Israel und Jordanien 2018

April 2018 - April 2024
Schalom Aleikum! Diesmal zieht es uns nach Israel und Jordanien! Read more
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  • Day 11

    Die Viertel der Altstadt und der Ölberg

    April 26, 2018 in Israel ⋅ ⛅ 12 °C

    Und wieder ging es in die Altstadt von Jerusalem und an das Jaffa-Tor. Heute wollten wir den Tag mit einer Führung durch die vier Viertel der Altstadt beginnen. Es ging daher auch gleich los und in das armenische Viertel mit seinen knapp 7.000 Einwohnern. Dieses ist auch das kleinste Viertel in der Altstadt. Den Armeniern wurde spätestens unter der osmanischen Herrschaft das Viertel zugesprochen. Die Armenier waren auch diejenigen, die das Christentum als erstes als Religion anerkannten (dann wieder ablehnten und dann wieder anerkannten). In dem Viertel war jedoch nicht allzu viel los, sodass es direkt in das jüdische Viertel weiterging. Dort leben größtenteils orthodoxe (aber keine ultra-orthodoxen) Juden. An den Türen findet man demzufolge einen Kasten für Hanukkah und einen Kasten für die Segnungen des Hauses. Das Viertel ist am besten hergerichtet und bietet interessante archäologische Funde aus der römischen und vorrömischen Zeit der Stadt. Die Flächen sind offen gestaltet und es gibt nur wenige enge Gassen. Daneben gibt es Schulen, Kindergärten und die beste Aussicht auf den Tempelberg und die Klagemauer. Fließend geht das jüdische Viertel in das arabische Viertel über, sodass teilweise das Untergeschoss bereits zum arabischen Viertel gehört, während die obere Etage noch dem jüdischen Viertel zuzuordnen ist. Die Übergänge sind jedoch nicht abrupt, da im arabischen Viertel teilweise auch Juden wohnen und umgekehrt (aber jeweils nur sehr wenige). Das arabische Viertel ist das größte der Stadt mit ca. 23.000 Einwohnern. Die Architektur ist angelehnt an Basare und Märkte und so wundert es nicht, dass die engen Gassen zum Verkauf allerlei Waren genutzt werden und an jeder Ecke Essen, Gewürze und Souvenirs angeboten werden. Vom arabischen Viertel mit seinen engen Gassen ging es dann weiter ins wieder offenere christliche Viertel, wo wir an der Erlöserkirche vorbeikamen. Hier werden die Messen auf Deutsch gehalten, da es eine durch Kaiser Wilhelm II. eingeweihte evangelische Kirche ist. Die evangelische Kirche ist in der Grabeskirche auch nicht vertreten, da sie das Grab Jesus und den Berg Golgatha an einem anderen Ort vermutet und demzufolge in offene Konfrontation zu den anderen Strömungen gehr. Nichtsdestotrotz ging es die 50 Meter weiter wieder zur Grabeskirche. Dort erfuhren wir - ergänzend zum Vortag - das der Schlüssel zur Kirche durch zwei muslimische Familien verwaltet wird, da sich die verschiedenen christlichen Kirchen nicht einigen konnten, welche von ihnen den Schlüssel haben darf. Nachdem wir wieder am Jaffa-Tor waren, entschieden wir uns für einen Geheimtipp. Ein wenig versteckt am Tor kann man Eintrittskarten erwerben und die Mauer hinaufsteigen. Und so machten wir uns auf den Weg über die Stadtmauer, wo sich wirklich kaum Menschen aufhielten. Von dort konnten wir noch besser sehen, dass die Stadt sehr dicht bebaut ist. Die Dachterrassen der Einwohner sahen jedoch sehr vernachlässigt aus. Aufgrund der politischen Lage am Tempelberg ist die Stadtmauer aber im Osten nicht zugänglich und so mussten wir im arabischen Viertel wieder hinunter (nach 40 Minuten Marsch auf der Mauer). Allmählich zog auch wieder ein Gewitter auf. Zum Glück waren wir aber bereits mit der Mauer durch und machten uns auf den Weg eine Kleinigkeit zu Essen. Die letzte Station für heute sollte der Ölberg sein (welcher auf beinahe jeder anderen Sprache aber Olivenberg heißt, was treffender ist). Ein großer Teil des Ölberges ist mit Gräbern bedeckt (nach jüdischen und arabischen Glauben besonders gut, da der Tempelberg in der Nähe) und es finden sich zwei Kirchen (Basilika und Kirche der Nationen) sowie der Garten Getsemani dort (wo Jesus gerne spazieren ging, verraten und verhaftet wurde). Wir schauten uns diese Orte an und gingen steil bergauf. Am oberen Ende des Ölbergs hat man dann eine hervorragende Aussicht über die Altstadt. Das Gewitter wurde immer stärker und wir machten uns daher auf den Weg zurück. Wir kamen dann, nass bis auf die Unterhose, wieder im Hostel an und bereiteten den morgigen Ausflug in die West Bank vor.Read more

