• matthias.s

Ferien im Irak

A 19-day adventure by matthias.s Read more
  • Trip start
    October 10, 2025

    Es geht los

    October 10 in Switzerland ⋅ ⛅ 17 °C

    Ich habe beschlossen, hier auf dieser Plattform weiter über spezielle Reisen und Erlebnisse zu berichten:
    Meine Fahrradreise hatte ich Mitte März beendet. Ich war krank und wusste nicht, wie lange es dauern würde, bis ich wieder fit bin. Dann habe ich Bewerbungen geschrieben und eine neue Stelle wieder in der Schweiz angenommen. Juli bis Dezember arbeiten, bedeutet Urlaubsanspruch für ein halbes Jahr = 12,5 Tage. Irgendwohin, wo es kein Denguefieber gibt, weil dafür brauche ich jetzt besser eine Impfung. So habe ich Elmar gefragt, ob er Lust hat, mit mir für 2 1/2 Wochen mit in den Irak zu fliegen. Auf die Antwort brauchte ich nicht lange warten.
    Bei meiner Fahrradreise hatte ich kein Visum für den Zentralirak bekommen und musste ein Stück weit fliegen. Jetzt hole ich es nach.
    Das E-Visa, dass es seit neuestem gibt, hatte ich zu früh beantragt, es ist 60 Tage ab Ausstellungsdatum gültig und es wurde innerhalb von wenigen Stunden genehmigt. Geplant war Ende November zu reisen, jetzt geht es einen Monat früher los.
    Heute beginnt meine Reise: Bis Mittag arbeiten, dann ab zum Flughafen.
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  • Ankunft in Baghdad

    October 12 in Iraq ⋅ 🌙 17 °C

    Der Flug von Istanbul nach Bagdad hat mehrere Stunden Verspätung. Für uns ist das nicht so schlecht, weil wir dann am frühen Morgen in Bagdad ankommen und nicht mitten in der Nacht. Vor dem Bording fühlen wir uns plötzlich nicht mehr in der Fremde: es wird deutsch gesprochen. Iraker, die in Deutschland leben und aufgewachsen sind, machen Urlaub in der Heimat. Wir bekommen gute Tipps für unsere Reise durch den Irak. Später im Flugzeug sitze ich in mitten einer vierköpfigen irakischen Familie, die in Münster lebt. Links von mir der Vater und Sohn und rechts auf der anderen Seite vom Gang, die Mutter und Tochter. Billig-Flieger total: die Sitze lassen sich nicht umklappen. Schlafen ist kaum möglich. Dafür gibt’s noch mehr Informationen und Ibrahim das Familienoberhaupt, gib mir noch seine Telefonnummer, für den Fall, dass es irgendwelche Probleme gibt. Für eine kleine Flasche Wasser sind 3 Euro fällig. Der irakische Junge klingelt nach einer Flugbereiterin und sagt, er habe Kopfschmerzen. Es wird ihm ein Becher voll Wasser gebracht. Das macht er immer so, sagt er. Dann kostet es nichts.
    Die Einreiseformalitäten sind problemlos. Wir bekommen das Visum eingeklebt. Mein Koffer hat es inzwischen auch schon geschafft. Elmar hat nur Handgepäck. Wir tauschen Geld und organisieren ein Taxi, dass uns in die Stadt bringt. Von der irakischen Familie hatte ich schon vorher Informationen zum Taxipreis und wusste, wie der Kurs beim Geldwechsel steht. Das Taxi handeln wir auf 30000 IDR runter, allerdings müssen wir dann dem Taxifahrer 5000 mehr bezahlen. Er fing an rumzujammern.
    Ich hatte eine Woche vorher ein Hotel auf booking.com gebucht. Irgendwie ist es komisch, das Hotel schaut ein bisschen verlassen aus. Wir finden einen Mann, den wir wecken und uns gleich wieder rausschmeißt. Das Hotel wird gerade umgebaut. Da frage ich mich warum, ich eine Reservierungsbestätigung hatte. Ein paar 100 m weiter finden wir ein anderes Hotel und checken ein. Ziemlich günstig: zwei Nächte 80 $. Inzwischen gab’s Frühstück und dann erst mal ein paar Stunden geschlafen.
    Am späten Vormittag sind wir dann losgegangen: zuerst zum Al Tahrir Square, dann weiter zur Armenischen Kirche. Die war verschlossen, aber man bot uns eine private Führung an und später gab es noch Tee und Gebäck.
    Weiter zur Al-Khilani Mosque. Dort wurde gerade gebetet, also schnell wieder raus und weiter bis zur vielbelebten Al Rasheed Street, durch den sehenswerten Kupfermarket, weiter durch Gassen und Märkte zum Teetrinken im berühmten Shabandar Café. Danach weiter durch die beschauliche Mutanabbi Street zur King Ghazi Mosque. In dieser Gegend wird gerade einiges für den Tourismus hergerichtet. Viele Moscheen waren geschlossen und überall wird renoviert und restauriert.
    Die Tage sind kurz und es war schon spät am Nachmittag. Es war noch Zeit um zum Iraqi Martyr Monument zu fahren. Nach Preisverhandlungen mit einem Taxifahrer starten wir durch den Nachmittagsverkehr. Das Areal um das Monument war gesperrt. Erst in zwei Monaten wird es wieder zugänglich sein.
    Mit dem TukTuk zurück ins Hotel und noch in der Nähe was gegessen. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende.
    Die Iraker sind freundlich, ohne dabei aufdringlich zu sein. Das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden haben wir nicht, allerdings muss bei den Taxis gehandelt werden. Die große Gastfreundschaft wie in den Nachbarländern Saudi Arabien und Iran finden wir hier bisher nicht.
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  • Zweiter Tag in Baghdad

