Morocco
Martil

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Travelers at this place
    • Day 100

      100 Tage on Tour, wieder am Meer

      February 22, 2023 in Morocco ⋅ ☀️ 20 °C

      Wow wie schnell die Zeit vergeht. Jetzt sind wir schon 100 Tage unterwegs. Irgendwie kommt es mir gar nicht so lange vor.
      Von Tetouan sind wir ins 15 km entfernte Martil ans Meer gefahren. Das Wetter soll in den nächsten Tagen schön sein und wir wollen die Sonne genießen.
      Hier in Martil stehen wir direkt am Strand auf einem größeren Parkplatz inder ersten Reihe 😀
      Bei unserem Strand Spaziergang konnten wir reichlich Muscheln sammeln.
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    • Day 52

      Die blaue Stadt mit gutem Marketing

      February 24, 2023 in Morocco ⋅ 🌙 12 °C

      Ein Blick auf die Wetterkarte verrät uns, dass heute für uns der Himmel noch lacht. In der folgenden Nacht soll es zu starken Regenfällen kommen. Dies ist der Grund, weshalb wir der vielgelobten blauen Perle im Rifgebirge weniger Zeit widmen wollen. Eine Übernachtung auf dem dortigen Campingplatz wollen wir lieber nicht riskieren. Unser Weg führt durch den Nationalpark Talassemtane. Die Landschaft ist mit ihren ausgedehnten Zedern- und Steineichenwäldern, Schluchten und Wildblumenwiesen ein wahres Wanderparadies. Zu einer Wanderung reicht unser heutiges Zeitfenster nicht. So gibt es nur einen kurzen Fotostop um die beeindruckende Umgebung auf meinem Handy bildlich einzufangen. Die ganze Gegend ist aber auch für den grossflächigen Anbau von Cannabis bekannt. Es wird geschätzt, dass am Rif zwischen 300 und 400 Familien am Anbau und der Verarbeitung von Cannabis beteiligt sind. Von den fünf Millionen Einwohnern dieser Gegend sind etwa zwei Millionen direkt vom Anbau dieser Pflanze abhängig. All diese Menschen schaffen es dank der Freizügigkeit der Behörden, die es tolerieren, diese Tätigkeit auszuüben, obwohl es im marokkanischen Strafgesetzbuch als Verbrechen eingestuft wird. Der Handel mit Haschisch ist in Nordmarokko eine alltägliche Realität. Die im Rif produzierten Tonnen Haschisch werden auf verschiedenen Wegen, fast ausschliesslich auf dem Seeweg, durch die Strasse von Gibraltar nach Europa transportiert. Schnelle Schlauchboote mit starken Motoren und Verstecke in grossen Lastwagen oder Handelsschiffen sind die bevorzugten Methoden der Beteiligten in diesem riskanten Geschäft.
      In der Rifgegend ist es ein vertrautes Bild, dass Männer in Gruppen um einen Tisch in Cafés sitzen und ihr Kif in der traditionellen Pfeife, der Sebsi rauchen.
      Kaum sind wir in Chefchaouen angekommen, will uns ein junger Mann offensiv Haschisch verkaufen. Es ist höchst ratsam ein solches Angebot abzulehnen. Ich möchte nicht in einer marokkanischen Gefängniszelle wegen illegalem Drogenbesitz landen.
