New Zealand
Lonesome Brook

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Travelers at this place
    • Day 32

      Eine Frau, die miaut

      January 30, 2017 in New Zealand ⋅ ⛅ 18 °C

      Ahoi mein Freund!

      Grade liege ich zum ersten Mal in meinem Leben im Bett in einem Hostelzimmer.
      Und wie ich hier her gekommen bin klingt für dich vielleicht positiver als es für mich war. Kurz gesagt: heute war ich am Ende meiner Kräfte....

      Nachdem ich meine Aufgaben bei Deni erledigt hatte, habe ich alles ins Auto geräumt und darauf gewartet, dass die Familie, zu der ich heute sollte, mir ihre Adresse gibt.
      Und ich wartete. Und wartete. [•]
      Bis ich es um kurz vor zwölf nicht mehr ausgehalten habe und Deni einen Abschiesbrief geschrieben habe und los bin.
      Erstmal nach Waitakere. Denn dort sollte es Free Wifi geben. Natürlich habe ich keine Wifi Box von Spark gefunden (es gibt übrigens doch keine). Also saß ich im Auto und habe nachgedacht.
      Über alles. Vor allem aber über Deni. Es tut mir schon leid, dass ich gegangen bin. Sie hatte auf meine Hilfe gebaut. Und ich glaube ich hätte es auch echt geschafft. Handwerklich gesehen jedenfalls. Auch wenn mir das oft nicht zugetraut wird. Aber ich glaube dann doch an mich.
      Wenn es aber nicht geht, dann geht es nicht. Meine Lunge wollte nicht. Und mein Herz.
      Also saß ich da im Auto und wusste nicht viel mit mir anzufangen. Ich habe das Auto dann von groben Schmutz befreit. Und mein Camping-Zeug fotografiert für Facebook. (Dort will ich das Auto und das Campingzeug) verkaufen.
      Weil ich dann doch etwas tun wollte, bin ich nach Swanson an die Bahnhaltestelle gefahren. Auch dort habe ich rumgelungert, bis ich um 14:00 endlich die E-Mail mit der Adresse meiner Gastfamilie bekam. Ich hatte schon Angst, dass sie mich vergessen hatten. Denn eigentlich sollte ich um 14:30 da sein. [•]
      Plötzlich hieß es allerdings in der Mail, dass die Mutter erst um 20:00 Uhr da sein wird. Weil sie noch Termine hat, aber wenn ich ankomme sollte ich einfach reingehen, der Schlüssel sei an der Treppe. [•]Also fuhr ich dort hin.
      Die Glastüren waren offen und eine junge Frau mit blonden Haaren saß dort. Das irritiere mich etwas, trotzdem fragte ich, ob ich richtig war.
      Es stellte sich schnell raus, dass die junge Dame auch aus Deutschland kommt. Wiwi zeigte mir das Haus und sagte mir, dass sie seit Freitag hier workaway machen würde, aber heute frühzeitig weggeht. Ich sollte also für sie einspringen. Nachdem sie mir erzählte, wieso und das meinen Eindruck bestätigte, wusste ich, dass ich mich hier nicht wohlfühlen würde. Aber man soll ja allem eine Chance geben und so wartete ich auf Gus und Liv (Vater und Tochter). Aber auch diese Begegnung war eher...gewöhnungsbedürftig.
      Ich hatte glücklicher Weise vorher einige Zeit mit Wiwi sprechen können und wir beschlossen, dass ich sie nach Swanson fahren würde, damit sie dort ihren Zug nach Auckland nehmen konnte.
      Auf dem Weg dahin entdeckten wir immer mehr Gemeinsamkeiten und beschlossene an der Bahnstation etwas zu trinken.
      Mir wurde immer mehr bewusst, dass ich nicht mehr zu der Familie zurück wollte.
      Also sagte ich ihnen ab. (Hier sei gesagt, dass die Momente, die mit [•] gekennzeichnet sind, sich durchaus unwichtig anhören, allerdings wichtig sind. Was ich auf dem Grundstück erlebt habe und was Wiwi mir erzählt hat, möchte ich nicht teilen. Einfach zum Schutz der Familie. Der Titel reicht aus, um deutlich zu machen, dass dort einiges nicht ganz ... normal läuft. Es sind allerdings schwerwiegende Dinge passiert, die mich dazu gebracht haben, keine Zeit mit dieser Familie zu verbringen.)
      Und fuhr mit Wiwi nach Auckland.
      An ihrem Hostel angekommen, fragte sie, ob es auch noch für mich einen Platz gibt. Und den hab es. Also ging ich schnell hoch, während Wiwi auf mein Auto aufpasste, denn Parkplätze sind unmöglich zu finden in Auckland und ich stand auf einem 5 Minuten Parkplatz.
      Nachdem ich endlich ankam gab es nur noch ein sehr teueres Bett in einem Viererzimmer. Aber egal, Hauptsache ein Dach über dem Kopf.
      Trotzdem brauchte ich einen Platz für mein Auto. Also für ich nach Albany zu Mags und erzählte ihr von meinem schrecklichen Tag. Sie war überwältigt. Allerdings konnte ich mein Auto nicht bei ihr lassen, denn sie hatte keinen Platz.
      Also fuhr ich zur Busstation und parkte das Auto dort. Ob es dort lange stehen darf, weiß ich nicht. Ich hoffe es. So oder so, ich habe mich dazu entschlossen das Auto so schnell es geht, loszuwerden.
      Wir werden sehen, wie sich das so entwickelt.
      Mit dem Bus fuhr ich dann in die Stadt, um mit Wiwi Burger essen zu gehen. Aber natürlich hatte der Burgerladen, zu dem wir wollten, zu.
      Glücklicherweise fanden wir eine Alternative und sprachen den ganzen Abend.
      Und jetzt liege ich, wie gesagt, in einem Bett in einem Hostel. Zum ersten Mal.
      Das Zimmer habe ich bis Donnerstag. Bis dahin brauche ich einen Plan.

      Ich bin sehr froh, wenn der Tag ein Ende hat. Und ich bin sehr froh, dass ich Wiwi getroffen habe. Ohne sie hätte ich den Tag heute nicht überstanden.

      Mood: fertig mit der Welt
      Song of the day: The 1975 - You

      Herzallerliebst,
      Mel reist.

      P.S.: Alles Gute zum Geburtstag, Goldstück. Ich hoffe dein Tag war besser als meiner.
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    Lonesome Brook

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