    October 12 in Iraq ⋅ 🌙 29 °C

    Heute standen 3 wichtige Punkte auf dem Plan: Simkarte, ATM und Leihwagen organisieren.
    Die ersten beiden Dinge waren dann schnell erledigt. Ein Auto zu organisieren hatte dann den ganzen Nachmittag gebraucht. Den Irak mit einer Kombination aus Minibus und Taxi zu bereisen, ist uns zu mühsam.
    Das Auto steht nun über Nacht auf einem bewachten Parkplatz in der nächsten Querstraße für 5000 IDR Gebühr. Ich hatte bei der Autovermietung gefragt, ob wir das Auto vor dem Hotel stehen lassen können. Uns wurde abgeraten, zu gefährlich sei es in dieser Gegend. Wenn, dann sollten wir ein paar mal in der Nacht nachschauen gehen.
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  • Via Samarra nach Mossul

    October 13 in Iraq ⋅ 🌙 22 °C

    Heute steht einiges auf dem Programm: Wir starten halb sechs Uhr am Morgen mit der Hoffnung dem Verkehrsgewühl in Baghdad zu entkommen. Das ist uns gelungen. Samarra ist das erste Etappenziel. Bis dorthin müssen wir 2 Militärcheckpoints passieren. In Samarra werden es dann 8 sein. Wir müssen ein Dokument bei der Stadteinfahrt dalassen. Nach einigen Diskussionen kassieren sie den Führerschein von Elmar und nicht unsere Pässe. Wir bekommen einen Beleg, den wir bei den nächsten Checkpoints vorzeigen können. Allerdings scheint nicht jeder darüber informiert zu sein. Wir wollen zuerst zur berühmten Malwiya Mosque, das Gelände ist abgeschlossen und so fahren wir zum Haram of Imam Ali al-Hadi. Das Gebiet ist militärisch abgeriegelt und wir finden die Einfahrt trotz mehrfachen Fragen nicht. So gehen wir ein paar staubige Gassen zu Fuß. Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm. 2006 und 2007 gab es verheerende Bombenanschläge. Der Schrein ist einer der wichtigsten schiitischen Pilgerorte im Irak. Die Zerstörung führte zur Anstiftung des irakischen Bürgerkriegs. Wir sind früh dran und das ist gut so. Danach den zweiten Versuch gestartet um das Spiralminarett zu besichtigen. Ein Tor war geöffnet, aber der Wachmann ließ uns nicht passieren. Wir starten einen weiteren Versuch und müssen jetzt unsere Pässe bei einem der Checkpoints abgeben. Von uns wird verlangt beim nächsten U-Turn umzudrehen um sie wieder zu bekommen. Inzwischen war’s selbst mir etwas zu nervig geworden. Wir beschließen weiter nach Mossul zu fahren. Unterwegs gab es noch mehrere Kontrollen. An einem Checkpoint wurden wir dann zum Essen eingeladen.
    In Mossul angekommen war gleich das erste Hotel, das wir angeschaut haben ein Treffer. Wieder umgerechnet 80 Dollar für zwei Nächte inklusive Frühstück nach erfolgreichem runterhandeln. Bewachter Parkplatz gleich nebenan für 3000 IRD.
    Nachmittags Sightseeingtour bis zur Grossen Moschee von Al Nouri dem Wahrzeichen der Stadt und Hauptattraktion.
    Mossul war Hauptstadt des IS und hart umkämpft. Die Spuren sind deutlich, obwohl schon viele Trümmer beseitigt sind. Vielerorts zerstörte Häuser und Einschüsse anscheinend aus allen Richtungen. Die Große Moschee war total zerstört und ist inzwischen wieder aufgebaut. 50 Millionen Dollar haben die VAE dafür gespendet.
    Nach Einbruch der Dunkelheit gehen wir zurück ins Hotel. Wir wurden oft freundlich gegrüßt, ohne dass es aufdringlich ist. Ganz im Gegenteil. Die Altstadt ist quirlig und alles wirkt friedlich. Es gibt viele kleine Läden und die Menschen flanieren oder sitzen in vor den kleinen Teestuben. Mossul ist eine sehr angenehme Stadt und eine Reise wert.
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  • Zweiter Tag in Mossul

