Norway
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Travelers at this place
    • Day 21

      36 km nach Geilo

      June 20, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

      Als ich wach werde, regnet es leicht. Eine kurze Regenpause nutze ich, um „auf‘s Klo“ zu gehen. Schon bald regnet es kräftiger weiter. Ich lasse mir Zeit und hoffe auf eine weitere Regenpause. Um 09.00 Uhr fange ich an, meine Sachen im Zelt vorzubereiten und zu packen. Dann kommt das Zelt heute mal zum Schluss in den Rucksack. Der Regen lässt noch einmal nach und ich mache meinen Rucksack draußen fertig. Wieder rolle ich das nasse Zelt zusammen und verstaue es im Rucksack. Noch bevor ich ganz fertig bin setzt der Regen wieder ein. Diesmal hatte ich mir Regenjacke und Regenhose schon im Zelt angezogen. Um Punkt 10.00 Uhr mache ich mich auf den Weg.

      Die ersten Kilometer laufen sich angenehm. Der Pfad ist trotz Regen meistens fest und führt allmählich bergab in ein Tal. Hier werde ich mehrere Flüsse überqueren müssen. Einen großen Fluss habe ich von meinem Lagerplatz schon gesehen. Furten wird hier wohl nicht möglich sein, dafür sah der Fluss zu groß aus. Während es weiter runter geht, wird auch die Vegetation wieder höher. Junge Birken und jede Menge Gestrüpp. Ich höre einen Fluss, der immer lauter wird. Irgendwann so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen würde. Und dann sehe ich einen beeindruckenden Wasserfall mit wild schäumendem Wasser. Wahnsinn, was das für eine Naturgewalt ist! Allein beim Anblick wird mir leicht mulmig. Hier reinfallen wäre vermutlich das sichere Ende. Über das ganze Geschehen führt eine schmale Hängebrücke. So ganz neu sieht sie nicht mehr aus. Ich gehe die ersten Meter und stelle fest, dass sie ganz schön schaukelt und ich gehe gleich etwas zügiger auf die andere Seite. Ich bin sicher, diese Brücke hält eine ganze Wandergruppe aus. Aber ich fühle mich trotzdem nicht so sicher mit dem tosenden Wasser unter mir. Ich mache noch einige Fotos und gehe weiter. Das war echt ein kleines Highlight gleich zu Tagesbeginn. So ein Wasserfall wäre in anderen Ländern eine Hauptattraktion, hier ist er einfach so am Wegesrand.

      Bei leichtem Regen geht es weiter. Ich quere noch zwei breite Flüsse über Brücken, jedoch nicht so spektakulär wie die Brücke am Wasserfall. An einer Kreuzung mit mehreren Schildern zu unterschiedlichen Hütten geht mein Pfad rechts ab. Er sieht unscheinbar und wenig begangen aus. Es geht direkt in den Sumpf. Gewürzt wird der Spaß durch unzählige Mücken, die hier deutlich talentierter auf mir landen und versuchen, zu stechen. Es dauert nicht lange und ich bin mir sicher, der linke Schuh ist undicht. Vor ein paar Tagen noch konnte ich den Schuh in einen Bach stellen ohne nasse Füße zu bekommen. Heute dauert es nicht lange und ich merke, wie es im Schuh schmatzt, wenn ich gehe. Das ist echt ärgerlich, denn halbwegs trockene Füße sollten auf so einer Tour gewährleistet sein. In Geilo werde ich schauen, ob ich mir neue Schuhe organisieren kann. Allerdings habe ich mit Schuhgröße 48,5 oft nicht die große Auswahl. Jetzt ist es aber wie es ist.

      Der Weg führt weiter stetig bergauf. Die jungen Birken sind oft so in den Weg gewachsen, dass ich mir vorkomme wie in einer Waschanlage. Jedesmal, wenn ich mich zwischen den kleinen Bäumen hindurch zwänge, gibt es eine Portion kaltes Wasser von beiden Seiten. Von unten kühlt der stetige Sumpf oder kleine Bäche, die mir vorzugsweise auf dem Pfad selbst entgegenfließen. Es geht nur langsam und sehr beschwerlich voran. Nach zwei Stunden Gehzeit wird die Vegetation wieder spärlicher und ich bin wieder oben im Fjell. Kurze Pause! 6,5 Kilometer habe ich in etwas mehr als zwei Stunden geschafft. Das ist wenig!

