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  • Day 144

    Auf der Suche nach den "Big Five"

    March 26, 2018 in South Africa

    Kurz vor der Dämmerung hörten wir das abgesprochene Klopfzeichen an der Tür. Ungewöhnlicherweise waren wir schon seit einer halben Stunde wach, obwohl es erst kurz nach fünf Uhr morgens war. Eine Mücke hatte sich irgendwie in das Moskitonetz über unserem Bett gekämpft und begonnen, uns nach bester Guerilla-Manier zu attackieren. Wir standen also ohne großes Jammern auf und sprühten uns erstmal mit Deet ein bevor wir uns mit den anderen „Safaristen“ draußen im schwachen Licht der afrikanischen Dämmerung versammelten.
    Wir hatten uns entschieden, die Safari am Morgen zu Fuß anzutreten. Das Safarimobil setzte uns daher nach einem kurzen Besuch bei der Leopardin in ihrem Baum gemeinsam mit dem Tracker und dem deutschen Pärchen im Busch ab. Wir liefen viel herum und lernten so einiges über Tierspuren und woran man erkennen kann, welcher Kot zu welcher Art gehört. Ganz interessant also, aber Tiere bekamen wir kaum zu Gesicht, da sie uns schon von weitem hören konnten und die Flucht einschlugen. Unser Tracker war ständig über Funk mit anderen Rangern in Verbindung und lenkte uns plötzlich aufgeregt in eine andere Richtung. Gegen den Wind liefen wir durch den Busch, bis wir in der Ferne das Knacken von Ästen wahrnahmen. Eine große Elefanten-Herde war durch die Bäume zu sehen. „Sie werden bald die Straße überqueren“ meinte der Tracker schließlich, als sie sich in Bewegung setzten. Wir machten es uns neben der besagten Straße bequem und warteten. Und tatsächlich, die Herde querte den Asphalt, mehr als 20 Tiere mit vielen Jungtieren. Es war ein absoluter Gänsehaut-Moment. Elefanten sind wirklich wunderbare, beeindruckende Geschöpfe.
    Nach dem Frühstück im Camp machten wir uns sofort auf die Weiterreise und am späten Nachmittag erreichten wir schließlich das Eingangstor zum berühmten Krüger Nationalpark. Kaum waren wir durch das Tor gefahren, wimmelte überall nur so vor wilden Tieren: Giraffen, Zebras, Impalas, Nilpferde... wir konnten nicht aufhören anzuhalten, um Flora und Fauna zu bewundern. Dabei hatten wir doch vor, heute noch bis zur Straße H6 zu fahren, wo es laut Aussage unseres Rangers von „Africa on Foot“ die besten Chancen gab, einen Löwen zu sehen. Nur ganz ehrlich, wer kann schon an spielenden jungen Nilpferden vorbeifahren?!
    Eine Stunde später als gedacht hatten wir es endlich geschafft uns bis hinter das Camp „Satara“ vorzuarbeiten. Gerade waren wir in die empfohlene Straße eingebogen, da winkte uns ein entgegenkommender Autofahrer aufgeregt zu. Wir kurbelten die Scheibe hinunter. „Ein männlicher Löwe, er kommt direkt auf euch zu! Stellt euch schnell an den Rand, damit ihr nicht im Stau stecken bleibt!“ rief er uns zu. Das taten wir auch und schon sahen wir den Löwen lässig heran spazieren. Wahnsinn!!!
    Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Wir würden heute noch viele Löwen sehen. Vom Satara Camp aus machten wir am Abend eine geführte Safari, welche in das gleiche Gebiet fuhr aus dem wir gerade kamen. Diesmal sahen wir ein ganzes Pack - mindestens 4 Weibchen mit einem Männchen. Später bei Einbruch der Dunkelheit noch ein Pack und diesmal fuhren wir bis auf zwei Meter an die schläfrigen Raubkatzen heran.
    Wir sahen natürlich noch viele andere tolle Tiere, darunter Elefanten, Hyänen, Marabus, Büffel - mit anderen Worten: wir kamen den ganzen Tag nicht mehr aus dem Staunen heraus.
    Die Nacht verbrachten wir im Satara Camp, eingehüllt in die Geräusche der Wildnis.
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