Nepal
Thanapati

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Travelers at this place
    • Day 45

      Impact Day 6 - Raceday!

      November 17, 2018 in Nepal ⋅ ☀️ 20 °C

      Die Tage waren gezählt. Die Woche war durch das umfangreiche Programm wie im Flug verflogen und nachdem der Marathon ganz lange gedanklich hinten an stand fühlt es sich auf einmal total Unreal an, dass er jetzt schon bevor stand. Spätestens auf dem Weg Richtung Start Ziel wurde es allen klar, heut setzen wir der Woche das i-Tüpfelchen auf!

      Ab 5 begann die Unruhe im Camp. Wildes kramen, obwohl längst alles am Vortag zurecht gelegt wurde. Die üblichen Taktik- und Ausrüstungfragen und Nervosität bis in die Fingerspitzen. Für einige war es der erste Marathon/Halbmarathon und dann direkt in den Bergen des Himalayas. Ungewohnte ruhe dann am frühstückstisch. Ab 6 wanderten wir rüber zum Start und um kurz nach 7 ging's los auf die Strecke.

      Anfangs 1,5km knallhart den Berg runter um sich dann auf den folgenden 4km wieder hoch zu kämpfen. Phasenweise ging es immer mal wieder Berg ab. In einer dieser Passagen hab ich mich leider zu sehr auf den trail konzentriert um nicht umzuknicken. Der hauptweg führte gerade aus weiter steil Berg ab, doch die laufstrecke wollte einen nach links führen. Erst nach einigen hundert Metern Berg ab fiel mir auf, dass es keine Wegmarkierungen mehr gab. Also durfte ich den Berg wieder hinauf krakzeln. Kurz bevor ich bei der gabelung angekommen war kam mir eine weitere Herde falschfahrer entgegen, die ich vor weiteren unnötigen Metern warnen konnte. Für den Start des lauf ein suboptimal Start. Vorab hatte ich abgezählt wie viele vor mir waren und wusste daher wo ich stand. Nach der irrfahrt hatte ich keinen blassen Schimmer mehr und war auch erst einmal recht demotiviert.

      Erst als es nach ca. 6km auf in die erste Runde des Nationalparks ging konnte ich mich wieder für die Umgebung begeistern und entschied den Marathon zu genießen und keinem Ziel hinterher zu rennen. Es ging über kleine Trails quer durch den Wald. Die Sonne kämpfte sich seinen Weg durch die Baumendecke und blinkte immer mal wieder durch. Die Anstiegs waren brutal und Berg ab müsste man aufpassen das die Beine hinterher kamen. Es gab aber auch viele Passagen die weitestgehend eben waren und gut zu laufen. Gelegentlich kreuzten kleiner Flüsse, Bäume lagen auf der Strecke und ein Wasserfall wurde gekreuzt. Bei km 8 kam mir jemand aus dem orgateam entgegen, dem ich von dem Irrweg erzählte damit er diesen ausbessern konnte (die Strecke war später auch für den 10km Lauf). Danach konnte ich dann endgültig mit dem Thema abschließen und mich voll dem Marathon widmen.

      Die km 10-20 liegen gut runter. Kleinere Anstiegs konnte ich weiter gut laufen und stärkere Anstiegs schnell gehen.

      Km 20-30 die Gedanken kreisten sich iW um den Anstieg, der mir ab km 31 bevor stehen sollte und etwa bis km 35 andauern würde. Ich redete ihn mir schön, indem ich mir sagte das man in diesem Bereich normal eh ein Loch hat und ein wenig gehen sicher nicht schaden würde.

      Km 30-35 war wie prognostiziert von vielen und langen gehphasen geprägt. Durch die Gehpausen war allerdings der Puls (gefühlt) im Rahmen und die Körpertemperatur angenehm. Die Kraft war noch gut da. Erstes Gel nach 18km, zweites bei 28km für den Anstieg und das dritte war geplant für km 36.

      Km 35-40 gingen über weite Teile Berg ab. Mittlerweile fiel es schwer mit den Füße hinterher zu kommen. Also musste ich Berg ab deutlich abbremsen um keinen Sturz zu riskieren. Gel wie geplant genommen und für den den letzten Anstieg genügend Kraft zu haben.

      Km 40 - ich trink gemütlich an der Verpflegungsstation als Tim wie ein Blitz an mir vorbei saust. Damit war ich nun nicht mehr erster Impact Runner. Mit Tim hatte ich die Woche schon viel Zeit verbracht und auch abends mal das ein oder andere Bierchen gekillt. Ich freute mich sehr ihn zu sehen und wie fit er noch aussah war beeindruckend!

      Km 40-42 es ging steil Berg ab. Die Füße wollten nicht mehr Berg ab laufen. Mittlerweile war es angenehmer Berg auf zu gehen als Berg ab zu rennen/bremsen. Tim schoss immernoch wie eine Rakete Berg ab als hätte er einen der Schneeleoparden gesichtet und müsste flüchten. Bei km 42 war eine Wende und den Berg ging es postwendend wieder Berg auf. Tim hatte ca. 400m Vorsprung als wir uns per high five abklatschten. Er rief mir zu, dass wir zusammen ins Ziel laufen sollten. Ich schüttelte nur mit dem Kopf weil er zu schnell schien.

      Km 42-44 Schnell merkte ich aber bei der Berg auf Passage, dass bei ihm die Luft raus ist. Ich schloss zu ihm auf und versuchte ihn ein wenig mit zu ziehen. Nach einiger Zeit schickte er mich dann vor und so gaben wir das Ziel gemeinsam ins Ziel zu laufen auf. Ich verlor ihn bei den Kurven aus den Augen und freute mich langsam endlich ins Ziel zu laufen.

      Die eigentlichen Kilometer für den Marathon waren längst durch und es ging auf die 44km zu. Die letzten 500m ging es noch einmal leicht Berg ab, bevor es in Richtung Ehrenrunde auf dem Sportplatz der Armee ging. Ich genoss die Ehrenrunde und entdeckte Tim ca. 200m hinter mir gerade auf den Platz laufen. Die paar Meter sollten nicht ausschlaggebend sein, also ließ ich ihn aufschließen und wir konnten wie geplant arm in arm glücklich und erschöpft ins Ziel einlaufen.

      Letztendlich standen 44,4km auf der Uhr mit 2.628 Höhenmetern für die ich knappe 5:30 brauchte. Das ganze auf ca 2.000 Metern Höhe ist durchaus eine Leistung auf die ich stolz bin und froh bin die Herausforderung angenommen zu haben. Der Lauf war einmalig schön und in keiner Weise vergleichbar mit einem normalen Marathon.
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