New Zealand
Waimate District

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Travelers at this place
    • Day 102

      Bed & Breakfast in Kurow

      January 11, 2023 in New Zealand ⋅ 🌧 13 °C

      Angenehme Nacht. Gut geschlafen. Als ich den Campingplatz verlasse weht mir ordentlich Wind ins Gesicht. Gleich an der Abzweigung Richtung Otematata wird der Alps 2 Ocean Cycle Trail parallel zum Highway geführt. Unbefestigt zwar aber ich bin weg von der Straße. Einige Zeit später rückt der Trail etwas mehr von der Straße ab. Hier schützt mich Vegetation weitgehend vor dem Wind. Landschaftlich sehr schön fahre ich teilweise direkt am Ufer des Lake Benmore. Der Weg ist mit meinem Gepäck nicht überall einfach zu fahren und ich muss bei der Sache sein um nicht zu stürzen. Wieder zwingen mich Barrieren, die größere Fahrzeuge fernhalten sollen, dazu anzuhalten und das hintere Gepäck abzunehmen um passieren zu können. Dieselbe unglückliche Konstruktion hat mir auch schon auf der Canal Road von Lake Tekapo das Leben schwer gemacht. 😏

      Am Campingplatz Sailors Cutting folgt der Trail weiter der Uferlinie des Sees, während der Highway diese abkürzt. Die Wegbeschreibung dieses Abschnitts lässt vermuten, daß ich hier mit meinem schweren Gefährt in Schwierigkeiten geraten könnte. Sicherheitshalber entscheide ich mich deshalb für den Highway. Eine lang gezogene Steigung führt auf einen Hügel. Zusammen mit dem Gegenwind, der mir hier nun wieder ungehindert ins Gesicht bläst, schleiche ich beinahe im Schritttempo bergan. Irgendwann erreiche ich die Kuppe und kann nun die ebenfalls lange Abfahrt genießen. Unten liegt der Ort Otematata und ich mache Rast an der Imbissbude Hungry Hydro, der von zwei netten Frauen betrieben wird. Zum Cappuccino gibt's ein Hammer-Karamelteil und eine Sausage-Roll mit Lammhack. Die schaffe ich nicht ganz. Aber die nächste Pause kommt bestimmt...

      Nach der Pause habe ich wieder Gelegenheit auf den Trail aufzufahren. Das bedeutet zwar einen weiten Umweg aber ich weiß, daß es sich dabei um eine asphaltierte Straße handelt. Die führt zunächst querab zum Highway und bald schon sehr steil auf die Dammkrone des Benmore Dam. Auf der anderen Seite geht's dann ebenso steil wieder hinunter auf See-Niveau. Dann führt die Straße über viele km entlang des Nord-Ufers. Unglaublich, nach jeder Kurve ein Campingplatz. Der Wind baut zwischenzeitlich eine immer grauer werdende Wolkenwand auf. Es gibt noch eine weitere Rast, diesmal an einem einigermaßen windgeschützten Steilufer-Abschnitt des Sees. Trotzdem und trotz Jacke wird's mir nach geraumer Zeit zu kühl und ich schwinge mich wieder auf's Rad.

      Bald darauf passiere ich die Staumauer des Lake Aviemore. Es beginnt leicht zu regnen. Regensachen 😠 So schlimm ist es dann noch nicht. Aber jetzt hab' ich die Klamotten schon an. Der Trail folgt jetzt wieder sehr grob dem Highway mit kurzen Ausflügen in die angrenzende Landschaft und vielen kleinen Steigungen und Abfahrten. Der Belag ist meistens ganz gut aber eben nur meistens und ich muss wieder sehr vorsichtig sein, weil sich das ab und zu schlagartig ändert. Es zieht sich noch bis Kurow aber schließlich erreiche ich den Ort. In der Ortsdurchfahrt begegnet mir fröhlich winkend mein alter Bekannter Kim. Er hat tapfer sein Zelt auf dem örtlichen Campingplatz aufgeschlagen. Ich erkläre ihm, daß ich heute ein festes Dach überm Kopf vorziehe: "It will rain" und zeige auf die dunklen Wolken am Himmel. "Lain?" fragt er treuherzig wie zurück? Kurz darauf tlöpfelt es bereits wieder 😁. Wir radeln noch gemeinsam zum Supermarkt. Dann trennen sich unsere Wege. Ich muss noch etwa 2 km weiter, bis zu meiner Pension, ein hübsch hergerichtetes Landhaus am Highway. Zuvor stellen wir noch fest, daß wir morgen in Oamaru im selben Hostel übernachten werden. Irgendwie kleben wir aneinander 🤷

