E1-Schweden-3

May - June 2019
Durch Schweden
Von Göteborg nach Mora auf
Vildmarksleden, Shuhäradsleden, Västra Vätterleden, Berglagsleden, Siljansleden
E1-Tag: 107-121
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  • Ankündigung

    April 13, 2019 in Sweden ⋅ ☀️ 5 °C

    Bei sich anzukommen macht zufrieden.

    Und Weitergehen glücklich.

    Meine Wanderung auf dem E1 durch Schweden - am 13.5.19 geht es los.

  • Day 1

    Göteborg

    May 13, 2019 in Sweden ⋅ ☀️ 8 °C

    Bei strahlendem Sonnenschein verließ ich Kiel mit der Stenaline. Die See war ruhig und die Nacht ebenso.
    Um 9:00 Uhr läuft das Schiff pünktlich in Göteborg ein.
    Die Tour kann beginnen - noch kommt es mir etwas unwirklich vor....
    Zunächst geht es in die Stadt, wo ich am Bahnhof das Band des E1 wieder aufnehme.
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  • Day 1

    Partille Vandrarhem

    May 13, 2019 in Sweden ⋅ ⛅ 11 °C

    Göteborg ist ja selbst eine Reise wert und so bin ich erst einmal gemächlich vom Stena Line Anleger durch die Stadt Richtung Bahnhof geschlendert. Naja, geschlendert ist nicht ganz richtig, denn Kumpel wiegt mal wieder zu viel. 14kg, wenn ich nicht irre. 2,5kg davon ist Essen, er wird also leichter werden in den nächsten Tagen.
    Zunächst ging's zur Skansen Kronan hinauf, dort hat man einen tollen Blick über Göteborg, außerdem ist dort eine schöne Kirche gelegen. Stille Momente. Danach ging es durch Wallanlagen (fast wie in Hamburg) zum Bahnhof, um an die etwas leidige Wanderung des letzten Jahrs anzuschließen. Der E1 selbst verläuft aber östlich an Göteborg vorbei. So musste ich also noch eine Weile durch Vororte marschieren, um schließlich am Campingplatz Lisebersbyn Kärrelund auf meinen Weg zu treffen. Der E1 nutzt hier noch für heute den Bohusleden, der parallel mit dem Vildmarksleden geführt wird (oder umgekehrt) und mich partiell an den Heidschnuckenweg erinnerte. Gut gepflegte Wege, bestens markiert, moorigen Abschnitte überplankt, was momentan gar nicht notwendig ist, weil's viel zu trocken ist.
    Und über allem lachte die Sonne. Toller Start!
    Um 16 Uhr habe ich nach 20km im Partille Vandrarheim für heute Schluss gemacht. Man soll's ja nicht gleich übertreiben. Heute Nacht solll es auch noch sehr kalt sein - knapp über dem Gefrierpunkt -, da bin ich hier bestens aufgehoben. Es sind fast keine Gäste da.
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  • Day 2

    Pause am Stentjärnarna

    May 14, 2019 in Sweden ⋅ ☀️ 9 °C

    Um halb sechs kitzelt die Sonne an meiner Nase. Aufstehen! Der Frühstücksraum sieht etwas desolat aus. Töpfe und Geschirr liegen wirr durcheinander in der Spüle, der Müll quillt über mit Bierdosen. Hier hatten gestern abend noch ein paar Bauarbeiter, die im Wanderheim einquartiert waren, gefeiert.
    Um sieben geht's ab. An der ersten Weggabelung, am See Maderna, trennen sich Bohusleden und Vildmarksleden, dem ich weiter folge. Der Pfad schlängelt sich durch Wald und Moore, über die es gut beplankt sicher geht. Der Wasserstand ist niedrig, die Planken ragen meist weit heraus.
    Nach knapp zwei Stunden erreiche ich den Stenjärnarna, wo ich gerade auf einem Baumstamm sitzend auf's blaue Wasser blicke. Ganz still ist es, nur ein paar Vögel zwitschern und im Wasser turteln zwei Gänse.
    Hinter mir die Schutzhütte Övningskör, die einen ziemlich abgewrackten Eindruck macht. Schutz bietet sie nur noch wenig und übernachtet hätte ich im Zelt daneben, der Boden des Shelters ist gammelig und morsch.
    So, weiter jetzt, die Pause ist lang genug.
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  • Day 2

    Hindas

    May 14, 2019 in Sweden ⋅ ☀️ 11 °C

    Der Vildmarksleden ist angenehm zu gehen. Immer gut markiert und schöne Wegführung. Nur manchmal geht es über Forstwege, die immer auftauchen, wenn Holz gemacht wurde. Auch das gehört zu Schweden.

