Mexico
La Pua

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Travelers at this place
    • Day 7

      Der Golf von Kalifornien per Katamaran

      January 18, 2021 in Mexico ⋅ ☀️ 24 °C

      Mit dem Bus 2,5 Stunden nach La Paz unterwegs, sind wir schon sehr gespannt auf Luke und Jen, deren Katamaran und auf die 2 Wochen Segeln im Golf von Kalifornien 😍⛵️ Mexiko hat Corona-Beschränkungsstufen ähnlich wie in Neuseeland. Hier geht es von Level 1-6. In Cabo San Lucas wurde es kürzlich von 3 auf 4 erhöht und in La Paz von 4 auf 5 🤨 Restaurants und Geschäfte haben trotzdessen beschränkt auf, aber die Flaniermeile ist gesperrt und wir arbeiten uns vollgepackt und natürlich mit Mundschutz entlang der Fußgängerzone bis zur Marina 💪🏻🚶🏼‍♀️🚶🏼

      Wir realisieren noch mal, dass wir ohne die beiden Bootsbesitzer gar nicht hierher gekommen wären 🇲🇽 Eine Email, ein WhatsApp-Videoanruf und dann hatten wir schon unsere WhatsApp-Gruppe und tiefergreifenden Austausch per Mail ✉️Jetzt wollen die beiden zwar nicht mehr die große Tour mit uns machen, aber dafür 2 Wochen Segeln zum wieder Einschunkeln ist auch nicht verkehrt 😜Wir treffen am Nachmittag auf einen leicht nervös-schüchternen Luke und eine offenherzige und willkommenheißende Jen 🙋🏽‍♀️🙋🏼‍♂️ Nach dem ersten Drink und einer Tour durch das Boot, laden uns die beiden in das Marina-Restaurant ein. Super nett von den beiden und im Restaurant wird peinlich auf Hygiene geachtet. Es gibt Bier, Bohnen, Maisfladen, Nachos und Guacamole 🌮🥑 Herrlich! Auf dem Rückweg zum Boot bestaunen wir die vielen Fische und das “Korallenriff” entlang des Steges. Der Abend wird jedoch für uns nicht lang 🥱

      Am nächsten Tag regnet es sich nach und nach ein. Quasi ein absolutes Natur-Spektakel, denn regen ist in der Wüste in Baja California rar ☔️ Wir gehen gemeinsam mit Jen shoppen und bereiten uns auf die Abfahrt am nächsten Tag vor 🛍 Jen erzählt uns dabei, dass sie und Luke erst ein gutes Jahr zusammen sind und spontan nach 6 Monaten aus rechtlichen Gründen geheiratet haben 💒 😅 Naja ganz oder gar nicht 😜 So haben wir die beiden sehr organisierten und nach eigenen Angaben Introvertierten gar nicht eingeschätzt. Aber dazu sollen wir in den kommenden Wochen noch weitere, unerwartete Erkenntnisse bekommen 🙃 Wir gehen an diesem Tag insgesamt zweimal shoppen, da wir soviel Lebensmittel gar nicht tragen können. Im Endeffekt waren unsere Einkäufe absolut die Wege wert, denn entlang unserer Route gibt es fast keinen Ort geschweige denn eine Einkaufsmöglichkeit 🛒

      Vor der Abfahrt gehen wir noch eine ausgiebige Runde Laufen 🏃🏼‍♀️ 🏃🏼 und nachdem Joe Biden offiziell vereidigt ist 🇺🇸 und wir durch die enge Ausfahrtsschneise aus La Paz losgefahren sind, liegt der offene Golf vor uns 🌊 Als erstes soll es zu der unter Walbeobachtern beliebten Isla Espiritu Santo gehen 🐋 Ein schönes Fleckchen Erde mit allerhand Pelikanen, wie generell auf der Baja California, und Delfinen, die wir schnell sichten 🐬 Wir fahren täglich ein Stück weiter nördlich, mal mehr mal weniger von segelbarem Wind verwöhnt, und ankern abends ⚓️ Um Wasser zu sparen, hilft der Sprung ins Meer, Einseifen, noch mal rein und dann kurzes Abspülen mit Wasser aus dem Tank 🚿 Ab und an gehen wir an Land für einen Spaziergang, was aber mehr einer Klettertour in einer Kaktus- und Dornbusch-Savanne ähnelt 🌵 Die Aasgeier kreisen dabei stetig über uns 🦅 Unsere Touren auf dem Standup-Paddleboard oder im Kajak sind ganz andere Erlebnisse und lassen uns bei klarem Wasser die Unterwasserwelt erkennen 🏄‍♀️ Nach Schnorcheln ist uns noch nicht, da die Wassertemperaturen noch unter 20 Grad sind und der Wind sein übriges tut 🥶 Sonnig ist es aber und wir genießen das maritime Klima. Der Lauf der Sonne bestimmt mehr und mehr unseren Tagesablauf 🌅 Wir stehen zeitig auf, morgens Yoga auf dem Katamaran, abends Film gucken, erzählen oder Buch lesen 🧘🏼‍♂️ 📖 🎞 Ein wortwörtliches Highlight sehen wir zu später Abendstunde im Waschbecken: leuchtendes Plankton, dass wir ebenfalls durch die Bullaugen unserer Kajüten entdecken 🌌 🤩

