Morocco
Jbel Toubkal

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Travelers at this place
    • Day 14

      Aufstieg zum Jebel Toubkal

      September 16, 2022 in Morocco ⋅ ⛅ 18 °C

      Nach dem Trubel der marokkanischen Metropole Marrkesch muss man sich auch mal etwas Ruhe gönnen und wo geht das besser als im Hohen Atlas? Nach 1,5-stündiger Taxifahrt sind wir im Bergdorf Imlil angekommen, das sich auch das „Tor zum Hohen Atlas“ genannt wird und mit seiner Lage auf bereits 1700m können wir dem auch zustimmen. Die Menschen, das Klima, die Vegetation komplett anders als im 70km nördlich gelegenen Marrakesch. Doch das Ziel unserer Reise war nicht, sich auf die Dachterrasse des Riads zu legen, sondern so hoch hinaufzusteigen, wie wir es in unserem Leben vorher noch nie waren.

      Ziel: Jebel Toubkal auf 4167m und damit der höchste Berg Marokkos und ganz Nordafrikas. Höher als jeder Berg in Deutschland und auch Österreich, also wahrlich eine Exkursion ins absolute Hochgebirge 🏔

      Nach der absolut unproblematischen Suche nach einem Guide, der uns durch den Nationalpark auf den Gipfel führt (für den Zugang zum Nationalpark Toubkal braucht man zwingend einen Guide, um gefährliche Vorkommnisse zu vermeiden), ging es am ersten Tag um 9 Uhr los. Unser Guide Youssef holte uns an unserem Riad ab und wir starteten auf unsere erste Etappe mit Ziel Toubkal Refuge auf 3200m am Fuße des Toubkal. Durchaus anspruchsvoll, aber nicht zu hart ging es auf diese 13km und 1500 Höhenmeter über Stock und Stein. Gestärkt mit frischen Orangensäften der lokalen Händler brachten wir die erste Etappe nach rund 5,5 Stunden gut hinter uns und konnten uns den Tag über im Refuge an die Höhe gewöhnen.

      Nach der vermutlich schlimmsten Nacht unseres Lebens, inklusive 2 Stunden Schlaf in einem 30-Personen-Zimmer machten wir uns zu dritt in der Dunkelheit auf den Weg, die nochmals 1000 Höhenmeter bis zum Gipfel zu erklimmen. Nach dem 1 mal 1 des Bergsteigens betrug die Steigung dieses Stücks bei einer Länge von 2km, ca. 50% und dies durch eine Mondlandschaft, lediglich aus Geröll und Felsen bestehend. Und genau so fühlte es sich auch an, wodurch wir knappe 2,5 Stunden bis zum Gipfel brauchten und dabei noch zahlreiche andere Gruppen überholten.

      Kurz nach Sonnenaufgang konnten wir den Blick am höchsten Punkt Nordafrikas schweifen lassen, auch wenn von Genuss nicht großartig die Rede sein konnte bei der körperlichen Belastung. Aber: Wir haben es geschafft und es war alles andere als die angenommene „Wanderung für jedermann ohne technische Schwierigkeiten“, wie es in den Reiseführern hieß.

      Im Anschluss folgte dann der Abstieg von knapp 4200m wieder zurück auf 1700m ins Bergdorf und Ausgangspunkt Imlil. Gezeichnet von den Höhenunterschieden und insgesamt 38km über Geröllwüsten und steile Hänge in den zwei Tagen, fielen wir nur noch in unsere Betten im Riad und ließen den Muskelkater unseres Lebens auf uns zukommen.

      Jetzt heißt es aber wirklich entspannen und das geht natürlich am besten: am Atlantik 🌊
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    • Day 14

      Toubkal, Souss-Massa, Morocco

      May 7, 2022 in Morocco ⋅ ⛅ 19 °C

      Was macht eine halbe Stunde für einen Unterschied?
      6:30 Uhr: Der letzte Schritt ist getan, über uns ist es schon hell, leichte lila Schlieren durchziehen noch das Panorama einer ewig weiten Wüste. Vom höchsten Punkt Nordafrikas ist die Sicht unbeschreiblich. Auf der einen Seite die Westsahara und zur anderen Seite in voller Pracht die Bergzüge des Atlasgebirges mit kleinen weißen Hüten aus Schnee. Eine Erleichterung in ihrer größten Form macht sich breit, man vergisst die Schmerzen des Aufstiegs und wie beflügelt blendet man den Abstieg komplett aus. Wir verteilen Schokolade an alle und erklären die Tradition der Gipfelschokolade. Dabei lernen wir Mark, einen alleine Reisenden Dänen, kennen. Er ist zum Tubkal gepilgert und hat ab hier keine Pläne und kein Rückreiseticket. Passt perfekt! Natürlich wird er sofort in die Gruppe adoptiert und reist ab jetzt mit uns zur Küste.
      Nur eine halbe Stunde früher:
      6:00 Uhr: meine Beine brennen und ich muss mich für jeden Schritt konzentrieren, wir sind das erste Mal über viertausend Metern und gefühlt dehnen sich alle Organe aus bis auf die Lunge, diese schrumpft auf merkwürdige Art zusammen und man muss doppelt so viel Atmen um in die nun winzig kleinen Aveolen Sauerstoff zu pressen. Ich brauche viele kleine Pausen, da sich sonst mein Sichtfeld immermehr einschränkt und ich schon halb Sterne sehe. Die Jungs versichern mir, dass umdrehen immer eine Option ist, aber ich sehe die Spitze schon, umdrehen ist nun unmöglich für mich. Seit 2:55 sind wir wach und seit 3:30 graben sich unsere Steigeisen unermüdlich in die Schneedecke welche zum Gipfel hochragt. Unsere Stirnlampen leuchten wie Glühwürmchen inmitten einer großartigen mit tausend Sternen geschmückte Dunkelheit.
      Um neun sitzen wir wieder an der Hütte und schaufeln die letzten Nudeln, undenkbar, dass wir manchmal bis jetzt schlafen. Auf dem Abstieg ins Tal kommen uns dutzende Touris entgegen, die den Toubkal am Wochenende geplant haben. Die meisten lassen sich ihr Gepäck tragen, ist das noch Bergsport oder schon Massentourismus?
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    • Day 5

