Kenya
Shimoni

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 6

      Schnorcheltour bei Wasini Island

      January 17, 2022 in Kenya ⋅ ⛅ 31 °C

      Für heute haben wir eine Schnorcheltour geplant, die Leenard mir zum Geburtstag geschenkt hat 🥰 wir werden gleich morgens bei uns zuhause mit einem kleinen Minibus abgeholt und von Benson, dem Fahrer, mit einem fröhlichen Grinsen und einem „Welcome on Board! Are you exited for the day?!“ begrüßt. Im Bus sitzen schon zwei Engländer in unserem Alter und ein Deutscher, der auch ein Freund von Kathi ist und öfters an der Kiteschule ist. Es steigt noch ein deutsches Pärchen ein, das uns direkt an die Geissens erinnert. Er braungebrannt, fette Klunker an den Fingern und den Armen, goldene Sonnenbrille und gebleachte Zähne. Sie mit pinkem Sommerkleidchen und Sonnenhut. 🙈 „Do you all speak german?“ fragt benson und alle, bis auf Rooooobert, nicken - denn Robert kann kein Englisch 😝. Benson erklärt uns, dass wir eine Stunde Fahrt vor uns haben und mehr durch die Seitenstraßen fahren, wegen des Verkehrs am Montagmorgen. „I am just the driver, not your guide - I am not a water person“, sagt er mit einem Zwinkern und betont den Satz mit einem Streicheln seiner Plauze 😁
      Wir düsen los vorbei an einfachen Dörfern, die „Häuser“ (meist eher kleine Hütten) sind hier oftmals direkt an der Straße, viele machen sich bereit für die Arbeit oder sitzen gerade gemeinsam draußen und unterhalten sich. Wir fahren vorbei an kleinen Brunnen, bei denen die Frauen, die fast immer in bunte Gewänder mit passendem Kopftuch gehüllt sind, große gelbe Kanister befüllen und diese auf dem Kopf nach Hause tragen. Auf dem weiteren Weg sehe ich oft, wie die Frauen die unterschiedlichsten Dinge auf ihrem Kopf (manchmal mit, manchmal ohne Kopftuch) balancieren: einzelne Wasserflaschen, Holz, Körbe voll Obst.. Was mir auch auffällt ist, dass die Frauen hier oft mit Besen, die einfach aus langen Ästen, die zusammengebunden wurden, bestehen, die erdigen Böden vor dem Haus fegen. Irgendwie ein verrückter Anblick.
      Wir fahren vorbei an kleinen, sehr einfachen bunten Lädchen, die Menschen grüßen unseren Bus oft freundlich mit einem „Jambo“ oder „Hakuna Matata“. Ich finde es immer wieder so bemerkenswert, wie freundlich und zuvorkommend hier viele sind, vor allem, wenn man sieht, wie wenig diese Leute hier doch haben. Als wir auf eine befestigte Straße kommen, ertönt bei Benson im Fahrerhaus ab und zu ein Piepen, als würde irgendetwas am Auto nicht stimmen. Er erklärt, dass das nur die Geschwindigkeitskontrolle ist, die immer anschlägt, wenn er über 80 km/h fährt. Wir schauen auf die Tachonadel und sehen, dass diese einfach nur wild hin und her wackelt und gar keine Geschwindigkeit anzeigt 😅 Benson zeigt uns auf dem Weg Mango- und Bananenbäume, Kokosnussplantagen und Zuckerrohrfelder. Wir fahren vorbei an Kindergärten, Grundschulen und Mittelschulen und sehen die Kids entweder auf dem Schulhof spielen oder tanzen oder in den Klassenräumen sitzen. Alle tragen hier Uniformen in unterschiedlichen Farben, je nach Schulform. Auf dem Rückweg sehen wir später, wie die Kinder an den langen Straßen zu Fuß in Scharen den weiten Weg in der Sonne zurück nach Hause gehen. Kurz bevor wir unser Ziel erreicht haben, nähern wir uns einer Straßenkontrolle. „Pur your masks on, guys!“ sagt Benson fröhlich und Männer in Uniformen und Maschinengewehren prüfen mit grimmigem Blick unseren Kleinbus. Vor uns auf dem Boden liegen rostige Nagelsperren, die nun von einem der Männer zur Seite gezogen werden, damit wir passieren dürfen.

      Wir kommen am Zielort, Shimoni, an und Benson erzählt uns ein wenig über die Geschichte des Ortes. Shimoni ist eine kleine Hafenstadt im Südosten Kenias, rund 70 km von Mombasa entfernt. Die kleine Stadt nahe der Grenze zu Tansania ist bekannt für ihre britischen Kolonialruinen und seine Höhlen. Viele der Gebäude in Shimoni wurden in den 1880er Jahren erbaut, als das nahezu unbewohnte Fischerörtchen zum „Sklavenhafen“ auserkoren wurde.
      Die Höhlen von Shimoni, heute auch als Slave Caves (Sklavenhöhlen) bekannt, befinden sich nur 5 Gehminuten entfernt vom Hafen und dienten einst den Mitgliedern der umliegenden Stämme als „Kayas“, heilige Rückzugsorte, zum Gebet. Die Höhlen wurden ab den 1750er Jahren für den Sklavenhandel missbraucht. Heute sind die Höhlen von Shimoni wieder eingenommen von der Natur, die ihr Vorrecht geltend gemacht hat und den Fledermäusen, die sich in den Felswänden niedergelassen haben, ein zu Hause bietet.