    October 14 in Iraq ⋅ 🌙 22 °C

    Nach dem Frühstück starten wir zum Mor-Mattai-Kloster. Es sind etwa 40 km zu fahren, allerdings kommen wir erst am späten Vormittag dort an. Was wir nicht wussten ist, dass wir dafür die Grenze zu Kurdistan überqueren müssen. Dementsprechend waren die Kontrollen bei den vielen Checkpoints. Das gehört einfach dazu, wenn man Ferien im Irak macht. An diesem Tag hat es genervt. Nachmittags fahren wir zurück nach Mossul und wollen uns einpaar Attraktionen anschauen, die wir in Google Maps entdeckt haben. Wir werden nicht fündig und begnügen uns mit dem Basar und dem besichtigen traditioneller Einkaufsstraßen. Im Gegensatz zu Baghdad sehen wir keine Frauen ohne Kopftuch. Alles wirkt hier viel traditioneller.Read more

  • Hatra und al-Kazimiyya-Moschee

    October 15 in Iraq ⋅ ☀️ 32 °C

    Am Vormittag haben wir die antike Stadt Hatra besichtigt. 2015 wurde diese durch den IS stark beschädigt. Auf dem Weg dorthin wieder zahlreiche Checkpoints und immer wieder die gleichen Fragen. Es war ein bisschen mühsam die Tickets zu bekommen. Aber bei der geringen Anzahl der Besucher wundert das nicht. 🙃 Am Nachmittag ging es zurück nach Baghdad. Etwas nördlich vom Stadtzentrum gibt es ein weiteres Heiligtum der Schiiten, die Al-Kazimiyya Moschee. Der Schrein durfte nicht fotografiert werden, die Stimmung war ziemlich aufgeheizt. Ein bisschen religiöser Fanatismus. Es war unangenehm. Vor den Absperrungen gab es eine tolle Fotoperspektive, die ich gleich nutzte. Vergebens: Die Wächter liefen mir hinterher und ich musste nach mühsamen Diskussionen die Fotos löschen. Wir wurden bis zu den äußeren Absperrungen begleitet, vermutlich um sicher zu sein, dass ich die Kamera im Rucksack lasse. Mit dem Handy durften wir allerdings Fotos und Videos machen.
    Danach wieder zurück zum Hotel in dem wir schon die ersten zwei Tage waren.
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  • Karbala

