Norway
Kautokeino

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Travelers at this place
    • Day 101

      Fahrt auf 92

      November 23 in Norway ⋅ ☁️ -1 °C

      Nun ja das fahren auf der 92 im Norwegischen Lappland ist kein Highlight sie ist sehr uneben man muss immer aufpassen dass man auf der Strasse bleibt 🫣🤗mehr als 60 - 70 liegt nicht drin
      Was entschädigt ist die super schöne lappländische Landschaft sehr eindrucksvoll ist diese Route hatte sogar gepflügte Parkplätze was in Norwegen 🇳🇴 selten der Fall ist
      Unser CP heute ist in Kautokeino im Schneehaufen 🤣🤗 eben auch Norwegische 🤗🤣
      aber freundlich sind Sie 🤣🤩
      130 km 2.45 Stunden
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    • Day 101

      Kautokeino…

      November 23 in Norway ⋅ 🌬 -1 °C

      Samstag, 8.30 Uhr, 0 Grad,
      noch dunkel…
      Sonnenaufgang: 9.53
      Sonnenuntergang: 12.39

      Heute liegen etwa 130 Kilometer auf der Strasse 92 vor uns bis nach Kautokeino. Die „Eisbahn“ führt uns mitten durch die raue arktische Landschaft der Hochebene in der norwegischen Finnmark.
      Zwei-drei Siedlungen liegen inmitten fast baumloser Natur. Grosse Rentierherden ziehen futtersuchend zwischen Sträuchern, Krüppelbirken und Stauden umher.
      Ab und zu sehen wir eingeschneite, tolle Parkplätze von wo aus man in der schneefreien Zeit wandern könnte.
      Lange Zeit begleitet uns der Fluss Karasjoka bis dieser von einer zugefrorenen Seenlandschaft abgelöst wird.

      Langsam aber sicher erreichen wir am frühen Nachmittag schon bei Einbruch der Nacht Kautokeino.🫣
      Nun…“Lady Sunshine und Mister Moon“…werden nie zusammenkommen aber momentan können sie sich fast die Hand reichen.
      Die Sonne geht auf und gleich darauf schon wieder unter, zugleich sieht man schon den aufgehenden Mond.🌞🌖

      Kautokeino stellt das Verwaltungszentrum der Kommune dar, hat rund 1480 Einwohner und ist ein Zentrum der samischen Kultur in Norwegen.
      In Kautokeino liegen die Sitze mehrerer samischer Institutionen. Die samische Hochschule Sámi allaskuvla, eine weiterführende samische Schule, das samische Theater Beaivváš Sámi Našunálateáhter sowie das norwegisch-samische Parlament Sameting unterhalten hier einen Standort.

      Auch wenn Lappland politisch nicht autonom ist, haben die beteiligten Länder den Samen gewisse Rechte zugesprochen ihre Kultur frei zu leben. In Karasjok in Norwegen sitzt das Sámediggi, das länderübergreifende Parlament der Samen (das „Eisberg“-Gebäude).
      In jedem Land gibt es eine samische Hauptstadt: In Norwegen ist es Kautokeino,  in Schweden Kiruna, in Finnland Inari und in Russland Lowosero.

      Nachdem wir bei „Rema“ noch einige Einkäufe gemacht haben checken wir danach im „Arctic Motel & Camping“ in Kautokeino ein.
      Wir werden herzlich begrüsst und wir dürfen uns hinstellen wo und wie wir wollen.
      Nur…auf dem ganzen Areal liegen gut und gerne, je nach Verwehungen bis zu 50 Zentimeter Schnee…
      also…immer von Vorteil selber eine Schneeschaufel dabei zu haben.🫣❄️
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    • Day 239

