Morocco
Guelmim

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Travelers at this place
    • Day 105

      Überraschende Begegnungen in Taghajijt

      December 14, 2022 in Morocco ⋅ ⛅ 17 °C

      Zuerst der Roadmovie, alleine auf weiter Flur in beeindruckender Szenerie; man meint zuweilen, die Landschaft liege nackt da und zeige bloss ihre Struktur. Nicht unähnlich einer hochalpinen Fels-Landschaft, bloss liegt das hier auf nicht mal 1000 MüM. Unübersehbare fortschreitende Desertifikation.

      Dann lädt uns der sympathische Oasen-Ort Taghajijt zur spontanen Teepause. Kaum angehalten steht ein sympathischer Marokkaner in gelber Djellaba an der Fahrertür und beginnt freundlich zu plaudern. Er sei der Englischlehrer im Ort und wir hätten sehr gut gewählt, hier Halt zu machen. Herzlich willkommen in Marokko.

      Umgedreht und vor dem empfohlenen Terrassenkaffee parkiert. Schon steht ein weiterer Herr, vielleicht um die fünfzig, neben uns und beginnt in hervorragendem Französisch mit uns zu diskutieren. So setzen wir uns zu dritt auf die Terrasse zum Minze-Tee und erfahren sehr interessante Innen-Ansichten, die er im normalen marokkanischen Umfeld nicht so klar zu äußern wagte. Er sei in der Oase aufgewachsen, in typischer Selbstversorger-Landwirtschaft, hätte dann Abitur gemacht, 18 Jahre bei der Armee gedient und schließlich als selbständiger Schreiber gearbeitet (d.h. amtliche Schreiben aufgesetzt und Verfahren begleitet und viele Visa-Anträge verfasst); - bis Corona dann seine ganze Existenzgrundlage zum Erliegen gebracht habe.

      Er erzählt uns von der dramatischen Entwicklung der letzten Jahre, von den staatlichen "Entwicklungsprojekten", die überdimensionierte industrielle (Gemüse-)Farmen in Oasen-Nähe ansiedle. Diese wiederum scheuen sich nicht, neue Brunnen zu bohren in Zonen, die dafür jahrhundertelang absolut tabu waren. Fazit: Der Grundwasserspiegel hat sich in den letzten 3-5 Jahren so dramatisch gesenkt, dass die Naturquellen versiegten, die Oasenbewässerung wegfiel und die Oasengärten und selbst die Palmen großflächig absterben.

      Eine informative Reportage zu dieser Problematik findet sich hier:
      https://www.focus.de/reisen/afrika/palmensterbe…

      Ich bin höchst erstaunt und berührt, mit welcher Klarheit und Weitsicht dieser Mann seine Sicht der Dinge vor uns ausbreitet. Ein ganzheitlich kritisches Bewusstsein, das die Auswirkungen eines entfesselten neoliberalen und globalen Marktes beschreibt, der einzig von kurzfristigem Profitdenken gesteuert werde. Eine messerscharfe Analyse, die in abgewetzter Kleidung auf staubiger Strasse auf uns zukommt. Letztlich überall dieselbe traurige Geschichte.

      Da passt meine gestrige Beobachtung dazu: hunderte moderner Kandelaber entlang schmaler staubiger Fusspfade in der sterbenden Oase verteilt; selbstverständlich solarbetrieben, mit LED und Bewegungsmelder ausgestattet und bestimmt EU-finanziert. "Entwicklungshilfe", nach der niemand gefragt hat, die niemandem nützt und die seiner Ansicht nach bloss ökologische Immissionen bewirkt.

      Auf diese Ernüchterung hin dann aber der herzerfrischende Kontrast: Elhafed macht uns bekannt mit einem jungen Familienvater, der ein Polsterer-Tapissier-Atelier betreibt, sich eine Gnaoua-Laute gebaut hat und diese in einer traditionellen Musikgruppe spielt. Und dieser, Lhacen, sei daran, ein Gerät zu konstruieren, mit dem die in der Gegend häufigen vorkommenden Meteoriten-Trümmer identifiziert werden können. Ein begeisternder Besuch in einer Tüftler-Werkstatt, in der trotz allem die Zuversicht pulsiert. Wir tauschen unsere Koordinaten und treffen uns in der weiterführenden Internet-Recherche wieder.

      Als wir endlich weiterfahren und in die Strasse einbiegen wollen, hält gegenüber ein Taxi, der Fahrer steigt aus, begutachtet kurz unsere Fahrzeugnummer und kommt breit lachend auf uns zu. Fahrerfenster runter und verwundert nachgefragt: ob wir im heutigen WM-Halbfinalspiel für Frankreich oder Marokko seien? Ein lachendes "Take five" quittiert sodann meine Stimme für Marokko.
      Die Oase lebt! Trotz aller Widerwärtigkeiten.

      Solche Tage sind es, die mich so sehr für Marokko einnehmen! Auch wenn Marokko nicht Fussball-Weltmeister wird.
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    • Day 47

      In the desert...yiepiehh!

