Katrin goes Südostasien

September - December 2019
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    Bangkok - mein letzter Tag

    December 11, 2019 in Thailand ⋅ ☁️ 29 °C

    Heute war tatsächlich mein allerletzer Tag, an dem ich auch wirklich nicht vorhatte, noch irgendetwas zu erleben :)

    Ich checkte gegen Mittag aus dem Hotel aus und gönnte mir erstmal gleich eine Kokusnuss bevor ich diese leider für eine Weile nicht mehr trinken kann. Ich hatte knapp 12 Stunden "rumzubringen" bevor mein Flieger nach Deutschland gehen würde und verbrachte einen Teil der Wartezeit im Restaurant, um entspannt meinen Blog weiter zu schreiben. Später schlenderte ich noch ein wenig über die Khaosan Road, die ich ja bereits bei meinem ersten Bangkok Aufenthalt kennenlernte und fragte mich mal wieder, wie man hier eigentlich mehrere Tage in dem Getümmel aushält. Ich kaufte noch ein paar letzte Kleinigkeiten und entschied mich, mein restliches Geld u.a. in eine Thai Massage zu investieren. Eine Stunde später verließ ich den Salon entspannt, gedehnt und eingerenkt und spazierte nochmal etwas umher, da es mittlerweile dämmerte und die ganzen kleinen Straßenverkaufsstände ihre Waren aufbauten. Nach ein paar Snacks hatte ich aber auch genug und setzte mich wieder ins Restaurant meines Hotels. Dort merkte ich, dass ich nach wie vor Bargeld in der Tasche hatte und beschloss kurzer Hand, dass ich einfach nochmal zur Fußmassage gehe - die Zeit wollte nicht vergehen und ich hatte keine Lust mehr, umherzuwandern und so günstig wie hier, ist es zu Hause nicht mehr also ab in den nächsten Salon und nochmal eine Stunde Fußmassage :D - ja, ich weiß, das sind echte "Luxusprobleme"!!!

    Irgendwie verging also auch dieser letzter Tag und so nahm ich gegen 21 Uhr den Bus zum Flughafen und realisierte so langsam, dass es nun wirklich nach Hause ging.
    Pünktlich 00.15 Uhr stieg ich dann in den Flieger und machte wenig später die Augen zu, in circa 11 Stunden würde ich in München landen, um danach nach Berlin zu fliegen - "I am coming home for Christmas" und freue mich schon sehr auf alle Lieben zu Hause!

    Damit enden hier meine drei Monate Abenteuer - drei Länder in 90 Tagen, unzählige Kilometer per Flugzeug, Schiff, Bahn, Bus, Taxi und Fuß, wahnsinnig viele tolle Erlebnisse und auch ein paar wenige nicht so tolle aber ich bin dankbar über jeden einzelnen Tag, den ich erleben durfte! Dankbar und absolut glücklich natürlich auch über meine beiden Reisebegleiter, die die einzelnen Abschnitte unvergesslich gemacht haben und die ich kaum erwarten kann, wiederzusehen. Dankbar über jeden lieben Menschen, den ich kennengelernt habe und jedes Abenteuer, dass mich begleitet und mich für mich selbst und meine persönliche Entwicklung reicher gemacht hat.

    Wir sehen uns hoffentlich in der Weihnachtszeit, danke fürs Mitlesen und bis bald, eure Katrin :)

