New Zealand
Pigeon Creek

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Travelers at this place
    • Day 56

      Wakefield, 20.-22.10.2018

      October 22, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 14 °C

      Seit Samstag bin ich jetzt auf der Südinsel. Früh morgens sind wir mit der Bluebridge Ferry vom Hafen in Wellington gestartet und haben 3,5 Stunden später den Hafen in Picton auf der Südinsel erreicht. An sich ist die Überfahrt problemlos verlaufen, leider ist jedoch der Reisverschluss von meinem Koffer aufgeplatzt und ich hatte große Probleme mit der Weiterreise. Zum Glück hatten wir ein paar starke Männer dabei, die mir beim Tragen geholfen haben.
      Auf der Südinsel hat uns ein Bus erwartet, der mich dann in Richmond, einer kleinen Stadt, die wir nach ca. zwei Stunden Fahrt erreicht haben, abgesetzt. Dort hat mich Rob kurze Zeit später augesammelt und auf einem kleinen Bauernhof gefahren, auf dem ich gegen ein bisschen mithilfe im Garten und im Haus wohnen und so viel essen darf wie ich möchte.
      Ich wohne hier in einem kleinen Gartenhäuschen direkt neben dem Entengehege, das so klein ist, dass wirklich nur ein Bett reinpasst und ich mich beim Rein- und Rausgehen immer unter dem Türrahmen ducken muss. Es ist aber total süß eingerichtet und ich kann durchs Fenster die ca. 20 Enten beim Plantschen in ihrem Schwimmbecken beobachten. Neben den Enten und der vierköpfigen Familie (Rob & Sue sind die Eltern, Ruben der 9-jährige Sohn und Mya die 11-jährige Tochter) wohnen auf der Farm vier Pferde, zwei Kühe, ca. 25 Hühner, ein Hund, eine Katze und zwei Kaninchen. Zudem gibt es zahlreiche Gemüsebeete, in denen alles für den Eigenbedarf produziert wird. Trotz der Größe ist der Begriff Farm eigentlich inkorrekt, wie ich heute gelernt habe, da kein Profit erzielt wird, man nennt es hier "lifestyle block" - ein Grundstück, auf dem man seinen Traum ausleben kann.
      Nach einer ca. zweistündigen Führung über das Grundstück und durch alle Tiergehege, bei der ich zahlreiche Anweisungen bekommen habe, und einem gemeinsamen Abendessen, hat die Familie mich am nächsten Tag alleine gelassen - sie sind für drei Tage in den Urlaub gefahren und ich bin deshalb verantwortlich für die Tiere, bis sie wieder kommen.
      Ich könnte es auf jeden Fall schlechter erwischt haben. Auch wenn ich ein paar Aufgaben wie die von Spinnweben besetzen Fenster zu putzen oder die Tränken, in denen schon Algen leben, zu säubern bekommen habe, darf ich ausschlafen, habe vier Pferde mit denen ich so viel ausreiten darf wie ich möchte, einen supersüßen Hund zum Knuddeln, einen Fernseher und eine prall gefüllte Speisekammer. Außerdem wohnt die nette Oma direkt neben an, die mir ebenso wie die Nachbarn gerne mal aushilft.
      So füttere ich jetzt schon seit zwei Tagen die ganzen Tiere, gehe jeden Tag ausreiten (heute sogar mit der Nachbarin, die mich heutesamt mitsamt freilaufendem Pony und zwei Hunden begleitet hat), putze Fenster und habe sogar schon zwei Mal die ausgebrochenen Enten wieder zurück ins Gehege getrieben.
      Ich fand es supercool, wie gelassen die Familie war, hat sie mich doch einfach auf ihrem Grundstück leben lassen, obwohl sie mich gerade mal für ein paar Stunden kannte und mir ihre Tiere anvertraut. Aber umso besser für mich, ich genieße die sturmfreie Tage absolut, bis die Familie morgen wiederkommt.
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    • Day 60

