Malawi
Likoma Island

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Travelers at this place
    • Day 48

      An Bord der Ilala-Ferry

      October 29, 2018 in Malawi ⋅ ⛅ 28 °C

      Endlich mal wieder unter freiem Himmel schlafen.

      Wir liegen auf unseren Rucksäcken an Deck der Ilala Ferry, eingekuschelt in unsere Leinenschlafsäcke, strecken unsere Nasen in die frische Seebrise und ich halte Ausschau nach Sternschnuppen.

      Schlafen kann ich in dieser Nacht nicht wirklich, denn die schiefen, morschen Holzdielen des Bodens bohren mir in jeglicher Position in den Rücken. Außerdem habe ich Angst um unsere Wertsachen. Mit uns sind ca. 400 Menschen an Bord, welche in bunte Tücher gewickelt so wild verstreut herumliegen, dass man aufpassen muss, auf niemanden zu treten.
      In den Gängen und auch sonst überall stapeln sich Waren wie zum Beispiel riesige Säcke voller Maismehl und Fisch, Kühlschränke, Bananenstauden, Bastmatten, stapelweise Plastikwannen, Hühner und Bambusstangen.

      Felix neben mir schnarcht zufrieden vor sich hin. Bewundernswert!

      5 Uhr: Ein lautes durchdringendes Hupen, ich schrecke hoch (irgendwann bin ich dann wohl doch eingeschlummert), wir fahren unseren ersten Zwischenstopp an, Chizumulu Island.
      Bastmatten werden gerollt, Tücher ausgeschüttelt und zusammengefaltet, Kartons und Säcke werden auf die Köpfe gehievt, Menschen und Waren be- und entladen, Angelleinen werden ausgeworfen und Babys auf Rücken gebunden.

      Hier pulsiert das Leben.

      Ich beobachte das bunte Treiben in der aufgehenden Sonne, die sich so zauberhaft schön im See spiegelt und fühle eine starke Dankbarkeit für die vielen Abenteuer, die ich erleben darf.

      Die Ilala Ferry (erbaut 1875) fährt den kompletten Malawisee hoch und runter und bringt uns in zwei Tagen von der Nkhata Bay in die Monkey Bay am südlichsten Zipfel des Sees.

      In der zweiten Nacht ergattern wir uns eine der 5 Schlafkajüten, die wir uns zwar mit ein paar Kakerlaken teilen, aber immerhin liegen wir weich und werden sanft in den Schlaf geschaukelt. Fast so wie auf unseren Zugfahrten.

      Die Sonne geht am Horizont als gleich glutroter Ball unter, wie sie am Morgen aufgegangen ist. Ein immer wieder aufs Neue beeindruckendes Schauspiel der Natur.

      Bei jedem Zwischenstop ankert die Fähre für 2 bis 10 Stunden, um Waren, Personen und Tiere zu be- und entladen. Dazu kommen vollgestopfte kleine Holzboote vom Ufer angedüst und schon geht das Schreien, Drängeln, Hieven, Stemmen, Ziehen und Stapeln los.
      Einmal, bei Likoma Island (auf der Mosambik-Seite des Sees), stürzen wir uns in dieses Chaos. Da unser Zulieferschiffchen schon vollgepackt ist, als wir einsteigen, stehen wir wackelig auf monströsen Säcken voller getrocknetem Fisch und wir halten uns an einem Kühlschrank fest, der wohl ebenfalls an Bord der Ilala-Ferry muss.
      Auf der Fähre sind die Gänge voller Riesensäcke und so müssen wir auf diesen entlang klettern, um auf unser lieb gewonnenes Deck zu gelangen.
      Von dort aus beobachten wir fasziniert das trubelige Be- und Entladen und können unseren Augen kaum trauen, als sie erst ein Motorrad, dann ein Doppelbett mit den kleinen Booten ankarren und dann auf die Fähre hochhieven.

      An vielen Stellen der Fahrt sehen wir in allen Richtungen bis zum Horizont nichts als Wasser.
      Da wird uns die gigantische Größe dieses Sees erst so richtig bewusst und es fühlt sich an wie eine Atlantiküberfahrt. In einer Fähre, die bei uns vermutlich im Museum stehen würde.
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    You might also know this place by the following names:

    Likoma Island, Île de Likoma, LIX

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