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  • Day 102

    Bed & Breakfast in Kurow

    January 11, 2023 in New Zealand ⋅ 🌧 13 °C

    Angenehme Nacht. Gut geschlafen. Als ich den Campingplatz verlasse weht mir ordentlich Wind ins Gesicht. Gleich an der Abzweigung Richtung Otematata wird der Alps 2 Ocean Cycle Trail parallel zum Highway geführt. Unbefestigt zwar aber ich bin weg von der Straße. Einige Zeit später rückt der Trail etwas mehr von der Straße ab. Hier schützt mich Vegetation weitgehend vor dem Wind. Landschaftlich sehr schön fahre ich teilweise direkt am Ufer des Lake Benmore. Der Weg ist mit meinem Gepäck nicht überall einfach zu fahren und ich muss bei der Sache sein um nicht zu stürzen. Wieder zwingen mich Barrieren, die größere Fahrzeuge fernhalten sollen, dazu anzuhalten und das hintere Gepäck abzunehmen um passieren zu können. Dieselbe unglückliche Konstruktion hat mir auch schon auf der Canal Road von Lake Tekapo das Leben schwer gemacht. 😏

    Am Campingplatz Sailors Cutting folgt der Trail weiter der Uferlinie des Sees, während der Highway diese abkürzt. Die Wegbeschreibung dieses Abschnitts lässt vermuten, daß ich hier mit meinem schweren Gefährt in Schwierigkeiten geraten könnte. Sicherheitshalber entscheide ich mich deshalb für den Highway. Eine lang gezogene Steigung führt auf einen Hügel. Zusammen mit dem Gegenwind, der mir hier nun wieder ungehindert ins Gesicht bläst, schleiche ich beinahe im Schritttempo bergan. Irgendwann erreiche ich die Kuppe und kann nun die ebenfalls lange Abfahrt genießen. Unten liegt der Ort Otematata und ich mache Rast an der Imbissbude Hungry Hydro, der von zwei netten Frauen betrieben wird. Zum Cappuccino gibt's ein Hammer-Karamelteil und eine Sausage-Roll mit Lammhack. Die schaffe ich nicht ganz. Aber die nächste Pause kommt bestimmt...

    Nach der Pause habe ich wieder Gelegenheit auf den Trail aufzufahren. Das bedeutet zwar einen weiten Umweg aber ich weiß, daß es sich dabei um eine asphaltierte Straße handelt. Die führt zunächst querab zum Highway und bald schon sehr steil auf die Dammkrone des Benmore Dam. Auf der anderen Seite geht's dann ebenso steil wieder hinunter auf See-Niveau. Dann führt die Straße über viele km entlang des Nord-Ufers. Unglaublich, nach jeder Kurve ein Campingplatz. Der Wind baut zwischenzeitlich eine immer grauer werdende Wolkenwand auf. Es gibt noch eine weitere Rast, diesmal an einem einigermaßen windgeschützten Steilufer-Abschnitt des Sees. Trotzdem und trotz Jacke wird's mir nach geraumer Zeit zu kühl und ich schwinge mich wieder auf's Rad.

    Bald darauf passiere ich die Staumauer des Lake Aviemore. Es beginnt leicht zu regnen. Regensachen 😠 So schlimm ist es dann noch nicht. Aber jetzt hab' ich die Klamotten schon an. Der Trail folgt jetzt wieder sehr grob dem Highway mit kurzen Ausflügen in die angrenzende Landschaft und vielen kleinen Steigungen und Abfahrten. Der Belag ist meistens ganz gut aber eben nur meistens und ich muss wieder sehr vorsichtig sein, weil sich das ab und zu schlagartig ändert. Es zieht sich noch bis Kurow aber schließlich erreiche ich den Ort. In der Ortsdurchfahrt begegnet mir fröhlich winkend mein alter Bekannter Kim. Er hat tapfer sein Zelt auf dem örtlichen Campingplatz aufgeschlagen. Ich erkläre ihm, daß ich heute ein festes Dach überm Kopf vorziehe: "It will rain" und zeige auf die dunklen Wolken am Himmel. "Lain?" fragt er treuherzig wie zurück? Kurz darauf tlöpfelt es bereits wieder 😁. Wir radeln noch gemeinsam zum Supermarkt. Dann trennen sich unsere Wege. Ich muss noch etwa 2 km weiter, bis zu meiner Pension, ein hübsch hergerichtetes Landhaus am Highway. Zuvor stellen wir noch fest, daß wir morgen in Oamaru im selben Hostel übernachten werden. Irgendwie kleben wir aneinander 🤷

    Das war heute landschaftlich sehr reizvoll aber auch sehr anstrengend. Gegenwind und Offroad-Strecken haben mir wieder mal einiges abverlangt aber nach der Dusche ist das alles bereits vergessen und ich freue mich auf mein soeben erstandenes indisches Kingfisher-Bier.
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