Kem Selim

Da wir uns nach einer 10-tägigen Zankerei - wer denn nächsten Post verfassen darf, nach Bitten und Betteln darauf geeinigt haben, dass ich mich auch einmal in die Autorschaft einreihen darf, möchte ich mich erst einmal im Namen Aller für die Verspätung entschuldigen!

Wieder einmal mussten wir früh aufstehen und durften eine 4-stündige Fahrt mit unserem Driver in die berühmtesten Highlands von Malaysia geniessen.
Im Bergdorf Tanah Rata angekommen, sind wir erst einmal überrascht von der umtriebigen Atmosphäre und der eher tristen Architektur dieses Ortes. Erwartet haben wir sicher etwas mehr Idylle von einem Ort, der für malerische Teeplantagen berühmt ist und als ehemaliger Ferienort für die Kolonialherren gedient hatte.
Wir suchen wirklich lange unser Airbnb und sind dann aber doch von der schönen Einrichtung und dem Fernseher mit Netflix sehr positiv überrascht. Nach einem kleinen Rundgang durch das Dorf und einem gemütlichen Filmabend sind wir dann bereit für die Sehenswürdigkeiten der Cameron-Highlands.

Der erste Tag füllen wir mit einer abenteuerlichen und doch wunderschönen Wanderung durch das Dickicht des noch vorhandenen Bergregenwaldes. Mit teils etwas nassen Füssen sind zwar nicht alle gleich fest vom Jungel begeistert, doch müssen wir alle zugeben, dass dieser Ort trotz anfänglicher Zweifel einiges zu bieten hat. Gegessen wird an diesem Abend vorzüglich in einem kleinen und sehr sympathischen indischen Restaurant.

Der zweite Tag beginnt schon früh mit einer geführten Tour durch die berühmten Teeplantagen. Nach einer kurzen Führung durch die Herstellungsprozesse wandern wir über die Teefelder und dürfen eine Monster-Drohne bei der Arbeit bestaunen, die für Pflanzenschutzmittel und dergleichen gebraucht wird. Am Nachmittag geht es weiter mit dem Pick-up Truck Richtung Mossy-Forest. Der einmalig schöne Nebelwald liegt auf gut 2000 Meter und ist aufgrund Schutzbestimmungen nur noch beschränkt zugänglich. Auf einem angelegten Pfad geht man durch die moosbewachsenen Stämme entlang eines Berggrates. Zu bestaunen sind auch Kannenpflanzen und diverse Orchideen, die zurzeit leider aber nicht in Blüte stehen. Nach einem 20-minütigen Ausflug meinerseits über einen halblegalen Trampelpfad, der mir freundlicherweise unser Guide gezeigt hat, komme ich ziemlich verliebt in diesen eigenartigen Wald wieder aus dem Unterholz gekrochen.
Nach einem kleinen Abstecher in einer hiesigen Schmetterlingsfarm sind wir auch schon wieder zurück in dem Bergdorf, wo wir zum zweiten Mal bei unserem Lieblingsinder zu Abendessen.

Auch wenn der Reiz der Cameron-Highlands in den Jahren des Tourismus etwas nachgelassen hat, lohnt es sich allemal, diese zu besuchen - und wenn es auch nur des Klimas wegen ist. Mit 23 Grad stellen diese eine angenehme Abwechslung zu dem eher tüppigen und heissen Klima in Malaysia dar.

lg MoritzRead more