      Das war heute landschaftlich sehr reizvoll aber auch sehr anstrengend. Gegenwind und Offroad-Strecken haben mir wieder mal einiges abverlangt aber nach der Dusche ist das alles bereits vergessen und ich freue mich auf mein soeben erstandenes indisches Kingfisher-Bier.
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    • Day 109

      Roadtrip Neuseeland Teil 5

      February 13, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 17 °C

      Roadtrip ist dieses Mal eigentlich der falsche Titel... von Christchurch bin ich fast durchgefahren bis Oamaru Richtung Süden. Die Stadt ist vor allem bekannt für seine Steem-Punk Kultur. Es gibt eine ganze Straße, in der man sich in die viktorianische Zeit zurück versetzt fühlt. Ich war noch damit beschäftigt wieder mit mir selbst klarzukommen und hab mich entschlossen in eine kleine Craftbeer-Brauerei zu gehen. Ich hatte gerade bestellt, als ein Typ, der auch zwei Bier bestellt hatte, einfach für mich mitzahlte! Natürlich kamen wir ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er auf einem Weingut arbeitete, dass verkauft wurde und bald übergeben wird. Es war noch viel Arbeit und er bot mir an ein paar Tage zu bleiben und mitzuhelfen für Stellplatz, Essen und natürlich Wein! Ihr könnt euch vorstellen, wie lang ich für die Entscheidung gebraucht habe 😅🍷... Nach ca einer Stunde Fahrt fand ich mich auf einem schönen Weingut wieder Mitten im Nirgendwo. Seitdem leere ich Wein aus Flaschen in große Container, (manchmal schütte ich auch einen Schluck in mich 🤭) wasche Tanks und Weinfässer aus oder verschicke Reste von Wein mit der Post. Aber vor allem hab ich hier wieder tolle Leute kennengelernt. Jeden Abend wird gekocht und Wein getrunken (was sonst)! Gestern sind noch zwei Franzosen dazugekommen. Zwei Radfahrer, die eigentlich nur ihr Zelt im Garten aufstellen wollten. Aber wenn man zwei Franzosen „free wine“ anbietet machen sie fast jede Arbeit. (Nein, ich habe keine französischen Vorfahren!😅) Wobei einer fast mehr Wein in sich selbst gegossen hat und nicht in die Container. Bis Mittag konnte er kaum noch stehen und musste erst mal ausnüchtern. Als dann noch die französischen Mädels ankamen, die noch die nächsten Tage helfen sollten, hab ich beschlossen am nächsten Tag meine Reise fortzusetzen, bevor ich komplett versumpfe. Zum „Abschied“, und weil alle versammelt waren, hat Renzo noch seinen selbstgebauten Pool angeheizt. Das war fast eine Tagesaufgabe und er hat es auch etwas mit dem anfeuern übertrieben. Zum Anfang hätte man auch gut darin kochen können, aber mit Hilfe etwas kalten Wassers war es dann perfekt für eine Poolparty mit hauseigenem Champagner und Wein. Leider gab es keinen Sternenhimmel, aber das wäre schon fast zu kitschig gewesen! Mit etwas schwerem Herzen und schwerem Kopf hab ich mich dann am nächsten Tag auf den Weg weiter Richtung Süden gemacht. Zum Abschied gab es noch Wein und Manukahonig. Ich bin versorgt für die nächsten Wochen und freu mich auf neue Erlebnisse !Read more

