E1-Schweden-5

August 2021
Die fünfte E1-Tour durch Schweden führt mich von Laxå durch die waldreiche Gegend des Bergslags hoch nach Leksand
E1-Tag: 147 - 159
  • 35footprints
  • 2countries
  • 19days
  • 219photos
  • 2videos
  • 1.1kkilometers
  • 574kilometers
  • 264kilometers
  • Prolog - da fehlt ein Stück des E1...

    June 29, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Es war Mai 2019, als ich Laxå erreichte - und einfach nicht mehr weiter wollte. War ich den ganzen Weg von Göteborg herauf gewandert, um nun wieder den Schwedenkoller zu spüren? Das Gefühl war mir vertraut. Kurz vor Göteborg befiel es mich schon einmal. Da waren es die Kribbelmücken, die mich aus heiterem Himmel heimsuchten und verrückt machten. Nun dunkle Gedanke an viel zu viele Waldetappen. Auf dem waldreichen Berglagsleden jedenfalls wollte ich partout nicht weiter wandern! Ich nahm den Zug, um der riesigen Waldfäche zu entgehen. Ein auf dem E1 nicht gewandertes Stück sollte es eigentlich nicht geben, die eine kurze Zugfahrt in der Schweiz eine einmalige Ausnahme bleiben.
    Nun also wieder! Paradigmenwechsel nannte ich es, um es vor mir selbst zu rechtfertigen. In Leksand wollte ich die Tour dreihundert Kilometer weiter nördlich fortsetzen. Doch die Lust am Wandern war vergangen, die Luft völlig raus. Betrübt brach ich die Wanderung ab, fuhr nach Hause.
    Ein paar Monate später war ich wieder da, marschierte mit neuer Freude von Leksand aus weiter. Auf dem Siljansleden, dem Vasaloppsleden und dem Südlichen Kungsleden. Richtung Norden, bis hinauf ins Fjäll. Dorthin hatte ich mich so sehr gesehnt! Nun war ich endlich da.

    Doch seither klafft zwischen Laxå und Leksand auf meiner E1-Route eine 300km lange Lücke. Sie wurmt mich. Mit dieser Tour will ich meine Wanderung längs durch Europa auf dem E1 wieder makellos machen.
    Read more

  • Die 5. E1-Tour durch Schweden

    June 29, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 24 °C

    Auf dieser Tour nutzt der E1 fünf lokale Wanderwege (Leden).
    🔹Der Bergslagsleden führt mitten durch die Region Örebro in Mittelschweden. Der Wanderweg ist 280 km lang, in 17 Etappen eingeteilt, die in Kloten beginnen und am Stenkällegården in Tiveden enden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind beide Punkte nur schwer zu erreichen. Da ich in nördlicher Richtung unterwegs bin, werde ich den Leden natürlich in umgekehrter Richtung wandern. Und weil ich auf dem E1 bereits bis Laxå gekommen bin, werde ich dort in den Leden einsteigen (und damit die ersten drei Etappen auslassen). Mit der Bahn von Göteborg kommend ist der Ort gut erreichbar.
    🔹Der Malingsbo-Klotenrundan schließt sich in Kloten unmittelbar an den Berglagsleden an. Der E1 nutzt diesen 45km langen Rundwanderweg lediglich für 20km bis zum kleinen Ort Björsjö. Nach allem, was ich gelesen habe, erwartet mich eine Etappe auf staubiger Sandstraße. Kein ungetrübtes Vergnügen also.
    🔹In Björsjö wechselt der E1 auf den Sméleden, folgt ihm auf ganzer Länge (57 km) bis nach Långsjön.
    🔹Es folgen zwei Wandertage ohne offizielle Wanderwege bis zum kleinen Ort Ljusbordana.
    🔹Ab Ljusbordana folgt der E1 für eine kurze Weile dem Romboleden, der als Teil des nördlichen Pilgerweg-Netzes gen Trondheim strebt, wo der Nidarosdom viertes Pilgerziel neben, Rom, Jerusalem und Santiago ist.
    🔹Auf der letzten Etappe stoße ich am Granberget schließlich auf den Siljansleden. Der E1 verläuft ab hier nach Westen am Siljansee entlang, während ich gen Osten nach Leksand strebe, wo die Tour enden soll.

