A short but fine adventure by Marion
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  • Day 1

    Sächsische Schweiz

    June 13, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Meine erste Tour als Alleinreisende, so sagt man jetzt wohl, hat mich ganz ans andere Ende Deutschlands geführt. In die Sächsische Schweiz und das Elbsandsteingebirge. Nach einer Anreise von 7h finden Moby Dick und ich ein ruhiges und gemütliches Plätzchen auf einem Campingplatz mitten im Nationalpark. Auf dem Campingplatz Ostrauer Mühle wird man sehr herzlich empfangen, die Sanitäranlagen sind immer sauber und auch 0,50€ für 3 Minuten Duschen sind absolut im Rahmen. Am Eingang gibt es einen kleinen Kiosk bei dem man gekühltes Bier, Eis oder auch Milch und Brötchen kaufen kann. Einziges Manko, kaum Internet- oder Telefonempfang. Wobei, eigentlich ist das überhaupt kein Manko, sondern eine Wohltat!

    Als Sächsische Schweiz wird übrigens der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges bezeichnet. Zwei Schweizer Künstler gaben ihm den Namen im 18. Jahrhundert, als sie der Anblick der Felsformationen an ihre Heimat erinnerte.

    Die Wettervorhersage ist hervorragend, ich bin gespannt was mich die nächsten Tage so erwartet!
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  • Day 2

    Rund um die Schrammsteine

    June 14, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Meine erste Wanderung sollte gleich mehrere meiner vorher auserkorenen Highlights umfassen. Dafür hatte ich mir zwar eine Route ausgeguckt, da hier jedoch der Internetempfang so schlecht ist, habe ich mich dann doch lieber von diversen Schildern leiten lassen.
    Angefangen hat meine Tour mit dem Flößersteig, der direkt hinter meinem Campingplatz verläuft. Am Flussufer entlang geht es mutterseelenallein auf den Spuren der ehemaligen Flößer einige Kilometer durch den Wald. Immer wieder mit dem Einsatz von Händen, da Teile des Weges unbefestigt sind und ein bisschen klettern bedürfen.
    An der Haltestelle Beuthenfall nehme ich die Abzweigung weg vom Flößersteig in Richtung Berge. Inzwischen bin ich auch nicht mehr so alleine unterwegs, die Bahn und Busverbindungen zu diesem Ort sind hervorragend. 😋
    Mein nächstes Ziel ist die Häntzschelstiege, der einzige "echte" Klettersteig der Sächsischen Schweiz. Über viele Stahltritte und einige Leitern geht es hoch bis zum Langen Horn. Auf dem Weg dorthin muss man sich durch einige Felsspalten quetschen und Tritte zwischen großen Felsen überwinden. Teile des Steiges führen durch einen Kamin mitten im Berg, hier muss sogar der Rucksack abgenommen werden um die Leiter zu erreichen.
    Oben angekommen bietet sich ein herrlicher Ausblick und ich habe zum ersten Mal die Chance, das Elbsandsteingebirge in seiner vollen Schönheit zu betrachten.
    Mein Weg führt mich weiter durch viele Wälder in Richtung Carolafelsen. Dabei geht es immer wieder auf und ab über Stufen oder Leitern entlang der Steine. Der Carolafelsen ist der höchste Punkt der Affensteine mit 458m. Die Aussicht von hier ist wunderschön und es lädt richtig ein, hier eine Picknick Pause zu machen. Da ich aber immer noch Hummeln im Hintern habe und eeeeendlich die Schrammsteine sehen will, von denen immer alle reden, geht es für mich weiter. Immer den Wegweiser folgend führt mich ein abwechslungsreicher Weg immer näher ans Ziel. Da die Tour doch länger dauert als erwartet, mache ich an einem weiteren schönen Aussichtspunkt nun doch eine Rast um mein Magenknurren zu beenden. Eine gute Gelegenheit um sich nochmal für das unfassbar tolle Wetter zu bedanken, wer auch immer dafür zuständig ist. Danke.
    Nun jetzt aber auf auf. Die Schilder verkünden es schon, der Gratweg naht. Hoch oben über Sachsen geht es über einen abenteuerlichen schmalen Grat in Richtung Schrammstein-Aussicht. Auch hier ist bereits links und rechts die Aussicht wie gemalt. Am Ende gilt es wieder einige Stufen und Leitern zu erklimmen, bis die Schrammsteine in mein Blickfeld wandern. Und ich kann sagen, es hat sich gelohnt! Nach 5h und 13km muss ich feststellen, dass die Schrammsteine wohl auch für mich ein Highlight sind. Ich genieße die Aussicht, lasse mir den Wind um die Nase wehen und freue mich einfach, dass ich mich für diese Tour entschieden habe.
    Anschließend begebe ich mich auf den Abstieg, natürlich wieder über Leitern und Stufen und am Ende noch durch einen schönen Waldweg. Meine Wanderung endet direkt am Campingplatz und nach 6,5h und 16,5km ziehe ich einfach nur noch meine Schuhe aus, gönne mir ein kühles Radler und freue mich gleich auf eine Dusche.
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  • Day 3