    • Day 53

      Elefant Rocks, Malereien und Wallabys

      March 3 in New Zealand ⋅ ☁️ 16 °C

      Wieder einmal standen wir früh am Morgen auf, wollten wir doch einen Sonnenaufgang beobachten. Doof nur, dass wir völlig eingekesselt waren. Die einzige Möglichkeit auf ein paar gute Bilder bestand darin, früh an die Küste zu fahren. Wenige Minuten entfernt war ein toller Picknickplatz, diesen steuerten wir an. Den Camper stellten wir so hin, dass wir bei geöffneter Heckklappe den Sonnenaufgang beobachten konnten. Für ein Frühstück unter freiem Himmel wars uns definitiv zu kalt. Selbst den Kaffee kochten wir im Bus, da es draussen zu windig war.
      Als wir fertig gefrühstückt hatten fuhren wir sogleich weiter. Die Strecke war lang, unser Ziel noch ca. 430 km entfernt. Und viel zu entdecken. Erster Halt war bei den Elephant Rocks. Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich dabei um Steine. Grosse Steine. Grosse, alte Steine. Aber Grosse alte Steine in tollen Formen. Ok, es sind grosse, hügelige Felsformationen, die entstanden, als vor etwa 23 bis 25 Millionen Jahren der abgelagerte fossilreiche Kalkstein erodierte, und das festere Material zurückblieb. Dieses erinnert aus der Ferne an Elefanten. War schon eindrücklich, wie klein man neben den uralten Riesen wirkte.
      Weiter hielten wir noch am Drehort von Arslan's Lager aus dem Film Narnia. Toll, die Felsformationen zu sehen, welche vor einigen Millionen Jahren noch etwa 100 Meter unter Wasser waren. Versteinerte Fossilien konnte man auch begutachten. Etwas weniger Alt waren dann die Maori Malereien am nächsten Halt. Auf einer uralten Route der Maoris liegen diese Felsformationen, die damals Schutz vor Wetter spendeten. Da es lange keine schriftliche Sprache bei den Maoris gab, wurden Entdeckungen, Geschichten und Legenden mit Gesang, Tanz, Schnitzereien oder mit Malereien weitergegeben. Wie genau der Fels bemalen wurde ist noch immer nicht zu Hundert Prozent sicher, ob z.B. die Künstler ihre Utensilien mit auf die Reisen nahmen, oder alles lokal beschafften ist bis heute nicht klar. Ausserdem wurden um 1900 viele Malereien entfernt, da man diese in Museen schaffen wollte. Tolle Idee, halt nur doof, wenn die Leinwand aus bröckeligem Kalkstein besteht. Deshalb sind von den entfernten Geschichten leider nur noch ganz wenige erhalten.
      Wir fuhren weiter zum Waitaki Dam. Mittlerweile glaube ich, hat Neuseeland wahrscheinlich kaum natürliche Seen, so viele Wasserkraftwerke und Staudämme wie wir jetzt schon gesehen haben.
      Das nächste Ziel war etwas ganz besonderes. Eine Wallaby-Auffangstation. Wir haben schon Warnschilder gesehen, Schilder mit Telefonnummern drauf, wo man sich melden konnte, falls man ein Wallaby sieht. Doch eine Auffangstation war uns neu. Da die Farm auf unserem Weg lag, gingen wir uns das ganze mal anschauen.
      Die Einfahrt zum Hof war eher schmal, abgesehen von einem Motorrad waren die 4 vorhandenen Parkfelder frei. Vor dem Haus waren unzählige Gummistiefel und Crocs deponiert, auf der anderen Seite schrie ständig ein Vogel irgendetwas. Die Türe war verschlossen. Gerade als wir uns umdrehten, hörten wir eine raue Frauenstimme, die meinte wir sollen kurz warten. Plötzlich kam eine alte Frau mit Gehstock ums Eck. Ihr Englisch nicht ganz so verständlich, fragte Sie nicht gross, was wir wollen, sagte den Preis pro Person, und dass sie nur Bargeld akzeptiere. Ok, cool. Wir haben Bargeld dabei, und Wallabys sahen wir beide noch nie. Es kostete etwas um die 10.- pro Person. Unsere Schuhe mussten wir gegen Crocs tauschen, um die Verbreitung irgendeiner Seuche zu verhindern. Aha, darum die vielen Schuhe. Wahrscheinlich sind die Gummistiefel für schlechtes Wetter.
