New Zealand
Lambton Harbour

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Travelers at this place
    • Day 23–25

      Gigantisches Wellington

      February 2 in New Zealand ⋅ 🌧 18 °C

      Das erste Frühstück in Wellington genossen wir am Hafen. Nochmals kurz ins Hotelzimmer zurück, bereit fürs Museum. Das Te Papa Tongarewa ist Neuseelands Hauptmuseum mit einheimischer und kolonialer Kultur, sowie Naturgeschichte. Das Museum ist gemäss der netten Weinverkäuferin bei Ash Ridge so gut, dass sie es selbst schon mindestens vier mal besucht hat. Unser Reiseführer wie auch die Google-Rezessionen stimmten ihr zu. Das Museum ist der Hammer! Geschichte zum erleben, anfassen, spüren. Grandios wie die Flora und Fauna der Inseln präsentiert werden. Alle Sinne werden verwöhnt, und dies nicht zu wenig. Es gibt überall etwas zum Anfassen, Riechen, Abtasten, Lesen, Hören, Sehen. Alleine über das Museum könnte ich einen kompletten Footprint schreiben. Da Wellington jedoch nicht komplett aus Museum besteht, verzichte ich darauf und fasse unseren Besuch etwas zusammen.
      Wir starteten im Naturgeschichtlichen Teil. Pflanzen und Tiere werden einem nicht nur auf gewöhnliche Art und Weise näher gebracht, ein grosser Teil der Ausstellung ist dem Zusammenspiel der Maori mit der Natur gewidmet. Beim Vulkanteil z.B. wird nicht nur die wissenschaftliche Entstehung der Vulkane erklärt, auch die wunderbar ausgeschmückten Geschichten der Maoris werden erzählt. Mitten in der Vulkanlandschaft des Museums dann das erste Highlight, das Erdbebenhaus. Hier konnten wir miterleben, wie sich ein Erdbeben anfühlt. Am Tsunamisimulator konnte man eine Welle generieren und schauen, wie diese aufs Land trifft.
      Dies nur ein kleiner Auszug der aktiveren Parts des Museums. Eine weitere Ausstellung widmete sich dem Waitangi-Day, daneben konnte man viel über die Besiedlung der Inseln erfahren. Nach ca. 3.5h und unzählige weitere Eindrücke später verliessen wir das Museum.
      Kaum draussen angekommen, trafen wir auf Freunde aus Oberrohrdorf. Der Nachmittag und anschliessende Abend bestand mehrheitlich aus gegenseitigem Austausch, was bis jetzt am tollsten war und wohin die Reise noch geht. Was bei den Highlights unserer Schweizer Kollegen besonders hoch im Kurs war, war die Sonderausstellung "Gallipoli" im Te Papa Museum. Toll. Da wir vor 2 Jahren im Sommer in Frankreich waren und dort mindestens 3 Ausstellungen, 10 Kriegsschauplätze, jegliche Kanonen und Festungen inkl. der umgebauten U-Boot Werft in Bordeaux gesehen hatten, war unsere Motivation definitiv nicht sehr gross, eine weitere Kriegsausstellung zu besuchen. "Die normalen Ausstellungen sind ja schon der Wahnsinn, die Sonderausstellung "Gallipoli" übertrifft diese jedoch um Welten. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Ihr müsst dies unbedingt nachholen!" redete der grosse Mann aus Oberrohrdorf auf uns ein. Da das Museum keinen Eintritt verlangt, setzten wir den 2. Besuch auf unsere ToDo-Liste.
      Nachdem wir das Abendessen zusammen reserviert hatten, gingen Martina und ich noch ins Hanging Ditch, wo wir uns einen kleinen Apèro gönnten. Es war so gemütlich, dass wir beinahe zu spät zum Abendessen kamen. Aber die über der Bar hängenden Flaschen waren wirklich ein Hingucker. Das Nachtessen im Pravda war gut, die Küche war aber wahrscheinlich mit 4x Rindsfilet, 1x Fisch und einem Cesar-Salat überfordert. Knapp 10 Minuten, nachdem wir bestellt hatten, kam der Kellner auf uns zu, und teilte uns mit, dass wir ca. 40 Minuten auf unser Essen warten müssten. Dies wird wohl der Grund sein, weshalb wir etwas mehr Wein tranken als geplant. Das Essen jedenfalls war ausgezeichnet. Der Wein übrigens auch. Mit vollen Mägen und voller Eindrücke legten wir uns ins gemütliche Doppelbett unseres Studios.
      Wir starteten mit einem gesunden Frühstück in den zweiten Tag. Martina wählte den Avocado Smash mit Cappuccino, ich genoss das Früchte-Granola-Müsli mit Espresso. Das stille Wasser gabs, wie in jedem Restaurant, gratis dazu.
      Unser Tagesprogramm war gross. Herr der Ringe Drehplätze, Marvel-Sonderausstellung, Botanischer Garten, Cable-Car, und Gallipoli waren die Ziele. Bereits beim Frühstück wurde priorisiert und die optimale Route gesucht. Da wir hörten, dass die Schlange beim Wellington-Marvel-Schild riesig war, war dies auch unser erstes Ziel. Nicht nur aufgrund der zu erwartenden Wartezeit, nein, auch weil es perfekt auf dem Weg zum Aussichtspunkt und den Herr der Ringe Drehorte lag. Als wir beim beliebten Fotomotiv ankamen, war eine grosse Gruppe rund um die Buchstaben. Glücklicherweise löste sich diese kurze Zeit später auf, und Martina und ich hatten genügend Zeit für ein Fotoshooting. Gleich nebenan konnte ich einen nackten Mann vor dem Sprung ins kalte Wasser retten. Wie sich kurze Zeit später herausstellte, handelte es sich um eine Statue die "Solace in the Wind" genannt wird.
      Einige Gehminuten später folgte der Aufstieg zum Mount Victoria Lookout. Steil gings hoch, die Anstrengungen wurden aber grosszügig mit einer wundervollen Aussicht belohnt. Etwas weiter unten befinden sich gleich 3 Drehorte der Herr der Ringe Filme. Glücklicherweise führte der Weg dahin an einer Rutschbahn vorbei, welche uns beiden mehr als nur ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
