Norway
Tolga

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 16

      Stadtrundgang in Røros

      September 5, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

      Røros ist eine kleine gemütliche Stadt, wo alle alten Gebäude noch erhalten sind. Ist sehr, sehr urig. In den Gassen sind viele verschiedene Künstler mit ihren Werkstätten in den Häusern. Kann man auch überall rein und zuschauen. Kleine Läden gibt es auch genug. War sehr wichtig für Tina. Und viele kleine Kneipen. Fühlt man sich sehr wohl. 👍🍻🍻Read more

    • Day 53

      Roros

      May 30, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 14 °C

      I awoke to a beautiful , still, blue sky day. Fantastic views from my hotel window across the lake. After breakfast a wee dip in the jacuzzi again before eventually setting off . The scenery was very reminiscent of the Cairngorms XL- especially Rothiemurchus- but without clouds or midges. It warmed up quickly too and it wasn't long before I'd swapped into my short sleeved top . What a difference a day makes!! Today was a very short ride- possibly the shortest day of the whole trip, certainly the easiest with a light tail wind following me up the steady incline to Roros. Saw an eagle. Managed to waste some time by following one of the cycle computers "redirections" which ended up as a forest fight...
      Frustratingly unable to take advantage of the fine conditions today as there was no accomodation for at least another 100km. But legs happy to stop after a mere 70km. Anyhow , accomodation tonight is somewhat fitting as it's in a rehabilitation centre! If they have spare beds they rent them out!! Imagine the NHS (a) having spare beds and ( b) wanting to stay in them!! Advantages include walk in showers, adjustable beds and emergency pull cords for room service ( I think that's what she said...). Disadvantages. - maybe having to manage the stairs unaided and make my breakfast before I'm allowed to carry on...
      Roros is an UNESCO listed old mining town with very typical architecture: lovely on a sunny day
      Read more

    • Day 176

      Vom Birkebeineren in den Rondane

      October 11, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 4 °C

      Mittwoch, 8 Uhr, 5 Grad, blauer Himmel, weiss-graue Wolken, sie halten sich noch in Grenzen…
      ansonsten…schön!
      Und wo ist heute die Sonne? Sie schafft es noch nicht über den Berg, wir stehen noch im Schatten nur die Stadt und der See sind schon im Sonnenschein.

      Wir machen heute Früh als erstes eine Wanderung am Wildbach Mesna entlang.
      Nun…wenn die Sonne nicht bis zu uns kommt, dann gehen wir ihr entgegen.
      Es geht über Stock und Stein, mitten durch den Wald, ziemlich steil in die Höhe bis zum ersten Wasserfall, danach folgen noch weiter Fälle.
      Gut…die Sonne bekommen wir nicht wirklich zu Gesicht dafür stehen zu viele und zu hohe Bäume davor. Macht aber überhaupt nichts, es ist eine wunderschöne Tour.
      Beim Abstieg machen wir einen Abstecher zu den Sprungschanzen, die mittlerweile Sonne abbekommen.
      Wenn man da so mittendrin steht…Hut ab vor allen die es wagen hier runter zu segeln.
      Von oben sieht das ganze noch viel spektakulärer aus als von unten.

