Norway
Valle

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Top 10 Travel Destinations Valle
Show all
Travelers at this place
    • Day 35

      Sonne, Wasser, Berge -was will man mehr?

      September 6, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 18 °C

      Manchmal fehlen einem die Worte, um die Landschaft zu beschreiben. Selbst auf dem Bildern kann man die wunderschöne Natur nicht so gut erkennen.

      LEUTE - es ist einfach GEIL 🌞❤️

      ...aha, die Schokolade 🍫 fehlt noch zu voller 100% Glück 🙂Read more

    • Day 11

      Rentiere ❤️

      June 10, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 15 °C

      Als ich morgens aufwache, ist es bedeckt. Ausgerechnet heute, wo ich auf Sonne angewiesen bin. Trotzdem schließe ich die kleine Ersatzpowerbank an das Solarpanel an. Mein Handy hat noch 9 % Akku. Über die Fernbedienung meiner Drohne kann ich immerhin noch 3-4 % aufladen, während ich noch einmal den Weg für heute recherchiere. Grundsätzlich würde ich den Weg auch ohne Handy finden. Die Markierungen sind gut und für den Fall, dass mein Handy ganz aussetzt, notiere ich mir die Hütten, die heute auf meiner Route liegen, da diese meist ausgeschildert sind.

      Gestern war ich noch motiviert. Ich dachte, wenn ich es bis hierhin schaffe, habe ich nur noch zwei Etappen nach Dalen. Heute fällt mir auf, dass die geplanten 25 km knappe 1000 Höhenmeter bereithalten. Das ist im Vergleich zu den letzten Tagen ein echter Brocken. Die kaputte Powerbank und die Aussicht auf eine nur schwer zu schaffende Etappe nagen an meiner Stimmung. Wieder überlege ich, ob ich die Drohne nicht auch zu Christian nach Oslo schicke. Es ist fast ein ganzes Kilo, was ich sparen könnte. Im bisherigen Alltag nehme ich sie alle zwei Tage her. Eigentlich ist es Quatsch, aber dadurch, dass ich die Drohne behalten habe, habe ich mir auch die Möglichkeit für meinen Film erhalten. Aber mir wird noch bewusster, dass ich, mit oder ohne Drohne, keinen Film mitbringen werde, wie ich es mir vorgestellt habe. Auch keine vereinfachte Version. Mir fehlt einfach die Energie für den zusätzlichen Aufwand. Zu zweit könnte man sich das Gewicht teilen und jeder würde mal den anderen filmen. Aber allein ist es ein Aufwand, den ich auch mit dem kleinen Besteck, also GoPro, Handy und Drohne nicht schaffe. Als ich vor ein paar Tagen meine Hauptkamera weggeschickt habe, war das die einzig richtige Entscheidung. Dennoch habe ich für mich an der Idee des Filmes, wenn auch an einer abgespeckten Variante, festgehalten.

      Das Feedback, als ich mit dem Versand der Kamera entschieden hatte, dass es keinen Film wie geplant geben wird, war unter anderem, dass es gut so ist. Schließlich würde ich die Reise für mich machen und nicht für jemanden anderen. Das ist auch richtig! Für mich aber hatte die geplante Dokumentation zu meiner Reise eine ganz besondere Bedeutung. Auch den Film wollte ich für mich machen. Er wäre nicht nur ein einmaliges Andenken an das wahrscheinlich größte Abenteuer meines Lebens, es wäre auch ein Film über die Seiten von mir, die ich im Alltag oder gewöhnlich nicht immer teile, obwohl sie mir sehr wichtig sind.