      26. September

      September 26 in Norway ⋅ 🌧 2 °C

      Der Tag wird ein ziemlich ruhiger werden. Und es ist richtig entschieden, hierzubleiben. Es wird den ganzen Tag regnen und schneeregnen, so dass alles draußen rum keine große Freude ist. Am Morgen sitze ich mit Momo in der Küche und wir frühstücken zusammen, unterhalten uns ein wenig. Nebenbei läuft meine Wäsche durch und ich sortiere im Laufe des Tages in meinem Rucksack ein wenig neu. Am Nachmittag habe ich mir noch mal die Sauna eingerichtet und direkt danach schwinge ich mich auf das Damenrad, radle 3 km zum Pitstop, um dort zu essen. Ole hat für den Abend wieder Feuer angekündigt, da es noch ein paar andere Gäste gibt, je ein deutsches und ein holländisches Paar mit ihren Wohnmobilen und Charlotte, eine Britin, die neben mir wohnt und mit dem Gravelbike unterwegs ist. Sie hat nach einem halben Jahr Arbeit in Helsinki die letzten Tage für diese Tour genutzt und wird morgen noch mal unterwegs sein, bevor sie nach London zurück muss. Es ist eine sehr interessante kleine Runde im Feuerschein.Read more

    • Day 238

      25. September - Finish

      September 25 in Norway ⋅ 🌧 5 °C

      Ich schreibe den 25. September und der Eintrag ist besonders: Mein Wanderweg endet heute Abend nach 3900 Kilometern zusammen mit dem Nordkalottleden für dieses Jahr in Kautokeino. Die Entscheidung dazu ist gestern den ganzen Tag über in meinem Kopf zu Ende gereift. Nicht, weil es mal geschneit hat, vielmehr weil einige meiner Theorien im Kopf sich bestätigt haben und gute Gründe dafür sprechen, es gut sein zu lassen. Da ist natürlich das Wetter, um das es sich meistenteils dreht. Der Winter hat mich eingeholt und auch wenn es jetzt noch nicht so tierisch kalt ist, wird es ab jetzt eine Mischung aus nass und kalt sein, bis es dauerhaft weiß wird. Das Laufen auf verschneiten Pfaden ist in verschiedener Hinsicht müßig und wird mehr ein Krampf als eine genussvolle Reise. Das, was die Sonne noch hergibt, reicht zum Laden nicht mehr aus und ab morgen gibt es Richtung Norden am Weg so gut wie keine Hütten mehr, in denen ich trocken übernachten, aufladen oder meine Sachen trocknen kann. Außerdem ist die Tundra ab Kautokeino nicht mehr bergig wie bisher, sondern eher flach und trist, so wie ich es auch gestern schon erlebt habe, also wenig aufregend. Das alles zusammen hat mir diese Entscheidung recht leicht gemacht und ich würde jetzt, wenn ich weitergehe, ohne irgendwelchen Spirit unterwegs sein. Stattdessen trete ich eine neue Reise in etwas südlichere Gegend an, um ein Winterquartier und einen Job zu finden. Auch wenn die nicht mehr in der Art zu Fuß ist, wird sie sicher für mich aufregend werden. Ich freue mich innerlich so sehr darauf und habe eine so großartige Vorstellung davon, nach dem Winter auf dem Fahrrad die Strecke bis da hoch zu Ende zu bringen und dann wieder Richtung Süd einzuschlagen. Gerade heute bekomme ich zwar auch die Nachricht, daß mein „Fahrrad-Kurier“ Kai seine Nordkap-Tour aus wichtigsten persönlichen Gründen nicht antreten kann, das hat absoluten Vorrang. Da ich bis dato für alles am Ende eine Lösung gefunden habe, wird es auch hier einen Weg geben.
      Und ich bin so sehr dankbar und glücklich für jeden einzelnen Tag bisher, wie ich ihn voller unglaublich toller Begegnungen, Erlebnisse und bunter Bilder hatte. Auch für jeden Tag „Verspätung“, der mir diese faszinierende Welt in so schönem Licht und noch viel mehr Farben gezeigt hat. Und natürlich auch für dieses große Geschenk, gesund und munter hier zu sein ohne ernsthafte Verletzungen oder Probleme.