      Danach verlassen wir das Skisprungstadion am „Birkebeineren“ (Birkenknochen😅) und fahren durchs Gudbrandsdalen bis nach Ringebu wo wir die E6 verlassen um auf dem Friisvegen Weiterzufahren.
      Von Ringebu das auf knapp 200 Meter liegt schlängeln wir uns in steilen Serpentinen auf über 1100 Meter wo wir durch die herrliche Gebirgslandschaft des Nationalparkes Rondane cruisen.
      Es sind gerade sehr viele Jäger unterwegs. Ab und zu sind Wege und Strassen gesperrt wegen der Jagd. Also…an alle 🫎Elche, ihr zeigt euch auch sonst nicht, darum bleibt jetzt erst recht im Dickicht.🫣
      Auf den Rondane-Höhen erwartet uns ein grandioser Fernblick wie aus der Vogelperspektive sowie erster Schnee.
      Für eine Schneeballschlacht reicht es zwar noch nicht aber der Vorgeschmack ist da.
      Hier herum gibt es nichts als Weite, Landschaft und Fjell. Als Eyecatcher hat die Natur dort noch einen Berg namens Rondslottet hin gepflanzt.
      Es ist mit über 2000 Metern der höchste Berg im Nationalpark.
      Der Rundumausblick ist beeindruckend!
      Eigentlich zeigt die Temperatur 8 Grad an aber mit dem Eisigen Wind fühlt es sich gerade wie 0 Grad an.🥶😂
      Auf der anderen Seite wieder runter erreichen wir Atna. Da fahren wir am Fluss Glomma entlang bis nach Tynset wo wir im gleichnamigen Campingplatz für diese Nacht einchecken.
      Hier sind die Temperaturen wieder im angenehmeren Bereich und animieren uns, zum Abschluss eines wunderbaren Tages zu einem kurzen Spaziergang.

      Fazit des Tages;
      das norwegische Klischee wurde heute total erfüllt 🥰;
      Atemberaubende Natur
      Dichte Wälder
      Unendliche Fjells
      Grandiose Bergwelt
      Rauschende Bergbäche
      Reissende Flüsse
      Kristallklare Seen
      Erster Schnee
      Was will man mehr?!
      Read more

    • Day 52

      Savalen

      May 29, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 6 °C

      A big big day . A monster climb- the biggest& steepest of the whole trip- straight from the breakfast table 🤢. Halfway up the light rain turned to light snow and I started to question my light weight approach. A perfectly placed cafe allowed for a lot of faffing . Going uphill kept you warm but the brief descents were awful. What made the day was meeting a fellow nordkaap bike tourer -and the chat kept us going. He was a fixed itinerary so didn't stand for my faffing. Reluctantly I headed back out into the elements, and fortuitously, the weather eased going over the plateau and improved thereafter. We even had mostly tail winds!! Holiday Monday here so no other eateries/ shops at all until around 100km. Anyone who knows me knows that doesn't suit my cycling raison d'etre!! The last 20 km were uphill / undulating gravel going deeper and deeper into the forest- even passed a place called Nordpolen ( wonder if mr Amundsen cheated a wee bit?). Arrived at the hotel to a sign saying HOTEL SHUT! A phone call clarified " we tried to call you..." Anyway the guy turned up and either felt sorry for me or realised if he didn't open up the hotel I was following him home!! So I have the keys to a 50 bed 4star hotel !! He's thrown dinner in with the cover price, and allowed me to use the spa! Result!!Read more

    • Day 3

      Jetzt hilft nur noch Weingummi

      June 19, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 18 °C

      Kurz mal die Beine ausstrecken in Alvdal. Regen hat aufgehört, Daumen drücken hat geholfen, bitte weiterdrücken, damit es so bleibt.
      Während der Pause Flåklypa gefunden, leider alles umzäunt, nur für Fotos gut. Noch 200km bis Stadtzentrum Trøndheim, Strecke machen läuft. Zur Steigerung der Vorfreude wird die erste Runddose Weingummi aufgerissen, so schaffen wir es doch bis Trømsø! 😎😁😉Read more

    • Day 10

      Schutz im Tronfjell

      September 4, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

      Uns beunruhigen etwas die Flood-Risk-Warnungen in der Wetter-App 🌊🏄 ⚠️ Getreu dem Motto "sicher ist sicher" ziehen wir uns mal wieder ins Gebirge zurück. Die 150 NOK für die Privatstraße lohnen sich. Die Aussicht ist der absolute Wahnsinn. Auf dem höchsten Punkt stürmt es ordentlich, so dass es für uns direkt wieder abwärts geht und einmal mehr freuen wir uns über die Untersetzung bei der Abfahrt 🥵🚐Read more

