Namibia
Windhoek

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Travelers at this place
    • Day 21

      Finale und Mr. Namibia

      September 25, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 18 °C

      Jede Reise geht einmal zu Ende. Unsere Reise endete in „Joe‘s Beerhouse“ in Windhoek. „Joe‘s is the place to be“ für alle Touristen und Windhoek Besucher. Die Bedienung sind zu 100% schwarz, die Gäste zu 99% weiß. Das Essen ist fabelhaft. Die Einrichtung kitschig, skurril, lustig, schräg. Joe‘s ist bekannt für sein Wildfleisch. So ist/war es für uns die letzte Gelegenheit namibisches Wild zu essen. Ein „Namib Trio“ ist beispielsweise ein Spieß mit Kudu, Zebra und Springbock. Joe‘s hat jeden Tag geöffnet und ist jeden Tag ausgebucht.
      Heute, am Abflugtag, stand eine dreistündige Stadtbesichtigung mit Mr. Namibia, Carsten Möhle, an. Carsten Möhle kam vor vielen Jahrzehnten im Rahmen einer Uno Blauhelmmission nach Namibia. Seither ist er fester Bestandteil nicht nur der deutschsprachigen Bevölkerung sondern ist ebenfalls bei allen einheimischen -schwarzen- Stämmen/Gruppen eine feste Größe und Ansprechpartner. Carsten bietet die verschiedensten Stadtführungen an und ist ein wandelndes Lexikon in allen Fragen (geschichtlich, politisch, botanisch u.v.m.) rund um Namibia. Er liebt dieses Land, ist aber durchaus desillusioniert was die Menschen, und deren Mentalität anbelangt. Ein Spruch von ihm ist: „Die (Schwarzen) halten uns Weiße im Land, damit das Land nicht komplett den Bach runter geht.“ Aufgrund seiner Erfahrung als namibischer Unternehmer und Namibiafreund ist seine Einschätzung und Sichtweise durchaus fundiert. Einen Weg zurück nach Deutschland gibt‘s jedoch für Carsten nicht. Er will seinen Lebensabend in Namibia verbringen und plant sogar eine eigene Seniorensiedlung mit Namen „Wolke 9“.
      Mit Carstens‘ Stadtführung endet meine Namibiareise 2023.
      Fazit: Rund 4.000 km gefahren. Viele unterschiedliche Landschaften gesehen. Viele Menschen, Kulturen, Lebensweisen erfahren. Viele Tiere z.T. hautnah gesehen. Atemberaubender Sternenhimmel. Angenehme Mitreisende. Lauschige Abende am Lagerfeuer. Harte Nächte auf der Bodenmatratze. Exzellentes Essen und Guiding durch Jana und Micha.
      Ob ich diese Reise nochmal mache?
      Nein! Kein hartes Nein um Sinne von „Nie mehr“, aber Stand heute „Nein!“, trotz der vielen positiven Eindrücke/Erlebnisse.
      Zu viel Wüste. Zu viel lebensfeindliche Ödnis. Nicht mein Ding!
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    • Day 122

      Namibia 🇳🇦

      September 22, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 30 °C

      Nach 17 Stunden Flug mit einem Zwischenstopp in Äthiopien sind wir Mittwochnachmittag in Windhoek angekommen. Am Flughafen konnten wir direkt unser Auto in Empfang nehmen und haben uns sehr gefreut, ab jetzt wieder mobiler zu sein.
      Dank ziemlicher Müdigkeit haben wir es an dem Tag aber nicht mehr weiter als bis zu unserer Unterkunft in Windhoek geschafft. Die Mauern und Zäune, welche alle Häuser auf unserem Weg dahin umgaben, haben uns schnell bestätigt, was uns vorher schon gesagt wurde: im Dunkeln verlässt man das Haus nicht mehr. Hier findet alles zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang statt.
      Am nächsten Morgen haben wir uns dann in die Innenstadt von Windhoek begeben. Hier wartete der erste Kulturschock auf uns. Wir waren vorbereitet, dass die Kolonialzeit hier deutliche Spuren hinterlassen hat. Und dennoch fühlte es sich wirklich nicht richtig an, vorbei an deutschen Straßennamen zur von Sklaven gebauten deutschen evangelisch-lutherischen Christuskirche zu gehen und dabei die Allgemeine Zeitung angeboten zu bekommen. Und obwohl hier natürlich viele Deutsche unterwegs waren, fühlten wir uns die ganze Zeit beobachtet und nicht sehr willkommen. Mal sehen, wie sich das im Rest des Landes entwickelt.
      Nachdem wir das Stadtzentrum Windhoeks gegen Mittag dann soweit erkundet hatten, haben wir uns im Daan Viljoen Game Park auf unsere erste kleine Safari begeben. Zuerst mit dem Auto und später zu Fuß. Der Park war menschenleer und so hatten wir unsere ersten Sichtungen von Giraffen, Gnus, Oryx-Antilopen, Gazellen, Warzenschweinen und vielen weiteren Tieren ganz für uns allein. Es war eine unglaubliche Erfahrung und genau das, was wir uns die ganze Zeit unter Namibia vorgestellt haben. Beim knurrenden Leoparden in einer Felsspalte haben wir dann aber doch ein ordentliches Schrittchen zugelegt 🐆
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    • Day 15