      So geht es, immer noch in voller Regenmontur, weiter. Zumindest zu Beginn ist der Pfad sehr angenehm zu laufen. Mein 15km-Ziel heute ist die Tuva-Turisthytte. Ich nehme mir vor, diese bis 15.00 Uhr zu erreichen. Das sollte machbar sein. Dann habe ich noch den Nachmittag, um auf meine 25km zu kommen.

      Mein Pfad führt vorbei an Hütten, einer kleinen Gruppe Schafen mit vielen Lämmern. Der Regen nimmt deutlich zu, während der Pfad deutlich steiler wird. Es ist ein wenig wie gestern. Mir fehlt einfach der Drive. An die Landschaft um mich herum habe ich mich ebenfalls sehr gewöhnt, dass ich hauptsächlich auf mich und mein Vorankommen konzentriert bin. Oben angekommen mache ich eine kurze Pause und setze mich auf einen Stein. Das Shirt unter meiner Hardshelljacke ist durchgeschwitzt. Alles ist irgendwie nass und ungemütlich. Es ist kein Tiefpunkt. Ich nehme die Situation einfach so hin. Aber von echter Motivation bin ich weit entfernt. Ich schaue auf mein Handy und überraschenderweise habe ich richtig guten Empfang als ich den Flugzeugmodus ausstelle. Mehrere Nachrichten ploppen im Display auf. Meine Schwiegermutter schreibt mir, dass sie mein Abenteuer hier mit Spannung verfolgen und so gerne meine Berichte lesen. Ich bin gleich gerührt. Ich schreibe tatsächlich in erster Linie für mich. Wenn ich dann aber so ein schönes Feedback bekomme, freut mich das total! Die nächste Nachricht ist von Sören, der ebenfalls gerne hier mitliest und besorgt ist über meinen Instant-Cappuccino-Konsum. Ob er mir nicht was Anständiges, einen guten Kaffee irgendwo hinschicken könnte. Der alte Gourmet! Aber später melde ich mich bei ihm und versichere ihm, dass diese kaffeeersatzähnlichen Heißgetränke hier draußen ein echter Seegen sind, wenngleich man die nicht mit echtem Kaffee vergleichen kann. Die dritte Nachricht kommt von Stanley. Er schreibt, die nächste große Pizza mit Bier gehe auf ihn. Ich solle morgen auf mein Konto schauen. Ich bin echt einfach nur gerührt. Da sitzt du mutterseelenallein irgendwo in der Pampa, alles ist irgendwie nass, die Motivation ist am Boden und dann erreichen dich genau da drei so wundervolle Nachrichten. So allein bin ich dann doch nicht!

      Ich ziehe den linken Schuh aus und wringe noch einmal den Socken aus. Dann geht es weiter. In ganz anderer Haltung und mit ganz anderem Tempo. Gleich in den nächsten Sumpf. Links oder rechts vorbei wäre hier eine halbe Stunde Umweg. Also mittendurch! Das Sockenauswringen hätte ich mir sparen können. Aber jetzt ist es mir einfach egal. Ich bin motiviert und pflüge einfach durch den Sumpf. Dann eröffnet sich vor mir ein großes, weites Tal mit einem großen See. Am Ende dieses Tals liegt irgendwo die Tuva Turisthytte. Ich folge dem Pfad bergab bis ich unten in der Ebene angekommen bin. Auch hier ist jede Menge Sumpf. Nach kurzer Zeit komme ich wieder an einen Fluss. Schnell wird klar, ich muss Furten. Ich habe keine Lust darauf aber es führt kein Weg daran vorbei. Also raus aus den mittlerweile vom Wasser richtig schweren Wanderschuhen, rein in die Wasserschuhe. Das Wasser hier ist ruhig und richtig tief ist es auch nicht. Auf der anderen Seite dann wieder Schuhtausch. Der immer wieder sehr sumpfige Pfad führt durch dichtes, kniehohes Gestrüpp. Ich scheuche tausende Mücken auf, in in großem Schwarm um meinen Kopf fliegen. Ich renne ein paar Meter und versuche, sie abzuschütteln. Ein klein wenig hat es was gebracht. Ich will nur noch raus aus dieser Sumpf- und Mückenhölle. Gegen 14.40 Uhr erreiche ich endlich die Turisthytte am Ende der Ebene. 15 Kilometer sind geschafft. Bis hierhin ein ganz schöner Kampf! Ab hier sind es nach Geilo noch 21 Kilometer. Wenn ich, wie geplant meine 25 Kilometer „vollmache“, sind es morgen nur noch 11 Kilometer.