      Die blaue Perle im Rifgebirge, wie Chefchaouen auch noch genannt wird galt über Jahrhunderte als heilige Stadt, die Ausländern unter Androhung der Todesstrafe versperrt war. Dies hat dazu beigetragen, dass es noch viele mittelalterliche erhaltene Bauten gibt.
      Ein grosser Zuwanderungsstrom von ausgewiesenen Muslimen und Juden aus Spanien im Jahr 1492 haben die Architektur in der Altstadt geprägt. Wie in andalusischen Dörfern gibt es kleine Gassen zwischen weiss getünchten Häusern und unregelmässige Abgrenzungen, häufig mit Schattierungen in blau Ich erkundige mich bei zwei Einheimischen, ob die blaue Farbe in all ihren Schattierungen eine bestimmte Bedeutung habe. Eine Frau hat gar keine Erklärung, ein Mann beschreibt beinahe poetisch, dass die Farbe dem Himmel nachempfunden sei und bei Sonnenschein das Weiss der Häuser weniger in den Augen blendet. Andere Erklärungen sind aber auch noch im Umlauf...Die geflüchteten Spanier aus Andalusien hatten blaue Farbe mit dabei. Gegen den bösen Blick. Blau soll Ungeziefer fernhalten. Es soll die Gassen der Altstadt auch in den warmen Sommertagen schön kühl halten.
      Was stimmt nun?
      Schaut man etwas genauer in die Geschichte der Stadt, erfährt man, dass hier nicht schon immer alles blau angestrichen war. In den 1990er Jahren war Chefchaouen sogar ziemlich verfallen. Die Hippiewelle aus den 70er- und 80er Jahren flachte ab. Der Tourismus lief nicht mehr so gut und ein Hotelbesitzer beschloss sein Haus ganz in blau zu streichen. Warum auch immer, aber seine Idee hatte Erfolg und führte zu besseren Belegungszahlen. Daraufhin begannen weitere Stadtbewohner ihre Häuser blau anzumalen. Ein Besuch des Königs von Marokko samt Kamerateam führte dann wahrscheinlich auch massgeblich zu neuer Popularität der erneuerten Stadt.
      Wir lassen uns durch die blaue Medina treiben, welche über zahlreiche Treppen, durch viele Gassen, auch solche die in einer Sackgasse enden führt. Nach einer Mittagspause auf dem Place Outa el Hammam vor der Kashba aus dem 15. Jahrhundert zieht es uns aber relativ schnell aus dieser Touristenhochburg weg. Vielleicht waren unsere Erwartungen bezüglich dieser Stadt etwas zu hoch gesteckt. Schade, dass diese Stadt sich ganz dem Tourismus zugewendet hat. Wir sind froh, dass unser Giotti auf einem Parkplatz und nicht auf dem komunalen Campingplatz steht. Somit steht unserer Weiterfahrt in Richtung Tétouan und Martil Plage nichts im Weg... Für diese Nacht und die weiteren bis zu unserer Rückreise ab Tanger Med haben wir einen Campingplatz im Visier. Dort angekommen ist nur noch eine leere Kies-und Rasenfläche vorhanden. Der Platz hat anscheinend die Pandemie nicht überlebt. Deshalb stehen wir diese Nacht nochmals auf einem bewachten Parkplatz an der Strandpromenade von Martil Plage. Mit Blick aufs Meer und in der Ferne die Küste von Andalusien.
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    • Day 54