    -Over and Out-
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  • Day 88

    Koh Tao - 24h Paradies & Wiedersehen

    December 9, 2019 in Thailand ⋅ ☁️ 25 °C

    Die Nacht war heute nicht allzu lang, denn ich wurde bereits 6.30 Uhr am Hotel abgeholt, um zu einem anderen Pier im Norden zu fahren und dort das erste Speedboat nach Koh Tao zu nehmen. Ich war am Vorabend noch in einem kleinen Restaurant Abendessen und lernte den Besitzer, einen holländischen Auswanderer kennen, der mir erzählte, dass gerade die Hochzeit der Monsunsaison auf den Inseln wäre, also nicht sehr überraschend, dass die Boote gecancellt wurde, es sollte aktuell wohl alles andere als spaßig auf offenem Meer sein. Das beruhigte mich für die bevorstehende Fahrt nicht unbedingt aber ich hatte ja genug Reisetabletten dabei und schmiss mir vor Abfahrt - zum Glück - erstmal zwei ein! Die 2,5 stündige Fahrt verlief dann auch wirklich alles andere als lustig, man hatte teilweise das Gefühl, eher einen Flug statt eine Bootstour gebucht zu haben, so sehr hoben wir mit dem Katamaran immer wieder ab und die Wellen peitschten von allen Seiten, dass es auch regelmäßig laut krachte. Ich saß unter Deck in einem wie im Kühlschrank klimatisierten Raum mit Ledersitzen, die das konstante Geschaukel wenigstens ein wenig bequemer (und sicherer) machten, statt die Holzbänke auf dem Oberdeck. So froh ich über meine Reisetabletten war, so sehr wunderte es mich immer wieder, wie andere nicht auf die Idee kamen - ohne zu Übertreiben übergab sich in dem Raum so ziemlich jeder Zweite, ich hörte meine Musik auf voller Lautstärke, um die Würggeräusche zu ersticken und schloss irgendwann die Augen, da ich sonst allein beim Anblick der vielen Brechbeutel doch noch selbst mit mir gekämpft hätte. Wenn ihr übrigens jemals denkt, einen furchtbaren Job zu haben, dann kann ich euch sagen, dass ich den für mich schlimmsten an Bord beobachtet habe: die Serviceleute waren permanent damit beschäftigt, Brechbeutel einzusammeln und Danabengegangenes aufzuwischen sowie neue Tüten an die armen Seekranken zu verteilen - und das, während sie durch den Wellengang regelrecht von einer Sitzreihe zur nächsten flogen, ich könnte mir definitiv nichts Furchtbareres vorstellen :D!

    Natürlich kamen wir aber irgendwann auch an und ich war froh, wieder festen Boden unter mir zu haben. Da Koh Tao um Längen kleiner als Samui war, konzentrierte sich hier fast alles an der Westküste. Mein Hotel lag ca. 800 Meter vom Pier weg, zu dem ich dann auch entspannt laufen konnte. Nachdem ich ein kurzes Nickerchen hielt, lief ich ein wenig auf der super entspannten Strandstraße vom Sairee Beach herum und traf mich schließlich gegen 17 Uhr mit Christian. Wir freuten uns beide über den lustigen Zufall, denn schließlich mussten wir erst nach Thailand fliegen, um uns nach 6 Jahren wiederzusehen :)! Wir verbrachten den Abend entspannt am Strand, tranken erst Kokusnuss zum Sonnenuntergang, aßen Burger mit unseren Stühlen im Sand, sahen uns die hier täglich aufgeführte Feuershow an und gingen anschließend noch etwas trinken - es gab definitiv genug zu erzählen und es fühlte sich wieder ein wenig wie die früheren Zeiten in Frankfurt am Main an! Irgendwann verabschiedeten wir uns in unsere Betten, denn Christian hatte am nächsten Tag seinen letzten Tauchgang fürs Zertifikat...den er auch gleich verschlief, da sein Handyakku leer war :D!
    Demnach trafen wir uns am nächsten Morgen wieder zum Frühstück, er konnte seinen Kurs problemlos um einen Tag verschieben und wir somit noch ein wenig zusammen rumhängen. Nachdem wir den Vormittag noch am Strand verbrachten und ich mich vom Meer verabschiedete, stieg ich um 14 Uhr auch schon wieder aufs Speedboat, um nun 10 Stunden nach Bangkok zu reisen. Koh Tao ist es definitiv wert, nochmal länger zu besuchen, denn die Insel war wunderschön aber auch der eine Tag und das überraschende Wiedersehen mit Christian war es schon wert, hier noch zwei halbe entspannte Tage zu verbringen :)!