      Folgende Szenen aus Teil 1 wurden am Mount Victoria gedreht:
      - Hobbit Versteck: Als Sam, Merry und Pippin den Hang runter rollen und einige Pilze sammeln, hört Frodo etwas in der Ferne und ruft: "Verlasst den Weg!". Frodo und die anderen Hobbits springen vom Weg und verstecken sich unter einer Baumwurzel, während die Ringgeister (Nazgul) den Ring suchen. Der Baum ist nicht mehr da, dieser wurde künstlich hergestellt und wieder entfernt, die Mulde ist aber noch klar ersichtlich.
      - Sam und Frodo im Baum: Nachdem Frodo und Sam aus Hobbiton weggehen, machen sie eine Pause beim Baum und sehen die Elfen Richtung Westen gehen.
      - Weg der Nazgul: kurze Szene im Film, man sieht die Nazgul durch eine Art Tunnel aus Bäumen durchreiten. Ein Teil der Bäume wurde künstlich erstellt, den Tunnel sieht man aber noch.
      Zum Vergleich habe ich zwei Collagen erstellt, eine mit unseren Bildern, die zweite mit Filmausschnitten.
      Schon sehr speziell, wenn man an den Drehorten eines solchen epischen Filmes sein kann. Wir hatten jedenfalls eine menge Spass beim Fotografieren.
      Danach gings zur "Gallipoli" Ausstellung. Überdimensional grosse Figuren mit den dazugehörigen Geschichten. Wir beide hatten noch nie etwas Derartiges gesehen. Die Detailtreue war unglaublich. Von Kopf bis Fuss war selbst das kleinste Haar perfekt in Szene gesetzt. Die eigenen Haare stellte es uns auf, als wir die dazugehörenden Geschichten gelesen haben.
      Nachdenklich und zugleich glücklich darüber, nicht direkt von einem solchen Geschehnis betroffen zu sein, machten wir uns auf den Weg zum Cable-Car.
      Dieser befand sich direkt neben unserem Hotel.
      1902 fuhr der erste Cable-Car aus der Stadt in Richtung Botanischer Garten. Die Sitze waren damals noch seitlich angebracht. Im Jahre 1979 wurde mit Schweizer Hilfe die gesamte Anlage inklusive Wagen erneuert.
      Oben angekommen hat man wieder eine unglaubliche Aussicht auf Wellington. Es wird einem bewusst, warum die Stadt auch San Francisco des Südens genannt wird. Der Garten ist gut Beschildert und man findet sich schnell zurecht. Martina wollte unbedingt den Rosengarten sehen. Auf dem Weg dorthin fanden wir noch eine Riesen-Ananas. Angeblich ist dies eine Agava americana, ich bin mir aber sicher, dass dies eine Grossus Ananasus war. Kurze Zeit später erreichten wir den Rosengarten. Auch riesig, mit unzähligen Rosenarten aus der ganzen Welt. Nebenan kam ein Herr mit Bart und einem grossen Pack Erbsen, welcher den Enten rief, vorbei und wie beim Rattenfänger kamen die Enten aus dem Teich und folgten dem Mann. Die darauffolgende Fütterung war ein Spektakel sondergleichen. Enten und Vögel, aus allen Richtungen herfliegend, umzingelten den Mann, während er mit lachendem Gesicht den Tieren grosszügige Portionen aus seiner Tasche spendierte. Tolles Erlebnis. Da wir den Cable-Car hin und zurück bezahlt hatten, liefen wir den Berg wieder hoch, obwohl sich der Rosengarten schon beinahe in der Stadt befindet.
      Nach dem gemütlichen Spaziergang durch den Botanischen Garten, und dem Sichten der LED-Konstruktionen, die die beiden Tunnels des Cable-Cars schmücken, waren wir wieder in der Stadt angekommen. An gewissen Ampeln hat man das Glück, sehr kreative Ampel-Menschen zu entdecken. Man könnte beinahe von einem Ampel-Haka sprechen.
      Abendessen waren wir beim Vietnamesen. Sah das Lokal von aussen schon interessant aus, zeigte sich im inneren ein kleines Restaurant, welches sich auf Vietnamesische Gerichte spezialisiert hatte. Klingt toll, ist aber sehr speziell, wenn man wie wir, noch nie vietnamesisch gegessen hat. Die freundliche Bedienung erklärte uns, dass die Gerichte geteilt werden, aber man könne auch einzeln bestellen, aber die meisten teilen. Aber es sei ok, nur für sich zu bestellen. Aber teilen könnt man auch. Wow, danke. Wir waren dermassen überfordert, dass wir uns das ganze teilen und bestellen noch weitere zweimal erklären liessen. Nach gefühlt einer halben Stunde hatten wir einige Gerichte aus der Karte herausgelesen und fragten die Bedienung, ob dies genug für zwei Personen sei. Sie lachte, nickte, sagte es sollte schon reichen, und ansonsten gebe es noch eine Dessertkarte. Gut, so bestellten wir das kulinarische Abenteuer. Hätte nie gedacht, dass ich beim Bestellen einer Mahlzeit so überfordert sein könne. Die vietnamesischen Nudeln, der gebratene Reis, das Lachs-Dings und das Omeletten ähnliche Teil mit Schwein, Shrimps und Gemüse waren sehr lecker. Das Dessert nahmen wir in flüssiger Form in einer bunten Bar ein. Selbst die Wand bei den Pissoirs war farbig gesprayt.
      Endlich war es dunkel, Zeit für den letzten Punkt unserer ToDo-Liste: Mjölnir, auch bekannt als Thors Hammer. Dieser war aufgrund der Marvel Ausstellung, die gerade in Wellington ist, im Hafenbecken zu bestaunen und am Abend sogar beleuchtet. Und wie fast alles an diesem Tag war auch dieser RIESIG!!
      Mit diesen Gigantischen Eindrücken legten wir uns ins Bett und freuten uns auf die am nächsten Tag anstehende Reise mit der Fähre.
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    • Day 11