    October 16 in Iraq ⋅ ☀️ 29 °C

    Das nächste Heiligtum der Schiiten auf unserer Reise steht in Karbala: der heilige Schrein des Imam Hossain und der Schrein des Abbas ibn Ali. Mit meiner Kamera gab es Probleme. Ich hatte vorsichtshalber das 28er Pancake montiert, damit es am unauffälligsten aussieht. Beim Rucksack öffnen kam jedoch die ganze Objektiv-Sammlung zum Vorschein und damit hatte der Sicherheitsdienst ein Problem. Nach mehreren Diskussionen musste ich in ein Büro zur Befragung und dann wurden auch noch meine geposteten Fotos auf Instagram begutachtet. Als ich diese Prüfung bestanden hatte, konnte ich dann eine App installieren um die Foto-Genehmigung zu erhalten. Leider war alles auf arabisch und der Typ im Büro hatte auch keine Ahnung was man damit macht. Jedenfalls durfte ich die Kamera abgeben und mit dem Handy fotografieren war es dann ok. (Das war die Kurzfassung, insgesamt waren wohl eine Vielzahl von Bediensteten an diesem Tag mit mir und meiner Kameraausrüstung beschäftigt. Es wäre mir von vornherein recht gewesen die Sachen irgendwo abzugeben, allerdings ist Google translate nicht für jede Konversation hilfreich)
    Bevor wir weiter nach Hilla gefahren sind, haben wir noch einen Abstecher zum größten Friedhof der Welt gemacht.
    In Hilla check-in in einem Hotel wo gerade eine Hochzeit stattfindet. Die Lärmbelastung kommt nicht nur von der Straße.
    Morgen steht Babylon auf dem Programm
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  • Babylon

    Oct 17–18 in Iraq ⋅ 🌙 24 °C

    An diesem Tag fahren wir nach Babylon. Nach der Besichtigungen der Nachbauten des Palastes von Nebukadnezar und dem Ischtator, trafen wir auf eine irakische Reisegruppe. Einer der Führer sprach recht gut deutsch und so konnten wir an einer Bootstour auf dem Tigris teilnehmen.
    Später organisierte uns der Führer noch eine exclusive Besichtigung in dem nahe gelegenen Palast von Sadam Hussein.
    Der Palast wurde mit Hilfe von italienischen Architekten 1991 gebaut und war nach der Eroberung im 3. Golfkrieg US-Hauptquartier. Nach dem Abzug der Amerikaner aus dem Irak wurde der Palast geplündert. Wirklich alles wurde rausgeräumt und abmontiert. Das ist wirklich sehr schade. Sadam hatte bis zu 120 Paläste in ganz Irak besessen und war gerade 3 Mal an diesem Ort gewesen. Der Palast war sehr eindrucksvoll, pompös und einfach riesig. Für meinen Geschmack auch sehr stilvoll und ein Stück weit interessanter als die Nachbauten von Babylon.
    Es gibt in diesem Land keine Infrastruktur für den Tourismus. An einem nahegelegenen Resort durften wir nicht parken und wurden irgendwohin abseits an eine Moschee geschickt um dann über einen Trampelpfad mit ein bisschen Orientierungssinn, wieder ins Resort zu gelangen. Der Eintritt ins Resort kostete dann gerade mal 1000 IDR. Man muss Eintritt zahlen um durchzukommen oder man fährt von der anderen Seite auf das Gelände. Alles ist nicht gerade klar und auch nicht ausgeschildert. Für Babylon wäre es fast besser gewesen, wenn wir einen Guide organisiert hätten, obwohl das auch nicht so einfach ist. Es gibt verschiedene Facebook Gruppen wo man Kontakte knüpfen kann. Den Palast hätten wir ohne den irakischen Führer der Reisegruppe sehr wahrscheinlich nicht anschauen können. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück nach Hilla, durch den Freitagsverkehr und Stau (Freitag ist in Irak der Sonntag). Das Hotel war mies, auch das Frühstück. Hilla ist auch nicht schön.
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  • Nadschaf

    October 18 in Iraq ⋅ ☀️ 36 °C

    Nach erwartetem lausigen Frühstück im Hotel ging es an diesem Tag weiter nach Nadschaf zur Imam-Ali-Moschee, die als eine der größten Heiligtümer für Schiiten gilt und das vierte und letzte große religiöse Besichtigungs-Highlight auf unserer Irak-Reise ist.

    Zitat aus der Enzyklopädie des Islam: „In dem von einer Kuppel mit 777 Ziegeln aus Gold bedeckten Gebäude ist Imam Alis (a.) Schrein aufbewahrt. Zudem lagern im Mausoleum uralte unersetzliche Dokumente sowie weitere Kostbarkeiten aus Gold und Juwelen von unschätzbarem Wert. Eine ebenso überragende Bedeutung hat Wadi-ul-Salam Friedhof in unmittelbarer Nähe.“

    Nach Ankunft in der Stadt mussten einige Checkpoints passiert und die üblichen Fragen beantwortet werden. Mehrere Anfragen bei von außen preiswert aussehenden Hotels waren nicht erfolgreich und so haben wir in ein etwas besseres Hotel eingecheckt. 120 US Dollar fürs Zimmer aber vom Preis-Leistung-Verhältnis dann doch hervorragend.