    Edmundsklamm & Prebischtor

    June 15, 2022 in Czech Republic ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute hat mich meine Tour nach Tschechien verschlagen. Nachdem ich die 20 Minuten Autofahrt über die Grenze nach Hrensko und die 6€ für einen Parkplatz hinter mich gebracht hatte, ging es in Richtung Edmundsklamm.
    Über einen wundervoll angelegten, durch einen malerischen Wald führenden Fußweg entlang des Flusses Kamenice, gelangt man zur Oberen Schleuse. Diese ist der Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt ähnlich wie mit den Gondolieren in Venedig, wobei ich unseren tschechischen Bootsführer zitieren darf: "In Venedig Sie sitzen mit vier Leuten im Boot und zahlen 150€, hier Sie sitzen mit 26 Leuten und zahlen nur 5€. Und dafür singe ich nicht." Die Fahrt von Hrensko flussaufwärts über den Kamenice dauert 20 Minuten. Links und rechts ragen die Felswände empor und formen immer wieder eindrucksvolle Gebilde, zu denen unser Bootsführer immer wieder humorvolle Vergleiche findet. So sehen wir auf unserer Fahrt Elefanten, King Kong, Obi Wan Kinobi und weitere. Die Ruhe und die Entschleunigung ist spürbar. Am Ziel angekommen besteht die Möglichkeit nach einem 20 minütigen Fußmarsch noch eine Bootsfahrt durch die Wilde Klamm zu machen, die Option lasse ich allerdings links liegen. Ich möchte hoch zum Prebischtor über den Gabrielenstieg. Gesagt getan, dachte ich. Nur irgendwie habe ich mich verlaufen. Als ich dann querfeldein wieder auf eine Straße stolpere (Ich kann ja kein tschechisch, aber das Schild oben sagte bestimmt "Willkommen, hier ist eine Abkürzung") finde ich mich wieder zurecht. Die nächsten zwei Stunden geht es sehr gemütlich bergauf, immer schattenbedeckt, was bei den 30 Grad heute ein wirklicher Pluspunkt war, entlang des Elbsandsteingebirges. Zur linken Seite das Tal, ringsherum Sandsteine, Bäume und Wälder. Idylle pur. Es ist aber durchaus zu spüren, dass dies eines der Hauptattraktionen der Gegend ist, ich bin längst nicht mehr so alleine unterwegs wie gestern noch.
    Am Prebischtor angekommen musste ich erstmal schlucken. Ist hier doch ein Restaurant mitten in den Fels gebaut und der Lärm der zahlreichen Gäste empfängt mich. Aber nun gut, Augen zu und durch. Für 4€ kann man den Bereich rundum das Prebischtor erkunden. Dort sind einige schön angelegte Aussichtspunkte, es lohnt sich also!
    Der Blick auf das Tor ist wirklich schön, wäre da nicht das Restaurant mitten im Bilde. Apropos, das Prebischtor ist übrigens die größte natürliche Sandstein-Felsbrücke Europas, deswegen sind wir alle hier 😋 Unter anderem diente es als Kulisse für den Film "Die Chroniken von Narnia."
    Nach einer ausgedehnten Mittagspause habe ich genug von der Aussicht und begebe mich wieder in Richtung Tal. Der Abstieg ist nicht so schön wie der Aufstieg, geht dafür aber deutlich schneller. Wieder sind 5,5h und 17km geschafft, auch wenn ich natürlich dieses Mal den Luxus des Boot-Transfers hatte.
    Zurück am Campingplatz baue ich wie ein richtiger Camper meinen Grill auf und lasse den Sommerabend ganz gemütlich ausklingen.
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  • Day 4