    Gegen Mittag erreicht ich den Stora Hersjön, völlig fertig und reif für eine längere Pause. Die gönne ich mir auch in der Schutzhütte, die direkt am See liegt. Top gepflegt, aber etwas zugig.
    Gut ausgeruht geht es in den Nachmittag. Kumpel wird irgendwie leichter, dafür die Füße schwerer. Irgendwas ist halt immer.
    Gegen Abend komme ich nach Hindas und damit ist der Vildmarkledens schon zu Ende. Beim ICI versorge ich mich mit frischen Sachen, die meisten davon verschlinge ich gleich. Dann suche ich den Campingplatz.
    Doch herbe Enttäuschung: der ist jetzt ein Flüchtlingsheim. Eine nette Dame, die sich um die Flüchtlinge kümmert, hatte ein Herz. Ich darf mein Zelt direkt am Wasser aufbauen und kann auch Sanitär benutzen. Nur für ein Dankeschön. Toll!
    Da sitze ich und genieße bei untergehender Sonne mein Essen. Vermutlich wird's gleich kalt. Duschen und ab in den Schlafsack. Gute Nacht!
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  • Day 3

    Mittagspause in Brandshet

    May 15, 2019 in Sweden ⋅ ⛅ 12 °C

    Kalt ist die Nacht direkt am See und am frühen Morgen kommt der "Campingplatzbesitzer", der jetzt ein Flüchtlingsheim betreibt und fordert von mir, das Zelt abbauen, um es hundert Meter weiter neu aufzustellen. Der hat doch einen Knall! Ich hatte noch nicht mal meinen Kaffee.
    Nach einigem Palaver hat er ein Einsehen und lässt mich bleiben.
    Ich muss ein bisschen warten, bis die Sonne die Luft so weit erwärmt, dass ich ohne klamme Finger frühstücken und abbauen kann. Etwa um neun Uhr geht es weiter, nun folge ich dem Sjuhäradsleden für mehrere Tage. Gut beschildert ist auch er, führt bisher aber mehr auf befestigten Forstweg entlang, was nicht so der Knaller ist.

    Dafür ist es die Hütte, an der ich gerade Mittagspause mache und mich sonne. Sobald die Sonne scheint, ist es auch in Schweden schon warm.
    Aber nun geht es weiter. Der nächste Shelter soll nur 4 km entfernt sein. Mal sehen, ob es stimmt.
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  • Day 3

    Schutzhütte Utsikten

    May 15, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 15 °C

    Irgendwann habe ich wohl mal eine Wegmarke verpasst. So muss ich einen Umweg laufen, was mir Kumpel übel nimmt: er wird wieder ganz schwer. Eigentlich will ich zur Schutzhütte am Abborrsjön, finde sie aber nicht. Stattdessen haben wir eine Weile auf einem Steg gelümmelt.

    Dann Endspurt. Die nächsten 8 km ziehen sich hin und Kumpel wird noch ein bisschen schwerer. Der Kerl kann offenbar sein Gewicht variieren, dabei wird er objektiv immer leichter, weil das Essen weniger wird.

    Endlich kommt mein Tagesziel in Sicht: die Schutzhütte Utsikten liegt kurz vor Sandared auf 250 Höhenmetern. Das Dach ist zwar in keinem guten Zustand und ich hoffe inständig, dass es gibt keinen Regen gibt, aber die Aussicht ist phänomenal. Der Preis für die schöne Weitsicht ist ein zugiger Wind, der um die Hütte streift. Es wird vermutlich eine weitere kalte Nacht werden.
    Ich hätte meinen Daunenschlafsack mitnehmen sollen statt des neuen, leichten Kunstfasersacks. Egal, ich kann es nicht ändern. Ich werde anziehe, was ich habe. Wird schon gehen.
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  • Day 4