    Nach der Besichtigung des Heiligen Schreins waren wir noch auf dem riesengroßen Wadi-ul-Salam Friedhof, der als einer der größten der Welt gilt.
    Schlussendlich ähneln sich die schiitischen Wallfahrtsorte mit denen im Iran, nur dass hier die Sicherheitsmaßnahmen enorm sind. Ich fand es nicht gerade entspannt. Die vielen Pilger aus verschiedenen Ländern machen den Besuch hier zu einem interessanten Erlebnis. Wir wurden oft gefragt, ob wir aus dem Iran seien. Mir war das nicht so recht, weil ich nicht weiß, ob diese Nachbarn hier sehr willkommen sind.
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  • Uruk

    October 19 in Iraq ⋅ 🌙 29 °C

    Das Frühstücksbüffet im Hotel ist riesig und mit Abstand das beste was mir seit langem passiert ist.
    Wir fahren zur antiken Stadt Uruk.
    Dort haben wir eine Verabredung mit Christian, der als Lehmbau-Spezialist jedes Jahr für mehrere Wochen dort arbeitet.
    Wir bekommen eine sehr interessante und exklusive Führung und werden dann noch zu einem leckeren Mittagessen im Ausgrabungscamp eingeladen.
    Der Ausgrabungsort ist umzäunt und bewacht. Bei der Führung ist ein Polizist anwesend. Am Nachmittag brechen wir auf und fahren bis Nasiriya, einer großen Stadt. Das erste Hotel, was wir anschauen, ist eine überteuerte Ekelbude. Das nächste ist noch teurer und auch nicht sauber. 100000 IQD werden uns abkassiert. Es ist schon dunkel und weiter durch das Verkehrschaos der Großstadt zu fahren ziemlich nervig.
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  • Marshland

    October 20 in Iraq ⋅ 🌙 30 °C

    Zu Sonnenaufgang starten wir durch die Straßen von Nasiriya zu einer kleinen Fototour. Danach ein kleines Frühstück und anschließend fahren wir nach Ur zur Stufenpyramide der Mondgöttin Nanna. Diese darf nicht betreten werden. Leider haben wir keine so tolle Führung wie in Uruk.
    Dafür müssen den offensichtlichen Einheitspreis für Besichtigen von 25000 IQR zahlen. Danach geht’s zu den Marshes. Das Marshland ist eine einmalige Flusslandschaft im Südirak. Unter der Herrschaft Sadam Hussein wurde es trockengelegt, tausende getötet, vertrieben oder verloren ihre Lebensgrundlage. Früher lebten hier 500000 Menschen, heute sind es gerade mal 20 bis 50tausend.
    Ich habe in Vorbereitung auf diese Reise umfangreich im Internet recherchiert und bin dabei auf verschiedene Facebook Gruppen gestoßen. Dort gibt es verschiedene Kontakte zu sogenannten Guides. Es ist ein bisschen Glückssache, aber wir lassen uns darauf ein: Am Nachmittag treffen wir Rahman mit dem wir eine Bootstour unternehmen. Leider spricht er kein Wort englisch. Anschließend gibt es gegrillten Fisch, übrigens den gleichen fettigen, den wir schon mittags in einem nahegelegenen Restaurant gegessen haben. Eine Übernachtung war auch noch im Preis für 60 Dollar inklusive. Am Abend fand auf dem Gelände eine Verlobung statt. Es war ziemlich was los.
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  • Basra

    October 21 in Iraq ⋅ 🌙 29 °C

    Gut geschlafen hab ich im Schilfhaus nicht. War ziemlich zerstochen am Morgen. Zur Überraschung gab’s ein sehr gutes Frühstück mit leckerer selbst gemachter Marmelade. Hier hat der Tourismus schon ein Stück weit Einzug gehalten, auch im Verhalten: Als wir bezahlen wollten, meinte unser Gastgeber, dass der Dollarkurs gesunken wäre. Was bedeutet hätte, dass wir mehr zahlen sollten. Zum Glück hatten wir den WhatsApp Chat.
    Bis Basra war’s dann nicht mehr so weit. Wir hatten in Ur die einzigen Individual-Touristen auf unserer Reise getroffen und sie haben uns ein Hotel empfohlen. Wir bezahlten für zwei Nächte 180000 IQD. Am Nachmittag Sightseeingtour zu Fuß.
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  • 2. Tag in Basra