    Die Bootsfahrt war nicht weniger wellenreich aber ein wenig entspannter als die Hinfahrt. Wir fuhren 2,5 Stunden nach Chumphon, wo wir in den Bus umstiegen, um nochmal 8 Stunden nach Bangkok zu fahren - spätestens hier stellte ich fest, dass ich doch langsam müde vom Rumreisen wurde und ich mich - abgesehen vom Wetter - auch schon langsam auf zu Hause freute :)!
    Da der Bus auf der Khao San Road (der Partymeile von Bangkok) stoppte, buchte ich mir für die eine Nacht auch gleich da ein Hotel, um nicht mehr ewig durch die riesen Stadt zu tuckern. Um 1.30 Uhr checkte ich endlich in mein Hotel ein, bezog meine kleine Einzelkammer und stopfte mir die Ohropax bis zum Anschlag rein, während draußen noch die Klänge der feiernden Backpacker hallten - Gute Nacht Bangkok!
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  • Day 85

    Futurehippie Yoga Retreat - Tag 5-7

    December 6, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C

    Tag 5:
    Am Freitag war mein Körper mittlerweile total im Rhythmus angekommen und freute sich offensichtlich insgeheim schon auf die Yogaklasse, denn 06.45 Uhr war ich hellwach und bereit für die Übungen :)! Nach dem Frühstück entschieden ich und Dani, die sich für zwei Wochen bereits einen Roller besorgt hatte, mal das Camp zu verlassen und ein wenig im Süden rumzudüsen. Ich verlängerte auch noch meinen Aufenthalt bis Sonntag, da einerseits das Wetter zum Wochenende wohl besser werden sollte und es mir andererseits unheimlich gut tat, hier zu sein.
    Wir düsten also los und hielten an ein paar Stränden unterwegs, um uns endlich mal wieder im Meer zu erfrischen. Zu Mittag aßen wir in einem Restaurant mit Aussichtspunkt und fuhren anschließend wieder zurück, da wir spätestens 16 Uhr wieder zur Klasse da sein wollten. Auf dem Rückweg hielten wir noch in einer Auffangstation für Katzen und Hunde, da Dani sich engagieren wollte und ich sowieso gern Tiere um mich hab und interessiert war, zu sehen, wie diese aufgebaut sind. Das Rescue Center war leider nicht besonders schön und es gab sehr viele Tiere, die hier ausgesetzt oder verletzt hingebracht wurden. Es zerreißt einem schon das Herz, obwohl man weiß, dass es den Tieren hier ja besser geht als wenn sich keiner kümmert aber man konnte sofort feststellen, dass hier viele helfende Hände und definitiv Struktur und Organisation fehlten. Wir durften zum Streicheln in die Zwinger und wurden natürlich sofort umringt - ich hatte zwei Hunde neben mir, die nach der ersten Streicheleinheit nicht mehr von meiner Seite wichen und mich mit ihren großen runden Augen liebesbedürftig ansahen. Natürlich mussten wir uns irgendwann verabschieden aber so leid es einem tat, so wichtig sind ja die Menschen, die überhaupt ihre Hilfe anboten und sich hier kümmerten!
    Als wir zurückkamen, begaben wir uns direkt für einen YinYan Flow mit Meike in die Shala und aßen anschließend wie immer zusammen Abendessen - heute gab es Wraps zum Selberbasteln, wie immer super lecker :)!
    Am Abend saßen wir zur Abwechslung mal nicht im Café, denn Kikki, eine Thailänderin, die regelmäßig zum Yoga am Morgen kam, hatte uns alle zu ihrem Geburtstag eingeladen. Wir fuhren also mit zwei Rollern in die Nacht, kamen plötzlich an einem steilen Berg raus und endeten nach dessen Erklimmung auf der Spitze in einer absolut unrealen Luxusvilla :)! Wir ärgerten uns ein wenig, dass wir den Sonnenuntergang verpassten, denn der Ausblick muss der absolute Wahnsinn sein. Es stellte sich für mich heraus, dass Kikki hier Haushälterin ist und ihr Chef offenbar sehr nett ist und sie demnach in diesem absolut stilvoll eingerichteten, riesen "Haus" ihre Party schmeißen durfte. Wir quatschten also alle gemütlich am Pool und mir blieb zwischendurch immer mal der Mund offen stehen, sobald ich realisierte, wo ich hier eigentlich gelandet war - nicht, dass ich es selbst bräuchte aber wann kommt man schon mal in eine solche Villa mit solcher Lage, absolut verrückt :)!
    Da wir am nächsten Morgen wieder früh raus mussten, blieben wir natürlich nicht ewig und verabschiedeten uns irgendwann von Kikki und ihren Freunden - danke für die Einladung!