      Die kleinste Medina ganz schön gross!

      February 26, 2023 in Morocco ⋅ ☀️ 15 °C

      Von meinem Fenster aus, kann ich noch im Bett liegend die aufgehende Sonne über dem Meer beobachten. Nach sehr viel Regen gestern und während dieser Nacht ist dies eine Wohltat. Wir dürfen uns nicht beklagen. Viel Nässe hatten wir in den vergangenen 6 Wochen nicht. Zum Glück. Andere Reisende, welchen wir unterwegs begegnet sind erzählten von tagelangen Regenschauern und Kälte. Die Wintermonate zählen in Marokko zur Regenzeit.
      Unser Frühstück geniessen wir nochmals im Hotelrestaurant Omeya. Anschliessend nutzen wir das schöne Wetter um die nahegelegene Stadt Tétouan zu besichtigen. Da wir eine Entsorgungsmöglichkeit für unser Schwarzwasser brauchen, fahren wir mit unserem Giotti bis vor die Tore von Tétouan, auf ein riesiges kostenfreies Parkfeld für die Taxifahrer und Busse, aber auch für PWs. Auf Park4Night hat Peter gelesen, dass es dort Wasser, Toiletten und Duschen gibt. Höflich frage ich einen älteren Herrn, der für die Sauberkeit der Anlage zuständig ist, ob wir unser Schwarzwasser hier entsorgen können. Wir dürfen!
      Für uns eine grosse Erleichterung, gibt es doch nur noch 1 Campingplatz bei Cabo Negro, entlang der gesamten Küste bis Tanger Med. Bei schlechtem Wetter aber nicht gerade ratsam, dort zu stehen. Die Rasenfläche könnte zu einem Problem werden. Leider müssen wir für die kommenden Tage mit weiteren Regenschauern rechnen.
      Erleichtert im wahrsten Sinne des Wortes, nehmen wir jetzt ein Taxi bis zur Medina. Tétouan kann, wie viele andere Städte Marokkos auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die Stadt galt seit dem 8. Jahrhundert als wichtiger Kontaktpunkt zwischen Andalusien und Marokko. Im 14. Jahrhundert wurde eine Kasbah als Militärstützpunkt errichtet um die rebellischen Rifberber zu kontrollieren und das spanische Ceuta anzugreifen. Aufgrund seiner Nähe zum Meer und der aufblühenden Piraterie war Tétouan ein berüchtigter Seeräuberstützpunkt. Heinrich III. von Kastilien zerstörte die Stadt 1399 und liess die Bewohner töten oder vertreiben. Nach der Reconquista bauten jüdische und muslimische Flüchtlinge aus Andalusien Tétouan 1492 neu auf.
      Die Stadt an den Hängen des Rifgebirges ist geprägt von strahlend weissen und neu renovierten Kolonialbauten. Der Taxichauffeur bringt uns mitten hinein ins spanische Viertel der Neustadt Ensanche an den Place Moulay el-Mehdi. Auf der westlichen Seite des Platzes die Iglesia de Bacturia. Die katholische Kirche wurde 1926 erbaut. Noch heute feiern hier die Katholiken ihre Gottesdienste. Es ist wohl die einzige Kirche in ganz Marokko, wo stündlich die Kirchturmuhr schlägt.
      Wir wollen vorallem durch die kleinste Medina Marokkos, welche seit 1997 auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste steht schlendern.
      Uns kommt diese lebhafte, noch sehr ursprünglich und autenthische Medina aber nicht so klein vor...immer wieder gibt es Seitengässchen, die in neue Gebiete führen. Von der Gasse der Silber- und Goldschmiede kommen wir zu Gemüse, Fleisch und Fisch, anschliessend befinden wir uns in einer Gasse mit einer grossen Menschenmenge, welche an gebrauchten Kleidern, Schuhen, Nähmaschinen, Schrauben, Mixern usw ihr Kaufinteresse zeigen. Plötzlich stehen wir in der Gasse mit Holz- und Töpfereiartikeln ....dazwischen riecht es sehr gut nach frischen Backwaren. Wir geniessen die Gerüche und Geräusche, la pura vida...
      Nach ein paar Stunden Tétouan kehren wir mit unserem Giotti zurück auf den Parkplatz in Martil. Der Parkwächter kennt uns noch...
      Nach der lebhaften Medina in Tétouan entspannen wir bei einem ausgedehnten Strandspaziergang, bei angenehmer Meeresbrise. Wir beobachten junge Marokkaner, wie sie mit viel Kraft und Ausdauer vom Strand aus ihr mit einem Gummiboot ausgefahrenes Fischernetz wieder an Land ziehen. Endlich den Fang an Land, kommen zwei Polizisten auf Pferden daher geritten und weisen diese paar jungen Männer zurecht. Ob sie sich wohl unrechtmässig mit Fisch aus dem Meer bedient haben?
      Mit ein paar grossen leeren Muscheln in den Händen kehre ich zu unserem Hüttli zurück...ein wenig Deko darf schon sein:)
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    • Day 95