    • Day 40

      Alvdalen - Tynset

      July 9, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 19 °C

      Um kurz nach sechs habe ich keine Lust mehr, mich zum hundertsten Mal umzudrehen. Die ganze Nacht habe ich nicht eine Position gefunden, in der ich länger schlafen konnte. Der Untergrund war einfach extrem uneben. Zu allem Überfluss habe ich wieder Verspannungen in der rechten Schulter und Kopfschmerzen. Ich mache mir einen Kaffee und esse das Brot und die Fleischwurst vom Vorabend. Die Sonne scheint auf das Zelt, und es wird deutlich wärmer. Ich öffne die Außentüren, lasse aber die Fliegengitter geschlossen. So wird es gleich angenehmer und ich versuche, mich noch einmal hinzulegen. So döse ich dahin bis es schließlich zu warm im Zelt wird. Also packe ich meine Sachen und mache mich um 10:10 Uhr auf den Weg.

      Beim Zeltabbau hatte ich noch keine Probleme mit den Fliegen. Jetzt sind sie alle wieder da. Zu hunderten. Die ersten eins, zwei Kilometer sind anstrengend. Immer wieder versinke ich im Sumpf und es dauert, bis der Weg fest wird. Dann wird es etwas einfacher. Meine Verspannungskopfschmerzen sind ein wenig besser, aber noch lange nicht weg. Von nun an geht es weiter bergab, dauerhaft mit diesem Schwarm Fliegen um mich herum. Kurz bevor ich im Tal ankomme, sind auf einmal alle Fliegen weg. Das Phänomen mit den Fliegen muss wirklich sehr lokal sein. Nach sieben Kilometern komme ich an die Straße, die durch das Tal führt. Nach einigen Metern an der Straße entlang geht es rechts ab, wieder den Berg hinauf über eine Schotterstraße. Nach einem weiteren Kilometer komme ich an ein paar alten Hütten vorbei. Diese waren unten an der Straße schon als Sehenswürdigkeit ausgeschildert. Hier kann ich mich in den Schatten setzen und eine Pause machen.

      Ich esse die ganze Tüte Chips zu Ende, die ich gestern nur etwas angefangen hatte und lege noch ein paar Hände voll Nussmix drauf. Dann lege ich meine Isomatte in die Sonne und lege mich etwas hin. Kurz bevor ich einschlafe, kommt ein Auto. Drei ältere Frauen und ein Mann steigen aus. Sie haben einen Schlüssel zu diesen Hütten. Ich beende meinen Schlafversuch und packe mein Zeug. Eine der Frauen spricht sehr gut Englisch und wir kommen ins Gespräch. Sie erklärt mir, dass die Hütten Teil eines Museums seien. Vermutlich wurden sie im 16. Jahrhundert gebaut. Eine dieser Hütten wurde komplett auseinandergenommen und neu zusammengebaut. Und zwar auf die gleiche Methode, wie man damals gebaut hat. Zwischen den Balken schaut Moos heraus, am Dach hängt Birkenrinde herunter. Dann erklärt mir die Frau, dass so ein schönes, warmes Wetter wie heute hier eher selten ist. Insbesondere im Winter zählt dieses Tal zu den sehr kalten Tälern in Norwegen. Im Winter seien hier nicht selten -30 bis -40°. Dann unterhalten wir uns noch ein wenig über meinen Plan, zum Nordkap zu laufen und dann gehe ich weiter.