      Wellington

      November 10, 2019 in New Zealand ⋅ 🌧 19 °C

      Das Wetter im Tongariro National Park hat sich tatsächlich noch einmal verschlechtert. Nun sind auch noch Starkregen und heftige Winde dazu gekommen. Daher sind wir heute schon in Richtung Wellington aufgebrochen. Um weiterhin gut durch den strömenden Regen zu kommen, haben wir uns unterwegs noch einen leckeren Cappuccino gegönnt - yummi 😋.
      In Wellington angekommen, haben wir den Mietwagen abgegeben und sind dann am Hafen entlang gelaufen. Eine Bar hat uns dazu ermutigt, dass es unserer Gesundheit zuträglich sei, das eine oder andere neuseeländische Bier zu probieren - das nennen wir mal Einsatz 🍻.
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    • Day 261

      Wellington

      March 22, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 15 °C

      Nach unserer Wanderung gab es im Nationalpark erstmal nur Regen also haben wir den Tag genutzt und sind nach Wellington gefahren. Dort treffen wir erstmal auf extrem hohe Parkgebühren von 5-8$ die Stunde. Da es schon spät war und wir noch ein Schlafplatz suchen mussten, sind wir also lieber gleich wieder raus gefahren und am nächsten Tag mit der Bahn in die Stadt.
      Als erstes sind wir am Hafen entlang spaziert und danach ins Museum Te Papa. Das war kostenlos und hat uns schwer beeindruckt. Hier haben wir alles mögliche über die Entstehung Neuseelands, die Tier und Artenvielfalt, Klimawandel, Umweltverschmutzung und Naturkatastrophen gelernt. Haufenweise ausgestopfte Tiere, wie sie in ihren Lebensräumen zu finden wären. Der Kiwi zum Beispiel ist das Nationaltier. Diese sind allerdings sehr selten und Nachtaktiv. Die meisten sehen sie nur in Gefangenschaft und wir eben hier.
      Es gab Tsunami Darstellungen, Vulkanausbrüche und ein Erdbebenhaus, in dem wir eine starke Erschütterung erleben konnten. Das war ja fast wie auf Bali und in Tokio. 😅
      Hier konnte ich auch mal ein Foto von den riesigen Albatrossen machen, die wir schon auf der Waltour gesehen haben. Dort hat man nur leider die echte Größe nicht erkennen können. Sogar ein riesen Tintenfisch liegt hier.
      Es gab so viel zu sehen und zu entdecken, das hätte einen ganzen Tag gefüllt und das alles läuft über Spenden.

      Als nächstes ging es durch einen kleinen Park zum Mount Victoria. Im Park entdeckten wir noch eine Filmlocation aus dem Film "Der Herr der Ringe".
      Vom Berg aus hat man einen richtig schönen Blick auf die Stadt und den Flughafen am Meer.
      Eine sehr schöne Stadt ist das hier.
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    • Day 71

      Ab in den Süden

      April 20, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 15 °C

      Endlich ist es soweit: der Tag, an dem wir zur Südinsel reisen ist gekommen. 4:30 Uhr hat der Wecker geklingelt, denn wir mussten erst nach Wellington, wo unsere Fähre nach Picton ablegt und zu spät kommen wollen wir natürlich nicht. Das Wetter ist leider nicht auf unserer Seite. Es ist tatsächlich das erste Mal, dass wir in Neuseeland im Dunkeln fahren und ausgerechnet dann muss es auch noch regnen. Aber naja, wir haben es bis zum Hafen geschafft. Ganz schön aufregend mit dem Auto auf ein großes Schiff zu fahren und dort rückwärts einzuparken. Aber auch das haben wir geschafft. Mittlerweile ist auch die Sonne aufgegangen, jetzt ist es wenigstens nicht mehr dunkel - regnen tut es immer noch. Pünktlich 7:15 Uhr sind wir losgefahren. 3 Stunden dauert insgesamt unsere Reise nach Picton mit der Fähre. Man glaubt kaum, dass man so lange unterwegs ist, obwohl die beiden Inseln augenscheinlich nicht so weit von einander entfernt liegen. Bereits von weitem konnten wir die Berge der Südinsel sehen. Als uns dann die Route durch die Fjorde führte, hat sich die Südinsel mit ihrer Landschaft von ihrer besten Seite präsentiert: Berge überall und strahlend blaues Wasser. Die Fahrt war sehr entspannt, es gab keine "Zwischenfälle" und das Wetter hat sich zum Glück auch zumindest ein wenig gebessert. In Picton angekommen geht es weiter nach Havelock, zu unserem ersten Host.Read more

    • Day 23

      Wellington

      December 4, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 15 °C

      In Wellington quartierte ich mich zwei Tage lang in der Jugendherberge ein. Aufgrund von Renovationsarbeiten stand der Veloraum nicht zur Verfügung, weshalb ich das enge Zimmer kuzerhand mit meinem Drahtesel teilte.

      Neuseelands Hauptstadt hat viel zu bieten. Ich genoss das leckere Essen in den unterschiedlichen Restaurants, verweilte fast vier Stunden lang in den gut inszenierten und interessanten Ausstellungen des "Te Papa" Museums und besuchte "Zealandia". Letzteres ist eine Art Jurassic Park für Vögel. Die Anlage ist durch hohe Zäune von der Aussenwelt abgeschirmt und ein sicherer Ort für die ursprüngliche Flora und Fauna Neuseelands. Unter anderem bekam ich hier den Takahe zu Gesicht, einen dicklichen und flugunfähigen Vogel, der leider vom Aussterben bedroht ist.