      Um halb acht stehe ich auf, es ist heute nicht sehr weit, statt 20 km Wanderweg werde ich auf 13 km der Straße folgen. Am Morgen schleiche ich erst mal los, um fürs Frühstück und die Katzenwäsche Wasser zu besorgen, fülle mir doch dabei am letzten Tag auf dem halben Kilometer dahin in sumpfigem Gelände fast noch die Schuhe ab. Das ging grad noch mal gut. Nachdem ich die Werkstatt wieder in Originalzustand gebracht und mir diese tollen Schuhe aus Rentierfell genauer betrachtet und befühlt habe, ziehe ich bei leichten Minusgraden, aber trocken los. Mit dem Wissen um das Ende der Tour ist das jetzt ohnehin nur die paar Kilometer Straße laufen, damit ich dann in Kautokeino auf einem kleinen Campingplatz für einen oder zwei Tage zivil unterkommen kann. Der Himmel ist bedeckt, es wird mit der Zeit immer wärmer und nach dem Mittag habe ich immer mal wieder leicht einsetzenden Niesel. Da reizt es mich ja fast zu trampen, aber am Ende packe ich es doch selbst. In dieser kleinen Stadt zieht es sich noch gute drei Kilometer und da lese ich ein Schild „kaffe og rom“, also nicht Kaffee auf römische Art, sondern ein Café mit Zimmervermietung. Schon als ich im Flur dieses menschenleeren Hauses stehe, zieht es mich direkt wieder raus. Es ist so runtergekommen oder vielleicht auch nie schöner gewesen, da ziehe ich gerne noch weiter. Es geht ganz in der Nähe der Kirche entlang, in der ich mal eine Zeit lang einkehre, hier ist gerade Konfirmationsunterricht, sonst wäre sie zu. Und dann ist es auch nur noch ein halber Kilometer, vorbei am Rema1000-Supermarkt und ich spreche bei Ole am Duottar(Tundra)-Camping vor. Die kleine Bikerstube, wie er sie nennt, soll meine sein, für die zweite Nacht gibt es sogar einen Rabatt. Eine Sauna hat es hier und er wird am Abend in der Grillhütte Feuer anmachen. Da bin ich doch genau richtig. Kurz darauf schnappe ich mir für den Weg zum Kaufmannsladen das Damenrad mit Körbchen drauf, scheinbar ist es aus der O-Maria-Hilf-Baureihe. Was für ein Gefühl! Wer um meinen Hang zum Fahrradfahren weiß, hat eine Vorstellung, wie göttlich es nach acht Monaten ist, mal wieder so einen Hobel zu reiten und sei es nur auf drei Gängen. Mit ein paar frischen Sachen und einem Sixpack geht es zurück. Als ich den Schlüssel zurückgebe, steht in der Rezeption gerade die junge Japanerin Momo und checkt ein. Ole macht uns kurz bekannt und erzählt ihr, dass ich heute hier nach gut viertausend Kilometern meinen Fußweg beende, mir erklärt er, dass sie mit ihrem Bruder Hiroki auf dem Weg zum Nordkap sind, er wird von da aus in Kürze eine Rekordfahrt auf dem Fahrrad starten. Na das ist ja mal was, gut dass wir uns alle am Abend nach der Sauna und dem Essen rund ums Feuer wiedertreffen. Dazu gesellt sich dann noch Satsuki, eine weitere Begleiterin und so wird es zusammen mit Ole ein sehr spannender Abend bei Bier und Kaffee mit Schuß. Zum einen ist da natürlich die ab übermorgen geplante extreme Biking-Tour vom Nordkap nach Tarifa bei Gibraltar innerhalb siebzehn Tagen, mit der sich Hiroki ein weiteres Mal ins Guinnessbuch eintragen will. Aktuell hält er unter anderem den Weltrekord für die Durchkreuzung der USA, also von der kanadischen Grenze bis Mexiko und anschließend von Los Angeles nach New York in 30 Tagen, 16 Stunden und 25 Minuten. Aber auch die Art und Weise, wie sie diese Tour so günstig wie möglich gestalten ist beachtlich und es ist auch äußerst interessant, von diesen bescheidenen Leuten aus ihrem Leben und der Kultur im Norden Japans zu hören. Der Abend hätte nicht schöner sein können.
      Gegen zehn beende ich diesen besonderen und tollen Tag, werde morgen noch hier ruhen und mich ab übermorgen in Richtung Kiruna durchschlagen.
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    • Day 121