      Der Pfad, der hier vom Weg abgehen soll, ist nicht direkt erkennbar und ich gehe erst mal daran vorbei. Dann navigiere ich zurück und gehe eine Wiese hoch. Erst im Wald finde ich einen schmalen, scheinbar selten begangenen, Pfad. Immer wieder liegen Bäume darüber, dass ich querfeldein gehen muss. Zum Glück komme ich nach einiger Zeit auf einem richtigen Weg raus. Dieser ist als Pilgerweg ausgeschildert und führt bis zu meinem Ziel in Tynset. Mal geht es Schotterwege entlang, dann wieder Pfade durch heideartige Landschaft mit vielen kleinen Bäumen. Nun sind auch die Fliegen wieder da, mal mehr, mal weniger. Ganz so viele wie gestern Abend und heute Morgen sind es nicht. Was jetzt aber dazu kommt ist, dass sich immer mehr stechende Viecher dazu gesellen, Bremsen, unterschiedlichster Art und Größe. Ab jetzt ist es wieder ein Belastungstest für meine Nerven. Noch immer zieht der Schmerz aus meiner rechten Schulter hoch in meine rechte Schläfe. Dazu muss ich ständig darauf achten, dass mich keine der Bremsen in Schultern oder Arme sticht. Erst als ich einen breiten, aber nicht tiefen Fluss furten muss, nutze ich die Gelegenheit des Schuheanziehens für eine kurze Pause. Meine Hardshelljacke lege ich über den Rücken, die Bremsen stechen nämlich auch durch das T-Shirt. Trotz aller Bemühungen erwischt mich immer wieder eine. Selbst, wenn ich die Bremse verscheuche, während sie gerade anfängt mich zu stechen, gibt es eine juckende Quaddel.

      Nach der Pause am Schluss habe ich wieder etwas Ruhe vor den Fliegen. Ein enger Pfad führt zunächst durch dichten Wald einige Meter bergauf. Meine fliegenden Wegbegleiter werden ab hier schnell wieder mehr. Als ich nach einigen Kilometern eine Schotterstraße kreuze, möchte ich eine kurze Pause machen. Mittlerweile sind es sicher mehrere 100 Fliegen, die nicht von mir ablassen. Nach 1 Minute habe ich genug und setze meinen Weg fort, obwohl ich eigentlich eine Pause gebrauchen könnte. Ich merke, dass ich heute wenig Energie habe. Schlafmangel, Verspannungskopfschmerzen und auch die ungewohnt hohen Temperaturen haben wir heute zu schaffen gemacht. Die Fliegen, aber insbesondere die stechenden Bremsen, machen mir heute das Leben schwer. Heute kann ich aber irgendwie noch damit umgehen.

      Wäre das hier der Alltag, würde ich nicht lange überlegen, ob ich meine Reise fortsetze. Aber ich bin optimistisch, dass so plötzlich das Problem aufgetreten ist, bald genauso schnell wieder weg sein wird. Es scheint hauptsächlich in einer bestimmten Vegetation in einer gewissen Höhe vorzukommen. Die Tatsache, dass ich in den Tälern gar keine Probleme habe, lässt mich überlegen, ob ich die kommenden zwei Tage nach Røros ausnahmsweise über die Straße gehe. Durch die Natur ist es ja grundsätzlich schöner, aber besonders ausgefallene Landschaften würde ich nicht verpassen.

      Wie so oft sind die letzten Kilometer wieder sehr zäh. Seit langem macht sich auch mein linker Fuß wieder bemerkbar. Gegen 17:30 Uhr erreiche ich Tynset. Hier gibt es zahlreiche Supermärkte, dennoch hat keiner geöffnet. Bislang war in jedem Ort mindestens ein Supermarkt, der auch sonntags geöffnet hatte. Also gönne ich mir eine Cola an der Tankstelle und laufe weiter zum Campingplatz.

      Beim Einchecken sehe ich, dass ein Mitarbeiter Pizza isst. Sofort erkundige ich mich, wo diese her ist. Dann baue ich mein Zelt auf und gehe duschen. Mein Handy darf ich in einer Hütte bei drei Männern aus Berlin laden, die mit einem Bier auf der Terrasse sitzen. Dann mache ich mich auf den Weg zur Pizzeria. Heute habe ich die 900 km geknackt und somit ein Drittel meiner gesamten Kilometer geschafft. Und das an Tag 40, was auf den Tag genau einem Drittel meiner geplanten Zeit entspricht. Es ist nicht unbedingt wichtig, aber es freut mich! Was waren das viele Aufs und Abs bis hierher. Auf keines davon will ich verzichten. Ich habe nach 40 Tagen das Gefühl, in meiner Reise angekommen zu sein.
      Aktueller Spendenstand: 3.286,92 EUR