      Die gesprächige alte Dame erzählte etwas über ihre Probleme mit der Bank und gleichzeitig von der Auffangstation. Diese betreibe sie schon seit unzähligen Jahren. Wir sollen einfach gut lesen. Und zuerst die Hände waschen. Hä? Warum müssen wir die Hände waschen? Zägg, da kam sie schon mit zwei Säckchen Futter auf uns zu. Ich war der Auserwählte und durfte den Testlauf machen. Wir sollen in die Hocke, wenn wir in den Gehegen seien, grosse Menschen mögen sie nicht. Ausserdem immer reden, um zu signalisieren, dass wir freundlich seien. Tiefer in die Hocke, meint die Dame ziemlich forsch. Ok, ich bleibe unten. Die Hände soll ich wie eine Schüssel formen, etwas Futter reinlegen, den Futtersack an meine Füsse legen, damit die gefrässigen Tiere diesen ständig sehen. Meine Hände seien nicht zu einer Schüssel geformt... ok... und ich solle noch tiefer in die Hocke. Wie Gollum kauere ich vor der alten Frau. Anstelle des einen Ringes halte ich Wallaby-Futter in den Händen. Bravo, meint sie plötzlich. Genau so sollen wir es machen. Während Sie zum Gatter vor den Gehegen läuft, richte ich mich auf. Diesmal fühle ich mich wie Gandalf der Graue.
      Wir sollen alle Schilder gut lesen, die Gehege seien als Rundkurs angelegt. Aber manchmal auch gerade. Und manchmal gebe es auch nichts. Aber eigentlich ganz klar. Nur lesen müsse man. Und kauern. Und reden. Super. Machen wir.
      Nach der äusserst anstrengenden Instruktion gings los. Jetzt waren wir mitten im Gehege der ersten Wallabys. Während ich mit den süssen Dingern redete, als wären wir jahrelange Kumpels, versuchte es Martina auf die etwas schüchterne Art. Doch beide Varianten führten zum Erfolg. Während dem Füttern kam mir noch in den Sinn, dass die Frau noch meinte, wenn wir die Wallabys fragen, ob wir sie streicheln dürfen, mit dem Englischen Wort pet, wüsten sie worum es geht, und wurden entweder bleiben um gestreichelt zu werden, oder davonhüpfen.
      Ein absolutes Highlight! Die Tiere waren so unglaublich Handzahm, und doch irgendwie misstrauisch, wie man auf dem einen Foto sehen kann. Wir waren total knapp 2 Stunden mit Füttern, streicheln und staunen beschäftigt. Tolle Sache.
      Doch es war schon spät, der Weg noch weit. Wir fuhren weiter Richtung Christchurch und bogen kurz vorher rechts in Richtung Akaroa ab. Die Fahrt zum Camping ein Traum. Die Fahrt entlang des Kraters, das hellblaue Meer, die grünen Wälder, einfach traumhaft.
      Wir checkten spät ein, neben uns zwei junge Damen aus Deutschland, von denen eine ganz nervös zum Auto rannte, um der Frau hinter der Theke ihre Autonummer zu nennen. Es sei ihre erste Nacht hier in Neuseeland. Lustig, denn für uns wars die letzte im Camper.
      Später konnte ich den jungen Abenteurern ordentlich viel Material von uns weitergeben. Salz, Salatsauce, Abwaschmittel, Sonnenschutz für die Frontscheibe, Schnur und noch einiges mehr. Somit ist auch nach unserer Reise vielleicht zumindest der Sonnenschutz noch unterwegs.
      Aber zu ende ist unser Abenteuer noch lange nicht. Das Abendessen war einfach aber sehr lecker. Mit grosser Vorfreude auf den morgigen Tag, und tollen Erlebnissen vom heutigen legten wir uns schlafen.
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    • Day 34