      Die Tagesgestaltung ist ziemlich abhängig von den Segelverhältnissen: Wind, Wellen, Flaute etc. 💨 🌊 Internet gibt es nach dem ersten Tag auch nicht mehr, aber das war uns ja bekannt. Wir verbringen viel Zeit mit Lesen, unsere Weiterbildungen strebsam zu verfolgen und über Gott und die Welt und das Wasser mit Luke und Jen zu philosophieren 🙂 Die beiden wollen nach Hongkong, weil Jen dort geboren wurde, Luke’s Bruder dort wohnt und den beiden Visa gewährt wurde, das sie allerdings bis Oktober 2021 “eingelöst” haben müssen 📆 Je mehr wir darüber sprechen, desto unwahrscheinlicher wird die Überfahrt auf dem Seewege. Zunächst wollen die beiden in Mexiko bleiben. Luke hat allerhand mit seinem Startup zu tun 👨‍💻 Jen hingegen hat sich eine Auszeit von ihrem Anwaltdasein genommen und verkauft grade ihr Haus in Colorado. Generell haben die beiden Anfang 40-jährigen also keinen Zeitdruck und grooven sich erstmal in das Boot-/Cruising-Leben ein 🧑🏼‍✈️👩🏽‍🍳

      Das tun wir nun auch mal wieder seit unserem letzten Segeltörn in 2016 von den USA zu den Bahamas 🇧🇸 Alles ist ein wenig bekannt, ein wenig neu, ein wenig aufregend und ein wenig unbequem 😬 Ein großes Abenteuer und tolle Erfahrung aber allemal, auch wenn der Anker mal in der Nacht sich vom Hof machen will und vom peniblen Handy-Alarm ertappt wird 😳 ⚓️ Wir werden nach und nach besser im Segeln und finden richtig Spaß inmitten der Natur zu sein und fast keine andere Menschenseele zu sehen oder zu hören 🤫 Wir sehen und hören dafür jedoch jede Menge Wale schnaufen 🐳 Seelöwen ziehen an uns vorbei, Pelikane fliegen aufgereiht knapp über dem Wasser gen Horizont und dann sind da noch die Blautöne des Meeres - Unglaublich! 😍 Wir sind sehr froh, dass die beiden uns mitnehmen und viele Dinge erklären. Luke ist nicht sehr redselig, eigentlich ganz im Gegenteil, aber wir kommen mit ihm zurecht. Jen ist die Botschafterin zwischen den Welten und kann manchmal gar nicht aufhören zu erzählen und Fragen zu stellen 🙋🏽 In den ersten beiden Monaten derer Reise hat sich wahrscheinlich auch ein wenig Redebedarf bei ihr angestaut 🗣 An einem Abend veranstalten wir eine kleine Movie Night 🍿 Luke baut den Fernseher auf und wir schauen den Film „Eurovision“. Die beiden wollen von uns wissen, ob der Eurovision Songcontest wirklich so aussieht 😂 wer ein Will Pharell Fan is sollte sich den Film auf jeden Fall ansehen 📺

      Der erste und einzige Ort, den wir in den 2 Wochen ansteuern ist Puerto Escondido, der versteckte Hafen ⛴ Es gibt dort eine recht neue Marina mit Duschen, Shop, Restaurant und vorallem Internet 👩‍💻 Nachdem wir unter Scherzen der Marina-Mitarbeiter eingeparkt haben 😬 vertiefen wir uns alle in unsere mobilen Endgeräte 🤳 Der Empfang auf dem Boot ist nicht hervorragend, dafür gibt es aber in der sogenannten „Captain’s Lounge“ einen tollen Bereich zum Arbeiten am Rechner und Live-Musik vom Restaurant, neben dem nervtötenden Gelächter von Motoryacht-Besitzern (Scherz!)😜
      Nach unserer obligatorischen Laufrunde am nächsten Tag und der wohltuenden warmen Dusche geht es weiter gen Norden 🏃🏼‍♀️ 🚿 Alles Obst, Gemüse und Salat haben wir da schon aus dem Marina-Shop weggekauft, dazu noch ein paar Maisfladen, Erdnussbutter und Bier 🍻