    Für die insgesamt 380km lange Strecke von Laxå nach Leksand habe ich siebzehn Etappen plus zwei Pausentage (Nora+ Smedjebacken) eingeplant.

    Neben sehr viel Wald wird vermutlich die Verpflegung eine große Herausforderung. Supermärkte gibt es wenige, doch erfahrungsgemäß wartet noch das ein oder andere Café oder Restaurant am Wegesrand; oder ein Campingplatz hat etwas im Angebot. Verlassen kann man sich in der Nachsaison leider nicht darauf.
    Read more

  • Gedanken zur Vorbereitungen

    July 17, 2021 in Germany ⋅ ☀️ 22 °C

    In drei Wochen geht es endlich los nach Schweden auf den Berglagsleden. Die Fähre nach Göteborg ist gebucht, die Zugfahrt nach Laxå ebenfalls, die zweite Corona-Impfung ist intus, die Immunisierung in wenigen Tagen erreicht.
    Nun ist es Zeit, sich Gedanken über die Dinge zu machen, die mit auf die Tour sollen.
    Der neue Rucksack Gorilla 50 von Gossamer Gear hat sich auf kurzen Touren bewährt und im Prinzip steht auch die restliche Packliste. Wenn's wird wie geplant, bin ich mit 14kg Anfangsgewicht (inkl. 1l Wasser und Proviant für sechs Tage dabei. Das wäre gut so, denn das immer zu schwere Rucksackgewicht zieht sich wie ein roter Faden durch frühere Wanderberichte. Dieses Mal wäre ich immerhin zwei Kilo leichter unterwegs als das letzte Mal.
    Was mir derzeit Kopfzerbrechen bereitet, ist die Wahl des Zeltes. In diesem Jahr habe ich zwei zur Auswahl. Bislang war ich mit dem "Notch" der US-Firma "TarpTent" unterwegs. Für ein Gewicht von ca. 700g ist es geräumig, hielt Regenschauer und selbst stürmische Winde zuverlässig ab und bei Wärme ist es durch den hohen Mash-Anteil schön luftig. Ich bin sehr zufrieden mit dem Zelt. Doch es kommt in die Jahre und außerdem will ich noch mehr Gewicht einsparen.
    Deshalb hatte ich mir dieses Frühjahr das "Nordisk Lofoten" zugelegt. Sehr leicht, im Packmass klein, aufgestellt allerdings auch sehr "körperbetont". Viel Platz bietet es nicht. Das ist auch nicht schlimm, soll es auf dem Berglagsleden doch nur als Backup-Lösung dienen, wenn ein Shelter einmal belegt sein sollte. Doch das Zelt hat eine Neigung zu Kondenswasserbildung. Derlei Probleme kenne ich vom Notch nur unter extremeren Bedingungen, während es beim Lofoten fast immer auftritt. Dadurch kommt das Zelt morgens regelmäßig klamm in den Packsack. Bei einer kurzen Tour kein Problem, aber bei einer Fernwanderung kann es sich als unangenehm erweisen, wenn es keine Gelegenheit gibt, das Zelt tagsüber zu trocknen. Denn es ist ja - wie gesagt - körperbetont.
    Die derzeitige Packliste: https://lighterpack.com/r/7zfgjf
    Read more