      Ruhetag Kautokeino

      September 26 in Norway ⋅ ☁️ 5 °C

      Der letzte Ruhetag vor dem Finale! Nur noch eine Etappe und dann geht’s zu Fuß nicht mehr weiter nach Norden… etwas das ich gerade nur sehr schwer verstehen kann…

      Ronald ist heute nach dem Frühstück schon weitergezogen aber für mich war es klar das es heute noch einen Ruhetag geben muss. Nicht nur das ekelhafte Wetter war der Grund, sondern auch das ich etwas Zeit brauche mich mental auf das Finale vorzubereiten. Auch wenn der Weg noch lang ist und es sicher auch nicht einfach werden wird… ein direkter push weiter wäre der Reise gerade nicht gerecht geworden! Und ich möchte diesen letzten Teil auch gewollt alleine bestreiten, denn nur so kann ich mich emotional auf das Ende der Reise vorbereiten um auf dem Weg dahin und „dort oben“ alles rauszulassen und das alles somit zu viel mehr als nur einer langen Wanderung zu machen.

      Die umliegenden Hügel kündigen mir noch ein paar weitere Winterabenteuer an, allerdings bin ich sehr optimistisch mit den Wetteraussichten ab morgen. Ich will einfach versuchen auch den letzten Teil zu mehr als nur nem Kampf um Kilometer zu machen. Nach der langen Strassenetappe von gestern weiß ich, dass mein Körper gerade hervorragend funktioniert. Keine Schmerzen, endlich wieder! Die Voraussetzungen passen also.

      Es fällt mir jetzt schon schwer von „Finale“ und dem „Ende der Reise“ zu schreiben… was habe ich in den letzten 4 Monaten nicht alles erlebt?! Wie kann ich sowas abschließen, wie soll das überhaupt funktionieren? Ich weiß es nicht, gerade weiß ich das wirklich nicht… Ein letztes Mal die Vorräte auffüllen, mit Schokolade übertreiben und bloß nicht die Kvikk Lunsj vergessen. Ein letztes Mal den Rucksack randvoll packen und ein letztes Mal die Route checken.

      Ab morgen geht sie los, die letzte Etappe Norge på langs. Noch einmal nehm ich euch, so gut es geht, mit auf diesen Weg durch die endlose Weite der Finnmark, mit dem Ziel…Nordkap!

      Auf ein Finale, das dieser Reise gerecht wird!
      Auf ein Feuerwerk der Emotionen!
      Gen Norden, bis es nicht mehr weiter geht!

      Ich bin bereit.
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    • Day 2

      Reise nach Kautokeino

      July 29 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

      Nachdem ich am Morgen in Ruhe gefrühstückt hatte, habe ich meine sieben Sachen gepackt und bin bei schwachem Nieselregen und einer melancholischen Herbststimmung ins Zentrum von Alta gewandert.