      In der Pizzeria sind draußen alle Tische belegt. Ein Mann sitzt allein an einem Vierertisch und telefoniert und raucht. Ich frage ihn, ob ich mich dazu setzen darf und er nickt. Ich telefoniere ebenfalls mit Nicole. Hier ist einiges los. Als ich endlich bestellen kann, bestelle ich eine große Pizza und eine Cola. Das Bier ist mir hier zu teuer. Allerdings bereue ich meine Entscheidung ein wenig, als der Kellner mit zwei Bier raus kommt und diese an einem anderen Tisch serviert. Die sehen einfach zu gut aus. Ein paar Minuten später kommt er wieder mit zwei Bier raus. Eines serviert er am Nachbartisch, eines stellt er mir hin. In bin hier in einem anderen Land und mir liegt es fern, die Menschen hier zu korrigieren. Also nehme ich das Bier rein aus Höflichkeit an, ohne etwas zu sagen. ;-) Boah! Herrlich! Das Schicksal meint es gut mit mir! :-)
      Read more

    • Day 15

      Roste Camping

      August 15, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

      Toller, empfehlenswerter Campingplatz in Roste und Roros ist nicht weit entfernt.
      Mit Blick auf den Hammalsfjellet, auch Hummelfjell genannt, ist ein Bergrücken in Norwegen.https://rostecamping.no/
      Weil wir den ganzen Tag im Regen gefahren sind und nicht mehr das Zelt aufbauen wollten, haben wir uns eine Hütte genommen und besuchten die Altstadt von Roras mit seinem Kupferbergwerk.
      Read more

    • Day 7

      Willkommen Norwegen

      August 9, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 12 °C

      Irgendwas mache ich glaub falsch. Ich friere mir hier im Süden bei 10°C und regen den Arsch ab und am Nordkapp gibt es Sonnenschein bei 19°C 🤔

      Zum Ende wollte mir Schweden wohl nochmal den Mittelfinger zeigen.
      Gestartet bin ich trocken, aber durfte nach 15 min. wieder meine Regenklamotten anziehen. Es gab auch viele Seen, die laut Google gar nicht vorhanden waren. Ob es wohl in letzter Zeit etwas geregnet hat?
      Erst ca. 100 km vor der Grenze hörte es auf.

      Dort entstanden auch die ersten Lichtblicke des Tages. Zunehmend trockene Straßen. Zudem wurde die Straße immer kurvenreicher. Ich habe die ersten Rentiere beobachten dürfen.
      Außerdem habe ich während der fahrt kurzzeitig den blauen Himmel erblicken können.

      Wenn diese kleinen Lichtblicke nicht gewesen wären, hätte man den Footprint auch „Pain in the as: The vengeance“ nennen können.
      Hätte, hätte Fahrradkette.

      Gerade scheint mir die Sonne ins Gesicht.
      Mega 🥳🥳🥳
      Read more

    • Day 41

      Tynset - Hummelfjell Camping

      July 10, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 23 °C

      Am Abend zuvor schlafe ich schnell ein. Allerdings werde ich um 2:00 Uhr wach und kann für 2-3 Stunden nicht schlafen. Außerdem müssen es vier Mücken in mein Zelt geschafft haben. Alle fliegen nur träge und man sieht ihnen von außen an, dass sie gut getankt haben. Ich erledige eine nach der anderen. Am Morgen weckt mich die Sonne, die das Zelt schon unangenehm aufwärmt. Ich koche einen Kaffee, Frühstück besorge ich mir später im Supermarkt. Ich packe mein Zeug und um kurz nach neun verlasse ich den Campingplatz. Gleich gegenüber ist der Sportladen, wo ich nach neuen Schuhen schauen möchte. Der Sportladen ist nicht klein, dennoch gibt es nicht ein einziges Paar in meiner Größe. Beim Pizza essen gestern Abend habe ich noch ein Sport Outlet gesehen. Aber dort finde ich nur unmotivierte Mitarbeiter und alle möglichen Schuhe in viel zu kleinen Größen vor. Einen Sportladen gibt es noch. Hier werde ich freundlich bedient, ich probiere drei Paar in Größe 48. Alle sind zu klein. Mittlerweile ist es schon 11:00 Uhr und es wird immer wärmer. Ich gehe noch einmal zurück zum Supermarkt neben dem ersten Sportgeschäft und kaufe mir etwas Gebäck, ein Sandwich für später und was zu trinken. Dann mache ich mich auf den Weg auf die Straße.