  • Der Rucksack soll leichter werden

    August 1, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Noch eine Woche bis zum Start...
    Jetzt geht's darum, was mit soll auf die weite Wanderung.
    Einerseits soll ein Mindestmaß an Komfort gegeben, andererseits der Rucksack beim Tragen nicht zu schwer sein. Immer wieder ein Spagat. Bin ich erst einmal unterwegs, lassen sich Fehlentscheidungen nur schwer korrigieren.
    Beim letzten Mal war ich in Schweden mit 16kg Rucksackgewicht unterwegs, dieses Mal soll es weniger sein. Denn viel zu schleppen kostet Kraft, mindert die Laufleistung und den Wanderspass enorm. Davon berichten alle meine bisherigen Wanderberichte - der Rucksack war immer zu schwer.
    Die Konsequenz ist einfach: weniger mit nehmen oder Schweres gegen Leichtes eintauschen! Klingt gut, aber es ist schon schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Bei der Kleidung fällt es mir noch leicht, weiß ich mittlerweile doch, dass ich in Schweden mit nur einer Wanderhose zurecht komme. Nach der Tagesetappe schlüpfe ich in die lange Merinounterhose, die ich auch nachts im Schlafsack trage. Auch das ich nicht mehr als zwei Paar Socken, zwei Unterhosen und zwei Wandershirts brauche, ist klar.
    Bei den Schuhen wird es schon schwieriger. Andere Wanderer laufen mit ultraleichten Trailrunnern, ich nun immerhin mit leichten Stiefeln. 300g gespart! Das funktioniert, ohne Plattfüße zu bekommen, nur, wenn der Rucksack entsprechend leicht ist. Brauche ich also die Sandalen, die bisher stets dabei waren? An steinigen Badestellen sind sie hilfreich. Sie wegzulassen, bringt 500g Ersparnis. Ich verzichte wohl auf den Komfort.
    Über die Qual der Zeltwahl hatte ich schon berichtet. Hier lasse ich das Wetter entscheiden, das mich in Schweden erwartet. Bleibt es warm und trocken, nehme ich das Kleine, sonst das Größere.
    Auch die Wahl des Schlafsacks hängt von den Temperaturen ab. Wird es kälter werden, wähle ich den Daunenschlafsack, der bis 4°C komfortabel ist, lieber aber würde ich den leichteren Sommerschlafsack aus Kunstfaser mitnehmen, der auch mal Feuchtigkeit verträgt, aber ab 8° Grad ungemütlich wird?
    Bei der Energiefrage habe ich mich bereits entschieden. Mein 250g schweres Solarpanel bleibt zu Hause; es funktioniert aufgrund des niedrigen Sonnenstandes in Schweden sowieso nicht effizient genug. Ich werde mich auf Steckdosen in Hostels, Kirchen und Cafés verlassen und zwischendurch auf die beiden kleinen Powerbanks à 5.000mA und die mit 4.000mA üppig bemessenen (und damit leider recht schweren) Mobiles. Das zwei Mobiles mitkommen, bleibt wie gehabt, denn auf beiden sind die Routen und Karten zur Navigation gespeichert. Ein Backup ist mir hier wichtiger als Gewicht einzusparen. Nicht auszudenken, wenn ich orientierungslos im Wald stehe, weil ich das Handy verloren habe.
    An den Hygieneartikeln lässt sich nichts mehr reduzieren. Höchstens der Kulturbeutel selbst, der mit 90g ein Viertel des Hygieneanteils ausmacht. Ein Zipbeutel würde 80g weniger Gewicht bringen.
    Bleibt das Thema Essen. Da ist zum Einen die Wahl des Kochsystems. Gas oder Spiritus? Bisher hatte ich immer Gas dabei. Doch stets war fraglich, ob die Kartusche bis zum Ende der Tour reichen würde? Bisher langte es immer. Doch wenn nicht, wird das Nachkaufen schwierig. Spiritus dagegen kann ich in jedem Supermarkt nachkaufen. Zusätzlich könnte ich auf dem Hobo, der als Topfauflage dient, mit ein bisschen Holz mein Wasser auch warm machen. Das Gassystem ist aber insgesamt etwas leichter. Vermutlich nehme ich es wieder mit.
    Der Proviant für die ersten 6 Tage, bis ich in Nora auf den ersten Supermarkt treffe, macht etwa drei Kilogramm (500g pro Ta, 1.500kcal/Tag) aus. Zwischendurch komme an zwei Campingplätzen vorbei, deren Kioske vermutlich geöffnet haben. Zwei Tagesrationen wegzulassen klingt verlockend! Doch wenn sie zu haben, schiebe ich Kohldampf.
    So komme ich vom Hölzchen zum Stöckchen, spare hier ein, um dort etwas anderes wieder hinzu zu fügen. Noch habe ich eine Woche Zeit, um den neuen Kumpel noch etwas leichter zu kriegen. Der Rucksack selbst ist übrigens neu und wiegt nur noch halb so viel wie sein Vorgänger. Das der leichte Amerikaner von Gossamer Gear mitkommt anstelle des bewährten Deuter ActLight, steht deshalb außer Frage. Der neue Rucksack alleine spart 800g ein!
    Die Packliste sieht gerade so aus: https://lighterpack.com/r/jgb582
    Read more