      Bei leichtem Regen geht es weiter. Wieder etwas motivierter, weil ich die scheiss Mückenschwärme hinter mir gelassen habe. Der Weg bis Kilometer 20 zieht sich. Wie immer vergehen die Kilometer am Nachmittag noch langsamer. Aber mit Kilometer 20 erreiche ich eine neue Marke. 500 Gesamtkilometer habe ich bis hierhin zurück gelegt.

      Die Kilometer bis zur 25 ziehen sich noch mehr. Allerdings finde ich hier kaum Bäche, die ich für gut befinde. Plan B wäre einfach, Wasser aus den zahlreichen kleinen Seen abzukochen. Gas habe ich genug. Einen potenziellen Übernachtungsplatz schaue ich mir genauer an. Obwohl der linke Fuß seit einigen Kilometern wieder schmerzt, zieht es mich weiter. Bis zum Campingplatz sind es noch 11 Kilometer. Ich teile mir die Route gedanklich in drei Etappen ein. 5 km durchhalten, 4 km bis zum Supermarkt, 2 Kilometer bis zum Campingplatz. Der Plan steht. Ich will das probieren. Ich habe keine Lust, hier morgen in meine tonnenschweren Sumpfschuhe zu steigen und das ganze nasse Zeug im Rucksack zu verstauen. Ich will mein Zelt aufstellen und dann eine heisse Dusche nehmen. Ich will was geiles essen und ich will ein kaltes Bier trinken. Der Gedanke an Stanleys gesponserte Pizza ist das dicke Ausrufezeichen hinter dem Plan, Geilo heute noch zu erreichen.

      Es ist anstrengend. Muskulär und von der Ausdauer her habe ich aber keine Probleme. Es ist der linke Fuss, der mal mehr weh tut, mal weniger. Aber ich ziehe es jetzt durch. Noch vor 20.00 Uhr erreiche ich den Supermarkt in Geilo und kaufe Brot, Salami, Käse, Cola, Bier und Chips. Ausgewogene Ernährung mal wieder. Die letzten 2 Kilometer humpel ich schon, weil ich links nicht normal auftreten kann. Der flache Asphalt ist ein echter Gegner für die Füße. Gegen halb neun erreiche ich den Campingplatz. 250 Kronen soll die Nacht kosten, was ok ist (21 EUR). Ich buche gleich drei Nächte. Mein Fuß soll die Chance haben, sich zu erholen und ich habe eh viel zu erledigen. Ich bekomme die drei Nächte sogar zu 600 Kronen und finde schnell einen schönen Platz für mein Zelt. Nach dem Zeltaufbau geht’s um duschen. Herrlich! Allerdings sind meine Füße über den Tag in den nassen Schuhen unschön aufgequollen. In der Schuhfrage muss ich echt eine Lösung finden!

      Dann ist Zeit für Abendessen und Bier! Dann ziehe ich mir noch die Fäden am Schienbein.
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    • Day 22

      Abendsonne

      June 21, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

      Die Nacht habe ich richtig schlecht und wenig geschlafen. Mein Körper fühlt sich ein wenig an wie nach den ersten Etappen. Klar, die 36 km sind eine deutliche Leistungssteigerung. Zum Frühstück gibt es wieder Brot mit Käse und Salami. Dabei mache ich mir Notizen, was ich alles erledigen will bzw. muss.

      Als aller erstes schreibe ich meinen Tagebucheintrag von gestern. Gestern Abend hatte ich dazu einfach keine Lust mehr. Obwohl ich „frei“ habe, bin ich nur so mittelmäßig gelaunt. Die weitere Route macht mir Kopfzerbrechen. Mein Fuß ebenfalls. Ich konnte zwar seit Dalen, wo das Problem erstmals aufgetreten ist, in Summe jeden Tag gut laufen. Aber das sollte keinesfalls, so wie es ist, zum Dauerzustand werden. Und das Schuhthema nervt mich.