      Tropic of Capricorn

      November 9, 2019 in Namibia ⋅ ☀️ 33 °C

      Heute hatten wir wieder eine lange Fahrt vor uns. Wir verabschiedeten uns von unseren herzlichen Gastgebern, die sich viel Mühe gaben, uns einen schönen Aufenthalt zu bieten. Es war schön, wieder auf einer Gästefarm mit Familienanbindung zu sein!
      Unser letzter Stop in Namibia ist Windhoek. Auf unserer Strecke liegt, ca. 25 km südlich vornRehoboth überquert man den südlichen Wendekreis, der in Afrikaans "Steenbokkerkring" genannt wird. Als Wendekreis bezeichnen Astronomen die beiden Breitenkreise, über denen die Sonne während der Sommerwende auf der jeweiligen Erdhalbkugel im Zenit steht. Im Norden ist das der Wendekreis des Krebses und hier im Süden der des Steinbocks. Danach wendet die Sonne ihren Lauf und nähert sich wieder dem Äquator.
      Also das obligatorische Foto gemacht und weiter gings.
      In Windhoek kamen wir nach einer weiteren kurzen Pause in Rehoboth um 15 Uhr an und bezogen unsere schönen Zimmer im Terra Afrika Guesthouse.
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    • Day 15

      Windhoek am Abend

      November 9, 2019 in Namibia ⋅ 🌙 24 °C

      Den Nachmittag verbrachten wir im Garten der Lodge, gemütlich am Pool mit einem Getränk und etwas zum Lesen.
      Für den Abend reservierte uns die Gastgeberin einen Tisch in Joe's Bierhaus, das bei Touristen und Einheimischen beliebte Restaurant. (www.joesbeerhouse.com)
      Das Taxi wurde gleich dazu bestellt und brachte uns zum Restaurant und holte uns anschließend auch wieder ab. Es war nicht nur optisch ein Erlebnis, auch kulinarisch! Die Bilder werden das wohl so nicht wiedergeben, aber die Eindrücke bleiben.
      Wir genehmigten uns auch nach dem Essen einen leckeren einheimischen Kaktusfeigenschnaps und zurück in der Lodge musste Renates Rotwein noch dran glauben 🤣. Denn es war unser letzter Abend in Namibia.
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    • Day 57

      Zambia to Namibia

      February 7, 2023 in Namibia ⋅ 🌧 21 °C

      After seeing Vic Falls in Zimbabwe I decided that I wanted to head straight to Namibia, which meant heading back to Zambia again as that was the best way to get there by public transport. Despite the fact that it was the best route, it still took about 7 hours to travel 200 km by bus as the road was so bad we were just creeping along, barely avoiding the craters in the road! After that arduous journey a friend and I decided to stay the night at the Namibian border town before I tackled the night bus to Windhoek. We found a cute lodge on the Zambezi with the crocs and hippos, and enjoyed the last of the fantastic thunder and lightning storms that we'd be seeing for a while as we were about to head into the desert for a couple of weeks.

      I spent a day in Windhoek before heading to Swakopmund on the coast, a quiet town with a cool vibe and interesting architecture. Travellers tend to gather in Swakop before heading off into the wilderness so it was a good chance to meet some people and have a bit of fun. I took in some of the local sights such as Sandwich harbour where the Namib desert meets the sea, and Walvis Bay bay where hundreds of lesser flamingos gather. I also did a sky dive which is unlike anything I had ever experienced before! Not quite sure what I was thinking, it goes against your every survival instinct, but now I just want to do it again asap! And the views of the dunes from up there was incredible!
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    • Day 151