  • Day 12

    Reise durch die West Bank und Shabbat

    April 27, 2018 in Palestine ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute ging in die West Bank. Nachdem wir schon für halb verrückt gehalten wurden, dass wir in diesen Teil der Welt reisen, wollten wir jetzt aber auch nach Palästina. Und es war anders als man erwarten kann. Die Leute sind freundlich, die Atmosphäre ist friedlich und wir haben uns zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Daneben gibt es auch hier viele interessante Orte, die man sehen sollte. Wir fuhren gleich am Morgen zunächst zum Fluss Jordan und zwar an die Stelle, an der Johannes der Täufer Jesus getauft haben soll. Aufgrund des vielen Regens in den letzten Tagen war der Stand des Wassers aber ziemlich hoch und nur wenige Meter weiter war auch schon die Grenze nach Jordanien. Hier finden sich auch viele christliche Pilger, die die Taufe nachspielten. Es gibt nur eine kleine Stelle, um an den Jordan zu kommen. Hintergrund ist, dass der Zufahrtsweg umzäunt ist, denn außerhalb der Straße und der Zäune befinden sich noch immer vereinzelt Landminen. Aber auch hier wurden wagenweise Touristen und Pilger herangefahren. Weiter ging es nach Jericho, was vor allem archäologisch sehr interessant ist, da es die tiefgelegenste Stadt und zugleich die (bislang wohl) älteste Stadt der Welt ist. Siedlungsspuren reichen bis in die Steinzeit vor über 10.000 Jahren zurück. Und der Wachturm der Stadt ist beinahe 8.000 Jahre alt. Während also woanders noch fleißig Mammuts gejagt wurden, baute man hier also schon Siedlungen. Bis in die Eisenzeit bis ca. 1.200 Jahre vor Christus gab es 23 verschiedene Besiedlungen des Standortes. Leider wurden die spannendsten Funde von den Briten mitgenommen. Aber die alten Siedlungsreste und der (schätzungsweise) 11 Meter hohe Wachturm sind sehr beeindruckend. Auch biblisch ist Jericho für Juden und Christen von grosser Bedeutung. Dies insbesondere im Hinblick auf die Landnahme von Kanaan, der Eroberung der Stadt und der Weihung der dortigen Quelle. Die Archäologen haben jedoch festgestellt, dass die Geschichten des alten Testaments sich zeitlich nicht mit den Funden decken. Seitdem werden noch weitere Grabungen im gesamten Tal unternommen (derzeit durch die Universität Rom), um ggf. weitere (jüngere) Siedlungen zu entdecken. Danach ging es nach Ramallah, welches nach Jerusalem die wichtigste Stadt für die Palästinenser ist. Die Stadt ist nicht wirklich groß, bot jedoch einen Einblick in die Alltagswelt der dortigen Menschen, die - welch Überraschung - sich kaum von anderen unterscheidet. Es wird auf dem Markt eingekauft, in Cafes Kaffee getrunken und Shisha geraucht sowie auf Laptops und Handys rumgedaddelt. Auch die Stadt war in keinem schlechten Zustand. Wir besuchten noch kurz das Mausoleum von Arafat und fuhren dann weiter in Richtung Betlehem. Dort nahmen wir dann Mittag zu uns und schauten uns eines der berühmten Graffiti von Banksy an (der Protestierende, der einen Blumenstrauß wirft). Danach ging es dann in die Geburtskirche, welche an dem Ort errichtet wurde an dem Jesus geboren sein soll. Auch dort befinden sich drei getrennte Bereiche für Katholiken, griechisch Orthodoxe und armenisch Orthodoxe. Für den Geburtsstein muss man üblicherweise bis zu 5 Stunden anstehen. Unser Guide schmuggelte uns jedoch irgendwie durch den Ausgang rein und wir waren nach knapp 10 Minuten auch schon wieder fertig. Wir hörten uns noch ein paar Geschichten an und erfuhren, dass der Ort für Christen und Muslime von großer Bedeutung ist (Jesus ist im Islam ein Prophet, aber nicht der Sohn Gottes und wird im Koran mit 26 Erwähnungen häufiger genannt als Mohammed mit 6 Erwähnungen). Nach der Geburtskirche ging die Reise weiter zu weiteren Graffitis und an der Mauer entlang, die Betlehem von Israel trennt. Hier haben in den letzten 15 Jahren verschiedene lokale und internationale Künstler ihren Protest ausgedrückt. Direkt an der Mauer befindet sich auch das Hotel mit dem schlechtesten Ausblick der Welt. Denn hier sind die Zimmern direkt auf die Mauer zugewandt. Dies natürlich mit voller Absicht. Das Hotel wird von den Leuten vor Ort betrieben und wurde von Banksy und anderen Künstlern von innen ausgestattet und gestaltet. Demzufolge findet man auch eine Galerie und ein Museum über den Konflikt im Hotel. Mittlerweile hat sich das Hotel auch zu einer Touristenattraktion gewandelt, da es internationale Bekanntheit erlangte. Die Mauer hinterließ jedoch das erste Mal an diesem Tage ein mulmiges Gefühl. So mehr wir über den Konflikt von beiden Seiten erfahren, so mehr wird auch bewusst wie kompliziert die Lage für alle Beteiligten ist. Wir fuhren dann anschließend wieder nach Jerusalem. Am Abend nahmen wir an einem Shabbat Teil und unterhielten uns noch lange mit anderen Reisenden. Erst spät ging es dann ins Bett.Read more