      Zu allererst kümmere ich mich um meine Wäsche. Waschmaschine und Trockner sind vorhanden und für zusammen 7 Euro auch bezahlbar. Am Campingplatz gehe ich so oft es geht barfuß, damit der Fuß sich erholen kann. Sobald ich aber doch mal in die Schuhe schlüpfe, spüre ich den Fußballen. Ich bin irgendwie genervt. Beim Rückweg von der Waschmaschine kommt mir ein Mann, etwas jünger als ich, mit großem Rucksack und Hund entgegen. Der Campingplatzbesitzer hatte gestern schon erwähnt, dass ein weiterer norwegischer NPLer hier mit seinem Hund übernachtet. Ich spreche ihn direkt an und frage ihn nach seiner Routenwahl. Er will es durch Jotunheimen, das vor uns liegende Gebirge, was mir so viel Kopfzerbrechen macht, probieren. Er ist sicher, dass es geht. Dafür mache er das ganze auch und nicht, um Straße zu laufen. Das stimmt auch mich optimistisch.

      Ab Mittag setzt der Regen ein. Ich liege im Zelt und schreibe Tobi, warum er sich gegen den Versuch entschieden hat. Er meinte, es hätten wohl zwei versucht, die seien aber umgedreht. Ihm sei das zu riskant. Bei Instagram schaue ich, ob ich über Hashtags aktuelle Bilder von dort oben finden kann. Aber so richtig Aussagekräftiges finde ich nicht. Dafür werde ich auf Peter aufmerksam. Ihm bin ich irgendwann mal gefolgt, weil er dieses Jahr auch Norge på langs läuft. Wie es aussieht, ist er irgendwo in Jotunheimen. peter_early_retired, also „Frührentner Peter“, scheint zumindest was sein Instagramprofil betrifft, ein ziemlich schräger Vogel zu sein. Aber mit guten Vibes! Ich schreibe ihn einfach mal an und warte was kommt. Aber eigentlich habe ich mich nach dem Austausch mit Tobi schon so gut wie entschieden: Ich gehe die unspektakuläre, sichere Variante.

      Den Nachmittag liege ich im Zelt und versuche etwas zu schlafen, während der Regen auf‘s Zelt prasselt. Als ich mich wieder aufraffe, hat Peter mir geantwortet. Ich sollte unbedingt auch den Weg gehen. Er käme aus der Schweiz und sei dementsprechend bergverwöhnt. Aber das hier sei der Hammer. Wir vernetzen uns auch über WhatsApp und tauschen uns hier weiter aus. Und plötzlich bekomme ich doch wieder Lust, es zu versuchen. Aber es gibt noch ein paar Fragezeichen. Peter schreibt, dass der Schnee auch Vorteile hätte. Dass man auf Schneebrücken die Flüsse überqueren könne. Hier bin ich aber ein kleiner Schisser. Allerdings sind das Dinge, die in meinen Vorstellungen immer schlimm sind. Vor Ort kann ich eine Situation dann wieder ganz anders einschätzen. Aber es kann auch sein, dass man eher ein Risiko eingeht, weil man nicht drei Tage zurück laufen möchte.

      Ich lass das Thema erstmal ruhen. Mein Plan für heute Abend ist, erst in die Sportgeschäfte nach Schuhen schauen und danach Pizza essen. Allerdings sehe ich bei Google, dass die Sportgeschäfte hier um 17.00 Uhr schließen. Das nervt mich wieder etwas, weil ich die Schuhfrage gerne heute schon angegangen wäre. Ich prüfe meine Schuhe, die ich unter einem Vordach einer Hütte zum Trocknen hingestellt habe. Sie wiegen immer noch unfassbar viel und sind total nass. Ich stelle sie ohne zu fragen in den Raum, wo Waschmaschine und Trockner sind. Hier stehen die Heisswasserkessel und es ist hier deutlich wärmer als anderswo. Ich hoffe, dass die Trocknungsdünste gut abziehen. Niemand mag eine Sauna mit Obazda-Aufguss. Aber das ist mir gerade egal.