      Vor meiner Weiterfahrt nach Kautokeino musste ich dort unbedingt noch ein paar wichtige Dinge erledigen. Nach einem kurzen Abstecher zur Touristeninformation habe ich mich zuerst auf die Suche nach einer Gaskartusche gemacht, was zum Glück überhaupt kein Problem war. Auch die restlichen Sachen (Schnur, Insektenmittel, Käse, Brot und Bargeld) konnte ich relativ schnell organisieren. Etwas komplizierter stellte sich die Angelegenheit mit meinem Tagesrucksack und den Kleidern für Oslo heraus, die ich nicht auf die Wanderung mitnehmen wollte. Diesen zusätzlichen Stress hätte ich mir ersparen können, wenn ich mich bereits im Voraus um eine Übernachtungsmöglichkeit bei meiner Rückkehr gekümmert hätte. Jetzt hoffe ich nur, dass ich aus meinen Fehlern auch tatsächlich etwas lernen werde. 😇

      Um 14.55 Uhr bin ich dann in den Bus nach Kautokeino einsteigen, wo ich zwei Stunde später angekommen bin. Obwohl die Landschaft während der Fahrt wirklich schön war, bin ich ständig eingenickt und habe deshalb nicht viel davon mitbekommen. Entgegen meinem ursprünglichen Plan übernachte ich hier nicht im Zelt, sondern in einem kleinen Häuschen. So kann ich wenigstens am ersten Wandertag noch mit trockenen Sachen loslaufen. 🤣

      Funfact am Rande: In einem Hotel in Alta wurde mir ein Zimmer zu einem doppelt so hohen Preis wie auf der Plattform Booking.com angeboten. Als ich den Rezeptionisten auf diesen Widerspruch hingewiesen habe, meinte er nur, dass das alles so korrekt ist.

      Übrigens kann ich im Moment noch nicht abschätzen, wie regelmässig ich während meiner Wanderung eine gute Internetverbindung haben werde. Bitte macht euch keine Sorgen, wenn ihr nichts von mir hört. Das gehört zum Abenteuer dazu.
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    • Day 4

      Erste Übernachtung in Norwegen

      August 12 in Norway ⋅ ⛅ 20 °C

      Heute Morgen haben wir noch selbst gebackenes Brot bekommen. Das wird nur einmal im Jahr gebacken ,wenn es Zeit für den Surströmming ist . Jetz haben wir einen schönen Stellplatz mit Blick auf Kautokeino bei Juhls Silberschmiede.Read more