  • Rucksack packen

    August 7, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    das muss alles mit!
    Die finale Packliste: https://lighterpack.com/r/jgb582

  • Day 1

    Überfahrt

    August 8, 2021 in Germany ⋅ 🌧 17 °C

    Bei Regen geht es an Bord der Stena Germanica. Für mich ist es die dritte Überfahrt nach Göteborg, um eine E1-Wanderung in Schweden zu starten. Sanft und unmerklich beginnt das Ablegemanöver. Nachdem sich das schneeweiße Schiff mit dem Heck voraus aus dem engen Hafenbecken geschoben und gemächlich auf dem Teller gedreht hat, nimmt es Fahrt auf, gleitet die langgestreckte Kieler Förde entlang, vorbei an regenschwangeren Wolken, die schwarzgrau über den Ufern der Förde kleben. Sie bleiben zurück, während der Fähre Richtung offener See steuert. Kurs Göteborg liegt an. Morgen früh werden wir da sein. Das Abenteuer kann beginnen.Read more

  • Day 2

    Göteborg

    August 9, 2021 in Sweden ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Fähre ist pünktlich. So kann ich den Weg zum Bahnhof zu Fuss gehen. Eigentlich wollte ich die Masthuggskyrkan - wie sonst auch - noch aufsuchen. Ich mag sie so gernehttps://www.komoot.de/highlight/785696?ref=ahd) . Doch dafür schien mir nicht genug Zeit zu sein. Es hätte aber doch geklappt. Dafür war dann Zeit für den Dom und einen schnellen Kaffee. Nun sitze ich im Central Station vor dem Regionalzug, der mich nach Laxå bringen soll. In schwedische Züge kommt man erst kurz vor der Abfahrt hinein.
    Was irritiert in Göteborg: kein Mensch trägt Maske. Lediglich um Abstand wird gebeten. Normales Leben.
    Read more

  • Day 2

    Laxå

    August 9, 2021 in Sweden ⋅ ⛅ 20 °C

    Wofür ich 2019 zwei Wochen zu Fuss brauchte, schafft der Regionalzug in zwei Stunden. Zwischendurch regnet es in Strömen, draußen sieht es ungemütlich aus. Doch in Laxå ist es warm. Ein kleiner Umweg führt mich an der schwarzen Holzkirche <Ramondemoda kyrka> vorbei. Sie hast ein tolles Interieur und an der Decke sind Engel gemalt. Ich suche mir den Schönsten aus. Er soll mein Schutzengel auf dieser Wanderung sein. Dann geht's zum ICA Supermarkt. Es wird der letzte sein für fünf Tage. Ein Kaffee muss sein und ein bisschen Brot und Wurst für heute Abend. Trockenmahlzeiten kommen noch früh genug. Mit dem Kaffee in der Hand sitze ich auf dem großen Platz, der hübsch hässlich geraten ist. Kübelblumen, die zur Verzierung aufgestellt sind, helfen auch nicht. Da fällt der Abschied nicht so schwer.Read more