    October 22 in Iraq ⋅ ☀️ 29 °C

    Von einem Hotelangestellten, der ziemlich gut deutsch spricht, haben wir den Tipp bekommen uns die Altstadt von Basra mit wunderschönen alten Häusern anzuschauen. Leider gibt es keinen Denkmal-Schutz, alles ist dem Verfall preisgegeben.
    Am Nachmittag machen wir eine Bootsfahrt. Es gelingt uns nicht den normalen Preis zu bezahlen. Ausländer zahlen oft einen höheren Preis. Für uns sind das 25000 IQD.
    Für den Abend haben wir in Googlemaps ein schönes Rooftop Restaurant mit schöner Stadtaussicht herausgesucht. Es ist ein Stück zu laufen. Wir kommen mit einem Polizisten in Zivil ins Gespräch, und er bietet uns an, dass einer seiner Beamten uns mit dem Polizeiwagen zum Hotel bringt. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und ab geht’s. An einer Kreuzung schaltet er die Sirene ein, um schneller durchzukommen und keinen interessiert es.
    Vor dem Hotel Sicherheitscheck: meine Fotoausrüstung stört mal wieder. Ein paar Leute sind beschäftigt und zum Schluss werde ich noch gefragt, ob es eine große Kamera ist, die ich dabei habe. Natürlich nicht, sage ich. Und so fahren wir in den 11. Stock des Hayat in Basra zum Abendessen und Sonnenuntergang genießen.
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  • Kut

    October 23 in Iraq ⋅ 🌙 24 °C

    Es geht zurück Richtung Baghdad. Am Morgen machen wir noch einen kurzen Fotostopp an einem Schiffsfriedhof. Dann fahren wir ca 90 km Richtung Norden zum Zusammenfluss von Euphrat und Tigris. Dort steht nach biblischer Überlieferung der Baum der Erkenntnis. Viel gibt es nicht zu sehen und so fahren wir weiter Richtung Baghdad. Die vielen Checkpoints kosten Zeit und um nicht in die Dunkelheit zukommen, suchen wir uns ein Hotel in der Stadt Kut zum übernachten.Read more

  • Weiter nach Baghdad

    October 25 in Iraq ⋅ ☀️ 33 °C

    Auf der Fahrt nach Baghdad besichtigen wir Taq-e Kisra, eine etwa 1500 Jahre alte Palastruine und außerdem ein früheres antikes Museum, welches nach dem Abzug der Amerikaner geplündert wurde. Das Gebäude steht noch: das Innere wirkt wie ein „Lost Place“.Read more

  • Letzte Tage in Baghdad

    October 27 in Iraq ⋅ 🌙 27 °C

    Wir hatten für unser Reise einen Zeitplan gemacht und waren ein bisschen zu schnell unterwegs. Nun sind wir etwas zu früh zurück in Baghdad.
    Der Plan in die sogenannte „Green Zone“ zu fahren, um uns dort etwas anzuschauen funktioniert ebenso nicht, wie die Besichtigung eines der Paläste von Sadam Hussein in der Nähe des Flughafens. Alles ist militärisch abgeriegelt. Wie wir später erfahren, dürfen auch Einheimische nicht dorthin. Wir gehen zu einem traditionellen Markt, schauen zur Baghdad Mall, wo diejenigen shoppen gehen, die es sich leisten können. Außerdem besuchen wir das sehenswerte Baghdad Museum. Es gibt auch einen Teil der alten Stadtmauer, der durch einen Slum zu erreichen ist. Vieles in Baghdad, wie auch im ganzen Land ist kaputt, zerstört oder heruntergekommen. Die Menschen sind meistens freundlich und auch neugierig.
    Heute wollten wir zum Irakischen National Museum. Es hatte wegen Renovierung geschlossen. Die Rückgabe des Leihwagens war dafür sehr zeitaufwendig. Jetzt haben wir noch ein bisschen Zeit. Der Flieger geht erst am frühen Morgen um 4.35 Uhr.
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  • Gerade gelandet