      Heute bin ich einfach nicht gut drauf. Viele ungeklärte Fragen und am späten Nachmittag das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Peter schickt mir den Link zu seinem Blog, wo er auch ein paar Videos verlinkt hat. Er hat seine Tradition darin gefunden, an irgendwelchen Orten ein Tänzchen aufzuführen. Mal im Fjell, mal im Supermarkt. Dabei filmt er sich. Er ist definitiv ein lebensfroher Mensch! Etwas schräg aber absolut gut drauf. Die Videos hat er mir geschickt, weil ich ihm geschrieben habe, dass ich heute ein kleines Tief habe. Er wollte mich aufheitern, was er auch geschafft hat. Er schreibt, er sieht das Nordkap als „Nice to have“ und dass auf dem Weg dorthin soviel schief gehen könne. Wenn das sein ultimatives Ziel sei und er irgendwann aus irgendeinem Grund abbrechen müsse, sei er gescheitert. Er versucht lieber, jeden Tag zu einer Party zu machen.

      Recht hat er. Natürlich macht diese Einstellung nicht potenzielle Gefahren wett, die in den Bergen lauern. Aber es motiviert mich, zumindest weiter über den Versuch nachzudenken, Jotunheimen anzugehen. Überhaupt glaube ich, dass gerade die augenscheinlich „schrägen Vögel“, wie ich Peter direkt meinen Stempel aufgedrückt habe, diejenigen sind, die das Leben wirklich leben. Denn wenn man es wirklich schafft, so zu leben, dass es einem egal ist, was andere über einen denken, dann wirkt man wohl zwangsläufig „schräg“. „Befreit“ wäre aber vielleicht das bessere Wort.

      Jetzt, wo ich in der Abendsonne sitze und diese Zeilen schreibe bin ich richtig dankbar für diesen netten Austausch mit Peter. Wir kennen uns gar nicht. Und trotzdem verbindet uns die gemeinsame Reise.

      Vorhin war meine Laune noch schlecht. Ich habe mich bei Regen auf den Weg Richtung Geilo „City“ gemacht, der Campingplatz liegt zwei Kilometer ausserhalb, um mit Pizza und Bier wenigstens ein Highlight heute zu haben. Aber kurz bevor ich das Ziel erreicht habe, habe ich mich entschlossen, das auf morgen zu verschieben und stattdessen etwas für heute Abend im Supermarkt zu kaufen. Die Pizza soll ein Highlight sein, das ich genieße. Auf dem Rückweg telefoniere ich mit Nicole und die Stimmung wird zunehmend besser. Auch der Regen hat aufgehört. Ich setze mich auf einen Stuhl auf die Terrasse der unbewohnten Hütte nah bei meinem Zelt und esse zu Abend. Und als meine schlechte Stimmung vollends verzogen ist, kommt auch die Sonne raus und scheint mir ins Gesicht.

      Morgen soll das Wetter besser werden. Ich glaube, morgen wird ein guter Tag!
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    • Day 13

      Bergen - Geilo

      August 10, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 8 °C

      Nach dem verregneten Tag in Bergen, sind wir heute Vormittag mal wieder bei Regen und immerhin 11 Grad 😝 gestartet. Nach einer Stunde hat der Regen aufgehört und die Sicht wurde deutlich besser. Wir hatten teilweise sogar blauen Himmel und die Sonne versuchte durchzukommen. Am Eidfjorden entdecke ich einen kleinen abgelegenen Steg im Wald und wir machten eine kleine Pause. Genau richtig um endlich mal die Angel auszuwerfen. Es dauerte nicht all zu lange und Sali hatte seinen ersten Fisch 🐟 (ein Köler) an der Angel. Es war uns nicht so nach Sushi und eine Pfanne war auch nicht parat, also ließen wir den Kerl wieder frei. Weiter auf unserer Route wurde fuhren wir ca. 50km vor Geilo auf gute 1230m hoch. Die Landschaft war wieder umwerfend, fast wie der Wind der uns zeitweise zu schaffen machte. Bei 5 Grad Außentemperatur und ohne Regen, konnten wir das Steinmeer und die vielen Seen nochmals genießen, bevor er bergab Richtung Geilo ging. Dort angekommen, sind wir nun in einem klasse Apartment mit toller Aussicht und kleinem Pool. Heute Abend gibt es im Hotel etwas zu essen bevor wir Morgen, vermutlich mit Umwegen wegen den Straßensperren, Richtung Oslo weiterziehen.
      Gestern gab es kein Fazit des Tages denn:
      Macht der Himmel seine Schleusen auf, fällt auch mal das Fazit aus.
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    • Day 9

      Regentag in Geilo

      August 15, 2023 in Norway ⋅ 🌧 13 °C

      Unseren unliebsamen Regentag haben wir mit Autofahren und Camping in Geilo verbracht. Wirklich ein lustiger Ort, hier gibt's Geilo Sushi, Geilo Pizza, Geilo Camping. Da heute aber die Sonne mal durchblitzt können wir endlich wieder wandern gehen. ❤️Read more