      Aufgeben ist keine Option

      May 13 in Morocco ⋅ ☁️ 23 °C

      Kurzfristig wollte ich aufgeben und gefrustet die Heimreise antreten, schmollend und mit der Gewissheit Zuhause ist das Problem erst einmal nicht weg.
      Also,……ich wäre nicht ich, wenn aufgeben zu meinem ich gehören würde.
      2 oder vielleicht auch 3 Wein später, plus eine Nacht darüber schlafen, einen kühlen Kopf bewahren und schon waren wir in Marokko.
      Ab jetzt heißt es fokussieren und eine Werkstatt finden, die es schafft bis zum 24.05. mein Auto zu reparieren, ich drin schlafen kann und preislich sowie qualitativ top ist zu finden. Ach und weit von Tanger , wo ich von und auf die Fähre muss, darf sie auch nicht sein. Kilometer fahren bedeutet Zeit und Geld, beides habe ich gerade nicht im Übermaß.
      Challenge accepted!!!
      Heute bin ich im kleinen Ort Matril fündig geworden und bin sehr gespannt wie meine Berta in neuem Outfit aussieht.
      Ansonsten kann ich bisher nur positives über Marokko berichten. Landschaftlich wunderschön. Hügel mit Lavendel, sattes grün, Esel,Schafe,Kühe die meinen Weg zäumen. Überall findet man Obst,Gemüse,Gewürze,Tonwaren sowie sensationell schöne Korbware am Straßenrand. Und gefühlt fragt jeder, wie geht es und schön das du da bist.
      Es bleibt ein Abenteuer mit tollenBegegnungen und unvergesslichen Momenten.
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    • Day 98

      Mir fehlen die Worte

      May 16 in Morocco ⋅ 🌙 17 °C

      Auf all meinen Reise habe ich so etwas noch nie erlebt. Ich bin verwirrt und der heutige Tag muss sich erst einmal setzten. Während die Mechaniker am arbeiten waren, wurde ich mit leckerem Essen, Eis, Mokka und kühlem Wasser versorgt. Man zeigte mir an, das auch Rosie jetzt mal spazieren gehen müsse und so wurde Mohammed abgestellt mit uns zu laufen, um mir dann noch das ein oder andere mit viel Freude zu zeigen. Leider versagt mein Translator bei Deutsch -Arabisch komplett und so hilft der Apotheker an der Ecke mit gutem Deutsch und Englisch stetig aus. Oder auch gerne ein passant der zufällig meine Unbeholfenheit mitbekommt. Ich kann den heutigen Tag noch nicht in Worte fassen und versuche zu begreifen.
      Ich habe versucht mich zu bedanken, meine Wertschätzung versucht zu zeigen, aber nein… erhalten habe ich ein Danke von Herzen mit einer Aufrichtigkeit die ich spüren konnte und die ich so noch nicht erlebt habe.❤️
      Ich bin gespannt auf morgen und werde den Rat eines in Deutschland lebenden Marokkaner annehmen. So sind wir Marokkaner, genieße die Zeit und freue dich.🙏
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    • Day 53