      Wallaby Wonder

      November 30, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 14 °C

      Mir mache e witere Stopp bimne Omi, wo 1977 agfange het mit verletzte Wallabys uf ds nä und die ds pflege. Hüt hetsi öppe 40 Tier, wome darf fuere und strichle und bestuune.

      Vo Gheg zu Gheg kämpfe mir üs dür die Tierli, es isch wie nes Labyrinth. A jedere Türe steit, wer drinne wohnt und dases wichtig sig mit dä Tier ds rede und dasme ds Törli widr söu zue tue….

      Wo d Mire ds einte Törli ufmacht, isch schwupdiwupdi eis usecho….
      Shit, was mache mir itze. Mir wei jo nid tschuld si, wenns de no jungi git…..
      Ruehig probiere mir das Tierli widr zrügg i sis Gheg ds bewege, ohni dass die angere vieri das mitüberchöme.
      Zum Glück schaffts de der Ädu, das Tier widr übere ds bewege. Phuu, no einisch Glück gha…

      Es isch e cooli Erfahrig gsi und mir hei bau chli d Zyt vergässe….
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    • Day 60

      Oahu Range und Lake Benmore

      January 10 in New Zealand ⋅ ☁️ 24 °C

      Auf der Campsite am Lake Middleton traf ich am frühen Morgen Antoine, einen französischen Arzt, der derzeit in Neukaledonien arbeitet und seine Ferien in Neuseeland verbringt. Antoine ist etwas leichter unterwegs, als ich. Dafür nimmt er sich längere Etappen mit mehr Höhenmeter vor. Am Vorabend erreichte er erst nach Einbruch der Dämmerung die Campsite.

      Wir beide waren froh über etwas Gesellschaft und beschlossen, fortan gemeinsam zu radeln, bis sich unsere Wege unterwegs dann wieder trennen würden. Ich konnte das Tempo gut mithalten, war aber nach etwa zehn Kilometer ebenso überrascht wie Antoine, als der Weg plötzlich in einen veritablen Wanderweg mit grossen Steinen überging. Das musste wohl die Stelle gewesen sein, von welcher mir das holländische Ehepaar in Omarama erzählt hatte.

      Höhenmeter um Höhenmeter kämpften wir uns die Oahu Range hoch. Plötzlich war ich mit meinem SPD-Klicksystem im Vorteil gegenüber Antoine, der mit doppeltem Kraftaufwand die Strecke meistern musste. Am höchsten Punkt erwartete uns eine fantastische Aussicht über das Mackenzie Basin mit seiner kargen Vegetation.

      Auf der anschliessenden Abfahrt übernahm wieder Antoine das Zepter. Ich wollte nicht noch mein zweites Hinterrad riskieren und holperte ihm hinterher. Wir beide wurden ordentlich durchgeschüttelt. Während Antoine mehrmals seinen Packsack wieder festzurren musste, kontrollierte ich das Aufhängesystem meiner Sacochen. Dreimal verlor ich unterwegs Material, welches ich wieder verstauen und festbinden musste. Die Strecke war halt doch eher für Mountainbikes ausgelegt.

      Eine Stunde nach dem Mittagsrast verabschiedeten wir uns an der Sailors Cutting Campsite voneinander. Antoine wollte sich noch etwas Ruhe gönnen. Er hatte sich vorgenommen, anderntags den Omarama Saddle mit dem Velo zu erklimmen. Das sind knapp 1'200 Höhenmeter mit steilen Passagen in unwegsamen Gelände.

      Ich hingegen war erst in der Halbzeit meiner Tagesetappe angelangt. 98 Kilometer und fast 1'000 Höhenmeter standen auf dem Programm. Mein Weg führte weiter dem Lake Benmore entlang. Der sandige, teilweise sehr enge und windige Singletrail kostete mich viel Energie. Insbesondere die stark exponierten Passagen forderten meine ganze Konzentration.

      Belohnt wurde ich dafür mit einem atemberaubenden Panorama und der bislang wohl eindrücklichsten Strecke in Neuseeland. Der letzte steile Anstieg führte mich zum Pumpkin Point mit Ausblich auf den Lake Aviemore und das Benmore-Kraftwerk. Anschliessend ging es im Zickzack-Kurs wieder den Berg runter. Bis zur Waitangi West Campsite am Ufer des Lake Aviemore gab es quasi als Dessert nochmals starken Gegenwind. Unterzuckert und mit dem grossen Bedürfnis, als erstes in den See zu hüpfen, erreichte ich kurz vor sechs Uhr mein Etappenziel.