      Wakefield, 23.10 - 26.10.2018

      October 26, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 10 °C

      Nachdem die Eigentümer der "Farm" Dienstagnachmittags zurück gekommen sind, bin ich direkt weiter zu den Nachbarn umgezogen. Auch diese wohnen auf einem Lifestyle Block mit sechs Kühen, zwei Pferden, drei Hunden und jeder Menge Platz. Außerdem gibt es zwei Häuser - in dem einen Haus wohnt ein älteres Ehepaar, Oma und Opa von den beiden Kindern, auf die ich jetzt die nächsten Wochen aufpassen werde, in dem anderen ein Vater mit zwei Kindern.
      Simon, der Vater, hat zufälligerweise eine Nanny gesucht und ich habe direkt zugesagt, als ich gefragt wurde, ob ich diesen Job übernehmen möchte. Die Kinder sind vier und acht, ein Mädchen (Poppy) und ein Junge (Astin).
      Eigentlich ist es ein ganz simpler und spaßiger Job, ich stehe morgens mit den Kindern auf, fahre sie zur Tagesbetreuung/Schule und hole die danach wieder ab (heute bin ich zum ersten Mal ganz alleine im Linksverkehr gefahren - wir haben es überlebt!!), richte ihnen ihre Lunchbox, koche ihnen Abendessen und ansonsten spiele ich mit ihnen und passe auf, dass sie keinen Unfug anstellen. Trotzdem etwas komplett anderes als der Umgang mit Pferden, bei denen ich ganz genau weiß, wie ich mit ihnen umgehen kann, mit kleinen Kindern hatte ich vorher noch nicht so viel zu tun. Obwohl beide echt lieb sind, braucht man auf jeden Fall viel Geduld - ich darf täglich stundenlang von Poppy frisiert werden (mit pinken Prinzessinenglitzerspray und bekomme Haargummis in meine Haare geknotet, wobei ich versprechen muss, sie den ganzen Tag so zu lassen), darf Barbie, Verstecken und Pferd spielen und kann täglich stundenlang mit ihnen diskutieren, wenn die beiden keine Lust haben, sich umzuziehen oder ins Bett zu gehen - und das alles komplett auf Englisch.
      Tagsüber bin ich hier alleine (mit Bullseye, dem Hund, der nicht alleine sein möchte und mit den ganzen Tag auf Schritt und Tritt folgt) und nachdem ich ein paar Haushaltsaufgaben erledigt habe, verbringe ich die meiste Zeit bei den Pferden, gehe ausreiten oder bringe dem kleinen Pony Tricks bei (es kann schon "Nein" sagen, lächeln und seine Beine auf Kommando heben).
      Nachdem ich die letzten Tage auf einer "Baustelle" im Dachgeschoss gelebt habe, bin ich heute in die Scheune umgezogen, wo ich ein großes eigenes Zimmer mit Bad habe - Luxus pur. Absoluter Luxus ist auch, dass ich hier ein Auto zur Verfügung gestellt bekommen habe um die Kinder zu fahren, ich darf es aber auch privat benutzen wann immer ich möchte.
      Somit kann ich die nächsten Wochen mal wieder ein bisschen Familienleben erleben, die Familie ist supernett und ich bin echt froh, diesen Job gefunden zu haben!
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    • Day 64

      Wakefield, 27.10-30.10.2018

      October 30, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 10 °C

      Mein freies Wochenende habe ich mit einem Ausflug auf den Markt in der nächsten größeren Stadt, einen kurzen Besuch am Strand im Nieselregen (ich habe schließlich ein Auto zur Verfügung und bin endlich mobil) und mit viel Reiten verbracht.
      Nachdem ich dann die Kinder am Montag zur Schule bzw. zum Kindergarten gefahren habe, bin ich direkt weiter zu meinem neuen Nebenjob gefahren. Die Kinder sind nur alle zwei Wochen bei ihrem Vater, deshalb arbeite ich die andere Wochen ab jetzt immer auf einem Hopfenfeld. Währenddessen darf ich gegen etwas Haushaltshilfe weiterhin in meinem Zimmer bei der Familie wohnen bleiben und dort mitessen, ein absoluter Luxus im Vergleich zu den anderen Feldarbeitern, die in der angrenzenden Werkstatt bzw in ihrem Campervan leben und in einer muffeligen Küche kochen müssen.
      Ausgerüstet mit Gummistiefeln und meinem Regenponcho (es hat ziemlich geregnet) habe ich am Montagmorgen dann zusammen mit drei anderen Arbeitern, einer jungen Frau aus Österreich, ihrem Freund aus Israel und einem jungen Mann aus Texas mit dem "draining" angefangen (dt: wickeln). Jede Hopfenpflanze soll an zwei gespannten Schnüren entlang wachsen. Unser Job ist es, die schlechten Pflanzen bzw. Zweige von den wuchernden Nachbarbarpflanzen von den Schnüren zu entfernen, die sechs besten (die mit dem geringsten Blattabstand) heraussuchen und um die Schüre im Uhrzeigersinn herumwirbeln. Da wir damit leider etwas spät dran sind, sind die Zweige teilweise schon ziemlich lang und ineinander verknotet, sodass es meist eine ganze Weile dauert, bis die Pflanze ordentlich gewickelt ist. Nach einer Weile ziemlich eintönig, mit etwas Motivationsmusik aber durchaus machbar. Nach sieben Stunden war ich vom Regen komplett durchweicht, mein Rücken hat ziemlich geschmerzt und meine Handgelenke waren von den kleinen Stacheln an den Pflanzen komplett aufgekratzt. Aber immerhin war ich um einige Dollar reicher, der Job wird nicht schlecht bezahlt.
      So ging es am Dienstagmorgen direkt weiter mit Pflanzen. Zu viert haben wir unzählige Pflanzen eingepflanzt. Abwechselnd haben wir Löcher gegraben und die kleinen Setzlinge eingegraben ("That's what I call equality: the girls are digging holes while the boys are just sitting on the ground and planting gently."). Fünf Stunden später waren alle restlichen Pflanzen eingegraben, 10.000 Setzlinge wurden hier in den letzten Wochen gepflanzt. Pünktlich zum draining hat es dann wieder geregnet, nach weitern 2,5h war mein Regenponcho schließlich erneut komplett durchweicht und habe ich es für heute gut sein lassen. Wenn ihr das nächste Mal euer Feierabendbier trinkt - da steckt ein harter Knochenjob dahinter!
      Als ich abends noch die Pferde besuchen wollte, haben die Nachbarn (bei denen ich Housesitting gemacht habe) mich aufgeregt zu sich auf den Hof gewunken: Ihre Kuh Milly war gerade dabei, ihr Kalb zu gebären. Nach unzähligen Wehen, bei denen immer wieder Fruchtwasser und schleimige Fruchtblasenstücke herausgekommen sind, die die Kuh direkt gegessen hat (anscheinend benötigt sie das Protein darin), haben schließlich zwei kleine Hufen aus dem After geschaut. Obwohl die Kuh sich unheimlich angestrengt hat, hat sie es nach mehreren Anläufen immer noch nicht geschafft, das restliche Kalb herauszupressen, sodass schließlich der Familienvater die Hufen geschnappt und vorsichtig gezogen hat - bis auf einmal ein kleines Köpfchen heraus geschaut hat. Das Kalb schien wie tot, die Zunge hing seitlich aus dem Maul heraus, es hat sich nicht bewegt - bis es endlich unsanft auf den Boden gefallen ist und Milly angefangen hat, es liebevoll trockenzulecken. Plötzlich war das nasse Fellknäul ganz aktiv, hat die Augen geöffnet und hat nach wenigen Minuten schon die ersten Laufversuche gestartet, ist aber immer wieder umgefallen und hat dabei süße Purzelbäume geschlagen. Diese Kälbchengeburt war auf jeden Fall ein absoluter Gänsehautmoment und ein ganz besonderes Erlebnis für mich!
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    • Day 255