      Von Speisen und Getränken

      February 25, 2023 in Morocco ⋅ 🌧 12 °C

      Der Himmel scheint sich heute über unseren Köpfen in Form von riesigen Regenschauern aufzulösen. Um etwas Bewegung und Leben in unsere Glieder zu bekommen machen wir uns in Richtung gediegenem Hotelrestaurant auf die Socken... ein sehr nahrhaftes und feines Frühstück geniessen wir vor schöner Kulisse. Das Meer liegt spiegelglatt vor uns, die Palmen werden von heftigen Windböen und peitschendem Regen auf ihre Standhaftigkeit geprüft. Später werden unsere Regenschirme auf ihre Qualität geprüft. Zum Glück ist unser Hüttli nur wenige Meter vom Restaurant entfernt. Zwischen anderen "gestrandeten" Wohnmobilen geparkt. Heute sind wir wieder einmal froh, dass unser Giotti mit seinen 7,4 Metern Länge etwas Komfort und Raum bietet. Es wird ein Hüttentag der mit lesen, schreiben, Gitarre spielen, malen, Kartenspiel und essen an uns vorbei ziehen wird. Trotz zwei Fernsehgeräten, welche beim Kauf unseres WoMo's bereits installiert waren und zur Sonderedition dazu gehörten, haben wir während der gesamten Reise nie fern geschaut. Die Umstellung der Kanäle für den afrikanischen Kontinent wollten wir nicht vornehmen. Um an wichtige Nachrichten zu gelangen, reichen uns die SRF News im Internet. Ansonsten sind wir von so vielen Erlebnissen und Eindrücken beschenkt worden, dass uns zusätzliche Berieselung über die diversen Fernsehkanäle nicht gefehlt haben. Morgen soll sich der Himmel etwas aufhellen.
      Heute will ich in meinem Marokko-Tagebuch der landestypischen Küche etwas Beachtung schenken. Bunt und vielfältig - das trifft nicht nur auf Marokkos Landschaft, sondern auch auf das Essen zu. Geprägt durch französische, spanische, berberische und arabisch-islamische Einflüsse hält Marokko viele kulinarische Überraschungen bereit. Lokale Produkte, frische Gewürze und feine Aromen lassen dabei jedes Feinschmeckerherz höherschlagen.
      Als Nationalgericht gilt sicher an oberster Stelle die Tajine ein köstliches Eintopfgericht. Der Name bezeichnet dabei nicht nur das Gericht, sondern auch die Zubereitung. Der traditionelle Eintopf wird in einem spitz zulaufenden Tontopf zubereitet. Die Rezepte reichen von unterschiedlichen Fleisch- bis zu Fisch-, Gemüse oder Obstvariationen. Zuunterst kommt Fleisch oder Fisch, darauf werden Kartoffeln und Gemüse geschichtet und das Ganze dann langsam über Holzkohle gegart. Man isst zuerst das Gemüse und zuletzt das Fleisch, Geflügel oder den Fisch. Zum Austunken der Sauce benutzt man das reichlich bereit gestellte und meist noch warme Fladenbrot. Tajines werden überall in den Restaurants und am Strassenrand angeboten. Unsere erste Tajine in Asilah mit Rindfleisch Pflaumen und Rosinen bleibt mir als besonderen Schmaus in guter Erinnerung.
      Couscous ist ein weiteres Nationalgericht in Marokko und gilt als typisches Freitagsessen. Es wird meist in grossen Bergen auf einem Teller aufgetragen und nach dem traditionellen Freitagsgebet im Kreise der Familie serviert. Gegessen wird Couscous mit den Händen. Allerdings nur mit der rechten Hand, da die linke als unrein gilt. In El Jadida haben wir Couscous genossen, mit Besteck:))
      Die Portion hätte einer vierköpfigen Familie die Bäuche gefüllt...
      In Cap Spartel kamen wir in den Genuss von Beghrir. Die köstlichen Fladen ähneln kleinen Pfannkuchen und bestehen aus einem einfachen Griesteig. Wir haben sie mit Honig und Butter gegessen. Die vielen kleinen Löcher an der Oberfläche haben den Vorteil, dass sie den Honig gut aufnehmen können.
      Harira ist eine herzhafte Suppe die besonders gern im Fastenmonat Ramadan als erstes Fastenbrechen nach Sonnenuntergang serviert wird. Die Suppe bleibt mir eher als etwas fade in Erinnerung. Aber die Zubereitung und die Rezepte variieren von Region zu Region. Meist besteht die Suppe aus Fleisch, Kichererbsen, Linsen und orientalischen Gewürzen.