      Windhoek - Willkommen in Namibia ❤️

      July 7, 2022 in Namibia ⋅ ☀️ 24 °C

      Am Morgen des 07.07.2022 kommen wir dann tatsächlich am Flughafen Hosea Kutako International Airport, ca. 40 km von Windhoek entfernt, an. Während wir uns total freuen, es endlich in die klare und noch angenehm kühle Luft des afrikanischen Landes geschafft zu haben, wartet schon das nächste Problem auf uns.
      Am Gepäckband kommt auch nach bereits ewigem, aber vergeblichem Warten nur noch mein Rucksack zur Abholung an 😖. Wir hatten damit gerechnet, dass die Campingsachen, die ja bereits einen Tag früher aus NYC ohne uns losgeflogen sind, nicht pünktlich ankommen würden, dass aber nun auch noch einer der beiden Rucksäcke unterwegs verloren geht, war nicht geplant. Und so stehen wir erst mal wieder in einer Schlange, um Zettel auszufüllen, den Inhalt der Gepäckstücke aufzulisten usw., um dann tot müde im Taxi zu unserer Unterkunft nach Windhoek zu sitzen.
      Wir kommen die nächste Tage in einer sehr geräumigen und schönen Wohnung mitten in der Stadt unter und freuen uns sehr über den Komfort. Tagsüber sind angenehme 25 Grad, in der Nacht kann es schon etwas frisch werden und bis zum Gefrierpunkt abkühlen. Wir sind aber sehr froh über diese „normalen“ und wieder menschenwürdigen Temperaturen 😅.

      Leider geht es Manu schon seit dem letzten Flug nicht so gut, auch ich merke die unglaubliche Müdigkeit und so gehe ich nur noch schnell ein paar Lebensmittel einkaufen und ansonsten ignorieren wir alle guten Ratschläge bezüglich des Jetlags und legen uns Mittags hin.
      Die nächsten zwei Tage passiert auch erstmal nicht viel, Manu geht es leider eher schlechter als besser, Fieber plus eine fette Erkältung (danke American Airlines 🖕🏽), wir versuchen täglich den Gepäckservice am Flughafen zu kontaktieren, schreiben online die Fluggesellschaften an, überlegen, wie es ohne Gepäck weiter gehen soll und schlafen zu völlig ungünstigen Tageszeiten, um dann die halbe Nacht wach zu liegen 🤣🙈.
      Der Versuch, in der kleinen Mall um die Ecke ein paar Jeans für Manu zu besorgen, scheitert schnell an der hier vorherrschenden Mode der skinny und super skinny Jeans 😅, da passen keine Fussballerwaden rein.

      Am Montag können wir morgens unseren Mietwagen abholen (ja, wir trauen uns noch mal 🤪🙈). Wir haben uns für einen kleinen PKW entschieden, da die Wagen mit Allradantrieb das doppelte kosten, die typischen hier vermieten Pickups mit Dachzelt alle schon ausgebucht (und ebenfalls sehr teuer) waren, wir (im
      Prinzip 😖) ja alles fürs Campen bereits aus den USA dabei haben, und die meisten Straßen, sprich Schotterpisten, auch gut ohne Allradantrieb befahrbar sind ✊🏻.
      Wir machen uns damit direkt auf den Weg zum Flughafen. Doch leider ist laut der dortigen Mitarbeiter nichts für uns angekommen, morgen soll aber eine weitere Maschine aus Doha landen. Also geht es unverrichteter Dinge wieder zurück in die Wohnung und während Manu sich weiter ausruht 😔, laufe ich ein wenig durch die Stadt und suche das Office von Qatar Airways. Das existiert aber nicht mehr und so klappere ich aber wenigstens die paar wenigen Sehenswürdigkeiten der Stadt ab.