      Am Sonntag traf ich zudem Judith, welche im selben Dorf aufwuchs, wie ich. Zusammen waren wir eine Zeit lang im Leitungsteam des lokalen Jugendvereins aktiv. Mittlerweile lebt Judith mit ihrer Familie in Wellington. Bei Judith und Adam, ihrem neuseeländischen Ehemann durfte ich ein leckeres Barbecue geniessen und gemeinsam mit einer Familie aus Zürich einen gemütlichen Nachmittag verbringen. Herzlichen Dank!
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    • Day 26

      Fähre und Fjorde, Enten und Seehunde

      February 5 in New Zealand ⋅ 🌬 22 °C

      Der frühe Camper nimmt die Fähre, oder so ähnlich. Um zwanzig vor Sieben stehen wir am Hafen. Da ich keine Ahnung vom Morgenverkehr in Wellington hatte, wollte ich ganz sicher sein, dass wir auf keinen Fall unser Check-in verpassen. Mindestens 1h vor Abfahrt müssen wir bei Bluebridge sein. So stand es im E-Mail von Directferries.
      Unsere geplante Abfahrtszeit war 08:15 Uhr. Lässig steuerte ich unseren knapp 6 Meter langen Toyota Hiace in Richtung Schalter am Ende der Schlange. Der Dame im weiss-blauen Häuschen hielt ich, auf ihre Frage nach der Buchungsnummer, lässig mein Handy mit geöffneter E-Mail hin. Ein kurzer Blick auf meinen Bildschirm, dann auf ihren. Sie lächelte mich an und sagte äusserst höflich, dass sie mich leider nicht einchecken könne, ich solle an den Fussgänger-Schalter im grossen Gebäude. Toll. Ich wurde etwas nervös, Martina neben mir auch. Haben wir den richtigen Tag erwischt? Stimmt die Zeit? Wir kontrollierten alles noch einmal. Und vielleicht auch noch ein zweites Mal.
      Im grossen Gebäude sah es aus wie beim Gate, kurz vor dem Abflug. Viele Menschen auf engem Raum warteten ungeduldig auf die Öffnung der Türen, die zur Fähre führten. Der Schalter wurde sofort frei, so kamen wir schnell dran. Ich schilderte der Dame die Situation, die für Martina und mich noch immer verwirrend war. Wieder ein Blick auf meine Mail, ein Blick in den Computer. Fahrzeuge kleiner als 6 Meter können sie nicht Einchecken, wenn diese über Directferries gebucht werden. Während sie noch immer auf ihren Bildschirm schaute, tippte sie irgendetwas ein, sprach mit ihrer Kollegin am Schalter nebenan darüber, dass die Fähre überbucht sei, und funkte gleichzeitig irgendjemanden an. Dass nenn ich Multitasking! Gratulation an die Dame, mich mochte das ganze Gewusel jedoch nicht beruhigen. Im Gegenteil. Je länger ihr Gespräch mit ihrer Kollegin dauerte, desto nervöser wurde ich. Auf einmal streckte sie mir zwei kleine Zettel entgegen, auf denen Boarding-Pass stand. Wir sollen reinfahren, und dem Personal die temporären Boardingpässe geben. Die Fähre sei zwar überbucht, sie hätten aber immer irgendwie Platz für alle.
      Puh, das war ja mal wieder Glück! Wir fuhren in den Warteraum, kurze Zeit später nahm die Kontrolleurin unsere Karton-Zettel entgegen und schickte uns auf die Fähre.
      Kaum auf der Fähre angelangt, gab es Frühstück. Da wir kein Zimmer auf der Fähre gebucht hatten, durften wir uns an der Schlange im Café anstellen. Nach ungefähr 30 Minuten hatte ich ein Sandwich, Martina ein Müsli und eine Früchteschale auf dem Tisch. Das Sandwich war ok, die Früchte auch, das Müsli mit Joghurt wäre ohne Haar drin bestimmt besser gewesen. Schade, hatte Martina doch erst 3 Löffel davon gehabt.
