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- Jun 24, 2024
- ☀️ 14 °C
- Altitude: 2,434 m
- NorwayOpplandLomGaldhøpiggen61°38’9” N 8°18’42” E
On top of Scandinavia
June 24 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C
Taps, taps, taps.... mit kleinen, mühsamen Schritten schiebt sich eine Karawane schnaufend durch nassen Schnee einen Hang empor.
Unter den Füßen ein tiefer Gletscher, über den Köpfen strahlend blauer Himmel, und irgendwo dazwischen, an einem Seil...hängen gerade wir.
Da aktuell so tolles Wetter ist, hatten wir nämlich die glorreiche Idee, dieses auszunutzen und mit dem Galdhøppigen den höchsten Berg Skandinaviens zu besuchen. Wenn man denn schon mal da ist.
Über einen Gletscher.
Bei fast Minusgraden.
Während im Tal knapp 27 Grad sind.
... Logisch, oder?🫠
Und so tapern wir nun mit ca. 40 anderen Leuten in einer geführten Tour den Berg hoch, während eisige Luft uns Tränen in die Augen und Schnee in die Schuhe treibt.
Letztere sind inzwischen auch durchgeweicht, die Jacke ist alle 50 Meter entweder zu warm oder zu kalt, man kann 6-7 Stunden nicht pinkeln, aber ich müsste seit ca. 43,5 Minuten eigentlich mal...und zu allem Überfluss meldet sich plötzlich eine dicke Erkältung (wieder?) an.
Also, Timing kann ich ja.
Aber bevor ich mein Leben im Allgemeinen und meinen Geisteszustand während gewisser Entscheidungsfindungen im Speziellen zu sehr in Frage stelle, werde ich zum Glück von der Umgebung abgelenkt.
Um uns herum knalliges blau, knalliges weiß, knalliges grau - das alles vermischt zu einem wunderschönen Panorama aus Schneefeldern und dramatischen Gipfeln.
Und der höchste davon ist auch schon in Sichtweite - die Schutzhütte winkt uns quasi zu.
Nur noch 200 Hm Anstieg durch steilen, nass-schweren Schnee liegen vor uns, mit extremen Steigungsgrad... bedeutet ein Schritt hoch, zwei Schritte zurück rutschen. Extrem kraftraubend und schnell demoralisierend. Puh...Nice to meet you, neue Hass-Disziplin!
Die Erkältung kickt jetzt zudem richtig rein. Obgleich das heute keine Gewalttour ist, geht's für mich konditionell deutlich schneller als gewohnt an die Grenzen. Ich schnaufe hinauf wie eine altersschwache Dampflok, zum Ende hin überholen mich selbst kleine Kinder. Mein Ego verzieht sich da besser hustend zurück in seine Höhle.
Tja... aber was soll's, langsam kommt man auch ans Ziel, und irgendwann stehen wir nach einer gefühlten Ewigkeit tatsächlich oben.
Und was kann ich sagen, bei den grandiosen Ausblicken ist alles Gejammer vergessen und es treibt nicht mehr nur der Wind die Tränen in die Augen.
Wow, ist das schön hier oben!
Die Endorphine tanzen Tango, kaum in Worte zu fassen.
Zwischen "Ich bin zu alt für den Scheiß" und "Will nochmal!🥹😍🥰" liegen manchmal nur wenige Höhenmeter, so auch heute. Aber genau dieser emotionale Kontrast macht es für mich auch mit aus, am Berg zu sein. Hab da wohl irgendwo so 'ne leicht masochistische Seite.
Wir stoßen am Gipfel mit einer Tasse Tee an, inspizieren kurz die kleine, aber bewirtete(!) Schutzhütte, schießen Unmengen an Fotos und dann geht's auch schon wieder auf den Rückweg - diesmal etwas geschmeidiger: Einfach los schlittern und versuchen, sich dabei nicht den Hals zu brechen.
Das klappt zum Glück bei uns beiden ganz gut, und so kommen wir überpünktlich nach insgesamt 6 Stunden wieder am Auto an. Ziemlich geschlaucht (mehr hätte echt nicht sein dürfen!), aber auch ziemlich happy.
Jetzt aber schnell aufs Klo, zur Apotheke und dann ins Bett!🤒🤧Read more
Traveler Wiiiiieso darf man 6-7 Stunden nicht Pippi machen - wat soll dat denn 🤭🤭🤭???
Traveler Naja... kein Klo auf der Hütte, nur Schnee und keine schönen Verstecksteine... laut Guides also entweder aushalten oder vor 40 Leuten Hose runter...😅😱 bin dann halt auf fernfahrerblasenmodus gelaufen🤷♀️
Traveler Ich wäre dann eher im Hoserunter Modus..... ✌️😁!
Traveler No way... ich kann ja nicht mal schöne Muster in den Schnee malen wie ihr männers🥺🤣🤣🤣
Traveler Iss wohl so..... ☺️☺️☺️!
Traveler 🤭🤭🤭