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- Feb 19, 2024, 7:51 PM
- 🌙 10 °C
- Altitude: 1,811 m
- MoroccoDrâa-TafilaletTelouet31°17’25” N 7°14’10” W
Kurz, aber heftig
February 19 in Morocco ⋅ 🌙 10 °C
Zunächst fuhren wir wieder zum Solarkraftwerk zurück. Allerdings musste uns ein freundlicher Wächter den Zutritt in den Innenteil verwehren, da wir keine Autorisation vorweisen konnten. Also aus der Ferne die tausende Spiegel und den Turm angeschaut, die zusammen Energie für fast 400 tausend Menschen produzieren.
Danach ging es weiter nach Ait Benhaddou. Die dortige Kashba wurde zum Weltkulturerbe erkürt und dementsprechend war auch der Touristenstrom. Wir schlenderten durch diese in der Tat gut erhaltene und sehenswerte alte Stadt und fragten uns aufs Neue wer all den Kram kaufen soll, der dort angeboten wird.
Auf dem weiteren Weg kamen wir durch einige Dörfer mit verlassenen oder auch noch bewohnten Kashbas. Da diese Strecke noch nicht lange ausgebaut ist ist noch vieles so geblieben, wie es die letzten Jahrzehnte oder gar - hunderte war. Ausbau der Straße ist vielleicht zu viel gesagt. Einspurig mit ausgefransten Rändern, keine Leitplanken oder sonstige Begrenzungen zu teilweise senkrecht abfallenden Berghängen und eine Kurve enger und unübersichtlicher als die andere.
Entschädigt wurden wir allerdings durch die Traumlandschaft. Tiefe, canyonartige Eingrabungen, teilweise sogar mit Wasser in den Flüssen und üppigem Grün wechselten mit schroffen, gelb bis rotfarbenen Bergen. Dörfer in den Tälern und an den Hängen rundeten den tollen Eindruck ab.
Dann kamen wir nach Telourent, dem Ziel unserer heutigen Fahrt. Zwar nur 45 Kilometer von unserer letzten Besichtigung entfernt, aber trotzdem fast 2 Stunden gebraucht.
Wie gesagt kurz, aber heftig.
Hier stehen wir im Hof des Restaurants Telourent und die Übernachtung ist im noch günstigen Preis für das Abendessen enthalten.
Ein Herr Ali arbeitet hier vermutlich als Vertretung des Chefs und wie er uns erzählte ist er der Präsident eines Komitees, das sich um das Dorf und seine Tradition und Geschichte kümmert. Er führte uns auch durch das Dorf und die hier befindliche Kashbah von Pascha Thami Al Glaoui, der in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts Pascha der Region bis zur Wüste Erg Chegaga war. In seiner Kashba gab es über 350 Zimmer und sie wurde von über 1000 Menschen bewohnt. Er hatte auch 5 feste Frauen und angeblich 40 Konkubinen, leider aber im Unabhängigkeitskampf auf Seiten der Franzosen gestanden und gekämpft und so ist sein Eigentum 1956 konfisziert worden und da sich weder der Staat noch später seine Erben darum kümmerten verfiel es langsam. Ein Rest von prunkvollen Sälen ist noch erhalten aber wegen der Beschädigungen durch das Erdbeben nicht besuchbar.
Ali erzählte uns, dass in Telourent letztes Jahr 6 Menschen beim Erdbeben und Tode kamen und sehr viele verletzt worden seien.
In einer Frauencooperative habe ich noch etwas teure Kosmetik aus argan erstanden.
Ali haben wir für seinen Verein unsere mitgebrachten Taschen, gefüllt mit Kleidung und Spielsachen gegeben, und so haben wir wieder etwas Platz für Teppiche 😀Read more
Traveler Das klingt alles so toll, wie ihr das Land beschreibt 👍 Kannst du auch mal etwas über das Leben im WoMo sagen, wie klappt das mit dem autark Stehen und Gas besorgen etc. ?
Stefan und Birgit on tour Erzähle ich Dir, wenn wir heimkommen. Jedenfalls klappt alles gut bis jetzt.