Via Gottardo

July - August 2021
Zu Fuss über den berühmten Gotthard... Das wollte ich schon länger einmal. In drei Wochen werde ich diesen Sommmer von Luzern nach Chiasso wandern. Mal alleine, mal zu zweit, aber immer begleitet von diesem eindrücklichen, sagenumwobenen Berg. Read more
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  • Day 1

    Schifffahrt Luzern-Flüelen

    July 24, 2021 in Switzerland ⋅ ☁️ 21 °C

    Endlich war der grosse Tag gekommen. Meine langersehnte Reise zu Fuss von Luzern nach Chiasso begann. Für die ersten zwei Etappen begleitete mich Isabelle, die in Bern in den Zug zustieg.

    Angekommen in Luzern war es grau, aber es regnete (noch?) nicht. Glücklicherweise ganz ohne Regen, dafür mit Wolken, die den Vierwaldstättersee noch mystischer erscheinen liessen, fuhren wir mit dem Schiff von Luzern nach Flüelen. Eine erste, sehr gemütliche und trotzdem schöne Etappe unserer Reise.Read more

  • Day 1

    Flüelen

    July 24, 2021 in Switzerland ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach unserer Schiffahrt über den wunderschönen Vierwaldstättersee, kamen wir drei Stunden später in Flüelen an. Gestärkt von einem guten Mittagessen liefen wir los in Richtung Altdorf.

    Wie angekündigt, fielen plötzlich die ersten dicken Regentropfen. Schnell holten wir die Regenjacken hervor, bevor es richtig zu regnen anfangen würde. Doch diesmal hatten wir Glück; der Regen entschied es sich anders und beliess es bei diesen wenigen Tropfen.Read more

  • Day 1

    Flüelen-Altdorf-Amsteg

    July 24, 2021 in Switzerland ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir hatten Glück mit dem Wetter und liefen in strahlendem Sonnenschein bis nach Altdorf, wo wir einen Halt beim Tell-Denkmal machten. Dann ging es weiter, heiss und schwül, der Reuss entlang. Wir kamen durch einen Felsentunnel, liefen über Brücken, durch Dörfer und an Feldern vorbei. Immer begleitet vom Rauschen des Flusses und der Autobahn in Richtung Gotthard.
    Erst als wir unser Ziel fast erreicht hatten, begann es zu regnen. Erst nur ganz leicht, dann etwas stärker. Rucksackhülle: Hat den ersten Minitest erfolgreich bestanden!
    Nach guten fünf Stunden erreichten wir Amsteg. Isabelles Challenge für heute: Das Hotel ohne GoogleMaps finden. Zum Glück ist Amsteg nicht gross und wir schafften es auf Anhieb.

    Im diesem wunderschönen historischen Hotel, das einem Film entsprungen zu sein scheint, gönnten wir uns erst Mal eine Pause und eine ausgiebige Dusche.
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  • Day 2

    Amsteg-Wassen

    July 25, 2021 in Switzerland ⋅ 🌧 15 °C

    Heute folgten wir wieder der Reuss, aber diesmal einer wilden, umgezähmten Reuss, die sich durch Felsen und unter schwindelerregende Brücken hindurch schlängelte. Begleitet wurden wir aber nicht nur von ihrem Rauschen, sondern auch vom Rauschen der Autobahn. Nach etwa vier Stunden kamen wir auch schon an unserem heutigen Ziel an.
    Isabelle fuhr nach Hause und ich erkundete das Dörfchen und natürlich die berühmte Kirche. Die dunklen Wolken, die aufzogen, liessen alles in einem mystischen Licht erscheinen. Doch es regnete erst am Abend. Wieder hatten wir sehr Glück gehabt mit dem Wetter!
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  • Day 3

    Göschenen

    July 26, 2021 in Switzerland ⋅ 🌧 13 °C

    Heute war ein "Ruhetag"; es gab keine Etappe der Via Gottardo zu absolvieren. Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhr ich nach Göschenen und holte am Bahnhof die Broschüre für den Dorfrundgang "Gotthardtunneldorf". Verschiedene Stationen im ganzen Dorf zeigten und beschrieben Bauten und Ereignisse, die einen Zusammenhang mit dem Bau des ersten Gotthardtunnels hatten. Das Highlight war der begehbare Sichtungsstollen, in dem es eine Show mit Ton und Licht gab. Wieder hatte ich Glück mit dem Wetter und die Sonne schien immer wieder.Read more

  • Day 3

    Göscheneralp

    July 26, 2021 in Switzerland ⋅ 🌧 11 °C

    Wegen dem guten Wetter beschloss ich spontan, mit dem nächsten Postauto auf die Göscheneralp zu fahren. Dort machte ich einen Seerundweg, der sich definitiv gelohnt hat. Der smaragdgrüne Stausee und die schroffen, mit Heidelbeersträuchen überwachsenen Berge rundherum, waren sehr beeindruckend. Sicher 20 Minuten lang begleitet mich eine Ziege, bis ich sie beim Staudamm hinter dem Türchen lassen musste. Dank ihr wusste ich, wo die Bäche am besten zu überqueren waren. Manchmal hielt sie an, um ein paar Gräser zu naschen. Dann überholte ich sie, was ihr gar nicht passte und sie mit lautem Meckern sowie "Drängeln" beanstandete.