    Bad Schandau

    June 16, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Ich muss wohl gestehen, mit 30 ist alles nicht mehr so leicht wie noch mit 20. Aber da ich mit meinem Alter glücklicherweise kein Problem habe, gönne ich mir heute einen ganz gemütlichen Tag. Ich schlafe aus, genieße in aller Ruhe ein ausgedehntes Frühstück und lasse mich auch nicht von dem Regenschauer ärgern, der über den Campingplatz hinwegzieht. Für heute habe ich keine Pläne und das fühlt sich gut an. Ich lese ein bisschen, sortiere schon Fotos und mache mich gegen frühen Nachmittag auf, um mit der Kirnitzschtalbahn in Richtung Bad Schandau zu fahren. Seit 1898 befördert die Bahn schon Touristen auf der 8km langen Strecke zwischen dem Lichtenhainer Wasserfall und dem Kurpark in Bad Schandau. Und das Beste, unser Campingplatz hat eine eigene Haltestelle und mit dem 9€ Ticket ist die Fahrt aktuell kostenlos.
    In Bad Schandau angekommen, bummel ich ein bisschen durch den Park und die Stadt, gönne mir einen großen Eisbecher und statte der Elbe einen Besuch ab. Aus der Ferne bestaune ich den historischen Personenaufzug, welcher 1905 eingeweiht wurde und seitdem Menschen die 47m Höhenunterschied zwischen Bad Schandau und Ostrau überwinden lässt.
    Im Anschluss kaufe ich noch fix Garnelen fürs Abendessen ein, dabei treffe ich direkt auf zwei meiner Campingplatz-Nachbarn, schön diese kleine Welt. Auf dem Nachhauseweg gibt es für mich noch ein neues Kreuzworträtsel-Heft bevor ich mit der Bahn wieder zurück zu Moby fahre.
    Nach einer kleinen Yoga Einheit und die müden Muskeln zu lockern, koche ich nur noch mein Abendessen und beende den Tag wie er begonnen hat, ganz ruhig und gemütlich.
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  • Day 5

    Bastei Rathen

    June 17, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Für den letzten Tag hier in Sachsen habe ich mir noch einen besonderen Leckerbissen aufgehoben. Die Basteibrücke in Rathen. Sie zählt als eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz und ist zudem gut via Auto erreichbar.
    Alle die mich gut kennen, wissen was das bedeutet. Also früh raus aus den Federn und ohne Frühstück los, um dem Tumult zuvor zu kommen. Um 7:30 Uhr finde ich mich an einem Wanderparkplatz etwas entfernt der Hauptzugangswege ein. Und bislang geht der Plan auf, außer mir stehen nur zwei weitere Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Von dort geht es erst ein ganzes Stück runter bis in die Stadt Rathen. Ein wirklich liebliches kleines Örtchen!
    Dort folge ich den Schildern in Richtung Bastei. Nach einem Aufstieg, man glaubt es kaum, mit lauter Stufen befinde ich mich oben angekommen, auf dem Gelände der ehemaligen Felsenburg Neurathen. Die Burg selbst lasse ich rechts liegen, mein Blick durch den Zaun reizt mich nicht diese zu besuchen.

    Zuerst geht es über die Basteibrücke selbst. Sie gehörte zum Verteidigungsring der Felsenburg und wurde erstmals 1592 erwähnt. 1850 wurde die damals noch hölzerne Brücke durch die heute bekannte Steinbrücke ersetzt.
    Die eigentliche Schönheit der Bastei wird aber erst ersichtlich, wenn man sich am Aussichtspunkt einfindet. Von dort bietet sich ein traumhaft schönes Bild der Steinbrücke mitten im Felsen hoch über der Elbe. Zum Glück ist sie fast Menschenleer, grüne, rote und blaue menschliche Farbtupfer hätten nicht so gut ins Bild gepasst. Ich kann kaum genug bekommen von dem Ausblick und genieße ein paar Momente nur für mich, bis die nächsten ihren Anspruch auf den Aussichtspunkt erheben.

    Den Rückweg bahne ich mir durch die Schwedenlöcher. Informiert wie ich bin, habe ich keine Ahnung was mich erwartet, aber wird wohl schön sein. Und in der Tat, das ist es. Bei den Schwedenlöchern handelt sich um einen Wanderweg durch eine Schlucht, der durch enge Spalten und Höhlen mitten durch die Sandsteine geht. Rungsherum Moos, grüne Bäume und eine urige Stimmung. Fehlte eigentlich nur noch der Nebel. So stelle ich mir das Leben bei den Hobbits vor. Über zahlreiche Stufen führt mich der Weg immer weiter abwärts und gibt die Möglichkeit ganz in der Ruhe und der Natur zu verschwinden. Von den ca. 2000 Menschen die diesen Weg täglich besuchen sollen, treffe ich nämlich nur 2.

    Unten angekommen geht es entlang des Amselsees zurück nach Rathen. Dort schlage ich noch einen Schlenker zur Elbe, setze mich auf eine Bank und schaue dem Fährschiffer bei seiner Arbeit zu. Hier wird eine Gierseilfähre eingesetzt, die die Gäste ohne Motorenkraft nur mit zur Hilfe nahme der Strömung, den Gierseilen und zwei großen Rudern, von einem Elbufer zum anderen bringt. Das ganze dauert ganz schön lang für die kurze Strecke, ist aber schön anzuschauen und absolut umweltfreundlich!

    Nach dem Spaziergang bergauf zurück zum Parkplatz fahre ich wieder zum Campingplatz zurück. Mir reicht es für heute und das Wetter schlägt schon wieder mit hohen Temperaturen und strahlender Sonne um sich. Ich gönne mir ein spätes, aber luxuriöses Frühstück und verbringe den restlichen und letzten Urlaubstag Tag mit Kreuzworträtseln, lesen und Podcast hören.
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