      Die Fahrt war deutlich anstrengender als die 125-Kilometer-Etappe von Queenstown an den Lindispass. Als Learning nehme ich mir vor, bei der Planung in Zukunft nicht nur auf die Höhenmeter und die Distanz zu achten. Den von der Planungs-App Komoot ausgewiesenen Infos zur Strassenbeschaffenheit werde ich ab sofort mehr Beachtung schenken.

      Übrigens bin ich heute mehrfach an Känguru-Kadavern am Strassenrand vorbeigefahren. Offenbar hat Neuseeland nicht nur ein Problem mit eingeführten Kaninchen, Possums und Wiesel. Auch Kängurus bedrohen die einheimische Tier- und Pflanzenwelt und werden von der entsprechenden Behörde gejagt.
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    • Day 60

      Vanished World und Aviemore Dam

      January 10 in New Zealand ⋅ ☁️ 23 °C

      Für die Strecke von der Waitangi West Campsite in den schmucken Küstenort Oamaru hatte ich eigentlich zwei Etappen von je etwa 50 Kilometer eingeplant. Nach dem dritten Tag mit eher dürftigen Mahlzeiten, ohne Dusche und dem starken Verlangen mich und mein Equipment vom klebrig-staubigen Dreck zu befreien, beschloss ich, alles an einem Tag zu fahren.

      Die schneebedeckten Gipfel lagen einen Tag zurück und die letzten Ausläufer der Südalpen waren bereits in Sichtweite. Für heute Stand keine allzu spektakuläre Fahrt auf dem Programm. Die letzten Tage hatte ich jeweils ab dem frühen Nachmittag Gegenwind. Deshalb räumte ich bereits im Morgengrauen mein Camp. Die Campsite war ohnehin nicht sehr einladend und erinnerte eher an ein verlassenes Festivalgelände.

      Der erste Teil der Strecke führte der Asphaltstrasse entlang zum Aviemore Dam nach Kurow. Kurow ist bekannt für zahlreiche Fossilienfunde und beherbergt auch ein Museum, auf dessen Besuch ich aber verzichtete. Anschliessend folgte ein toller Graveltrail durch die Wetlands nach Duntroon. Duntroon ist der Ausgangspunkt zur "Vanished World", einer urtümlichen Fels- und Klippenlandschaft. Auch hier wurden Fossilien gefunden. Ausserdem gibt es Höhlen mit jahrhundertealten Maori-Malereien. Auf Sightseeing hatte ich jedoch keine Lust. Dafür stattete ich der Bäckerei mit angeschlossenem Cafe einen Besuch ab.

      Beim grössten Teil der in neuseeländischen Cafes angebotenen Backware dreht sich mein Magen nur schon beim Betrachten um. Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie mit Käse und Dosen-Spaghetti überbackene Toastscheiben oder Pizzaschnitten mit Chicken Nuggets und Barbecue-Sauce mit dem Berufstolz der Bäckermeister:innen vereinbart werden können 🤢🤮.

      Immerhin hatte das Cafe in Kurow eine ansehnliche Auswahl an Pies und frische Sandwiches in der Auslage. Ich entschied mich für die vegetarische Variante eines Hüttenkäse-Sandwiches. Bei allem Wehklagen muss ich den Kiwi-Cafes eines zugutehalten: Der Kaffee ist immer fantastisch und nicht vergleichbar mit dem wässrigen Gesöff, welches beispielsweise in Nordamerika serviert wird.

      Im Cafe vernahm ich am Tisch hinter mir plötzlich vertraute Begriffe wie "Schoggimilch" und "Rüeblichueche". Tatsächlich sass da eine junge Familie aus der Deutschweiz, welche ebenfalls auf zwei Rädern unterwegs ist. Mit zwei Kindern im Schlepptau hatte sie dieselbe Strecke wie ich zurückgelegt und war schon fünf Tage unterwegs. Die Kids im Alter von etwa sieben und neun Jahren sogar mit den eigenen Velos! Chapeau!