      Aber zunächst ein paar Infos zur Geschichte Namibias und der nicht ganz so schönen Rolle der Deutschen.
      Die Kolonialisierung eines großen Teils des heutigen namibischen Staatsterritoriums begann Ende des 19. Jahrhunderts, als ein deutscher Unternehmer, ausgestattet mit staatlichen Garantien, dort Land erwarb. Inmitten des "Scramble for Africa" (etwa: Drängelei um Afrika) der europäischen Großmächte wollte auch das Deutsche Reich zur Kolonialmacht werden. Der Bremer Kaufmann Franz Adolf Lüderitz kaufte 1883 unter zweifelhaften Umständen Land im Südwesten des heutigen Namibia von den dort ansässigen Nama.
      Im August 1884 erklärte das Deutsche Kaiserreich dieses Gebiet zum "Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika" und taufte es „Lüderitzland“. Damit wurde es zur ersten deutschen Kolonie. Diese wurde in den Folgejahren erweitert und umfasste ab 1890 das gesamte Gebiet des heutigen Staates Namibia. Die Kolonialherren etablierten ein rassistisches System, in dem Deutsche die Oberschicht bildeten und die teils enteigneten Afrikanerinnen und Afrikaner als abhängige Arbeiterinnen und Arbeiter unterdrückt wurden. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 kamen 15.000 Siedler ins Land, darunter mehr als 12.000 Deutsche.
      Wiederholt erhoben sich in den Folgejahren die auf dem kolonialisierten Gebiet ansässigen Volksgruppen, darunter die Herero. Ihre Aufstände wurden gewaltsam niedergeschlagen. Im Januar 1904 nahmen bewaffnete Verbände der Herero erneut den militärischen Widerstand gegen die Kolonialmacht auf. Die deutschen Truppen reagierten mit extremer Härte und Brutalität. Nach der Schlacht am Waterberg flohen die Herero in die Omaheke-Halbwüste. Ihre deutschen Verfolger riegelten das Trockengebiet und die wenigen Wasserstellen ab. Auf den Befehl des Generalleutnants Lothar von Trotha hin, wurde auf alle, die zu fliehen versuchten, geschossen.
      Auch dem zunächst erfolgreichen Guerilla-Krieg der Nama, die sich dem Widerstand gegen die deutschen Kolonialtruppen angeschlossen hatten, setzte die Kolonialmacht eine Vernichtungsstrategie entgegen: Die Deutschen vergifteten Brunnen und zerstörten Nahrungsmittel. Die wenigen Überlebenden der Herero und Nama kamen in Internierungslager und wurden als Zwangsarbeiter eingesetzt. Schätzungen zufolge starben bis zu 80.000 Herero sowie mindestens 10.000 Nama. Historikerinnen und Historiker bewerten diesen Vernichtungskrieg heute mehrheitlich als ersten Genozid des 20. Jahrhunderts.

      Das Ende des Ersten Weltkrieges bedeutete auch das formale Ende des deutschen Kolonialreichs. Alle Kolonien gingen gemäß des Versailler Vertrags als Mandatsgebiete an den neu gegründeten Völkerbund, so auch Deutsch-Südwestafrika. Der Völkerbund übertrug 1921 das Mandat über Namibia an Südafrika, das Namibia wie eine fünfte Provinz verwaltete – inklusive seiner Homeland-Politik, die jeder Bevölkerungsgruppe ein festes Territorium zuteilte, und restriktiver Pass- und Arbeitsgesetze. In den 1950er Jahren etablierte Südafrika in seinen Provinzen das Apartheidsystem. Zu dieser Zeit formierte sich in Namibia der anti-koloniale Widerstand gegen Südafrika, der 1960 in die Gründung der Bewegung "South West African People's Organisation" (SWAPO, dt. Südwestafrikanische Volksorganisation) mündete. 1966 erkannten die Vereinten Nationen, als Nachfolger des Völkerbunds, Südafrika das Mandat über Namibia ab, was die südafrikanische Regierung jedoch ignorierte. Daraufhin nahm die SWAPO den militärischen Kampf auf.
      Zehn Jahre später, 1976, erkannte die UN-Vollversammlung die SWAPO als einzige legitime Vertretung des namibischen Volkes an. Doch erst mit Ende des Kalten Krieges und der schleichenden Erosion des Apartheid-Regimes in Südafrika wurde Namibias Selbstbestimmung Realität. Ende 1988 sagte Südafrika freie Wahlen für Namibia und damit die Freigabe des von ihm annektierten Gebietes zu. In internationalen Verträgen unter Beteiligung der UN und der SWAPO waren schon zuvor Grundsätze für Namibias zukünftige Verfassung festgeschrieben worden.

      Ende 1989 hielt Namibia die ersten allgemeinen und freien Wahlen ab, knapp 96 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich. In der verfassungsgebenden Versammlung, die zum ersten Parlament wurde, errang die SWAPO 41 der insgesamt 72 Sitze, die konservative „Democratic Turnhall Alliance“ (DTA, dt.: Demokratische Turnhallenallianz). Letztere hatte zuvor als von Südafrika akzeptierte Interimsregierung fungiert.
      Am 21. März 1990 wurde Namibia mit der Deklaration der ausgearbeiteten Verfassung schließlich unabhängig. SWAPO-Chef Sam Nujoma wurde als erster namibischer Präsident vereidigt. Seitdem ist das Land eine parlamentarische Präsidialdemokratie mit dem Parlament als Legislative und einem mit weitreichenden exekutiven Befugnissen ausgestatteten Präsidenten als Staatsoberhaupt. In der zweiten Kammer des Parlaments sitzen je drei Abgeordnete aus den 14 Regionen des Landes. Namibias Demokratie gilt als stabil, doch es mangelt an einer starken Opposition. Auch Abspaltungen der SWAPO konnten selten mehr als 10 Prozent der Stimmen erreichen.
      Zuletzt wählten die Namibierinnen und Namibier im November 2019 Parlament und Präsident. Hatte die SWAPO noch fünf Jahre zuvor mit 80 Prozent ihr bis dahin bestes Ergebnis erreicht, musste sie bei der letzten Wahl deutliche Verluste hinnehmen und verlor erstmals seit 1994 ihre Zweidrittelmehrheit. Als Grund galten insbesondere Korruptionsvorwürfe und eine instabile Wirtschaftslage mit hoher Arbeitslosigkeit. Hage Geingob, seit 2015 Präsident, konnte nur mit knappem Wahlerfolg eine zweite Amtszeit antreten.