    Tag 6:
    Am Samstag war das Wetter tatsächlich ein bisschen schöner, so dass wir unsere Yogaklasse am Morgen bei Sonnenschein genossen und anschließend gemütlich frühstückten. Heute gab es nur morgens Yoga und kein Abendessen, da der Tag zum Ausruhen bzw. Unternehmungen sein sollte, sofern man vor allem mehrere Tage im Retreat verbrachte und dies brauchte - meine Oberarme schrien definitiv auch schon seit einer Weile nach Pause und somit freute ich mich auf den Tag, hoffentlich am Strand! Da es kein Abendessen gab, aßen wir aber zusammen Mittagessen und anschließend ging jeder seinem Gusto nach: Meike und Rayk arbeiteten offene Themen ab und ich und Dani entspannten am Strand, gingen Müll sammeln und ließen die Seele bummeln. Thema Müll ist übrigens überall sehr präsent und auch ziemlich deprimierend! Man mag nicht glauben, wie viel jeden Tag vom Meer angespült wird, wenn man es nicht selbst sieht und dabei denk ich, dass in unsere Ecke der Insel noch wenig war. Wir fanden täglich so einige Plastikbehälter und - tüten, Glasscherben, Zahnbürsten, Feuerzeuge, Spielzeuge, usw. - wenn wir an einem Nachmittag fertig waren, fingen wir an nächsten Tag wieder neu an aber so ist das hier leider!
    Am späten Nachmittag fuhren wir dann zu viert noch spontan mit dem Auto ein paar Orte weiter südlich, da dort ein neuer Nachtmarkt eröffnete, der aber nicht sehr überraschend nur wenig bis gar keine fleischlosen Gerichte anbot. Es war trotzdem ganz spannend zu sehen, da hier so gut wie gar keine Touristen vor Ort waren und die Stimmung eine ganz andere war. Zum Essen fuhren wir schließlich in Meikes Lieblingsrestaurant und verbrachten dort gemütlich unseren letzten gemeinsamen Abend.

    Tag 7:

    Heute Morgen konnten wir alle ein wenig länger schlafen, denn heute war "frei" und traditionell "Sunday Pancake Breakfast" also starteten wir mit viel Sonne und leckeren Pancakes in den Tag. Ich hatte mir für den späten Nachmittag ein Speedboat gebucht, um noch zwei Tage nach Koh Tao zu fahren, wo zufällig ein alter Bekannter aus Frankfurt Zeiten grad tauchen lernte und wir uns nach über sechs Jahren wiedersehen wollten - "wenn man schon mal um die Ecke ist...".
    Da wir sonst nichts weiter im Plan hatten, quasselten wir noch ein wenig im Cafe, ich erweiterte nebenbei noch meinen Traumfänger, Dani versuchte, überhaupt ihren ersten zu Basteln und genossen einfach den entspannten Tag. Nachdem wir eine Runde im Meer schwammen, gönnten wir Mädls uns im Restaurant nebenan noch eine Thai Massage und lagen super zufrieden auf drei nebeneinander stehenden Massageliegen mit Blick aufs Meer - so könnten gern alle Sonntage sein :)!
    Mir fiel es letztlich wirklich schwer, diesen traumhaften Ort heute verlassen zu müssen und ich werd die Leichtigkeit, die hier immer vorherrschte sehr vermissen aber irgendwann ist ja immer Zeit, weiterzuziehen und schließlich war es auch nicht mehr lang, bis meine komplette Reise enden würde und ich alle Lieben zu Hause wiedersehen werde :) .
    Als die Zeit dann reif war, verabschiedeten wir uns wehmütig und ein wenig traurig voneinander und ich hoffte wirklich, dass ich irgendwann mal wiederkommen würde - die Woche hatte mir unheimlich viel gegeben und ich war froh und dankbar, so liebe Menschen kennengelernt zu haben!