      Die Pastilla, welche wir in Fès zu uns genommen haben, ist bei mir unter die Kategorie "Verdächtige" bezüglich Unverträglichkeit gekommen. Ein paar Kohletabletten mussten nach dem Verzehr eingenommen werden.
      An den Küsten von Marokko gibt es eine grosse Auswahl an Fischgerichten. Für Fischliebhaber ein Mekka. Kommen sie doch meistens fangfrisch gegrillt auf den Teller. Wir haben in Moulay Bousslham solch frischen Fisch "genossen "...vorallem Peter. Die Umgebung hat mir die Lust an dieser Mahlzeit genommen.
      Auch die vegetarisch/vegane Küche hat in Marokko ihr Sagen. So gibt es fast zu jedem Gericht bunte Salate in gekochter oder roher Form. Tajine und Couscous gibt es ebenfalls in pflanzlichen Variationen.
      Unter den süssen Gebäcken schmecken mir besonders die
      "Gazellenhörnchen " oder Kaab el Ghazal in Tamaziyt (Berbisch). In Taroudannt hat uns Rajid diese süsse Köstlichkeit empfohlen. Die Füllung der halbmondförmigen Teigtaschen besteht aus einer himmlischen Mandelpaste mit Orangenblütenwasser und Zimt.
      Der marokkanische Pfefferminztee, auch bekannt als "Berber-Whisky" oder "Pfefferminztee aus dem Maghreb" steht auf jeder Speisekarte in Marokko. Das Nationalgetränk ist ein Zeichen der marokkanischen Gastfreundschaft und wird oft als Begrüssungsgetränk serviert. Die Kombination aus Grüntee, Minzeblättern und Zucker scheint vorallem den Marokkanern so gesüsst zu schmecken. Wenn ich Tee bestelle, dann immer ohne Zucker. Der Zucker liegt dann schön im Tellerchen bereit. Je nach Region und Jahreszeit wird der Grüntee an Stelle der Minze mit Zitronenverbene oder Wermutkraut ergänzt. Auf unserer 4x4 Exkursion zum Erg Chegaga wurden wir von einer Nomadin zu einem Tee eingeladen. Dazu bot sie uns Datteln und frisch gebackenes Fladenbrot an. In Marokko wird der Minztee getrunken, um das Beisammensein zu geniessen. Einer der schönsten und eindrücklichsten Momente welche ich aus Marokko in Erinnerung behalte. Ein arabisches Sprichwort besagt, dass immer drei Gläser getrunken werden sollen. "Das erste Glas ist süss wie die Liebe, das zweite hart wie das Leben und das dritte bitter wie der Tod".
      Viele verschiedene frisch zubereitete Fruchtsäfte und Smoothies werden im ganzen Land angeboten. Ein besonders eindrückliches und riesiges Angebot erwartete uns in Marrakesch auf dem Djemaa el-Fna Platz. Ein Novum für mich waren die Avocado- und Zuckerrohrsäfte. Bei der Bestellung eines Avocadosaftes achte ich darauf, dass er mit Orangensaft ergänzt wird. Die Ergänzung mit Datteln und Milch bekam mir nicht gut.
      Fladenbrot ist ein wichtiger Bestandteil der marokkanischen Küche. Überall auf den Märkten werden Berge von Brotfladen verkauft. Es ist das Grundnahrungsmittel schlechthin. Gerade gestern konnten wir einen Mann beobachten, wie er aus einer Tragtasche Bettlern Brote verteilt hat. Auch wir haben in Tanger einem Mittellosen ein Brot abgegeben. Er schien dafür dankbar zu sein.
      Die Herstellung dieser Brote erfolgt noch oftmals in einem sehr einfachen Brotofen. Auch dieser friedliche Moment mit Anaïs zusammen in der Nähe von AïtBenhaddou, beim backen ihres Fladenbrotes bleibt in schönster Erinnerung.
      Überall in den Souks und Medinas gibt es ein riesiges Angebot von Gewürzen. Darunter gehören Kreuzkümmel, Zimt, Koriander, Ingwer oder auch die edlen Safranfäden. Raz el Hanout, eine pikante Gewürzmischung aus 44 verschiedenen Zutaten, Harissa eine scharfe Würzpaste, Thymian, frischen Koriander, Minze oder Petersilie gehören ebenfalls an einen gut sortierten Gewürzstand.
      Nun bereite ich uns nach all diesen kulinarischen Gedanken einen feinen Tee zu, so süss wie die Liebe!
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    • Day 55