      Eine der größten Herausforderungen für Namibia stellt nach wie vor die Umverteilung des seit der Kolonialzeit in wenigen Händen konzentrierten Landbesitzes dar. 30 Jahre nach der Unabhängigkeit und mehr als 100 Jahre nach der deutschen Kolonialherrschaft beschäftigen Fragen nach Entschädigungen für vergangenes Unrecht viele Namibierinnen und Namibier. Auch die Verhandlungen zwischen Deutschland und Namibia über den Genozid an den Herero und Nama sind weiterhin kompliziert, insbesondere angesichts der Forderung nach Reparationszahlungen, die die Bundesregierung ablehnt.

      Nun aber zu Windhoek: die Stadt ist mit knapp 450.000 Einwohnern die Hauptstadt und größte Stadt Namibias und liegt auf rund 1.700 Metern über dem Meeresspiegel und fast genau im geografischen Zentrum des Landes.

      Zuerst gehe ich zur deutschsprachigen, evangelisch-lutherischen Kirche, die dann doch recht klein daher kommt, zumindest im Vergleich zu unseren Kirchen.
      Aber sie steht schön, etwas erhöht und inmitten eines kleinen und wenig befahrenen Kreisverkehrs, mit Blick auf die Stadt.
      Gleich schräg dahinter befindet sich das Parlamentsgebäude von Windhoek, auch bekannt als Tintenpalast, als Anspielung auf den großen, unnützen Tintenverbrauch der Arbeiter 🤣. Er wurde vom deutschen Architekten Gottlieb Redecker entworfen und von der Firma Sander & Kock zwischen 1912 und 1913 aus regionalen Materialien als Verwaltungsgebäude für die deutsche Regierung errichtet. Bei dem Bauprojekt wurden Zwangsarbeiter von Herero und Nama eingesetzt, die, nachdem sie den Völkermord an den Herero und Namaqua überlebt hatten, in Konzentrationslager gebracht worden waren.
      Das Gebäude ist äußerlich nicht sonderlich spektakulär oder hübsch anzusehen, davor befinden sich aber noch die schönen Parlamentsgärten, die auch gerne von den Einheimischen zum Entspannen genutzt werden. Als ich da bin, ist er leider für Mäharbeiten abgesperrt und so schlendere ich weiter. Es geht noch vorbei am Unabhängigkeits-Gedenkmuseum und am High Court of Namibia, wo sich gerade zwei sehr glückliche Jura-Absolventen ablichten lassen 🥰.

      Am Dienstag geht es Manu schon deutlich besser und wir fahren am Morgen als erstes noch einmal zum Flughafen. Und diesmal haben wir etwas mehr Glück, Manus Rucksack ist da 🥳🥳🥳. Von unserem grünen Paket mit den Campingsachen ist zwar immer noch keine Spur zu sehen, aber immerhin können wir uns beide jetzt wieder ordentlich kleiden 😏. Die wirklich nette und sehr hilfsbereite Dame am Flughafen verspricht uns, die Augen nach dem grünen Paket offen zu halten und uns dann gleich anzurufen, sollte es auftauchen.
      Zurück in der Stadt, planen wir nun, morgen endlich loszufahren und eben erst einmal in Hotels/Lodges/B+B unterzukommen. Zum Glück finden sich in den etwas größeren Ortschaften auch preisgünstige Alternativen, die nicht mehr als ein Campingplatz kosten. Natürlich ist es ein bisschen weniger Abenteuer und keine Einsamkeit unter dem Sternenhimmel, aber besser als nichts.
      Am Mittwochmorgen gehen wir daher noch einmal in den Supermarkt und decken uns mit ein paar Kleinigkeiten ein.
      Hier gibt es richtig leckeres deutsches Brot 🤩🤩, man kann seine 5 Liter Wasserkanister für ca. 25 Cent pro Liter nachfüllen 👍🏽👍🏽, frische Milch ebenso und die Preise für Obst, Gemüse und eigentlich fast alles, bis auf Käse sind endlich wieder auf einem für uns normalen bis günstigen Niveau 🥳,