      March 19 in Morocco ⋅ ☀️ 20 °C

      Manchmal landet man über Umwege genau dort, wo man hin wollte.
      Ich bin eher vom Meeresblick und dem coolen Rasterman weggefahren, hatte also für zwei Nächte keine Bleibe. Bei meinem nächsten airbnb Zimmer habe ich auch gleich abgesagt. Drei smarte Jungs nannten mir diese Bleibe. Besser geht es nicht!! Genau mein Geschmack. Ich schlafe im Zelt in der Wüste, werde verpflegt, eben hat mir Habib Tee gemacht, heute abend Tajine. Gerade sind noch zwei Französinnen gekommen.
      Es ist absolute Stille, Weite und Sand!
      Leider muss ich die Videos löschen, klappt nicht.
      Dann schreibe ich es: die Wüste ist wie Meditation für mich, wie ein Rausch, wie Glück, wie Energie...
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    • Day 27

      Kamelmarkt

      February 4 in Morocco ⋅ ☀️ 14 °C

      Nach einer laute Nacht - Kamele haben geweint, Lastwagen sind gefahren, Menschen haben die halbe Nacht hinter unserem Auto palavert - sind wir am Morgen nochmals über den Markt. Viele Menschen waren unterwegs um Obst, Gemüse, Haushaltswaren, Werkzeug, Kleidung oder Tiere zu kaufen. Ein Gewusel. Und mittendrin die Schlangenbeschwörer und Märchenerzähler.Read more

    • Day 47

      Das Tor zur Wüste

      March 19 in Morocco

      Ich denke, ich werde keine Verbindung mehr haben, oder nur sporadisch, deshalb probiere das noch schnell zu senden. Ich bin jetzt schon in der Wüste uns geniesse die Weite und die Stille! Vorher war ich noch auf dem letzten Markt vor der der Wüste und habe Mandarinen und Erdbeeren gekauft. Die Männer haben sich gefreut, wenn ich sie fotografiert habe. Die Früchte waren nochmal um die Hälfte billiger, als z.B. Essouira. Da mir das schon unangenehm ist, gebe ich immer mehr.Read more

    • Day 17

      Wir durchqueren das Tor zur Wüste

      January 20 in Morocco ⋅ ☀️ 20 °C

      Heute gehen wir zunächst den spanischen Spuren nach. Sidi Ifni ist eine alte Kolonialstadt am Atlantik. Schon Ende des 15. Jahrhunderts diente die Stadt unter dem Namen Santa Cruz del Mar Pequeña den Spaniern als Stützpunkt für den Sklavenhandel und der Fischerei. Erst 1969 wurde die Stadt an Marokko zurück gegeben.
      Noch heute tragen die Strassenschilder teilweise spanische Bezeichnungen. Ein Teil der Stadt mutet auch ziemlich mediterran an.
      Vor dem Place Hassan II. werden wir von einem Berber freundlich begrüsst. Er stellt sich als Mehmet vor. Wie viele andere Marokkaner will auch er wissen, aus welchem Land wir kommen. Gleich beginnt Mehmet zu erzählen, wie es dazu kam, dass er während 6 Jahren in der Schweiz beim Zirkus gearbeitet hat. Ursprünglech lebte er als Nomade mit seinem fünfundzwanzigköpfigen Familienstamm in der Wüste. Vor einigen Jahren ist ein Schweizerpaar mit seinem PW im Sand in der Sahara stecken geblieben. Mehmet half ihnen mit einem Dromedar, sie wieder herauszuziehen. Es entstand eine Freundschaft unter ihnen und die Verbindung zur Schweiz. Da es für Mehmet jedoch zu kalt ist in der Schweiz, und vermutlich auch das Heimweh ihn plagte, kehrte er zurück zu seiner Familie. Er gibt uns den Tip, morgen in Guelmim auf den Kamelmarkt zu gehen. Nun übernachten wir einige Kilometer weiter entfernt auf dem Camping L'Oasis in Tighmert. Rings um uns Sand, Steine wenige Büsche, im Hintergrund das Anti-Atlas-Gebirge...Der Ort selber schön grün...also muss es hier Wasser geben.
      Hassan, der Campingplatzbetreiber kocht nun für uns und 2 weitere Paare Poulet Tajine. Hier soll es einen wunderbaren Sternenhimmel zu bestaunen geben...Lichtverschmutzung gibts hier beinahe keine.
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    • Day 32

      Abfahrt nach Marjane Guelmin

      February 16 in Morocco

      🇲🇦heute Vormittag sind wir vom Campingplatz den potentiellen Fahrweg bis zu Hauptstraße gelaufen, um die Lage zu checken : alles immer noch nass und schlammig. Wir fanden es noch nicht überzeugend ☹️

      Am Nachmittag sind dann aber 3 Mobile gestartet, auch 2 grosse Wohnmobile mit Zwillingsbereifung - das sah dann schon ganz gut aus. Da für die Nacht wieder Regen gemeldet war, sind wir kurzentschlossen auch los.

      Der Knackpunkt schien für uns die paar Meter nach der Torausfahrt zu sein, da waren die Heckantriebe im Vorteil, die konnten bis zu Schluss den festen Belag auf dem CP nutzen. Beim Frontantrieb musste ich mich langsam raustasten um mit dem Heck nicht das Tor zu touchieren, da waren die Vorderräder aber schon auf dem matschigen Weg.

      Ist aber gutgegangen 👍

      So ging es langsam, ab und an mit etwas Schwung durch Pfützen und kleinere Schlaglöcher durch den Matsch bis zur Hauptstraße. Dort war es dann alles in Ordnung, ein paar überschwemmte Stellen waren unkritisch, eine grössere Überflutung wurde von der Polizei gesichert.

      Nun stehen wir für die Nacht ca 10 km weiter vor einem Marjane, einem grossen marokkanischen Supermarkt.

      Morgen sehen wir weiter …
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    • Day 26

      Guelmim

      February 3 in Morocco

      Wir sind fast am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen. Guelmim ist Handelsort für die Menschen aus der Sahara. Heute wurde der Kamelmarkt aufgebaut, den lassen wir uns morgen nicht entgehen.

    • Day 33

      Wegepunkt Guelmim

      April 29 in Morocco ⋅ ☀️ 27 °C

      Der Weg zurück nach Sidi Ifni zu den Motorrädern

    You might also know this place by the following names:

    Guelmim, إقليم كلميم

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