      Leider haben wir keine Zeit uns das kleine Hafenstädtchen Shimoni genauer anzusehen, wir gehen direkt zu unserem Dhau, einem traditionellen Holzschiff. Die Fahrt auf dem Dhau ist schon ein kleines Erlebnis für sich. Wir schunkeln, mal mehr mal weniger gemütlich, durch die traumhaft schöne Landschaft, beobachten kleine, völlig überfüllte Fischerboote auf dem Weg zur nächsten Fischfangstelle und lauschen dem rauschen der Bugwelle. Die Sonne steht bereits hoch und ich suche mir auf dem Boot einen Schattenplatz, bevor ich mir einen Sonnenstich einfange. Denn der Wind bläst die Hitze im wahrsten Sinne des Wortes an einem vorbei. Bevor wir uns auf den Weg zur perfekten Schorchelstelle aufmachen, fahren wir in die andere Richtung, um Delfine zu suchen, die sich hier oft aufhalten. Schon nach wenigen Minuten ruft einer der Crewmember etwas und zeigt in eine Richtung, in der wir auch gleich zwei Delfine auftauchen sehen 🐬😍 wir entdecken auch eine kleine Delfinfamilie, mit zwei großen und zwei kleinen Delfinen, die glücklich im Wasser herumtollen 🥰

      Nach ca einer halben Stunde drehen wir um und steuern unser Schnorchelziel an. Wir ankern kurz vor einer kleinen Insel, nicht ohne uns alle vorher noch einmal mit LSF 50 eingecremt zu haben und unser langes Leicra überzustülpen. Bei der Äquatorsonne für längere Zeit im Wasser zu schwimmen hilft die Sonnencreme nur bedingt. Gut eingecremt, mit Brille, Schnorcheln und Flossen ausgerüstet, gehts nun also rein ins Meer. Das Wasser ist angenehm warm und glasklar und so können wir der vielfältigen und bunten Unterwasserwelt ungetrübt seine Aufmerksamkeit widmen. Da wir noch etwas weiter weg vom Riff sind, warte ich über Wasser, bis alle soweit sind, als einer der Schnorchler mir zuruft „Hey!“ und nach unten zeigt. Ich tauche ab und sehe eine kleine Kolonne riiiesiger Fische in schönstem gelb und blau direkt an mir vorbei ziehen. 🥰
      Wir paddeln um das Riff und sehen wunderschöne Fische in allen Formen und Farben. Korallen und Seeanemonen wiegen sich mit den Wellen und tatsächlich finde ich an einer Seeanemone ein kleiner Nemo (Clownfisch). 🥰 wir finden auch Dorie (Doktorfisch), Kahn (Halterfisch) und Puff (Kugelfisch). Wir haben sogar Glück und sehen zwei Schildkröten, Leenard entdeckt sogar einen Rochen ☺️ Der Schildkröte hätte ich ewig folgen können, so wie sie langsam durch das Wasser schwebt, strahlt sie eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit aus. 🐢

      Wieder zurück auf dem Boot steuern wir Masini Island zum Lunch an. Unser Boot geht einige Meter von der Insel entfernt vor Anker und wir werden mit kleinen Ruderbooten an Land gebracht. Das Wasser ist dort gerade recht niedrig, sodass wir einen kurzen Weg im Wasser waten müssen. Ich übersehe ein kleines Loch, falle hin und darf den restlichen Weg nun mit nasser Hose herumlaufen 😁
      Wir laufen eine enge Treppe hoch, durch einen Palmenhain zu einer kleinen Anlage mit einer Bar und hübschen hölzernen Tischen und Bänken unter Strohdächern. Bevor wir das offene Restaurant betreten, ziehen wir unsere Flip Flops aus und waschen unsere Füße in einem kleinen Becken. Jeder von uns bekommt ein kaltes Handtuch zum abkühlen und Hände säubern.
      Es gibt verschiedene Gerichte zur Auswahl, verschiedene Fische und Krebs, getrocknetes Seegras und Beilagen wie Reis und Kartoffelspalten. Die Frauen, die wieder in wunderschöne bunte Gewänder gehüllt sind, zu denen sogar die Masken passen, präsentieren uns alles mit traditionellem Gesang. Die Krabbenscheren wurden von den Frauen selbst bei uns direkt am Platz mit einem Fisch aus Holz zertrümmert, sodass dieser für uns essbar wird. Fürs Pulen sind wir dann wieder zuständig. Viel Arbeit für wenig Essen sage ich hierzu 😁 aber super lecker in jedem Fall ☺️ zum Nachtisch gibt es Ananas und Lemongrastee, den wir bei schönster Aussicht auf den indischen Ozean entspannt genießen 😌

      Nach einem ereignisreichen Tag fallen wir kaputt ins Bett ☺️
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Shimoni

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android