      Und dann geht es los - noch mit einem kurzen Stopp am National Heroes‘ Acre, dem offiziellen Kriegsdenkmal Namibias ein kleines Stück außerhalb von Windhoek.
      Die „Heroes Acre“ wurde von einem nordkoreanischen Staatsunternehmen in nur 13 Monaten gebaut. Es ist das offizielle Kriegerdenkmal Namibias und dient laut einer offiziellen Beschreibung der „Wahrung des Patriotismus und Nationalbewusstseins und der Weitergabe des Erbes an künftige Generationen Namibias“.
      Die Anlage basiert auf einem symmetrischen Polygon, mit einem großen Platz und einer Publikumstribüne mit 5.000 Sitzplätzen, einer Tribüne für Ehrengäste, dahinter die ewige Flamme. Eine Reihe von Treppen links und rechts führen bergauf zu den 174 Gräbern und dem Obelisken an der Spitze. Nur Personen, die offiziell zu Nationalhelden erklärt werden, erhalten eine Grabstätte und ein Staatsbegräbnis auf dem Heldenacker. Ein Ausnahmefall war die Umbettung des deutschsprachigen Namibiers Anton Lubowski, Rechtsanwalt und prominentes Mitglied der SWAPO-Partei in Namibia vor der Unabhängigkeit. Lubowski wurde im September 1989 vor seinem Haus mit Schüssen ermordet. Der Mord ist noch immer ungeklärt. Nach Rücksprache mit seiner Familie wurde Lubowski 2015 von Präsident Hage Geingob posthum zum Nationalhelden erklärt. Seine irdischen Überreste wurden im Rahmen eines Staatsakts vom Friedhof der Gemeinde Pionierspark auf den Heldenacker überführt.
      Es gibt eine hohe, halbkreisförmige Wand mit Metallskulpturen, die verschiedene Stadien des namibischen Befreiungskampfes darstellen. Vor dem Obelisken in der Mitte steht eine acht Meter hohe Statue des „unbekannten Soldaten“, dessen Gesicht dem des Gründungspräsidenten Sam Nujoma unverkennbar ähnelt.

      Nach einer guten Stunde hier, verabschieden wir uns aus Windhoek und sind gespannt, was uns in Namibia noch erwartet.
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    • Day 174

      Namibia - ein Rückblick

      July 30, 2022 in Namibia ⋅ ☀️ 21 °C

      Unser Rückblick zu 3 Wochen Roadtrip durch Namibia 🇳🇦

      Unsere Route zusammengefasst:
      Windhoek 🚘 Mariental
      Mariental 🚘 Keetmannshoop
      Keetmannshoop 🚘 Lüderitz
      Lüderitz 🚘 Namib Wüste
      Namib Wüste 🚘 Swakopmund
      Swakopmund 🚘 Etosha Nationalpark
      Etosha Nationalpark 🚘 Windhoek

      Unsere Highlights:

      Fish River Canyon (bei Keetmannshoop) - bei einem wunderschönen Sonnenaufgang die sich ständig in anderem Licht zeigende Landschaft mit Bergen und Schluchten bewundern.

      Lüderitz - die irre Geschichte der Diamantenstadt Kolmannskuppe erleben.

      Namib Wüste - ein unbeschreibliches Gefühl auf der Düne „Big Daddy“ zu stehen und die unendliche Weite der Wüste zu erleben.

      Etosha Nationalpark - wilde Tiere, vor allem die großen 😅, sind einfach toll außerhalb eines Zoos und ganz nah zu sehen.

      Unser Mietwagen - bis auf den Platten (was hier Standard ist) hat diesmal alles gehalten 👍🏽😅. Alles Andere war unsere Dummheit.

      Die Menschen - unglaubliche Freundlichkeit uns gegenüber.

      Das hat genervt:

      Etosha Nationalpark - Massentourismus, der auch irgendwie bei uns das Gefühl verursachte, dass die Tiere auch hier nicht mehr wirklich wild sind. Noch eine Safari wollen wir erstmal nicht machen.

      Preise - von einigen Sehenswürdigkeiten und Unterkünften bei solchen.