    October 28 in Switzerland ⋅ ☁️ 8 °C

    Etwa gegen 22.30 Uhr haben wir uns ein Taxi zum Flughafen kommen lassen. Mit 19000 IQD, die uns der Receptionist vom Hotel ausgehandelt hat, gegenüber unserer Taxifahrt bei der Anreise, fast schon ein Schnäppchen.
    Ein paar Kilometer vor dem Flughafen der erste Checkpoint. Etwa 10 Autos jeweils in einer Schlange, alle Türen und Kofferraumklappen mussten geöffnet werden und die Insassen auf dem Bordstein warten. Dann kam der erste (vermutliche) Sprengstoff-Hund, klein und eher bisschen lustlos. Die Situation wirkte fast ein wenig hilflos und vielleicht auch witzig. Ein paar hundert Meter weiter mussten wieder alle aussteigen, Leibesvisitation und sämtliches Gepäck wurde durchleuchtet. Dann ging es weiter bis vor den Flughafen-Eingang. Wieder alles Gepäck raus und in einer Reihe aufstellen. Diesmal großer (vermutlicher) Sprengstoff-Hund. Frauen mussten zur Leibesvisitation ins Séparée, die Männer wurden gleich draußen gecheckt bzw. grünlich abgetastet. Dann im Flughafengebäude, gleich nochmals zum Gepäck durchleuchten. Wir waren zu früh, wie die anderen auch, die mit uns eintrafen. Als die verschiedenen Fluggesellschaften mit dem Check-in starteten, begann ein bisschen Chaos. Das Flughafengebäude und die Terminals sind neu und sie haben es nicht wirklich im Griff. Danach zur Passkontrolle. Vor dem Boarding dann nochmals Kontrolle, ob die Visa abgestempelt sind. Unser Anschlussflug in Istanbul wäre zeitlich schon ein wenig sportlich zu erreichen gewesen. Mit der Vorahnung kam dann die Gewissheit, dass die Zeit zum Flieger wechseln ziemlich genau mit unserer Verspätung übereinstimmt.
    Am Pegasus Connecting-Flight Schalter in Istanbul eine Riesen-Schlange. Ich hörte vor mir öfter das Wort „tomorrow“ und hatte schon Sorge, morgen unfreiwillig von der Arbeit fernbleiben zu müssen. Wir konnten dann aber noch in den jeweils nächsten Flieger nach Wien bzw. Zürich steigen, wobei nach Zürich kaum noch Plätze frei waren.

    Ende der Reise.

    Wer in den Irak reisen möchte, kann es machen. Wer Angst hat, lässt es besser bleiben. Ob es gefährlich ist und in welchem Maße, kann ich nach 2 1/2 Wochen nicht wirklich beurteilen. Wir haben so gut wie keine Individual-Touristen gesehen.
    Man sollte sich im Klaren sein, dass nur in den Pilgerorten so etwas wie eine touristische Infrastruktur vorhanden ist. Und die ist nicht vergleichbar mit der im Nachbarland Iran oder der Türkei.
    Das Land ist von den Kriegen und Unruhen der vergangenen Jahrzehnte stark gezeichnet. Der Aufbau scheint extrem schleppend.
    Die Menschen sind zum Teil gastfreundlich und wir wurden öfter angesprochen. Es war dabei nie aufdringlich und wir wurden nicht religiös bedrängt. An den Checkpoints braucht es manchmal Nerven. Die Polizisten bzw. Soldaten wissen oftmals nicht, wie sie mit Touristen umgehen sollen. Es beginnt schon damit, dass sie den Reisepass nicht lesen können. Die Sprachbarriere ist dann schon das nächste Problem. Es findet sich dann meistens irgendjemand, der doch irgendwas versteht. In den größeren Städten findet man am Menschen, die englisch sprechen.
    Das Essen ist reichhaltig. Es werden zum Teil riesige Portionen aufgetischt. Der Straßenverkehr findet im allgemeinen rücksichtsvoll statt. (Mal von den total zerbeulten Taxis in den Städten und den TukTuk Fahrern die sich in jede Lücke reinzwängen abgesehen.)
    Die Straßen sind im recht guten Zustand.

    Im Land gibt es einiges anzuschauen und zu entdecken. Allerdings ist Liste der Sehenswürdigkeiten nicht wirklich endlos.

    Die Erklärung für das 3. Foto bzw. Printscreen: das GPS funktionierte in Baghdad nicht im und um den Bereich der sogenannten „Green Zone“. Wir fragten jemanden der es wissen könnte bzw. sollte.
    Die Antwort war, dass es zur Zeit ein weltweites Problem mit dem GPS gibt.
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    Trip end
    October 28, 2025