    Nach guten drei Stunden fuhr ich die kurvige Strasse, mit viel "Tütato" zurück nach Göschenen und von dort nach Wassen.
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  • Day 4

    Wassen-Andermatt

    July 27, 2021 in Switzerland ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach einem kurzen Abstecher beim Steinbruchmuseum in Wassen, ging es durch den Wald und der Bahnlinie entlang nach Göschenen. Dort stieg der Weg erst sanft an, führte über Brücken und unter und über der Strasse hindurch. Schliesslich wurde es steiler und die Biker waren nicht mehr so viel schneller als ich. So wand sich der Weg bis in die Schöllenenschlucht. Von dort führte der Weg in den Berg und eine Treppe hoch. Oben angekommen, machten sich die Blasen an den Füssen wieder bemerkbar. Zum Glück war es nicht mehr weit und schon bald stolperte ich nach Andermatt. Trotz der Schmerzen, wollte ich mir einen kurzen Dorfrundgang nicht entgehen lassen.

    In meinem Hotel hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Es sieht aus, als wäre es einem Film, der in den 50er-Jahren spielt, entsprungen. Aber da es sauber und zweckmässig eingerichtet ist, hat es seinen ganz eigenen Charme.
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  • Day 4

    Disentis

    July 27, 2021 in Switzerland ⋅ 🌧 16 °C

    Da meine Füsse mir keine Wandertour mehr erlaubten und es in Andermatt keine Apotheke für Blasenpflaster gibt, fuhr ich spontan mit der Matterhorn-Gotthardbahn nach Disentis. Eine Entscheidung, die ich keine Sekund bereute, so wunderschön war die Landschaft, durch die der Zug fuhr. Grüne Berghänge, von Wolken verhangen, kleine Flüsse und Wasserfälle, die sie umspielen. Als wir beim Oberalppass zum Stausee kamen, glaubte ich, in einer schottischen Märchenwelt gelandet zu sein.Read more

  • Day 5

    Gütsch

    July 28, 2021 in Switzerland ⋅ 🌧 9 °C

    Heute hatte ich den ersten verregneten Tag. Wenigstens habe ich so meine Regensachen nicht umsonst mitgenommen.

    Trotz der Wolken fuhr ich mit der Gondelbahn auf den Gütsch und war dort anfangs sogar über den Wolken. Ich wanderte los und sah plötzlich etwas vor mir über den Weg huschen. Ein paar Schritte weiter, sah ich ein Murmeltier, das am Wegrand zwischen zwei Steinen hervorlugte.
    Bald begann es zu regnen. Erst nur wenig, doch dann immer stärker. Ich machte mich an den Abstieg zum Oberalppass. In der Sonne wäre das sicher ein sehr schöner Wiesenweg, jetzt war er nur eines: nass. Schon bald war ich beim Oberalpsee angelangt, wo der Weg am Ufer entlangführte, bis zur Station.

    Pflotschnass kam ich dort an und wartete im Warteraum, bis mich der nächste Zug nach Andermatt zurückbrachte. Diesmal sah ich nicht mehr viel von der schönen Landschaft von gestern. Man sah nicht weit und was erkannt werden konnte, war alles grau und nass.

    Zurück im Hotel hängte ich die nassen Sachen zum Trocknen auf und ruhte mich ein bisschen aus. Später ging ich noch ins Museum, wo es eine Sonderausstellung zum James-Bond-Dreh in der Umgebung gab. Das restliche Museum war ein grosses Themensammelsurium: historisch eingerichtete Wohnräume, Geschichte des Urserntals unter verschiedenen Aspekten, Erfolge Bernhard Russis, Kristalle, ausgestopfte Tiere. Das Museum selber ist ein sehr schönes, farbig bemaltes Haus und ist das Hauptquartier von General Suworow gewesen.

    Unterdessen schien die Sonne und ich spazierte noch ein bisschen durchs Dorf.
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  • Day 6

    Andermatt-Gotthardpass-Airolo

    July 29, 2021 in Switzerland ⋅ ⛅ 18 °C

    Strahlender Sonnenschein begleitete mich heute den ganzen Tag.
    Bis Hospental ging es nur leicht bergauf. Der Weg zum Pass führte über satte, grüne Kuhweiden, inmitten der atemberaubenden Gebirgslandschaft. Je höher ich kam, desto karger und steiniger wurde es. Bald erreichte ich das Zwischenziel und mein persönliches Highlight bisher: den Gotthardpass.

    Dann ging es steil hinunter nach Airolo. Durch den vielen Regen liessen sich Weg und Bach nicht mehr immer unterscheiden. An anderen Stellen war es schlammig und sogar sumpfig. Ich war sehr froh um meine Wanderstöcke, die mir Halt gaben. Trotzdem sank ich mehrmals ein. Einmal, weil ein vermeintlicher Stein in Wirklichkeit ein Kuhfladen gewesen war...

    Je weiter nach unten ich kam, desto sumpfiger wurde es. Airolo sah ich schon lange vor mir, doch es schien kaum näher zu rücken. Ein letztes Stück durch den Wald, dann war ich plötzlich am Ziel. Müde und erleichtert, aber glücklich, nach 7 Stunden unterwegs sein.
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