      Die Straße ist mäßig befahren. Auf der anderen Seite des Tals gibt es noch eine breitere Straße, wo der Hauptverkehr entlang führt. Die ersten hundert Meter gehe ich noch auf einem Fußweg, dann geht es am linken Rand der Straße weiter. So richtig Lust habe ich auf die heutige Etappe nicht. Ich werde den ganzen Tag diese Straße entlang gehen und dazu bin ich erst sehr spät losgekommen. Aber gleichzeitig bin ich froh, dass ich hier keine Probleme mit Fliegen oder anderen stechenden Viechern habe.

      Nach 5 km mache ich schon meine erste Pause. Ich hab mir vorgenommen, das meinen Füßen zur Liebe zu machen. Nach 10 km mache ich schon die zweite Pause. Ich bin echt müde bin und merke, dass mir wieder mal ein paar Stunden Schlaf fehlen. Meinen Rucksack lehne ich an einen Holzstoß unweit der Straße und dann lege ich mich auf meine Isomatte. Tatsächlich gelingt es mir, immer wieder etwas einzunicken. Fast eine Stunde mache ich hier Pause.

      Das Wetter ist wunderschön. Die Sonne scheint und es weht immer wieder ein kräftiger Wind, was es richtig angenehm macht. Beim Weitergehen werde ich langsam etwas wacher. Was mir hier beim Gehen auf der Straße auffällt, ist, dass die Autos unglaublich viel Rücksicht auf mich nehmen. Obwohl auch ich versuche, so wenig Platz wie möglich am Straßenrand einzunehmen, fahren hier ausnahmslos alle entgegenkommenden Autos komplett auf die andere Straßenseite, das häufig mehrere Meter Platz zwischen uns bleiben. In Deutschland neigen die Autofahrer doch deutlich häufiger dazu, einem aggressiv verstehen zu geben, dass man als Radfahrer oder Fußgänger nichts auf der Straße verloren hat. Für LKWs verlasse ich die Straße ganz, was mir immer wieder mit Handzeichen oder Lichthupe gedankt wird.

      Während ich Kilometer für Kilometer der Straße durch die Kiefernwälder folge, die man bei dem Wetter heute richtig riechen kann, telefoniere ich mit meinem Vater. Wir hatten zwar schon einige Sprachnachrichten ausgetauscht, aber mal live miteinander zu sprechen, ist doch deutlich schöner. Und ich freue mich, seinen Eindruck bestätigen zu können, dass ich seit einigen Tagen tatsächlich mit mehr Leichtigkeit unterwegs bin.

      Dann vertreibe ich mir die Zeit mit etwas mit Musik. Ich hab wieder Lust auf Klassik. Ich höre die vier Jahreszeiten von Vivaldi, allerdings umkomponiert von Max Richter. Normalerweise bin ich kein Fan davon, Klassiker anzufassen und abzuändern. Oder wie Grönemeyer den Kultsong Bochum um eine weitere Strophe ergänzt. Für mich ist das reines Marketing. Aber die vier Jahreszeiten von Max Richter haben ihren ganz eigenen Stil, der mir teilweise sogar besser gefällt als Original. Während ich letztens Filmmusik zu der Kulisse im Fjell gehört habe und das Gefühl hatte, in meinem eigenen Film zu sein, ist das hier gerade eine nicht ganz so spektakuläre Kulisse. Ich stelle mir vor, wie ich eine Stunde lang diese Straße filme und dann zu Stanley gehe, er möge was komponieren, damit es irgendwie spannender wird. Dann müsste man es nur noch in schwarz-weiß machen und es könnte um 20:15 Uhr auf ARTE laufen.