  • Day 13

    Das tote Meer

    April 28, 2018 in Israel ⋅ ⛅ 19 °C

    Eigentlich wollten wir heute nach Ein Gedi, Masada und dem toten Meer. Aufgrund der starken Regenfälle in den letzten Tagen wurde der Weg nach Ein Gedi und Masada aber buchstäblich weggeschwemmt. Und so ging es dann nur zum toten Meer. Wir fuhren bereits um 7:00 Uhr los und fuhren an Jericho vorbei zum toten Meer. Dabei fiel uns auf, dass wir mit Potossi und Jericho, die höchst- und tiefgelegenste (Groß-)Stadt der Welt gesehen haben. Das ist doch mal was. Aber es ging noch tiefer. Das tote Meer gilt als der tiefgelegenste Ort der Welt. Das Meer liegt weit unter dem Meeresspiegel. Über Jahrhunderte war der Wasserstand hier ziemlich stabil, in den letzten Jahrzehnten nahm der Wasserstand jedoch gravierend ab. Grund ist, dass die Flüsse, die im toten Meer münden, von jordanischer und israelischer Seite angezapft werden. Die Landschaft ist sehr karg und man kann auch keinen Sandstrand erwarten. Das Wasser ist trübe und es finden sich große Salzkristalle am Boden, die auch schonmal wehtun können. Daneben gibt es vor allem Schlamm im Boden, den man sich auf den Körper schmieren kann. Das Wasser und dem Schlamm wird eine heilende Wirkung zugesagt und angeblich auch schon Kleopatra fuhr zu Kur hierher. Im Wasser selbst ist untertauchen nicht möglich und man treibt vor sich hin. Das Wasser sollte man wirklich nicht in die Augen bekommen, da es extrem brennt. Der Salzgehalt ist rund 10x höher als im Mittelmeer und man muss sich nach dem Bad auch mit Süßwasser wieder abduschen. Wir ließen uns treiben und schlammten uns ein. Leider kam es zu einer Reaktion mit unserer Sonnenmilch und wir waren nach dem Abduschen orange. Hinzu kam, dass Steffi auf Chris Rücken „Dead Sea“ schrieb und es nunmehr gut sichtbar immer noch da war. Nach knapp 2 Stunden fuhren wir dann wieder nach Jerusalem, wo wir ordentlich Schlaf nachholen mussten. Am späten Nachmittag gingen wir dann - zusammen mit Silvie, die wir am Vorabend kennengelernt hatten - in die Altstadt von Jerusalem. Diese war heute wesentlich leerer, sodass wir gemütlich durch die Grabeskirche gehen konnten und uns die Kapellen noch einmal in Ruhe anschauten. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und gingen noch einmal zur Klagemauer, wo heute ein großes Treiben zu sehen war, da viele den Shabbat zum beten und diskutieren nutzten. Die ultra-orthodoxen zogen sich hierfür fein an und man konnte die unterschiedlichen Strömungen gut erkennen, da sich die Kleidung stark Unterschied. Fotos und Videos waren verboten, was aber viele Touristen nicht aufhielt (finden wir aber sehr respektlos). Dann ging es zurück durch die Stadt und auf den Rückweg aßen wir noch einen Malawach und genehmigten uns einen letzten Drink bei kaukasischer Musik. Dann ging es auch schon ins Bett. Morgen ist dann schon Abreise.Read more

  • Day 14

    Zurück nach Hause

    April 29, 2018 in Israel ⋅ ☀️ 23 °C

    Und schon war die Reise wieder vorbei. Wir schliefen aus und gingen noch einmal durch den Stadt und machten uns dann auf den Weg zum Flughafen. Uns wurde vorher gesagt, dass wir 4 Stunden vor Abflug am Flughafen eintreffen sollten. Die Busfahrt von Jerusalem dauerte nur knapp 50 Minuten und führte vorbei an verschiedenen Sicherheitschecks, bei denen einzelne Fahrzeuge und Personen genau untersucht wurden. Auch am Flughafen selbst wurden wir noch einmal interviewed, wobei dies wesentlich entspannter war als vormals gedacht. Hintergrund hierfür war wohl, dass wir als Pärchen reisten. Demzufolge bekamen wir einen weißen Sticker mit Sicherheitsstufe 2 (von 6) und wurden nicht weiter untersucht. Da alles wesentlich schneller ging, mussten wir dann noch 2,5 Stunden warten.Read more