufgestaut und damit zum größten See des Landes, dem Lago Rincón del Bonete.

    Wir übernachten in San Gregorio de Polanco auf einer kleinen Halbinsel inmitten von riesigen Eucalyptusbäumen, nur 150m Sandstrand vom Ufer entfernt. Hier lassen wir es uns gut gehen, genießen die fabelhaften Sonnenuntergänge, gehen baden, üben uns im Indiaca spielen und faulenzen ein wenig.
    Nach den letzten 200km Fahrt quer durch die Pampa, hauptsächlich über Schotterpisten und mit Schlaglöchern übersäten Straßen, haben wir das auch bitter nötig.

    Bis hierhin war die Landschaft eher weniger abwechslungsreich - überwiegend fahren wir an Weideflächen und Eukalyptusplantagen vorbei. Insgesamt ist Uruguay sehr grün und flach. Der Cerro Catedral ist mit 514m der höchste "Berg" des Landes.
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