    • Day 10

      Hoch hinaus! (Teil 1)

      August 16, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

      Wow. Wow, was für ein erfüllender Tag nach einem faulen Regentag in Geilo haben wir heute nochmal richtig Gas gegeben. Eine wunderschöne Wandertour liegt hinter uns. 900 Höhenmeter, 16 km, 31.000 Schritte. Daher gibt's nur nen kurzen Text - bin müde. 😀Read more

    • Day 25

      Rauhelleren -> Tuva

      June 22 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

      500km gewandert! Ich hab mir morgens schon genau ausgerechnet wieviele Kilometer noch fehlen und dann immer etwas auf die Uhr geachtet 😅 Ich denke der Fortschritt lässt sich feiern! Die Zeit vergeht so schnell.

      Auch wenn es heute wieder ein sehr verregneter Tag war, war es doch auch schön die Hardangervidda in diesem doch etwas mystischen, vernebelten Kleid zu sehen. Das passt halt doch einfach gut zu Norwegen 🇳🇴

      Das war die Hardangervidda! Den östlichen Teil kannte ich zuvor ja noch nicht, aber ich muss sagen, alle die davon geschwärmt haben hatten recht! Die Weite ist unbeschreiblich und ab dem Eingang nach Rjukan bis jetzt am Ende gabs jeden Tag Blicke zum Staunen! So wird heute auch nochmal mit Ausblick zurück am Rande des Fjells gezeltet und Abschied von diesem Abschnitt der Reise genommen.

      Morgen geht’s nach Geilo und dort wird diese Etappe ein Ende und vieeel gutes Essen den Weg in meinen Bauch finden 🤤😄
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    • Day 26

      Tuva -> Geilo (Ende der 3. Etappe)

      June 23 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

      Und schon wieder eine Etappe zu Ende! Nicht dass es mir am weiteren Etappen mangelt, aber die Zeit vergeht schon wie im Flug! Und das besonders wenn auch in Norwegen 🇳🇴 der Sommer ausbricht! Heute bei noch etwas kühlen 4 Grad ausm Zelt heraus gestartet und bei wunderschönem Sonnenschein und gefühlt 25 Grad in Geilo angekommen! Die Stadt ist zum größten Teil auf dem Wintersport ausgerichtet, das merkt man auch daran, dass man einfach mal auf Alpinski Abfahrten den Berg hinunter läuft und rechts und links Schneekanonen stehen! Also ich wüsste in Norwegen noch Schnee liegt, brauchen mich nur fragen 🫢 ich üb so lange meinen Einkehrschwung ⛷️

      Unglaublich süß war heute die Besitzerin der Hakkesetstølen Stube auf dem Berg vor Geilo. Mit der bin ich recht lange ins Gespräch gekommen, auch über meine Reise und dass sie schon einige andere mit dem selben Plan in den letzten Jahren bei sich hatte. Ich war überglücklich dass die Stube schon offen hatte und hab mir Schokoladenkuchen und Kaffee bestellt und das dann draußen in der Sonne genossen. Dann kommt die Gute doch n paar Minuten später zu mir raus und schenkt mir noch n riesen Stück Honigkuchen. Ich könnte doch mit Sicherheit mehr Essen vertragen, meinte sie 😅 Ich liebe diese Gastfreundlichkeit hier einfach sooo sehr. Das sind die kleinen Dinge die das alles hier unvergesslich machen 🥰

      Angekommen in Geilo, direkt zu Peppes Pizza und erstmal Kaloriendefizit aufarbeiten! Ich komm mir zwar immer vor wie der letzte Schrat wenn ich nach einer Woche draußen in die gut besuchten Futterbuden gehe, aber was soll’s, ich bin jetzt eben n Landstreicher, dazu steh ich! 🤠🧌

      Ich bleibe bei meinem Plan morgen einen Ruhetag einzulegen. Für mich ist das einfach wichtig meine Etappen auch mental abschließen zu können und dafür brauch ich einen Tag Abstand vom Trail 😊
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    • Day 28