      Um die Stimmung etwas zu heben gingen wir hoch auf die Aussichtsplattform. Unglaublich toll, das bombastische Wetter machte vieles wieder gut. Der Wind war stark, und trug oft viel Salzwasser mit aufs Deck. Die Sonne gab ihr bestes, und lies den Sprühnebel gleich verdunsten. Dies führte dazu, dass sich auf unseren Kleidern eine hauchdünne Salzschicht bildete. Faszinierend, diese Natur.
      Die Überfahrt war ruhig, kein grosses Hin und Her auf dem Boot.
      Je näher wir der Südinsel kamen, desto mehr Leute kamen auf die Plattform. Die Rundumsicht war grandios! Fjordlandschaften sind dermassen bezaubernd. Der Wind hatte sich etwas gelegt und so wurde es an der Reeling auch schnell wieder eng, da alle versuchten die besten Plätze für ein tolles Erinnerungsfoto zu ergattern. Nach ca. 3 Stunden war der erste Teil unserer Reise zu Ende und die Räder unseres Vans berührten die Südinsel.
      Die ersten Minuten fuhren wir in einer riesigen Schlange aus Blech. So viele Autos vor uns, so viele hinter uns. Oh jeh, hoffentlich wollen die nicht alle nach Kaikoura. Glücklicherweise verteilten sich die Fahrzeuge schnell, dass wir freie Fahrt hatten.
      Die Landschaft war unglaublich kahl. Wo zu beginn noch Weinreben die Strasse begleiteten, wurde die Vegetation langsam immer dünner. Sanddünen ähnliche Hügel türmten sich links und rechts des Weges.
      Nach ungefähr einer Stunde auf der SH 1 assen wir am Lake Elterwater das vorher im New World gekaufte Essen. Das Garlicbread passte wunderbar zum Salat von Martina, ich hätte mir mein Sandwich sparen können. Es war ok, das Garlicbread aber um Welten besser. Am See sah man so viele Enten, wie ich in meinem gesamten Leben noch nie gesehen hatte. Egal wohin man seine Blicke richtete, Enten, Enten, Enten! Eigentlich hätten wir auch einfach Reis, Frühlingszwiebeln, Sojasauce, Karotten, Ananas, Süsssauer-Chili und einen Wok kaufen können. Da wir jedoch schlecht im Enten fangen sind, und hier am gesamten See absolutes Jagdverbot herrscht, verzichteten wir darauf.
      Weiter gings, an der Ostküste entlang Richtung Süden.
      Da kam er plötzlich hinter einem Hügel vor, der Südpazifik. Die Küste war grob, die Wellen schlugen hart und regelmässig auf den Steinen auf.
      Nach vielen weiteren malerischen Kilometer hielten wir an einem bekannten Spot, den uns unsere Rohrdorfer Freunde empfohlen hatten, an. Was vorher die Enten am See waren, sind jetzt die Seehunde auf den Steinen. Man konnte hinschauen wo man wollte, überall robbten die pelzigen Tollpatsche mit ihren grossen schwarzen Augen über die Steine. Ein Schauspiel sondergleichen, und nicht zu vergleichen mit irgendeiner Zirkusaufführung oder einem Zoobesuch. Die Tiere waren freiwillig dort, wir durften aus sicherer Distanz Beobachter sein, Zugang zum Strand hat dort niemand.
      Faszinierend, dieses Neuseeland. Vieles kommt einem so bekannt und doch fremd vor. Wir sind gespannt, wass wir noch alles erleben dürfen.
      Am späten Nachmittag erreichen wir unseren Campingplatz in Kaikoura. Das Nachtessen genossen wir mit unseren Schweizer Kollegen, die auch für ein paar Tage in Kaikoura verweilten.
      Oh, wie wir nervös im Bett lagen. Am nächsten Tag steht das schwimmen mit Delphinen an. Hoffentlich klappt alles.
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    • Day 10

