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  • Day 16

    Kraterblick

    February 24, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 17 °C

    Los geht die Mission.. gut gestärkt mit einem feinen Craft Beer am Abend vorher - wobei der Name 'Breakfast' dann doch eher in eure Zeitzone passt!

    Da ist er: der Mt Ngauruhoe, mit einem perfekten Vulkan Kegel...ich nenn ihn lieber Schicksalsberg bevor der Knoten in der Zunge gar nicht mehr aufgeht. Absolut super Wetter, die anfänglichen Wolken geben der Szenerie den passenden mystischen Touch.

    Der erste Tag war ein easy 3h Trip. Man bekommt ein Gefühl für die Wildnis: ich hab eine Spinne beobachtet, die eine Fliege gefressen hat. Mega Wildnis! Ich nehm mich in Acht!
    Der zweite Tag beginnt mit einem PowerBoost: mein InstantKaffee ist 2010 abgelaufen und schmeckte ernsthaft besser als jede Plörre aus dem Automaten. Vor 9h braucht man nicht loslaufen da die ersten 3h auf dem Tongario Crossing, NZs bekanntestem Tagesmarsch, liegen. D.h. täglich 1'000 (Pseudo-) Wanderer, die den Marsch ihres Lebens laufen, verstopfen den einzigen Weg. Ihnen ist Respekt zu zollen, denn mit Sneakers, kurzer Hose und Kamera in der Hand einen scharfkantigen und schotterrutschigen Vulkan hochzulaufen ist wohl wirklich ein besonderes Erlebnis. Selten hab ich mehr Schürfwunden, Bänderdehnungen und erschöpfungstriefende Gesichter auf einem Haufen gesehn. Ein Turnschuhfritze wollte mir meinen Wanderstock abkaufen, weil er gestürzt war. Mein Lidl-Gandalfstock bleibt bei mir!
    Alleine war ich also ned..aber die Magie der Natur war dennoch zu spüren. Ein Schritt, zwei zurückgerutscht, ein Schritt und noch einer.. 600hm lang..und plötzlich schaut man über den Kraterrand.. und sieht: Felsen. Coooooool! Ich hab in den Krater reingespuckt aber das hat keine nennenswerte chemische Reaktion ausgelöst. Die Vorstellung, dass genau aus dem Loch glühende Lava fliessen kann, ist spektakulär, genauso wie die Aussicht, der Stolz und der Hunger. An einer Ecke raucht es aus der Felswand, riecht wie eine warme Meeresbrise und zeigt doch irgendwie dass es hier lebt.
    Runter war eine lustige Rutschpartie, straight down in dem tiefen Schotter, juhuuuuui!
    Der restliche Weg war dann wirklich fast nur für mich allein und voller Adrenalin, auf den Mt. Tongariro, vorbei an Kraterseen, Ork-Höhlen und Schwefelquellen. Nach 9h Marsch ist es zu wunderbar, in der gemütlichen Hütte zu kochen u mit den andren die Erlebnisse und Schoggi zu teilen.
    Apropos Hütten: in der Hauptsaison gibt es auf jeder Hütte Gaskocher und ein kompetenter und lustiger Ranger mit einer Gesprächsrunde jeden Abend. Platz für 20-30 Leute, Matratzen, Wasser und Toiletten sind immer vorhanden aber leider nie ein Koch der Älpermaggronen oder Kaiserschmarrn macht.

    Die letzten zwei Tage waren geprägt von einer unglaublich weiten, abwechslungsreichen und unberührten Landschaft und von intensiven Tagträumen: ich hab mich gefühlt wie Obelix..vor mir schwebten XXL Burger, Pizza, Currypot, Monsternudeln und Snickers. Verdammt hab ich Hunger!!! Ausser Couscous u leeren Pasta gibt der Rucksack nimmer viel her..
    Im Village angekommen gabs als ALLERerstes ein riesen Sandwich, Fanta, ne ganze Packung Cookies und abends ne Einkehr im PizzaHut!!!

    Quintessenz:
    - Natur kann verzaubern wenn man sie wahrnimmt
    - unbedingt spannenderes Essen vorher einkaufen
    - 4 Tage in einer Hütte macht aus Fremden Freunde.
    - ich werd Ranger!
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