      Meist kennt man mich als gut drauf, humorvoll (Geschmackssache😉) und immer einem, mal mehr oder mal weniger passenden, Spruch auf den Lippen. Manchmal bin ich das gerne, hab Spaß dabei und fühle mich wohl. Oft ist es aber einfach nur Fassade, weil ich vielleicht gerade nicht weiß, was ich sagen soll. Zu präsent ist mir noch die Zeit während des Studiums und danach, wo ich mit null Selbstbewusstsein in eine handfeste Sozialphobie geschlittert bin. Panik vor Vorträgen und Sprechen in der Gruppe waren nur die Spitze des Eisbergs. Der ganze Alltag war anstrengend. Ich erinnere mich noch, wie ich einmal zum Friseur gehen wollte und vor der Tür wieder umgedreht bin, weil mich die Situation einfach überfordert hat. Allem, wo nur die Gefahr lauerte, dass ich vor mehreren Menschen hätte sprechen müsste, bin ich aus dem Weg gegangen. Irgendwie hab ich mich da mit der Zeit raus gearbeitet. Humor und Sprüche klopfen waren dabei immer Instrumente, die mir gut geholfen haben und oft als hilfreiche Fassade gedient haben.

      Wir alle haben unsere Fassade, da bin ich mir sicher. Insbesondere in der heutigen Zeit habe ich das Gefühl, dass die meisten nur noch ihre Fassade perfektionieren. Das sieht man täglich im WhatsApp-Status, auf Instagram, Strava und sonst wo. Ich will das nicht verteufeln. Wir alle teilen gerne unsere schönen Momente. Wir alle stellen uns dar. Aber mittlerweile nimmt diese schnelllebige Darstellung überhand. Deswegen wollte ich gerne das zeigen, was hinter meiner Fassade steckt. Das ist mit großer Sicherheit die verletzlichere Seite in mir, aber gerade deswegen auch oft so gut geschützt von lustigen oder weniger lustigen Sprüchen.

      Hier draußen geht einem so viel durch den Kopf. Es gibt viele emotionale Momente. Ich mach mir Gedanken zu Menschen, die von uns gegangen sind. Zu Nicoles Unfall. Wie schnell das Leben vorbei sein kann. Das klingt erst mal furchtbar negativ. Aber es hilft, seinen Fokus stärker auf die Dinge zu legen, die einem wichtig sind. Dinge zu machen, anstatt sie aufzuschieben - so wie hier meine Wanderung zum Nordkap. Als ich bei dem Dreh für den Imagefilm der Flugschule Grenzenlos mit Jürgen, dem Sicherheitstrainer und Fluglehrer, in seinem Boot auf dem Lac Annecy auf den nächsten Durchgang des Gleitschirm-Sicherheitstrainings wartete, sagte er während unseres Gesprächs einen Satz, der bei mir hängen geblieben ist: „Keiner weiß, warum wir hier sind“.

      Diesen Satz muss man einfach mal wirken lassen. Und schon stellt man schnell die Prioritäten des Alltags in Frage.

      Jeden Morgen rennen alle in ihre Büros und leben ein Leben für die Wirtschaft mit einer Selbstverständlichkeit, mit der ich mich schwertue. Eine Arbeitswoche hat 40 Stunden, es gibt 30 Tage Urlaub, Montag ist schlecht, Freitag ist gut, Karriere ist wichtig, Wachstum ist unabdinglich, es muss sich rentieren, Klimawandel ist ein Thema aber jetzt muss erstmal die Wirtschaft angekurbelt werden. Und, und, und. Alles für mehr Kohle, mehr Ansehen, Anerkennung. Die wirklich wichtigen Themen bleiben meiner Meinung nach zu oft auf der Strecke - weil man hier selten gutes Geld verdienen kann.

      Ich will hier nicht noch mehr ausschweifen. Aber diese Punkte, die ich oben anschneide, hätten Themen und Gedanken meines Films sein sollen. Und heute Morgen wird mir klar, dass ich diesen Film nicht machen kann. Es ist ein richtiger Stich. Nicht umsonst war in den letzten Wochen der Filmemacher in mir in der Planung beherrschend. Dieses Filmprojekt war mir unglaublich wichtig. Aber wenn ich von dieser Reise etwas mitnehmen möchte, dann gelingt mir das am besten ohne das Filmprojekt.