      Von kleinen und grossen Ganoven

      February 27, 2023 in Morocco ⋅ 🌬 16 °C

      Freudig stellen wir fest, dass entgegen den eher schlechten, regnerischen Wetterprognosen uns bereits beim Frühstück die Sonne ins Gesicht lacht. Es soll ein sehr entspannter Tag werden. Wir haben uns keine grossen Unternehmungen vorgenommen und leben etwas in den Tag hinein. So darf ein guter Kaffee und frisch gepresster Orangensaft im bereits bewährten Hotel Omeya nicht fehlen. Auf der windgeschützten Terrasse lassen wir uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Ein gutes WiFi erlaubt es die neusten News von einem bekannten Youtuberpaar, welchem wir auf unserer Reise bei der Plage Bhibah und in Essaouira begegnet sind anzuschauen. Sie berichten über Eisglätte die sie beinahe ins Verderben gebracht hat und anschliessendem kleinen Crash mit einem parkierten marokkanischen PW. Geschehen im Mittleren Atlas auf ihrer Fahrt in Richtung Meknès. Wir sind zum Glück von solchen unangenehmen Herausforderungen verschont geblieben. Cross fingers... und touch wood!
      Die lange Strandpromenade lockt nun zu einem ausgedehnten Spaziergang. Verglichen mit gestern Abend sind relativ wenig Menschen unterwegs. Mit starkem, böigen Rückenwind läuft es sich leichtfüssig.
      Interessant zu beobachten sind die jungen Männer mit ihrem gelben Schlauchboot und dem Fischernetz. Bekannte Gesichter...gestern von der Polizei verwarnt worden, wollen sie es heute erneut wagen. Vielleicht haben sie ja mehr Glück. Ein Katz- und Mausspiel...
      Auf dem Rückweg dem Meer entlang, der definitiv anstrengender ist, bemerken wir, dass die jungen, sehr fitten, illegalen Fischer bereits ihr Netz wieder schön zusammengelegt haben. Der Fang schien diesmal erfolgreicher gewesen zu sein. Wir beobachten einen älteren Herrn, wie er verstohlen den Jugendlichen ein paar Dirhamscheine auszahlt. Es scheint sich um eines der kleinen Ganovengeschäfte zu handeln, welches vorallem von den Möwen besonders im Auge gehalten wird.
      Aufgefallen sind uns um Tétouan und Martil am Strassenrand immer wieder eher junge Männer, welche mit ihrem Schlüsselbund in der Hand spielen, sobald jüngere Personen an ihnen vorbei laufen. Sie wechseln ein paar Worte und gehen wieder getrennte Wege. Ein Erkennungszeichen?
      Ich beobachte sehr gerne Menschen. Manchmal juckt es mich sehr, gewisse Fragen zu stellen. Aber in diesem Fall würde ich wahrscheinlich nicht eine ehrliche Antwort erhalten...
      Als Touristen der Generation Silberlocke werden wir vorallem von Bettlern, selbsternannten Guides und Händlern mit "legaler" Ware angesprochen. Wie bereits früher erwähnt fühlen wir uns sehr sicher hier in Marokko. Die zum Teil etwas befremdlichen Warnungen der diversen ausländischen Ämtern können wir nicht in vollem Umfang nachvollziehen. Zum Beispiel grössere Menschenansammlungen zu meiden...ein Ding der Unmöglichkeit wenn man sich in einer Medina aufhält. Wegen Terror, IS und Drogenhandel ist sehr viel Polizei und Militär im ganzen Land präsent.
      Mit der sehr mächtigen und weltweit tätigen Moroc Mafia werden wir ja sicherlich nicht konfrontiert werden. Die haben andere "Fische" im Visier.
      ...und wir lassen unseren gesunden und erfahrenen Instinkt wahren!
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    • Day 98

      Berta bekommt ihr neues Outfit

      May 16 in Morocco ⋅ ☀️ 20 °C

      Ok nach dem ich mich kurz akklimatisiert habe, begann die Suche nach einer Werkstatt. Ein nettes englisches Ehepaar war Interessiert und wollte sich mit auf die Suche mache.
      Es ist schon sehr aufregend und da ein vergleich mit deutschem Standart gar nicht erst in betracht kommt, habe ich beschlossen nach einer typischen Marokkanischen Werkstatt ausschau zu halten. Auf der Straße, staubig, keine Garage und tatsächliche noch nicht einmal einen Akkuschrauber.
      Workshop Mohammed sollte es werden und jetzt sitze ich in meinem Camper und schaue gespannt zu.
      Einfach faszinierend 😀
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    You might also know this place by the following names:

    Martil, MAMTT

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