      Wakefield, 05. - 09.05.2019

      May 9, 2019 in New Zealand ⋅ 🌧 15 °C

      Hauptgrund für den erneuten Trip auf die Südinsel war eigentlich der Besuch der Familie in Wakefield, bei der ich von Ende Oktober bis Anfang Dezember als Au Pair gearbeitet habe.
      Als ich mit dem Bus in Nelson am Montagnachmittag angekommen bin, wartete Kim, die Oma der Kinder, schon auf mich. Ich hab mich total gefreut sie zu sehen! Auf der Farm der Familie konnte ich dann erst mal helfen, ihre ausgebüchsten Kühe die Straße entlang zurück zur ihrem Paddock zu treiben - typisch Farmleben!
      Auch auf die beiden Kinder Astin und Poppy habe ich mich total gefreut. Nachdem nun schon die zweite Nanny nach mir auf die Kinder aufpasste, war ich erst etwas unsicher, ob die Beiden mich noch kennen und wie sie reagieren würden. Als die vierjährige Poppy mich jedoch gesehen hat, ist sie direkt in ihr Zimmer gerannt und hat mir ein Bild gebracht, das ich von ihr geschossen habe und ihr geschenkt habe. Sie konnte sich noch ganz genau erinnern, war total aufgeregt und hing von da an wie eine Klette an mir. Nach und nach sind dann auch die anderen Familienmitglieder von der Arbeit gekommen, die mich alle freudig empfangen haben. In den letzten fünf Monaten hatte sich nichts verändert (bis auf ein paar neue Pferde und Kühe), sodass ich mich sofort wieder eingelebt habe. Sogar mein altes Zimmer durfte ich wieder beziehen!
      Mit der neuen Nanny Linda, die aus Tschechien kommt, habe ich mich auch auf Anhieb gut verstanden. Solange alle anderen Familienmitglieder arbeiten waren hat sie mich morgens immer mit in ihr Fitnesstudio oder in die Stadt genommen, ansonsten habe ich mich mit den Pferden beschäftigt und habe die Nachbarn besucht. Insbesondere das Ehepaar, für das ich ihre Terrasse neu angestrichen habe, hat sich total über meinen Besuch gefreut, mich mit 'Luisa Pflaumen' ausgestattet und sich ziemlich lange mit mir unterhalten.
      So hatte ich ein paar wirklich tolle Tage in Wakefield, die leider viel zu schnell vergingen. Umso trauriger war es, Abschied von allen zu nehmen, wer weiß wann (nicht ob!) ich die Familie wieder sehen werde.
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    Pigeon Creek

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