    • Tag 9 Kautokeino - Nordkap

      July 2 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

      Leute, Leute, ich sag’s euch ich hab so viele Mückenstiche. Die Jucken ganz furchtbar und auf dem Kopf sind richtige Beulen geworden. Das gute am Helm ist, dass ich nicht kratzen kann und das Jucken so richtig schön genieße. Ich hab zwar den Gardinenhut, aber ich hab festgestellt, dass der oben Lüftungsklappen hat und bei diesen Lüftungsklappen ist nur ein grobmaschiges Netz. Da gehen die Moskitos rein und stechen und saugen mich fast blutleer. Mistdinger, elendige.
      Ich fand den Campingplatz (15€) eigentlich ganz nett, ja gut okay Moskitos. Er war ziemlich nah an der Straße und jedesmal dachte ich, ein LKW fährt durch mein Zelt wenn der 40 Tonner auf der Straße vorbei rollte. Nach dem aufstehen habe ich gleich mein Müsli geschnappt und bin in die kleine Küche. Da konnte man wenigstens in Ruhe frühstücken. Die paar Moskitos waren übersichtlich und man konnte sie gut erschlagen. Im Zusammenpacken bin ich jetzt mittlerweile schon ein Weltmeister geworden. Es geht alles schon ziemlich flugs in die Koffer rein, das Zelt in die eine Rolle, die restlichen Sachen in die andere Rolle und gleich ist alles verschnürt und verpackt auf dem Motorrad. Auf geht’s Richtung Alta, zwischendurch habe ich an einem Rastplatz angehalten und von dort die Moskitoaufzuchtfarmen fotografiert. Es ist unvorstellbar, wie viel Mücken hier rumfliegen. Zu was sind diese Drecksviecher eigentlich gut ? Zurück zum Rastplatz, bei einer Banane habe ich immer wieder versucht, den Namen vom Rastplatz flüssig auszusprechen: Kautokeinovassdraget . Irgendwann ist es auch gegangen und ich war mit der Banane fertig. Noch schnell was trinken, aufsatteln und weiter Richtung Alta.
      Hier ist die ganze Strecke auf 80 km/h begrenzt, aber ich werde immer schneller. Irgendwie zieht es mich an das Nordkap und ich möchte auch keine Übernachtung mehr machen. Die Straße ist gerade und frei. Eigentlich könnte man aufdrehen, doch wenn man hier in Norwegen ein paar Stundenkilometer über die erlaubte Geschwindigkeit fährt, kann man wahrscheinlich gleich sein Haus zu Hause verkaufen, damit man die Strafe bezahlen kann.
      Man kommt von den Bergen etwa in einer Höhe von 350 m und fährt durch eine Schlucht, eine sehr kurvige Straße hinab bis auf Meereshöhe. Die Straße war vor mir frei und ich habe mich so richtig schön durch die Kurve geschlängelt. Durch das lange geradeaus fahren in Schweden sind die Reifen auch schon ein bisschen eckig geworden, so tut jede Kurve gut die Flanken der Reifen ein bisschen abzufahren.
      In Alta angekommen, muss ich tanken und etwas wärmeres anziehen. Ich habe einen Rollkragenpullover und eine Jogginghose aus Schurwolle die ich unten drunter ziehen will. Genau das ist das Problem unten drunter. Ich mach an einer Tankstelle erst mal richtig Striptease und zieh mich aus, lass die Hosen runter und kann meine warme Jogginghose über die lange Unterhose, die ich eh schon an hatte anziehen. Ich hüpfe in meinen Motorradhose rein und ich sehe Leute vorbeigehen. Die Leute schauen mir zu und lachen und heben den Daumen. Mir macht das nix aus, weil hier kennt mich ja keiner. Den extra Pullover noch drüber, noch ein bisschen Benzin in die Elise und weiter geht’s Richtung Nordkap. Hab ich schon erwähnt, dass das Nordkap irgendwie zieht. Ich muss aufpassen, dass ich nicht zo schnell werde. Immer wieder muss ich den Tacho kontrollieren. Die erlaubte Geschwindigkeit überschreite ich zwischendurch. Bei einer kleinen Pause Google ich ein bisschen nach Übernachtungsmöglichkeiten und frag mich, ob ich vorab irgendwo anrufen soll oder einfach irgendwo aufschlag. Bevor ich jetzt alle möglichen Campingplätze nach Hütten abtelefoniere, denke ich mir, ich fahr lieber zu und frag dann vor Ort. Auf einmal kommt es mir, Sacklzement, das wird jetzt arg kalt. Ich friere besonders an den Füßen, damit es ein bisschen besser wird, zieh ich die Regenüberschuhe über meine Stiefel. Schaut irgendwie komisch aus, hält aber ein bisschen wärmer. Das mit den kalten Füßen hab ich schon herausgefunden. Das Problem ist, dass ich in den Stiefeln das schwitzen anfange und dadurch wird der Stiefel feucht und durch den Fahrtwind wird es richtig kühl. Da hilft nur eins zwischendurch Socken wechseln. Ich hab die guten Schurwollsocken dabei, die sollten eigentlich warm halten und auch Feuchtigkeit aufnehmen. Aber irgendwie bleibt die Feuchtigkeit durch die Membran im Stiefel. Ist ja auch fast einleuchtend. Wenn kein Wasser von außen nach innen kommen soll. Dann kommt das Wasser von innen nach außen auch nicht richtig.
