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  • Day 62

    Yogya und Umgebung

    September 6, 2016 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Nachdem ich mittlerweile auch meinen ersten Virus vor ein paar Wochen erfolgreich gemeistert habe, welcher mich für 3-4 Tage ins Bett verfrachtet hat, lass ich euch mal ein paar Wörter über Yogya und die Umgebung da. In der Sprachschule läuft es zunehmend besser, sodass mittlerweile die ersten Smalltalks mit den Einheimischen stattgefunden haben. So langsam fühle ich mich auch wirklich angekommen und sowas von sauwohl in diesem überaus geilen Land. Es sind immer mehr Dinge, welche mir mittlerweile als völlig normal vorkommen, wo ich vor ein paar Wochen noch mit großen Augen erstaunt war. Wenn zum Beispiel eine Familie bestehend aus bis zu 5 Personen auf EINEM Roller an einem vorbeifährt oder der Bürgersteig durch einen Schafshändler blockiert ist, welcher seine Ware direkt auf dem Bürgersteig angebunden hat. Jeder Tag bringt hier auch immer wieder neue Erfahrungen und macht doch alles irgendwie immer normaler. So langsam kommt dann auch die Zeit in der ich anfange die ersten Dinge aus Deutschland zu vermissen. Ich hätte ja nie gedacht, dass ich mich einmal über ein westlichesRestaurant mit lauter „weißen Touristen“ (hier nur Bolehs genannt) freuen würde. Es war wirklich ein wahrer Genuss ein Schnitzel mit Kartoffelpüree und Spinat zu essen ;) Ebenfalls gibt es bereits jetzt nach ca. 5 Wochen schon Dinge, welche man viel mehr aus Deutschland zu schätzen weiß. Am meisten fehlt mir komischerweise der Rhein, an welchem man sich einfach mal gemütlich nen Bierchen trinken oder nur so chilln kann. Paradoxerweise lebe ich ja derzeit in dem Land mit den meisten Inseln weltweit. Leider gibt es hier solche Orte nicht, da die Flüsse oder Bäche einfach sehr zugemüllt sind und Alkohol in der Öffentlichkeit auch verboten ist. Ebenfalls hat noch kein Indonesier etwas von einer Grünfläche wie z.B. einem Park gehört. Aber das ist natürlich alles meckern auf hohem Niveau und wer weiß wie es später auf Flores sein wird. Ich bin da sehr zuversichtlich, wenn man in die strahlenden Augen der Einheimischen guckt, wenn man Ihnen erzählt, dass man demnächst für vier Monate dort Leben wird. Fast alle sagen, dass es die Schönste der ca. 14.000 Inseln sei. Ich bin gespannt.
    Nachdem die letzten Wochenenden eher ruhig mit einer Tour zum Strand und zelten im Sand verbracht wurde, machten wir uns letztes Wochenende dann auch mal los raus aus der Stadt und ab in die Natur. Mit unseren Scootern machten wir uns dann am Samstagvormittag (leicht verkatert;)) auf Richtung einem Wasserfall, welcher ca. 1 Stunde Fahrzeit von unserem Haus entfernt liegt. Endlich mal die Stadt hinter einem lassen und durch einen ruhigen Dschungel laufen tat echt schon sehr gut. Angekommen am Wasserfall gings natürlich sofort in die Badehose und direkt mit einem Sprung ins kühle Wasser. Das sind so Momente in denen man dann doch denkt „Eigentlich ganz schön hier“. Nachdem sich dann alle ausreichend abgekühlt hatten gings dann schließlich weiter zum nächsten Wasserfall durch die Wälder rund um Yogya. Angekommen fühlte man sich wie in einem tropischen Spaßbad aus Deutschland, mit den typischen weißen Felsen und nachgemachten Palmen. Doch es fehlte das Dach und man merkte schnell, dass man sich wirklich am einem sehr schönen Ort befindet. Bevor es um sechs Uhr wieder dunkel wurde (Da Indonesien auf dem Äquator liegt, ändern sich die Zeiten des Sonnenauf- und untergangs über das Jahr nicht) gings dann auch schon wieder Richtung Stadt. Nach einem ausgiebigen (natürlich sehr scharfen) Essen gönnten wir uns schließlich noch eine Massage (für umgerechnet ca. 5€ /Std.) um wieder neue Energie für den nächsten Tag zu sammeln. Den Sonntag wollten wir dann in der Batikstadt Solo verbringen, wohin wir mit dem Zug ca. 1 Stunde fahren wollten. Jedoch gestaltete sich die Zugfahrt leider doch normaler als alle zuvor vermutet hatten.
    Batik ist nicht die bei uns bekannte Art T-Shirts zu färben, sondern eine traditionelle, sehr anspruchsvolle Art Kleidung zu bemalen. Hierbei wird zunächst mit einer Art Pfeife flüssiger Wachs als Kontor auf einen Stoff aufgetragen, welcher später die Umrisse der Konturen zeigt. Nachdem das Wachs ausgehärtet ist, wird mit einem Tupfer dann Farbe auf die Felder aufgetragen, wobei das Wachs das Verlaufen der Farben verhindert. Später wird das Wachs dann aus dem Stoff ausgewaschen und es ergeben sich die gewünschten Muster. In der Stadt gab es dann auch die Möglichkeit dies selbst auszuprobieren, was mir so mittel gut gelungen ist und außer großen Brandblasen an Zeigefinger und Mittelfinger kein wirklich gutes Ergebnis hervorbrachte. Ob es an den Nachwirkungen vom Freitagabend lag oder ich einfach für diese Tätigkeit nicht geschaffen bin, weiß ich auch noch nicht. Jedenfalls wurde dann noch ein traditionelles Hemd gekauft, ein wenig die Stadt erkundet, um den Abend dann bei einem sehr guten Essen in Yogyakarta gemeinsam mit einem Sprachlehrer ausklingen zu lassen.
    Für das nächste Wochenende sind schon wieder Flüge gebucht und es wird der nächste Teil dieses riesigen Landes erkundet. Dann werde ich auch wieder einen neuen Bericht schreiben.
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