  • Day 2

    Auf den Bergslagsleden

    August 9, 2021 in Sweden ⋅ ⛅ 20 °C

    Um von Laxå zum Bergslagsleden zu gelangen, muss ich erst einige Kilometer auf Asphalt und Schotter stiefeln. Aber dann stehe ich vor dem ersten Markierungsschild des Bergslagsleden. Auf schmalen Waldpfaden geht es weiter. Ein Abstecher führt zum Geröllfeld Ekåsabränningen. Gut, dass ich mich dazu überreden konnte, denn es ist das Highlight des Tages. Ich wandere durch riesige Steinhaufen.
    Und dann ist es nicht mehr weit bis zur Pausenhütte Bäckelid, wo ich heute bleiben will. Kaum bin ich da, beginnt es zu regnen. Timing! Die Abendbeschäftigung soll Hobo-Zündeln sein. Aber das Holz ist zu nass, ich kriege kein Feuer in Gang. Aber die Zeit ist über die vergeblichen Zündelversuche aufs Trefflichste verstrichen. Es wird schon dunkel.
    Gute Nacht! Hoffentlich halten sich die Mücken auch morgen früh fern. Bisher hatte ich nur Besuch von einer neugierigen Hornisse.
    Read more

  • Day 3

    Sixtorp

    August 10, 2021 in Sweden ⋅ ⛅ 17 °C

    Kaum wird es hell, da bin ich wach und lange hält es mich auch nicht mehr im Schlafsack. Die Nacht war angenehm und still, jetzt am frühen Morgen ist es bereits warm. Die Mücken haben mich heute Nacht in Ruhe gelassen, obwohl die Hütte doch mitten im Wald an einem Bach liegt. Das Zusammenpacken dauert lange, es fehlt noch die Übung.
    Kaum bin ich unterwegs, steht ein Highlight an. Das Stora Rankemosen ist ein unberührtes Hochmoor. Der Weg führt an einem grandiosen Aussichtspunkt vorbei.
    Das Moor soll der einzige Höhepunkt bleiben. Doch der Berglagsleden läuft sich gut heute, meist sind es schmale Waldpfade, gepflegt und manchmal auch zugewachsen, gelegentlich geht es Forstwege oder Schotterpisten entlang. Zur Entspannung zwischendurch, denn die Waldpfade sind anstrengend zu gehen.
    Das Ziel der offiziellen Bersglagsleden-Etappe 14 ist enttäuschend. Der alte Gutshof Svartå liegt verwaist da, auf dem großen Parkplatz steht kein Auto, es gibt keinen Mülleimer und nur eine klitzekleine Bank vor der großen Infotafel. Meine Pause fällt kurz aus, gleich geht's weiter mit Etappe 13 (man zählt rückwärts, weil der Leden im Norden beginnt). Sieben Kilometer weiter liegt die Rasthütte Södra Holmsjön an gleichnamigem See. Nach einer langen Rast fällt das Weiterwandern schwer. Trinkwasser schöpfe ich direkt aus dem See, denn mein Sawyer-Filter ist defekt. Passt schon. Es geht über schmale Waldpfade weiter, doch dann ist Schotterpiste dran. Mir gefällt's, denn ich möchte ankommen. Kurz vor dem Etappenziel Sixtorp liegt eine Badestelle am Multen. Verschwitzt hinein! Mir wird erzählt, das Wasser hätte 21,5°C. Könnte stimmen. Sauber geht es den letzten Kilometer weiter zum Natursport"zentrum". Viel ist hier aber nicht los. So kann ich die freie Schutzhütte beziehen. Eine schwedische Familie zeltet mit Kind und Kegel in der Nähe, that's it. Der Familienvater bietet mir gleich ein Bier an. Da sag ich nicht nein. Mein Wasser kann ich mir auf dem Lagerfeuer heiß machen. Läuft besser heute als gestern! Die Abendsonne blinzelt warm durch die Bäume und sie bekommt vielleicht die Stiefel noch trocken, die durch feuchtes Gras, Farn und Heide nass geworden sind. Zu meinem Leidwesen auch von innen. Da hielten die schweren Stiefel, die mich bisher durch Schweden getragen haben, besser dicht. Man kann halt nicht alles haben.
    Read more