      Wellington - Neuseeland

      March 19 in New Zealand ⋅ 🌬 12 °C

      Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, liegt am südlichsten Ende der Nordinsel an der Cookstraße. Als kompakte Stadt umfasst sie eine Uferpromenade, Sandstrände, einen aktiven Hafen und bunte Holzhäuser auf den umliegenden Hügeln. Vom Lambton Quay aus fährt die typische rote Standseilbahn zu den Wellington Botanic Gardens. Den starken Winden in der Cookstraße verdankt die Stadt ihren Beinamen "Windiges Wellington".Read more

    • Day 269

      Showdown am Schicksalsberg

      October 12, 2018 in New Zealand ⋅ 🌧 10 °C

      Neuseeland ist schön. Sehr sehr schön. Also wirklich schön. Es erinnert irgendwie an die Schweiz. Einfach ein wenig wilder. Und grösser. Und die haben hier ja auch mehr. Mehr Meer. Und die haben hier die Glow Worm Cave - eine einzigartige und faszinierende Höhle bei Waitomo. Darin zu finden, eine ausschliesslich hier lebende Art von Glühwürmchen. Also Würmchen, von denen eines irgendwann aufgrund einer Laune der Natur einen leuchtenden Arsch bekommen hat, was sich als hilfreich erwiesen hat, um im Dunkeln allerlei verzehrbares Gefleuch anzuziehen und mit seinem klebrigen Faden zu fangen. Heute bilden hunderttausende dieser leuchtenden Dinger einen atemberaubenden Sternenhimmel in diesem weit verzweigten Höhlensystem. Und die Kiwis haben ausserdem allerlei geothermische Attraktionen, deren penetranter Schwefelgeruch an die Feuerwerk-Sessions mit Fönz und Robin anlässlich der legendären The Pool Party zum 1. August erinnert. Das waren noch Zeiten. Lange her. Noch etwas länger her, soll das Leben ja bei solch ungemütlichen geothermischen Konditionen seinen Anfang gefunden haben. Als aus Anorganischem Organisches wurde. Und schwups gab es Würmchen mit leuchtendem Arsch und dann uns. Lustige Natur.