      Ab Olderfjord, wird es richtig zapfig und man braucht schon einen Willen um das durchzustehen. 7 Grad und die Frisur sitzt. Ich habe zwischendurch das weinen angefangen, so überwältigt war ich von der Stimmung und vor diesem Erlebnis bald am nördlichsten Punkt vom europäischen Festland zu stehen. Das wollte ich schon seit einiger Zeit. Und dass ich es für mich schaffe.
      Aber noch härter ist es mit dem Fahrrad. Ab Alta habe ich ganz viele Fahrradfahrer gesehen, die gut bepackt sich auch auf den Weg zum Nordkap machen.
      Ich schlängle mich die Küste entlang. Es ist eine sehr karge Gegend. Ich glaub ich hab keinen einzigen Busch gesehen. Wenn, sind nur Gräser und irgendwelche Moose die hier wachsen. Die Rentiere laufen über die Straße von links nach rechts und gucken nicht ob ein Auto, Wohnmobil oder Motorrad kommt. Man muss immer bremsbereit sein, weil die Viecher unvermittelt die Richtung ändern und teilweise auf dich zutraben.
      Irgendwo zwischendrin hab ich noch mal getankt, weil ich nicht gewusst habe, ob ich nicht doch den Weg wieder zurückfahren muss, falls ich keine Unterkunft bekomme.
      Mensch ich sage euch, die Norweger können Tunnel bauen. Da geht doch glatt das letzte Tunnel 212 Meter unter dem Meer durch und ist knapp 7 Kilometer lang. Bei uns hätten sie irgend ein Wurm, Käfer oder Ameise gefunden und den Bau verhindert. Am ersten Campingplatz angekommen, frage ich nach einer Hütte, ja klar sie haben noch eine exklusive frei für 260 €. Die ganzen anderen kleinen Hütten sind schon vor Wochen reserviert worden. Ich habe mich mit der netten hübschen Norwegerin unterhalten, ob sie mir einen Tipp geben kann, bei wem ich denn noch fragen kann. Sie hat dann gemeint, wenn man eh alleine unterwegs ist, ist Hotel das beste und billigste. Die Hütten sind teilweise für bis zu sechs Leute, d.h. wenn man sich die 260 € aufteilt ist es dann für die einzelne Person nicht mehr so viel. Aber wo bekomme ich jetzt die fünf anderen her. Von euch wollte ja keiner mit. Ich bin dann zu dem Hotel Scandic Nordkapp und hab gefragt, ob sie mir denn Asyl geben. Ich würde Ihnen auch bisschen Geld für ein Zimmer da lassen. Gesagt, getan, Zimmer reserviert und ein viertelstündchen in der Lobby aufgewärmt. An der Rezeption nach dem Wetter für den Nachmittag und Abend gefragt, weil man sich hier vielleicht besser auskennt mit dem kommen und gehen der Wolken und Nebel. Der nette junge Mann meinte, lieber heute wie morgen, lieber jetzt wie später. Okay, dann jetzt und nicht später.
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    • Day 7

      Kautokeino Silberschmiede

      September 19 in Norway ⋅ 🌬 15 °C

      Wieder in Norwegen in Kautokeino - wir sind angekommen Mitten in Lappland im Reich der Samen. 1640 wurde das erste Haus gebaut, 1703 die erste Kirche. Während des 2. Weltkriegs wurde Kautokeino dem Erdboden gleichgemacht. Nach dem Kriege wieder aufgebaut, ist die Stadt heute eines der wichtigsten Kulturzentren der Samen in Norwegen.

      Es gibt seit 1989 eine Sami Hochschule dort und eben eine Silberschmiede - gegründet von einer Deutschen und einem Dänen, die 1950 nach Kautokeino kamen
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    You might also know this place by the following names:

    Kautokeino, গুওভডাগেইডনু কৌটকেইনো, Guovdageaidnu vald, Koutokeino, Kautokeino kommuna, Guovdageaidnu, QKX, カウトケイノ, Гуовдагеайдну, Kommun Kautokeino, Kautokeino kommune, Guovdageaidnu Kautokeino, Кёутукейну, Guov'dagæi'dno, Kautokeino kommun, 凱于圖凱努

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