    Die Tiefenentspannung der vergangenen Woche sollte aber nur 30 Minuten später wieder auf die Probe gestellt werden, denn als mich das Taxi am Nathon Pier absetzte und ich zum Check-In Schalter lief, wurde mir mitgeteilt, dass das Boot aufgrund der Wetterbedingungen heute nicht mehr fahren würde - "danke, dass mir auch hierzu keiner eine Infomail geschrieben hatte..."!
    Ich dachte mir nur, dass kurz vorm Schluss ja so ein Mist noch passieren musste, es lief bis jetzt einfach wieder alles zu gut aber da ich absolut keine Alternativen hatte, blieb mir nichts anderes übrig als mich auf die nächste Fähre am Morgen um 8 Uhr umzubuchen und mir in der Nähe des Hafens ein Hotel zu suchen - die erneuten Taxikosten und die frühe Abreise vom Futurehippie hätten sich nicht gelohnt, zurückzufahren, obwohl ich in dem Moment einfach nur noch zurück in meine kleine Paradisblase wollte.
    Unfreiwillig verbrachte ich also den Abend noch in Nathon, stellte dann fest, dass ich mich mit den restlichen Tagen verkalkuliert hatte und am Dienstag auch schon wieder Richtung Bangkok müsste, da am Donnerstag Morgen 00.50 Uhr mein Flieger nach Hause gehen sollte also hätte ich nur 24 h auf Koh Tao - aber hey, wenigstens sind es 24 h, ich hoffe, den "Stress" wird es wert sein! :)
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  • Day 81

    Futurehippie Yoga Retreat - Tag 1-4

    December 2, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Heute begann meine letzte volle Woche und für die nächsten 6 Tage zog ich nun an die Westküste der Insel, um im Futurehippie Resort an einem Yoga Retreat teilzunehmen. Das kleine Paradies am Strand wird von einem deutschen Paar geführt und liegt mit sechs kleinen Bambus Bungalows, einer offenen Yoga Shala und einem veganen Café direkt am Strand.

    Tag 1:
    Ich buchte mir am Montagmorgen vom Lamai Beach ein Taxi nach Taling Ngam Beach und kam nach circa 20 Minuten Fahrt in dem kleinen Fischerdorf an. Hier traf ich zum ersten Mal auf Meike und Reyk, die mich super lieb willkommen hießen und zur Begrüßung erstmal einen kalten Drink servierten. Da sie diese Woche gerade erst in die Saison starteten, waren wir für die kommenden Tage im Retreat Modus auch nur zu dritt: ich, Lisa aus Berlin und Anita aus der Nähe von Graz. Wir verstanden uns alle drei bzw. fünf von Beginn an blendend und bevor es 16.30 Uhr zur ersten Yoga Stunde ging, nutzten wir natürlich erstmal die Sonne und das Meer, um uns zu erfrischen und zu entspannen. Mein Bungalow lag ganz hinten unter einem riesigen, schönen Banja Baum und war wie alle anderen einfach aber niedlich eingerichtet. Es reichte zum Schlafen absolut aus, denn sofern es das Wetter zulassen würde, wollte ich mich idealerweise sowieso immer draußen aufhalten!
    Für die nächsten Tage hieß es also jeweils 7.30 & 16.30 Uhr Yoga, zusätzlich Dienstag und Donnerstag Abend-Meditation, am Mittwoch eine Creativity und Samstag eine Community Class sowie kein Alkohol und komplett vegane Ernährung innerhalb des Camps. Zwischen den Klassen konnte man sich frei aussuchen, wie man seine Freizeit verbringen möchte - da ich nun am Ende meiner Reise stand, hatte ich aber hauptsächlich vor, zu entspannen :)!
    Nach unserer ersten Yin&Yan Klasse um 16.30 Uhr fühlte ich mich bereits super entspannt, die Nachmittagsstunden sollten sowieso gezielt zum Runterkommen sein, während es morgens wohl eher anstrengend bzw. energiereicher werden wird - klang für mich definitiv gut und logisch :)! Da es leider auch anfing zu regnen, zogen wir uns unters Dach im Café zurück und bekamen auch gleich nach der Anstrengung unser erstes Abendessen serviert: vegane Tacos, gefüllt mit Bohnen, Gemüse und Reis, eine Karottenkürbissuppe und Salat - dazu die obligatorische frische Kokosnuss, es war super lecker! Nach dem Dessert blieben wir noch einige Stunden sitzen und quatschen was das Zeug hielt bis wir irgendwann müde in die Bungalows zogen :) - im Hintergrund rauschte das Meer und es war absolut friedlich und ruhig - genau das, was ich definitiv gesucht hatte.