      Mit Tränen in den Augen baue ich das Zelt ab. Ich fühle mich ganz schön erschöpft. Ich glaube, wenn wir körperlich an unsere Grenzen gehen, braucht es nicht viel, dass unsere Emotionen durchkommen. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Marathon mit Micha. Hinterher hat er zu mir gesagt: „Ich bin ja echt nicht nah am Wasser gebaut, aber hier am Ende hat nicht viel gefehlt“. Solche Momente hab ich in den vergangenen Tagen häufiger, insbesondere am Abend, wenn ich komplett durch bin. Mal vergieße ich ein paar Tränen vor Glück, mal weil ich mich für einen kurz Moment einfach überfordert, allein oder einfach schwach fühle. Aber jedes Mal geht es mir danach deutlich besser. Und ehrlich gesagt ist es genau diese emotionale Intensität, die ich letztes Jahr am Lysefjord schon lieben gelernt habe.

      Während ich das Zelt abbaue, kommen doch noch ein paar Sonnenstrahlen raus und laden meine Powerbank wenigstens zur Hälfte. Um kurz vor 9:30 Uhr gehe ich los. Es ist windig und kühl. Weil ich aber recht schnell ins Schwitzen komme, belasse ich es bei meinem Sport-Shirt. Die ersten Kilometer laufe ich dahin und mache mir nun deutlich neutraler Gedanken über mein Filmprojekt: Warum es mir so wichtig ist und auch, was ich vielleicht alternativ machen könnte? Ich habe einzelne Ideen, aber eine richtige Lösung finde ich nicht. Obwohl ich zügig gehe und schwitze, ist mir kalt. Inzwischen ist der ganze Himmel grau, und der Wind bläst von der Seite. Kurz nach meiner zweiten Pause entscheide ich mich, meine Hardshell-Jacke aus dem Rucksack zu holen. Wegen des guten Wetterberichts ist diese ganz, ganz unten im Rucksack. Mir wird noch kälter, während ich in meinem Rucksack krame. Und wieder frage ich mich, warum ich mir das antue.

      Keine 5 Minuten später, die Jacke erfüllt voll ihren Zweck, kehrt Zufriedenheit wieder ein. Der Wind stört mich nicht mehr, und ich gehe mit mäßigem Tempo meine weiteren Kilometer. Allmählich geht es auch wieder bergab, runter von der eher kargen Landschaft zurück in Birkenwälder und Sumpfgebiete. Gleichzeitig wird es etwas wärmer und auch die Sonne lässt sich blicken. Heute habe ich mir vorgenommen, immer 6 km zu laufen, bevor ich eine Pause mache. Es ist ohne Frage anstrengend, aber selbst nach der dritten Pause bin ich immer noch motiviert. Mittlerweile ist auch das Wasserfinden kein Problem mehr. Trinkwasser an allen Ecken. Hier ist die Schneeschmelze noch in vollem Gange. Bei zwei Flüssen muss ich einige Zeit suchen, um einen geeigneten Weg hinüber zu finden. Ich quere zunehmend mehr Schneefelder, wenn sie sich nicht auf einfachen Wege um laufen lassen. Seit meiner Stockbruchaktion bin ich vorsichtiger geworden und versuche, so gut es geht den besten Weg über ein Schneefeld zu finden. Oft kostet es Zeit, überhaupt herauszufinden, wo am anderen Ende des Schneefeldes der Weg weitergeht. An den Sumpf zwischendrin habe ich mich eh gewöhnt. Meine Schuhe sind mittlerweile bestimmt seit drei Tagen nicht mehr trocken. Zusätzlich erschweren zahlreiche umgeknickte Birken, die wie eine Limbostange über den Weg ragen, den Weg. Ich kann mit meinem großen Rucksack nicht so weit in die Hocke gehen, um unten durch zu gehen. Das mögen meine Knie gar nicht. Also muss ich jedes mal querfeld ein um das Hindernis herum.