      Namibia hat unglaublich viel zu bieten, auch wenn gerade in der Trockenzeit natürlich die staubige Landschaft überwiegt und man viel zwischen den Highlights im Auto sitzen muss. Das lohnt sich aber durchaus und man wird mit irrer und einzigartiger Natur, wilden Tieren (auch außerhalb des Nationalparks), super interessanter, nicht immer schöner Geschichte und ganz vielen netten Menschen belohnt. Vermutlich auch wegen der deutschen Vergangenheit, war es wirklich eine besondere Reise, die uns zu vielen Gesprächen und Gedanken angeregt hat.
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    • Day 2

      Windhoek

      January 8, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 32 °C

      Es ist Samstag Abend kurz nach 19 Uhr, Flughafen Frankfurt. Ich habe soeben meinen Koffer aufgegeben und mich etwas emotionaler als erwartet von Sebastian verabschiedet. Nun sitze ich am Gate und realisiere was ich seit gut 2 Jahren in meinem Kopf geplant habe.
      Ich fliege nach Namibia. Ich werde dort freiwillig und unentgeltlich Drecksarbeit machen um denen zu helfen die das nicht selber können. Raus aus der Komfortzone und einfach mal machen.
      Den Platz im Flugzeug neben mir hat Annalena aus Darmstadt, gerade mit dem Studium fertig und die Zeit vor dem neuen Job nutzend um Freiwilligenarbeit im Tierschutz zu leisten.
      Harnas Wildlife Foundation? Ja klar!
      Was ein Zufall! Die erste Flugstunde wird gnadenlos verquatscht, was wir uns vorstellen, wie es werden wird und was uns antreibt. Danach verfällt der Flieger so nach und nach in Tiefschlaf bis so ziemlich alles am Schlafen ist, außer ich. Wie immer.
      Ich entscheide mich für Jurassic World 1 bis 3 und schaffe es tatsächlich zwischen den Filmen immer mal wieder für ein paar Minuten wegzudösen. Regelmäßige Turbulenzen holen mich leider sehr schnell in die Realität zurück. Ich schaffe den kompletten Flug trotzdem ohne Mama‘s Wundertabletten und kann es kaum glauben, als der Flieger fast pünktlich morgens in Windhoek aufsetzt. Ich hab es echt geschafft! Erster Langstreckenflug über 10 Stunden, alleine, ohne nennenswerte Panikattacke!
      Schnell stelle ich fest, dass vieles hier anders ist, sehr anders. Auf dem Einreiseformular will man von mir wissen wieviel Geld ich im Land ausgeben möchte. Da ich das überhaupt nicht weiß und mir das auch nicht wichtig ist, gebe ich mich als Student aus und werde daraufhin bei der Passkontrolle diesbezüglich auch nicht weiter befragt.
      Den vorab bestellten Transfer vom Flughafen zum Hostel kann ich nicht finden, also kümmere ich mich erstmal darum Bargeld zu bekommen. Der erste Automat erkennt meine Bankkarte nicht an, beim zweiten habe ich mehr Erfolg. Mein Transferfahrer ist immer noch nicht aufgetaucht, also besorge ich mir schnell noch eine lokale SIM Karte um im Dschungel immer mal ein Lebenszeichen nach Hause schicken zu können. Aus „schnell“ werden 1,5 h, die ich warten muss bis die Franzosen und Engländer vor mir ihre SIM Karte erhalten und freigeschalten haben. Den namibischen Angestellten kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Ich übe mich ein erstes Mal in Ruhe und Geduld, ich kann’s ja eh nicht ändern. Irgendwann nach 2 Stunden taucht dann auch mein Transferfahrer auf. Leonardo. Lächelnd. Gechillt. Und sich keiner Schuld bewusst, dass mein Flieger bereits 3 Stunden vorher gelandet ist.
      Am Hostel angekommen, bekomme ich einen ersten Vorgeschmack auf den namibischen Sommer. Ich springe das erste Mal am heutigen Tag unter die Dusche. Spoiler an dieser Stelle: es werden weitere Duschen folgen.
      Ich entscheide mich Windhoek zu Fuß zu erkunden, kapituliere aber nach einer Stunde aufgrund der brüllendem Hitze und der Müdigkeit die mir noch vom Flug in den Knochen steckt.
      Mit der Entscheidung Sightseeing in Windhoek ans Ende meiner Reise zu stellen, klingt mein Tag also jetzt mit namibischen Barbecue am Pool im Hostel aus, während ich diese Zeilen schreibe und nebenbei mit zwei jungen Forschern des Bereiches nachhaltiger Pflanzenschutz der Berliner Charité über die Pro‘s und Contra‘s der Bayer Crop Produkte diskutiere. Bissl Work-Life-Balance geht halt immer.😁
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    • Day 1

      Windhoek (Jour 1)

      September 5, 2022 in Namibia ⋅ ☀️ 31 °C

      Arrivés à Windhoek aux alentours de 14h, nous sommes conduit jusqu'à Savanah rental pour récupérer notre 4x4/maison pour les 2 prochaines semaines. Ensuite, direction le supermarché pour se ravitailler avant le départ. Nous arrivons finalement à Urban Camp à 19h, juste le temps de prendre une douche et de partir manger chez Joe's bar.Read more