    Tag 2:
    Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 7 Uhr, es regnete leicht und ich war zugegeben sehr müde und anfangs nur wenig motiviert, so früh Yoga zu machen. Zum Glück kamen in den Morgenklassen aber auch noch ein paar andere Yogis, die ebenfalls auf der Insel lebten und somit waren wir nicht die einzigen müden Gesichter, die sich morgens auf der Matte räkelten. Bereits nach der ersten Vinyasa Morgenklasse konnte ich jedoch feststellen, dass es mich absolut munter machte und meinen Energiefluss anregte, denn ich fühlte mich danach großartig! Wie zum Abend zuvor wurde uns auch hier sofort nach der Klasse ein vielfältiges Frühstücksbuffet serviert: vier verschiedene Sorten Obst, selbstgemachter Kokosjoghurt, selbstgemachtes Granola, Haferflocken, allerlei Samen und Kerne und Toast mit Aufstrich als Alternative.
    Die Sonne wollte heute nicht so richtig scheinen, was wieder dazu führte, dass wir im Café saßen und uns über alles Mögliche unterhielten. Zum Mittagessen liefen wir 100 Meter um die Ecke zu "Mama Roy" und teilten uns zu dritt zwei Currys, Pad Thai und einmal Mango Sticky Rice als Nachtisch. Danach hielten wir uns wieder bis zur nächsten Yoga Stunde halb 5 im Café auf - ihr seht, so ein Yoga Retreat ist neben den Anstrengungen bestens zum Entspannen geeignet :)! Am Nachmittag fokussierten wir uns auf unsere Mikro-Faszien und lernten so einige Übungen, um den Verklebungen entgegen zu wirken. Zum anschließenden Abendessen gab es dann Linsensalat, Falafel und verschiedene Rohkosts. Heute hatten wir zur Abwechslung noch eine Meditationsstunde für den Abend auf dem Programm. Hierfür zündete Maike ein paar Kerzen in der Shala an und führte uns im Sitzen durch eine Herzöffner Meditation, die uns anschließend auch gut zum Nachdenken brachte. Die Auswertung unserer Gedanken erfolgte wie immer in gemütlicher Runde bei Kerzenschein im Café bis wir uns irgendwann müde in die Betten verabschiedeten.