      Geilo -> Hallingskarvet

      June 25 in Norway ⋅ ☀️ 16 °C

      Und wieder geht’s los nach dem Ruhetag in Geilo. War mir auch ganz recht, da am Vorabend eine Reisegruppe der Fotobegeisterten (ich sag mal ned mehr dazu) ins Hotel eingezogen ist und erstmal Chaos ausgelöst hat. Deswegen war die Nacht auch relativ kurz für mich…

      Aber egal, bei bestem Wetter geht’s los in Richtung Hallingskarvet Nasjonalpark. Und nachdem ich dort angekommen bin muss ich sagen, die Gegend ist ein absolutes Highlight und davon wusste ich noch garnix! Eine wundervolle Überraschung und wahres Premiumwandern in Herr der Ringe Kulisse. Wer meinen Weg verfolgen kann wird sich drüber wundern warum der Kerl mittendrin so n Zick Zack läuft… naja, so n Gletscherfluss direkt zu furten is dann doch ned sooo die beste Idee (war zumindest meine Einschätzung). Ein Glück das es die auf der Karte eingezeichnete Brücke etwas weiter unten dann auch wirklich gab. Ist nämlich auch nicht immer sicher, manche Brücken werden erst später aufgebaut und manch andere existieren einfach mal garnicht 🤷🏽‍♂️

      Auf dem Weg dahin ist mir dann noch so etwas in der Ferne über den Weg gerannt. Schaut mal das Video an, ich hab da so ne Vermutung 😊
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    • Day 29

      Hallingskarvet -> Grønehæe

      June 26 in Norway ⋅ ⛅ 17 °C

      Ja wie spricht man den jetzt den Namen meines heutigen Ziels bitte aus? Den kleinen Kurs für norwegische Sonderzeichen überlass ich jeden Leser selbst 😅 Ist übrigens der Name eines Bergs. Und klarer Vorteil von fast allen Bergen in Norwegen, man hat Empfang 😄

      Heute ging es durch den zweiten Teil des Hallingskarvet und dann kurz runter, Stückchen Straße uuuund gleich wieder hoch ins nächste Fjell. Nennen wir es mal das Verbindungsfjell zu Jotunheimen.

      Krass wie sich die Landschaft verändert hat. Hier scheint doch deutlich länger Schnee zu liegen, da der Boden noch wie eine Einöde aussieht. Kontrastprogramm zum doch schon sehr grünen Hallingskarvet. Ich freu mich aber immer drüber wenn sich die Landschaft verändert. Nach jeden neuen Gipfel zeigt sich immer eine ganz andere Welt, die erkundet werden möchte 😊

      Das Laufen bei gefühlten 30 Grad und Windstille ist schon was anderes. In Vergangenheit hatte ich nie Probleme mit dem ausreichend trinken, aber bei solch einem Wetter kommst du fast garnicht hinterher das alles in dich hineinzuschütten was du ausschwitzt. Das hab ich dann am Ende auch deutlich gemerkt. Die letzten paar Kilometer für heute hatten sich dann Kopfschmerzen angeschlichen und das war dann auch das Zeichen es gut sein zu lassen, n Bach zu finden und erst mal 2 Liter in mich reinzukippen 🫢

      So hat jedes Wetter seine Vor und Nachteile. Es kann aber sehr gerne schön bleiben. Das mit dem Wasser krieg ich schon irgendwie geregelt 😄
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    • Day 7

      Von OSLO nach BERGEN mit der Bergensbane

      January 27, 2023 in Norway ⋅ ⛅ -9 °C

      Der Zug ist rappelvoll, die Gepäckablage überquillt, Koffer und Skis, Militärrucksäcke, alles dabei.
      Die 7 Stunden Fahrt vergehen im Nu - die Gegend ist so wunderschön!
      Wir fahren an bekannten (Ski-) Orte wie Hallingdal, Nesbyen, Gol, Hallingdal, Geilo, Haugastol, Finse, Voss…. vorbei.
      500 km, 180 Tunnel, die einem oft das vielleicht schönste Bild vermasseln ;)
      In Voss grosser Schneesturm, die Ski-Skiter verschwinden im Nebel, es ist grauslig.
      Der Bahnhof Bergen ist grosser Umschlagplatz - so viele Familien verreisen heute Freitagabend offenbar in die Skigebiete.
      Temperatur auf der Reise zwischen 4 und -8° draussen.
      Wetter in Bergen: Nieselregen, Wind, anders als die Erinnerung vor von ca. 16 Jahren im Juli!
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