Mexico
Juan Sarabia

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Travelers at this place
    • Day 108

      Unsicherheitslücken

      July 22, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 32 °C

      Wir sind nun mit dem Auto los Richtung Guatemala. Das ist unser Hoffnungsziel. Die Strecke dorthin wird einige Tage in Anspruch nehmen. Erst einmal schaffen wir es bis zur Grenze von Belize. Doch da versuchen wir es erst gar nicht rüber zu kommen mit unseren halbgaren Dokumenten (für das Auto und den Hund), da diese Grenze noch strenger kontrollieren soll. Auf dem Weg zur guatemaltekischen Grenze treffen wir uns noch auf ein Abschiedsessen mit unseren alten Reisebekannten Justus und Maria. Sie fliegen morgen zurück nach Hause und haben sich ärgerlicherweise in der letzten Woche ihres Trips, trotz Sicherheitsabstand zu anderen Menschen, noch mit Corona infiziert. Ihnen geht es aber wieder gut. Wir werden sie in Deutschland bestimmt wieder sehen.
      Kurz vor Belize steuern wir einen Grenzfluss an, wo wir die Nacht über in unserem neuen Auto (er heißt nun Diego) wildcampen bzw. schlafen wollen. Es soll hier Manatis geben und wir hoffen, welche in dem trüben, etwas müffelnden Fluss sehen zu können -hat aber leider nicht geklappt. Wir sind keine 5 Minuten an dem Ort und,**TROMMELWIRBEL**, Kai verliert seinen Geldbeutel. Nun hat er sich in allen Ehren, den Titel "Meisterverlierer" verdient, auch wenn er diesen Titel nicht gerne hört. Naja, zum Glück kommt er ja an sein anderes Geld ohne EC-Karte, Kreditkarte und ohne Online-Banking nicht mehr ran, so das dieses ganz sicher und unverlierbar auf seinem Bankkonto liegt. **IRONIE*AUS**
      Die erste Nacht in Diego (unserem Auto) ist, nun ja, ehrlich gesagt, nicht zum aushalten. Es ist heiß und stickig. Alle vorherigen Sicherheitsbedenken werden von uns noch in der gleichen Nacht über Bord geworfen und alle Türen und Fenster sperrangelweit aufgerissen und diese bleiben dann auch bis zum Morgen geöffnet. Mit dieser Maßnahme ist dann endlich an ein wenig Schlaf zu denken. Die Invasion an Mosquitos die uns fast blutleer stechen oder die angemahnte hohe Kriminalität in der Gegend, sind auf einmal kein Problem mehr. Uns passiert aber nichts weiter und ehrlich gesagt, hat es sich auch gar nicht so dramatisch angefühlt. In der Baja California haben wir das ja auch schon einige Male gemacht. Wir wollen das nun ein bisschen weiter so testen. Kai hat ja nun eine Machete, womit er ....... Kokosnüsse knacken und Feuerholz zerkleinern kann, was auch direkt Anwendung findet. Wird alles also noch ein bisschen abenteuerlicher. Auf der anderen Seite tauschen wir das sowieso vorgetäuschte Sicherheitsgefühl* gegen soviel Naturschönheit ein. So können wir beim schlafen die Sterne und den Mond sehen und den nachtaktiven, teils sehr lauten Tieren lauschen. Das wirkt beruhigend und ich fühle mich verbunden. Auch Nola fühlt sich an solchen wilden, abgelegenen Orten pudelwohl und pest wie von der Tarantel gestochen und glücklich bellend durch das Unterholz, über Sand, und Wiesen. Sie findet das auch viel spannender als die blöden Hostelzimmer. Vor manchen Wildtieren, wie z. B. den Brüllaffen hat sie aber doch noch Angst und will dann wieder ganz kleinlaut zurück auf den Arm. Auch Kai mutiert wieder zum Peter Pan. Zuletzt beobachte ich ihn wie er in einem Vogelspinnennest mit einem Stock rumstochert und sowohl mir als auch der Vogelspinne Angst einjagt. Die nächsten Nächte schlafen wir also abwechselnd in unseren Hängematten oder im Auto mit offenen Heck- und Seitenfenstern und genießen das Wild-Life.

      P. S. : *Das vorgetäuschte Sicherheitsgefühl: so traurig das ist, aber in unserem vermeintlich sicheren Zuhause in NRW wären wir aktuell möglicherweise in eine Flutkatastrophe hinein geraten.
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