    • Day 3

      Safari in der Kalahari

      August 1, 2022 in Namibia ⋅ 🌙 6 °C

      Noch ein kleiner Nachtrag zu gestern Abend. Kurz vor der Nachtsafari musste Zora noch dringend auf die Toilette, weshalb wir diese im Haupthaus suchten. Da hörte ich meinen Namen rufen, dreh mich um und wer sitzt da? Familie Boffo aus München! Wir kennen die vier schon seit einigen Jahren, Wolfi ist ein Jugendfreund von Mathias und wir haben schon einige Silvester zusammen gefeiert. Ausserdem waren Wolfi und ich die Trauzeugen von Anne und Mathias. Wir wussten zwar, dass sie zeitgleich in Namibia sind, ein Treffen war aber erst für in einer Woche geplant, weil wir nicht gecheckt haben, dass wir sogar bereits jetzt in derselben Lodge sind. Auch den ganzen Rest der Woche ist unsere Reiseroute synchron, weshalb wir bestimmt noch das ein oder andere zusammen machen werden.
      Heute früh ging Pascal mit Zora auf einen Pferdesafari-Ausflug. Zora reitet ja fürs Leben gerne. Offenbar kamen sie mit den Pferden sehr nahe an die Giraffen heran, da diese sich nicht so vor Pferden fürchten wie vor Menschen. Leider gab es dann noch einen unglücklichen Vorfall, als Pascal's Pferd nach Zora's Pferd geschnappt hat und Zora's Bein dazwischen war... Nun ist Zora's Bein an dieser Stelle blau.. Zum Glück hatte sie zwei Hosen an, weshalb es keinen direkten Kontakt zwischen den Zähnen vom Pferd und Zora's Haut gab.
      Am Nachmittag gingen wir dann zusammen mit Boffos auf eine geführte Safari. Wir sahen wieder diverse Tiere: Giraffen, Zebras, Gnus, Springböcke, Kudus, Strausse und die beiden weissen Nashörner Bruno und Grace. Der Guide hielt bei den Nashörnern an und die kamen direkt auf uns zu... Ich habe nur gehofft, dass der Guide weiss, was er da tut, wir sassen ja schliesslich in einem offenen Geländewagen. Die kamen wirklich bis zum Wagen heran. Als Mensch soll man sich nicht den Nashörner nähern, wenn diese es aber tun, besteht offenbar keine Gefahr. Wir hielten jedoch alle den Atem an... Sie verloren dann schnell das Interesse, gingen am Wagen vorbei und grasten weiter. Noch nie haben wir Nashörner von so nahe gesehen. Ein wirklich spannender Moment.
      Ausserdem sahen wir noch den grössten und schwersten Vogel, der auch fliegen kann. Sieht ein wenig aus wie ein kleiner Strauss und wenn der fliegt, ist das eindrücklich. Die Safari war wirklich abwechslungsreich, es ging die Dünen und Hügel hoch und runter wie auf einer Achterbahn.
      Danach ging es zur Gepardenfütterung. Sie haben auf dieser Ranch sechs Geparden in riesigen Gehegen. Es handelt sich dabei um Waisenkinder, die in der Freiheit nicht überlebt hätten. Der Geparden-Flüsterer versicherte uns, dass sie niemals wilde Geparden fangen und einsperren würden. Sie retten Geparden und bieten ihnen ein so schönes Leben wie möglich. Wir durften dann zusehen, wie die Guides die Geparden fütterten. Beim letzten Gehege durften wir aussteigen und bei der Fütterung daneben stehen. Auch hier mussten wir wieder darauf vertrauen, dass die Guides wussten, was sie machten. Sicherheitshalber stellten wir die Kinder vor uns :)
      Danach gab's rechtzeitig zum Sonnenuntergang einen Apéro auf einer Düne und kurz bevor wir erfroren waren (die Temperaturen sind hier zur Zeit eisig!) machten wir uns auf zum Abendessen, natürlich zusammen mit unseren Freunden.
      Claudia
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    You might also know this place by the following names:

    Windhoek, ዊንድሁክ, ويندهوك, Vindhuk, ویندهوک, Горад Віндхук, Виндхук, ཝིན་ཌི་ཧོཡིཀ།, ویندھوک, Βίντχουκ, Vindhuko, Wynhoeke, וינדהוק, Windoèk, Վինդհուկ, WDH, ウィントフック, ვინდჰუკი, 빈트후크, Vindhukas, Vindhuka, विंडहोक, ਵੰਟਹੁਕ, Windhuk, ونڈہوک, Vinduque, விந்தோக், วินด์ฮุก, Віндгук, وینٹہوک, Vindxuk, 溫得和克, ווינטהוק, 溫荷克, 温得和克

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