      Jebel Toubkal Trek: Tag 2 (I)

      November 28, 2022 in Morocco ⋅ 🌙 3 °C

      Um 3:40 Uhr bimmelt der erste Smartphone-Wecker im Schlafsaal 😔. Kurz vor 4 Uhr sind dann alle auf den Beinen - mit Stirnlampe ausgestattet, damit der eine Franzose in seinem Schlaf nicht gestört wird 😵‍💫. Der will wohl nicht mit! Ich habe überraschend gut geschlafen, kein Schnarcher im Zimmer und kalt war es auch nicht, im Gegenteil, eher zu warm 😆.
      Ich ziehe mir meine, gestern auf der Terrasse gefundene Trekkinghose an und darüber die Jeans. Passt perfekt und ist deutlich winddichter als nur eine Jeans 😆. Viele schauten mich schon komisch an, weil ich mit der Jeans auf die 4167 m hoch möchte. Dazu 3 T-Shirts und einen vielleicht zu dünnen Pulli.
      Minimale Katzenwäsche im Keller-Waschraum, dann zum minimalistischen Frühstück - Beuteltee, Instant-Kaffeepulver, Marmelade und Honig aus dem Einweg-Plastikbehälter - das geht aber besser!
      Um 4:30 Uhr stehe ich fertig gepackt auf der Terrasse und bestaune den Sternenhimmel - grandios (keine Bilder, einfach selber erleben).
      Mein Guide schnappt mich und los geht's mit Stirnlampe, Marke Funzel - damit soll ich bei Dunkelheit auf den Berg?
      Vor uns sieht man schon einige Wanderer, ebenfalls mit Stirnlampen, den steilen Schotterhang hoch laufen. Mein Guide legt ein gutes Tempo vor. Ab und an sieht man am Wegesrand vereinzelt Schneefelder. Die erste Gruppe haben wir schon überholt. Nach ca. 90 min ist es an der Zeit, die Steigeisen anzuziehen, die in meinem Rucksack verstaut sind. Mein Guide legt mir die Dinger ordentlich an - ich habe ja keine Ahnung davon uns außerdem sehe ich eh nicht viel, es ist ja stockdunkel.
      Mit den Steigeisen läuft es prima auf dem Schnee, wir überholen nochmals eine Gruppe. Wir sind jetzt zusammen mit einem Schweizer und seinem Guide an der Pole-Position. Bei ca. 3800 m Höhe machen wir die erste Pause. Es ist immer noch stockdunkel um kurz nach 6 Uhr und die Sterne scheinen um die Wette 👏💪.
      Unsere guides begeben sich noch schnell zum morgendlichen Gebet.
      Nach ca. 5 Minuten geht's weiter, man sieht schon die ersten Stirnlampen von den hinter uns befindenden Wanderern aufleuchten - wir wollen ja nicht unseren Vorsprung verplempern 😆.
      Für die letzten 200 Höhenmeter wird es echt zäh. Wir ziehen wieder unsere Steigeisen aus, da auf dem Sattel vor dem Gipfel kein Schnee mehr anzutreffen ist 🤔. Wir klettern über sehr große Felsen. So langsam könnten wir oben sein!
      Zum Schluss wird's noch tückisch. Ein abschüssiges Schneefeld taucht auf, über das ein ca. 40 cm Trampelpfad nach oben führt. Die Guides machen keine Anstalten, uns die Steigeisen wieder anzuziehen. Wer jetzt links abrutscht, hat verloren. Mein Guide ist aber immer tatkräftig zur Stelle und stützt mich in kritischen Situationen 💪👏👍.
      Nach ca. 3 Stunden sind wir am Gipfel und haben die 1000 Höhenmeter überwunden. Es ist jetzt kurz nach halb acht und die Sonne sollte in den nächsten 20 min aufgehen. Der Wind bläst wie Teufel und wir klettern an eine geschütztere Stelle. Der Wetterdienst meldet für heute morgen auf dem Jbel Toubkal -3°C, die sich wegen des Windes wie -12°C anfühlen.

      Ich kann's nicht fassen, ich bin oben - mit meiner Jeans 😆.
      Die dünnere Luft scheint mir im übrigen nicht viel ausgemacht zu haben, außer daß alles langsamer geht 👍👏💪.

      Ach ja, vom Aufstieg gibt es keine Bilder, war ja stockdunkel 😆.
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    You might also know this place by the following names:

    Jbel Toubkal, توبقال, Гара Тубкаль, Džabal Tubkal, Tubkal, Monte Tubqal, توبکال, Djebel Toubkal, ツブカル山, Tubkalis, Тубкаль, Džabal Tubkál, Adrar-n-Toubkal, 图卜卡勒峰

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