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- Jan 21, 2025, 8:15 AM
- ☀️ -11 °C
- Altitude: 5,415 m
NepalWestern RegionTankiManangBase Camp (High Camp)Thorong La28°47’37” N 83°56’20” E
Einer der höchsten Bergpässe der Welt

Der Wecker klingelt um 4:45 Uhr. Draußen ist es still, und die Temperatur liegt weit unter dem Gefrierpunkt. Die Nacht hat uns einiges abverlangt, denn deutliche Symptome der Höhenkrankheit haben uns kaum schlafen lassen. Hier auf 4.900 m ist alles Schwerstarbeit. Das Zusammenrollen der Schlafsäcke verlangt mir alles ab. Ich muss sie mehrfach wieder aus- und einrollen, weil mir am Ende die Kraft in den Händen fehlt und die Schlafsäcke dann nicht in die Hüllen passen. Schließlich stopfen wir die Schlafsäcke einfach in die Rucksäcke, um keine unnötige Energie schon am Morgen zu verschwenden.
Belohnt wird das frühe Aufstehen bereits beim Zähneputzen: Wir genießen einen klaren Blick auf tausende Sterne. Warm eingepackt und mit Stirnlampen bewaffnet bahnen wir uns unseren Weg durch die eiskalte Nacht zum Frühstück. Es gibt zwar Müsli mit warmer Milch, aber so richtig bekommen wir nichts herunter. Es ist einfach zu früh und zu anstrengend. Nach einem heißen Kaffee satteln wir unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg zum Thorong La Pass.
Meistens wird das Wetter am Pass gegen Mittag sehr ungemütlich. Deshalb starten wir pünktlich um 6 Uhr. Wir planen, gegen 9 Uhr den höchsten Punkt zu erreichen, bevor das Wetter vermutlich umschlägt. Es ist auch jetzt schon windig, und die Temperatur von -16 °C fühlt sich durch den Wind eher wie -25 °C an.
Der Anstieg beginnt sofort und ist ziemlich steil. Wichtig ist es jetzt, aufgrund der dünnen Luft ein gleichmäßiges, aber langsames Tempo zu finden. Immer wieder machen wir kurze Pausen. Der Boden besteht aus losem Geröll und kleinen Steinen. Immer wieder müssen wir vereiste oder schneebedeckte Abschnitte überqueren. Vorsichtig und behutsam gehen wir Stück für Stück voran.
Nach dem steilen Anstieg wird der Weg für eine kurze Strecke etwas flacher, bevor das letzte Stück erneut steil bergauf führt. Aus der Ferne sehen wir schließlich die bunten Gebetsfahnen, die den höchsten Punkt des Passes schmücken. Oben angekommen, ist es erst 8:30 Uhr – wir waren schneller als geplant.
Als wir die Rucksäcke ablegen, überkommt uns ein Gefühl von Stolz. Wir stehen auf 5.417 m Höhe. Die fünf Tage hinter uns haben von Tag zu Tag alles abverlangt. Ein wunderbarer Blick auf den verschneiten Thorong Peak und die Annapurna-Gebirgskette breitet sich vor uns aus. Auch die Tatsache, dass dies einer der höchsten begehbaren Gebirgspässe der Welt ist, erfüllt uns mit Stolz. Anjan hält den Moment für uns fest.
Doch lange können wir hier oben nicht verweilen – es ist viel zu kalt. Nach einer 15-minütigen Pause geht es weiter. Vor uns liegt noch ein beachtlicher Weg. Ab jetzt geht es stundenlang bergab. Insgesamt erwarten uns heute 21 km und 1.400 m Abstieg. Nachdem wir zunächst knapp 500 Höhenmeter aufgestiegen sind, geht es jetzt über 1.600 m hinunter bis in ein religiöses Örtchen namens Muktinath (3.800 m). Hier kommen vor allem Pilger hin, um im hinduistischen Tempel zu beten.
Mit jedem Meter, den wir absteigen, fällt das Atmen leichter, und die Symptome wie Kopfschmerzen lassen schnell nach. Wir erreichen Muktinath gegen 14 Uhr – völlig erschöpft, aber überglücklich, den anspruchsvollsten und schwierigsten Teil des Annapurna Circuit gemeistert zu haben. Unsere Füße tragen uns keinen Zentimeter weiter. Glücklich und ausgepowert gönnen wir uns im Hotel ein wohlverdientes Mittag- und Abendessen.
Am nächsten Tag setzen wir unsere Reise vorerst mit dem Jeep fort.Read more
Traveler Glückwunsch, ihr könnt mit Recht stolz auf euch sein.
Traveler Wow, was für eine Erfahrung. Toll, dass ihr durchgehalten habt und mit einem tollen sonnigen Ausblick belohnt wurdet 💪
Traveler Wow… größten Respekt 👍🏻