      Neben der Natur sind auch Kiwis ganz lustig. Gegessen haben wir auch schon welche, wobei der aufgedrehte Neuseeländer bei unserem ersten Wein- und Schnaps-Tasting meint, dass man wenn überhaupt „kiwi fruits“ essen würde und keine Kiwis wie ihn. Obwohl weder geistreich noch wirklich lustig, lache ich. Gibt hier schliesslich Gratis-Schnaps.

      Da Neuseeland wie wir Alpen hat, will ich da natürlich auch hoch. Wenn ich schon über ein Jahr keine Cervelats zu futtern kriege, dann will ich wenigstens Schnee. Da bietet sich das Tongariro Alpine Crossing bei Taupo natürlich an. Ein zwanzig Kilometer langer Hike über einen Pass mit viel Schnee und bei gutem Wetter Sicht auf den „Schicksalsberg“ aka Mount Doom. Der Vulkan markiert bei Herr der Ringe das grosse Ziel Frodos, wo der verdammte Ring zu guter Letzt zerstört werden kann. Im echten Leben parkiert man im Ziel und organisiert sich eine Mitfahrgelegenheit zum Start auf der anderen Seite des Berges oder bezahlt wahnwitzige fünfunddreissig Dollar pro Person für eines der offiziellen Shuttles. Vor einer Woche ist allerdings ein Mann auf dem Pass erfroren, da eine Vierergruppe los ist, obwohl die geführten Touren und sämtliche Shuttles aufgrund der Witterung dicht gemacht hatten. Sue is not amused. Unsere Wettervorhersage für den Folgetag ist nicht schlecht. Aber auch nicht eitel Sonnenschein. Auf der Spitze minus zehn Grad - arschkalt eben - und ordentlich Wind. Morgends auf dem Parkplatz dann viele ratlose Gesichter. Der eine Shuttle-Anbieter fährt, der andere nicht. Nicht perfekt aber gut genug. Finde ich. Sue nicht. Während ich mich ins „Let’s fucking go!“-Lager stelle, schleicht Sue zur „Ich will nicht sterben“-Fraktion. Nach einigen Minuten offerieren uns Andrew und Sarah aus Kanada - deren gebuchtes Shuttle eben nicht fährt -, uns zum Start mitzunehmen, da Sarah entschieden hat, den Berg heute nicht zu erklimmen. Klasse! Die gesparten siebzig Dollar überzeugen dann auch Sue. Irgendwie. So oder so, es geht endlich los.

      Ob es kalt war? Definitiv. Gemütlich? Sicher nicht. Hatten wir Spass? Natürlich! Unterwegs freunden wir uns noch mit den alemannischen Schnellwanderern Iris und Tilo an und entgegen Sue‘s innerer Vorahnung, haben alle den Hike nach einigen Stunden überraschend unbeschadet überstanden. Aus lauter Erleichterung und um das Gute, das wir am Morgen selber erfahren durften, weiterzugeben, fahren wir unsere neuen Freunde im Anschluss zurück zum Start, wo sie ihr Auto hatten stehen lassen. Total lieb und harmonisch eben. Der Blick auf den Schicksalsberg blieb uns aber trotz der ganzen Nächstenliebe verwehrt - scheiss Wetter - und der Ring wurde somit nicht zerstört. Wohl sehr zur Freude von Gollum aka Sue. Die Jagd geht also weiter.