      Von Duntroon aus folgte ich der letzten offiziellen Etappe des "Alps 2 Ocean Trail" nach Oamaru. Die Strecke war kurzweilig und schlängelte sich durch die hügelige Landschaft und entlang einer stillgelegten Bahnstrecke. Am frühen Nachmittag kam ich an meinem Sehnsuchtsort an und stand wohl fast eine Viertelstunde unter der Dusche. Danach gab es ein Ribeye-Steak und zwei Gläser Pinot Noir im gemäss Campingplatz-Besitzerin besten Restaurant der Stadt.

      Den Abend liess ich im Hafen ausklingen und wartete im schönsten Abendrot auf die bei Einbruch der Dunkelheit zum Landgang einkehrenden blauen Zwergpinguine.
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    • Day 72

      Auf dem Weg nach Oamaru

      November 8, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 11 °C

      Auf dem Weg nach Oamaru haben wir zwei Zwischenstopps eingelegt. Zuerst haben wir bei den Clay Cliffs gehalten, später ging es noch zu den Elephant Rocks. Die Clay Cliffs waren ziemlich beeindruckend. Die Elephant Rocks sahen zwar ganz witzig aus, waren aber nicht weiter spannend 😃Read more

    • Day 7

      Geburtstag einmal anders

      February 20 in New Zealand ⋅ ☀️ 9 °C

      Heute wurde Michael gleich nach dem aufstehen mit einer Neuseeländischen Geburtstagsschokopuddingtorte überrascht. Danach ging’s gleich zur nächsten Tankstelle um wieder einmal Luft in den Autoreifen zu pumpen. Am Weg nach Wanaka bestaunten wir immer wieder die tolle wilde Landschaft die in diesem Teil von Neuseeland so ganz anders als bei uns daheim ist. Kurz vor Wanaka besuchten wir, nach neuerlichem Luftaufpumpen, ein Illusionsmuseum. Die willkommene Pause war sehr unterhaltsam. Nach einem kurzen Aufenthalt am See im touristisch geprägten Wanaka, ging’s weiter nach Queenstown wo wir bei der lokalen Europcar / Mietwagenstation halt machten um eine Lösung für unser Reifenluftproblem mit dem Verleiher zu suchen. Nach einer kurzen Diskussion darüber wer für die Reparatur des defekten Reifens aufkommen müsste, bekamen wir ein Ersatzauto zugewiesen. Es ist zwar etwas größer als das vorherige und wieder nicht rot, aber sonst ganz ok. Auch das Quartier, welches wir gemeinsam mit Dominic und Sandra auf den Queenstown Hills bezogen, war etwas größer als sonst: 2 Stockwerke, 3 Schlafzimmer, ein riesiges Wohnzimmer, Küche, Whirlpool und einer Terrasse mit einem tollen Ausblick über Queenstown und dem Lake Wakatipu.
      Bei einem netten Geburtstagsabendessen ließen wir den Tag ausklingen.
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    • Day 17

      Von Oamaru nach Kurow

      February 11, 2023 in New Zealand ⋅ ☁️ 15 °C

      Es ist einfach genial zu sehen, wie sich die Landschaft immer wieder verändert. Auf dieser Strecke gibt es sehr viel Landwirtschaft, Schafe, Kühe usw.
      Beim Mittagstreffpunkt gab es eine Schmiede und man fühlte sich ein bisschen wie im wilden Westen.
      Unsere Unterkunft in Kurow............spitze.
      klein aber sehr fein.
      Die Menschen in Neuseeland sind sehr nett.
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    • Day 26

      Der Meister...

      November 19, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

      ...im Campingplätze auswählen ist definitiv Vincenzo. Diese werden gefühlt von mal zu mal schöner und selbst der heutige bezahlte Campingplatz hat uns von den Socken gehauen. Was gibt es besseres als nochmal Kajak fahren zu lernen vor dem schlafen gehen ?🤗😁Read more

    You might also know this place by the following names:

    Waimate District

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