      An einer Insel, die alle menschenleer sind, begeben wir uns mit Luke und Jen auf eine seiner berüchtigten Nachtwanderungen 🚶🏼🌝 Wir sind schon tagsüber auf der Insel unterwegs gewesen und haben neben viel Fels und stacheligen Büschen auch die ein oder andere Vogelspinne getroffen 🕷😱 Wir waren daher eigentlich nicht me ganz in freudiger Wanderstimmung, lassen uns dann aber doch von Luke’s angepriesener Wanderung im Vollmondlicht überzeugen 🌕 Wir machen uns früher als erwartet bei Dunkelheit auf, was auch gut ist, denn der Ausflug soll sieben Stunden lang dauern 😶 Das wissen wir allerdings erst später. Der Vollmond gibt sein bestes uns den Weg zu leichten. Es geht durch Gestrüpp und über Geröll und Fels, bis wir nach drei leicht entnervten Stunden vom Bergkamm in eine surrealen Welt schauen, einem ehemaligen Salzabbau-Gebiet 🌌 Dort gibt es auch einen verlassenen Ort und allerhand verrostete Gerätschaften und Gefährte 🏚 Ziemlich cool mitten in der Nacht bei Mondschein! Der Rückweg fiel nach einem Zug aus dem Vaporizer zwar etwas leichter, aber wir segneten uns dem Boot entgegen 🚣‍♀️ halb vier morgens waren wir dann endlich im schaukelnden Bettchen 🛌 🕞 Eine besondere Erfahrung.

      Den kommenden Tag lassen wir ruhig angehen 😌 Uns beiden schmerzt der untere Rücken und wir dehnen uns ausgiebig. Später paddeln wir noch eine Runde mit dem Kajak, fahren zur benachbarten Bucht, kentern halb beim Aussteigen, sammeln Plastikmüll und treten die Rückfahrt an 🛶 Gegen Wind und Wellen ist das allerdings nur halb so witzig 😤 Auf dem Hinweg kommen ca. zehn Delfine bis auf 2 Meter nah an unser Kayak 🐬 Ein so schöner Moment 🤩 Bis uns eins der beiden Billig-Plastikpaddel abknickt und die Laune im Boot drastisch sinkt ☹️ Ein Glück sinken wir nicht, brauchen aber vier Mal so lange wieder für den Rückweg und kommen leicht entnervt am Boot wieder an. Ein Corona-Bier mit Limette beim Sonnenuntergang entschädigt schon ein wenig 🍻

      An den Kielen des Katamarans haben sich so einige Mitfahrer angesiedelt, die wir mit Tuch und Schaber ihres Zuhauses berauben 🦞 🐚 Trittbrettfahrer! Noch kurz ein paar Fotos von einem der unzähligen Kaktenwälder 🌵 und wir lichten den Anker wieder ⚓️ Weiter gen Norden soll es nämlich nicht gehen und wir treten nach fast 10 Tagen die Rückreise in 4 langen Tagestouren an. Mal mehr mal weniger Wind, aber oft gute Wellen und gefühlt auch etwas schneller durch die sauberen Kiele 🧼 😜 Essenstechnisch kommen wir langsam von unserer weihnachtlichen Massephase runter und lernen schon mal Proviant zu rationieren. Kleinere Portionen schaden nicht und wir lernen das Sproßenziehen aus trockenen Hülsenfrüchten wie Linsen Lieben 🌱

      Je näher wir der Küste kommen, desto eher huschen mobile Daten zu uns 📲 Wir haben Kontakt mit 2 Couchsurfing-Gastgebern in La Paz aufgebaut und haben damit auch Herbergen für die Zeit, wenn wir vom Segeltrip zurück sind 🤗 Schließlich müssen wir uns seelisch und moralisch auf die Überfahrt gen Marquesas, Französisch-Polynesien, vorbereiten. Das ist zumindest da noch unser Plan… 🤔 ein paar Tage später erfahren wir jedoch von unserem französischen Kapitän, dass französisch Polynesien aufgrund der Corona-Mutationen unsere Einreise verwehrt und die Überfahrt abgesagt wird 😩 Keine guten Nachrichten, als wir grade wieder in den Hafen von La Paz einlaufen ⛵️ Nun gut, wenn wir etwas im letzten Jahr in Neuseeland gelernt haben, dann ist es, dass sich alles jeden Moment ändern kann. Es heißt also positiv bleiben und nicht vergessen, wie toll es ist, was wir jetzt gerade schon erleben dürfen 🧘🏼‍♀️ 🌞 Laurent mit seinem Boot war schließlich nicht unsere einzige Option 😁
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    La Pua

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