      Tatsächlich bekomme ich durch die Musik neue Energie und ich gehe deutlich zügiger weiter. Bei Kilometer 17 muss ich aber erneut eine Pause machen und meine Füße zumindest für einen kurzen Moment entlasten. 31 km stehen heute auf dem Programm. Zum Glück gibt es bei Kilometer 21 noch einen Supermarkt. Hier gönne ich mir ein Eis, eine Cola, eine Limonade und Schoko-Erdnüsse. Ich setze mich in den Schatten, esse das Eis und lasse mir viel Zeit bei den Getränken. Ich bin richtig platt. Als ich aufstehe, um meinen Müll zum Mülleimer zu bringen, merke ich, wie unrund ich laufe. Ich dehne etwas die Waden und Oberschenkel und mache mich dann wieder auf den Weg, beziehungsweise auf die Straße. Von hier geht es bergauf, nicht steil, aber dauerhaft. Ich brauche echt etwas Disziplin, um wieder in Schwung zu kommen und weiterzugehen. Weil Disziplin allein aber nicht hilft, krame ich die Kopfhörer aus der Hosentasche.

      Seit langem spiele ich mal wieder meine melancholische Norge på langs Playlist, obwohl ich von einer melancholischen Stimmung weit entfernt bin. Das ändert sich aber schnell. Das letzte Mal, an das ich mich in diesem Moment erinnere, dass ich die Playlist bewusst gehört habe, war nach meinem ersten Tag im Gelände. Da, wo ich Probleme hatte, Trinkwasser zu finden. Nach dem Abendessen hatte ich mich vor das Zelt gestellt und mit der Musik in den Ohren zurück auf die Hügel geschaut, die ich bereits geschafft hatte. Das war glaube ich an Tag sieben oder acht. Als ich heute die Lieder meiner Playlist höre, bewegen sie mich auf ähnliche Weise, aber in einer ganz anderen Situation. Die ersten Wochen waren durchzogen von Zweifeln. Durchzogen von kleinen Rückschlägen und Zweifeln, ob mein Rücken mitmacht, meine Knie mitmachen, ob mein Fuß sich wieder erholt, ob zu viel Schnee liegt, ob mein anderer Fuß sich wieder erholt und so weiter. Es war so viel mentaler Ballast und so viel Unsicherheit. Ein Großteil davon scheint seit meinem Tiefpunkt verflogen zu sein. Jetzt gehe ich die Straße entlang, was ich den ganzen Tag als anstrengend empfunden habe, was nicht wirklich Spaß gemacht hat. Bis vor wenigen Metern war es ein reiner Tag, um voran zu kommen. Jetzt genieße ich jeden Schritt. Füße und Beine scheinen im Autopilot zu laufen. Dann muss ich sogar die Straße verlassen und darf einige Kilometer über eine Schotterstraße gehen. Mit der Musik im Ohr erinnere ich mich an die Zeit, als ich die Playlist erstellt habe. Als ich mir vorgestellt habe, wie es sein wird, wenn ich Norge på langs laufe. Und obwohl heute so ein eintöniger Tag war, mit viel Asphalt und vielen Autos ist es jetzt ziemlich genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich kann gerade alles annehmen, wie es ist. Und dabei tief zufrieden sein. Ich habe das Gefühl, dass ich heute zum ersten Mal richtig würdige, was ich bisher geschafft habe. Das tut richtig gut und ist gleichzeitig sehr emotional.

      Von der Schotterstraße geht es auf einem Pfad weiter. Ich quere die Zuggleise, die durch das Tal laufen, gehe durch einen Wald und stehe dann vor einer riesigen alten massiven Hängebrücke. Auf der Brücke mache ich noch eine Pause und sammeln Kräfte für die letzten drei Kilometer. Diese führen jetzt direkt über die Hauptstrasse. Um kurz vor Acht erreiche ich meinen Campingplatz. Klein aber fein und alles etwas in die Jahre gekommen. Einzig nervig: Er liegt direkt an der Hauptstraße. Aber für eine Nacht muss das reichen!
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Tolga, Kommun Tolga, Tolga kommune, Толга, Tolga kommun, 托爾加

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android