    Tag 3:
    Heute verlief alles wie am Tag zuvor außer dass wir Zuwachs bekamen - zum Mittag reiste Dani an, eine Freundin von Meike aus München, die einige Zeit im futurehippie verbringen wird, um ihr kürzlich operiertes Knie auszukurieren. Auch wir verstanden uns von Anfang an bestens, was es ein wenig traurig machte, denn Lisa würde morgen schon wieder abreisen und Anita entschied, ihr Retreat zu verkürzen, um wieder nach Koh Pha Ngan zu reisen bevor ihr Urlaub endete.
    Da es leider auch wieder regnetet, konnten wir nicht viel machen außer im Café zu lesen und zu quatschen aber wir sind ja Frauen und können das problemlos und stundenlang :)!
    Heute stand aber zwischendurch noch etwas anderes auf dem Plan - Mittwochs ist nämlich "Creativity Class" und wir entschieden uns, mit Meike einen Traumfänger zu basteln! In meinem Perfektionsstreben dauerte dies natürlich eine Weile aber es machte wirklich Spaß - ich denke, das Ergebnis kann sich auch sehen lassen :)!
    Die Nachmittagsstunde übernahm schließlich Chris, ein externer Lehrer und unterrichtete Ashtanga Yoga, was ziemlich strikte und schnelle Abfolgen von Asanas beinhaltete und an diesem Tag leider so gar nicht meins war. Erstens war es mir viel zu anstrengend und streng und zweitens sollte ich es auch noch abends spüren, denn Ashtanga ist eher energietreibend und pusht einen statt, wie wir es die letzten beiden Tage hatten, einen zu entspannen - ich konnte an dem Abend ewig nicht einschlafen und war gleichzeitig fasziniert, was die unterschiedlichen Yogaarten mit meinem Körper machten!
    Zum Abendessen gab es diesmal Spaghetti mit veganer Bolognese und/oder einer Spinatkokossauce. Ich hatte ewig keine Nudeln mehr gegessen und fand es super lecker - wir hatten Meike schon am ersten Tag geraten, ihr eigenes Kochbuch rauszubringen, es war einfach jede Mahlzeit ein reines Geschmackserlebnis :)!
    An unserem letzten gemeinsamen Abend machten wir natürlich nichts anderes als gemütlich zu Quasseln :). Bereits nach drei Tagen waren mir Lisa und Anita sehr ans Herz gewachsen und somit ging ich heute ein wenig traurig ins Bett, da wir morgen schon nur noch zu zweit sein werden - war aber natürlich gleichzeitig auch dankbar, dass es bis dato überhaupt so perfekt passte!

    Tag 4:
    Nicht sehr überraschend verlief auch der heutige Tag wie diejenigen zuvor :). Langsam gewöhnte sich mein Körper an die Aufstehzeit und ich fühlte mich jeden Morgen nach dem Yoga so gut, dass ich schon darüber nachdachte, wie ich dies zu Hause adaptiert bekomme. Da sich mein Bungalow Richtung Straße ganz hinten im Camp befand und Anita heute aus ihrem Bungalow direkt am Strand abreiste, sprach ich mit Meike und zog schließlich am Vormittag noch um - von nun an hörte ich zum Einschlafen nur noch das Rauschen der Wellen und sah das Meer sobald ich die Tür öffnete... was will man denn mehr :)!
    Da das Wetter nach wie vor nicht so mitspielte, lag ich mal wieder nicht wie gedacht jeden Tag am Strand, sondern schrieb heute ein bisschen am Blog und las im Café ein wenig in den dort liegenden Büchern. Wir verabschiedeten schließlich die Mädels und entspannten auf den Kissenliegen bis zur nächsten Yogaklasse, die diesmal Rayk unterrichtete und es zu unserer Freude wesentlich entspannter angehen ließ. Zum Abendessen waren wir dann nur noch zu viert und verspeisten Meikes leckere, vegane Pizza mit Salat. Hiernach war wieder eine Meditationsklasse geplant und somit lernte ich zum ersten Mal Yoga Nidra kennen. Bei dieser Form der Entspannung liegt man auf dem Boden und bekommt eine Geschichte in einer bewusst unspannenden Leseart vorgetragen, die zur Tiefenentspannung aber nicht zum Einschlafen führen soll. Während Dani nach circa 5 Minuten schlief, hielt ich die halbe Stunde durch, mit meinen Gedanken bewusst der Meditation zu folgen und dachte mir langsam, dass dieses Retreat wohl die beste Entscheidung überhaupt war - ich war schon lang nicht mehr so entspannt wie hier :)!
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