    Borås - Campingplatz

    May 16, 2019 in Sweden ⋅ ☀️ 19 °C

    Tatsächlich - die Nacht war kalt, ein eisiger Wind zog heftig um die Ecken des Shelters. Gegen vier bin ich wach, weil mich fröstelt. Dabei habe ich alles an von Merino Unterwäsche über Fleecejacke, -weste, Buff und Mütze.
    Die Sonne steht schon am Himmel - ich habe einen herrlichen Blick über den See. In der Ferne ist Sanderet zu erspähen.
    Zwei Stunden dämmerte ich noch vor mich hin, dann stehe ich auf und packe zusammen. Ohne Frückstück breche ich auf, denn nur zwei Kilometer weiter liegt Sanderet. Es gibt einen ICI-Supermarkt im Ort, dort will ich etwas zum Frühstücken kaufen. Doch ich finde Besseres! Eine Konditorei gegenüber bietet belegte Brötchen und Kaffee satt an. Von Kaffee und Käsebrötchen gestärkt kann es weiter gehen.
    Es ist immer noch früh am Tag und überaus frostig.

    Der Sjuhäradsledenden präsentiert sich heute von einer hügeligen Seite. Natürlich geht es weiter durch Wald, aber es sind auch weite Grasflächen dazwischen, was meinen Augen gut bekommt. Den nur Wald zu sehen, wird mit der Zeit öde, vor allem, wenn die Strecke nur über Forstwegen führt.

    Recht früh (14:30 Uhr) erreiche ich schon Borås. Ich habe Lust auf eine Dusche und peile den Campingplatz an. Da stehe ich jetzt mit meinem kleinen Zelt ganz alleine auf dem großen Zeltplatz. Ich habe geduscht, die Wäsche ist gewaschen. Gleich mache ich einen Ausflug in den Ort. Ich hätte Lust auf Pizza und Bier!
    Doch es wird nur McDonalds. Satt essen für wenig Geld, Strom, um das Mobile zu laden und kostenloses WiFi gibt es auch.
    Während des Essens überlege ich, wie es morgen weiter gehen wird. So viel ich weiß, soll es eine etwas einfältige Strecke sein. Cesar rät, die Etappe zu überspringen. Vielleicht mache ich das. Mal sehen.
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  • Day 5

    Warten auf Frühstück in Sköbo

    May 17, 2019 in Sweden ⋅ ⛅ 9 °C

    Das hatte ich mir schön ausgemalt: Frühstücken beim Bäcker in Sköbo. Aber da ist es wieder, was mich an Skandinavien so stört: der Bäcker ist ein Café und das Geschäft hat noch geschlossen. Die Öffnungszeiten stehen auch nicht an der Tür, alles ist dunkel.
    Doch wie gut, dass der Netto in dieser kleinen Einkaufspassage von Sköbo gleich aufmachen wird. Mal sehen, was ich dort finde.
    Ich brauche Futter, denn ich bin entschlossen, die Etappe nach Ulricehamn zu laufen - und das sind mehr als 30km.
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  • Day 5

    Planänderung

    May 17, 2019 in Sweden ⋅ ⛅ 11 °C

    Der Netto hatte keine Brötchen im Angebot, sie werden erst später geliefert. Das frustet mich jetzt etwas - ich habe mich so auf frische Brötchen gefreut. Als ich den Laden verlasse, hat sich auch der Himmel verfinstert. Das passt ja!
    Es ist Zeit für eine Planänderung!
    Vor dem Netto ist eine Bushaltestelle, an der gerade ein Bus hält. Er fährt in die Innenstadt. Kurzerhand nehme ich ihn. Der Bus bringt mich geschwind in die City von Borås. Dort suche ich mir ein Café. In der Fußgängerzone werde ich bald fündig. Da sitze ich nun und freue mich über Kaffee, Ei, Joghurt, Brötchen und Kalles, das man anstelle von Salz auf das Ei schmiert. Es ist irgendwas aus Fischrogen und schmeckt gut.

    Nun bin ich doch entschlossen, einen Zug nach Ulricehamn zu nehmen. Man muss das Wandern ja auch mal locker nehmen. Nach Cesar sollte man diese Etappe ja eh überspringen. Mein Unterbewusstsein wusste das schon...
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