      Nach einem weiteren Rafting-Abenteuer war es das schon wieder mit der wunderschönen Nordinsel und wir befahren in Wellington die Fähre zur vom Hörensagen her mindestens so schönen Südinsel. Sue ist zum Glück auch wieder total schön. Bin selbst erstaunt über das Selbstverständnis meines zu ihr Haltens, trotz der durch und durch unvorteilhaften äusserlichen Veränderung. Das muss Liebe sein. Oder Verzweiflung. Mal schauen ...
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    • Day 44

      18-10 Wellington

      October 18, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 10 °C

      Langzame start, met huiswerk Zuidereiland, koppijn en koffie. Als het erg grijs wordt, gaat alles wat sneller. Met boodschappen rijden we om ongeveer 1 uur Wellington in. Gelukkig was er een fietspad langs de highway. We boeken een kamer voor twee personen, scheelt niet eens zo heel veel met een zespersoonskamer. Dan lunch en naar de interislander. Boot voor morgenmiddag.
      Terug naar de stad en een stuk langs het water gefietst. Eerste stuk best aardig maar het mooie stuk uit de reisgids kan me niet bekoren. Als we net van een terrasje weg willen gaan ontmoeten we Liz en een andere Becky. Zij gaan ook ri zuidereiland. Dus tips uitwisselen. Ik kook hutspot en vind pas als we naar bed gaan de uien terug. Was toch lekker.
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    • Day 222

      Die große Überfahrt

      April 21, 2019 in New Zealand ⋅ 🌧 14 °C

      Kia ora!
      Wie ihr seht haben wir die lange Zeit der Abwesenheit genutzt, um fast fließendes neuseeländisch zu lernen. Wer in der Schule damals gut aufgepasst hat sollte allerdings schnell merken, dass man hier Englisch spricht und wir eigentlich nur keine bessere Ausrede gefunden haben, weshalb wir euch so lange auf neuen Stoff haben warten lassen. Tut uns leid!

      Nun aber mal ganz von vorne. Nachdem wir die Brücke überqueren durften, mussten wir leider direkt den nächsten Rückschlag einstecken. Wegen eben jenem Regen der auch der Brücke an den Kragen gegangen war, waren auch die beiden Gletscher gesperrt, welche wir uns anschauen wollten. Was so ein bisschen Regen so alles anrichten kann... aber wir haben uns da sagen lassen: Die Menge macht das Gift.
      Entschädigung kam sofort, als wir uns kurz nach den Gletschern die Pancake Rocks anschauten. Kurz und knapp sind es Klippenformationen, die auf Grund ihrer speziellen Schichtung stark an gestapelte Pancakes erinnern.
      Das letzte große Ziel auf der wunderschönen Südinsel sollte der Abel Tasman Nationalpark sein, ein Leckerbissen für jeden leidenschaftlichem Wanderer. Mit der Erwartung, dass auch wir einen schönen Walk ablegen könnten fuhren wir in ein Informationszentrum, um uns die richtigen Tipps abzuholen. In ihrem letzten Nebensatz erwähnte die nette Dame am Empfang noch eine sehr lohnenswerte Canyoning Tour, woraufhin Linus und Tom sich nicht lumpen ließen und das Ding direkt dingfest machten. Am nächsten Tag wurden die beiden früh abgeholt und machten sich, mit dem Wassertaxi und anschließender Wanderung, auf den Weg zum Startpunkt in den Tiefen des Nationalparks. Auf dem Programm stand das Springen von Wasserfällen, Abseilen an Felswänden, Sliden von natürlich geformten Wasserrutschen und noch vieles mehr. Ein ereignisreicher und actionreicher Tag, den beide sehr genossen.

      Dann hieß es Ade sagen. Am vergangenen Sonntag verließen wir die neuseeländische Südinsel in aller Früh und landeten gegen Mittag an den Docks in Wellington.
      Hauptstädte catchen uns jetzt eher nicht so, weshalb wir nach kurzem Städtetrip direkt weiter gen Norden aufbrachen. Bisher lässt sich festhalten, dass Vulkane hier durchaus präsent sind. So campten wir am Fuße eines sehr beeindruckenden Vulkans, der anfangs noch stark von Wolken bedeckt war, sich gegen Abend aber noch in seiner vollen Schönheit präsentierte.
      Zwei Tage später namen Linus und Tom die Empfehlung einer australischen Sportlehrerin war und wanderten die Tongariro Alpin Crossing. 19,4km über einen aktiven Vulkan. 19,4km?! Klingt krass, ist es auch, aber bei anspruchsvollen Passagen redeten wir uns gegenseitig Mut zu, da die Sportlehrerin gar nicht mal die sportlichste war und sie hat es ja immerhin auch geschafft. Übrigens führte die Wanderung sehr nah am Schicksalsberg vorbei, dem Vulkan in dem Frodo den Ring vernichtete. Da fühlte man sich schon teilweise wie ein Hobbit, aber ich habe mir sagen lassen, dass da ja noch was kommen soll!
      Von daher sportliche Grüße aus dem kälter werdenden Neuseeland.
      Winter is coming!
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    You might also know this place by the following names:

    Lambton Harbour

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