      Auf meinem letzten Abschnitt des Tages mache ich einige zusätzliche Pausen. Laut Höhenprofil kommt am Ende noch einmal ein ordentlicher Anstieg. Mittlerweile ist bestes Wetter mit superschönen Cumulus Wolken. Ich glaube, heute könnte man hier gut Strecke fliegen. Bis hierher lief es richtig gut. Mittlerweile habe ich 21 km auf der Uhr und habe das Gefühl, dass noch Luft da ist. Für eine kurze Trinkpause setze ich den Rucksack ab und lege mich einen kurzen Moment mit dem Rücken auf den warmen Fels neben dem Bach. Ich meine, immer wieder seltsame Geräusche zu hören, die ich nicht zuordnen kann. Als ich weiter gehe, sehe ich an dem Hang neben mir in einiger Entfernung eine Gruppe Tiere. Sind das Rentiere? Wie geil! Für einen kurz Moment bin ich mir sicher, dass ich hier Rentiere sehe. Aber so ganz sicher bin ich mir nicht. Oder sind das doch nur Schafe? Ich muss lachen. Nur weil ich die ganze Zeit auf Elche und Rentiere warte, müssen das noch lange keine sein. Ich mache ein Foto mit meinem Handy und zoome herein. Es könnten aber Rentiere sein. Weil der Rucksack aber schwer ist und ich mit der anstehenden Steigung noch ein anstrengendes Finale habe, gehe ich weiter. Ich komme an einen großen See mit einer weiten Ebene davor, auf der weit verteilt mehrere kleine Hütten stehen. Laut App muss ich die Ebene einfach nur queren und an der letzten Hütte führt ein Pfad nach oben. Leider kann ich den Pfad nicht finden, auch als ich versuche, mit GPS direkt auf den Pfad zu navigieren. Ist das etwa wieder einer dieser Komoot-Pfade, die es gar nicht in Wirklichkeit gibt? Ich öffne die norwegische Wanderwege–App. Leider ist die Karte nur unscharf und ich habe keinen Empfang, um mehr zu laden. Diese App zeigt auch einen Weg an, allerdings an anderer Stelle. Ich hatte mich echt motiviert, diese letzte Steigung noch zu bewältigen. Dass ich nun aber mit dem Handy in der Hand und meiner GPS Position hier querfeldein durch den Sumpf und dichtes Gebüsch streunere, hatte ich nicht geplant. Was ist, wenn es diesen Weg gar nicht gibt? Dann müsste ich einen ziemlich großen Umweg laufen. Ich will heute mehr wissen und nicht einfach hier mein Zelt aufstellen. Nach 25 Minuten finde ich den Weg. Gott sei Dank! Ich mache eine weitere Pause und trinke 1/2 l Wasser. Als ich weiter gehe, raschelt es 15 m links von mir im Gebüsch. Ein Rentier flüchtet vor mir. Wie geil! Diesmal bin ich mir 100-prozentig sicher. Ich gehe weiter, und freue mich, dass der Pfad eindeutig ist und sich nicht irgendwo im Busch verliert. Schritt für Schritt kämpfe ich mich den steilen Weg bergauf. Plötzlich sehe ich mehrere Rentiere 20 m vor mir auf der anderen Bachseite. Auch ein ganz kleines ist dabei. Ich bin einfach nur beeindruckt, solche Tiere in freier Wildbahn sehen zu dürfen. Ich gehe weiter und die Rentiere scheinen mich nicht zu bemerken. Als uns nur noch der Bach und 15 m trennt, scheint mich ein Rentier zu sehen. Es schaut mich an, macht aber nichts weiter. Erst als ich weiter gehe und mich frage, was passiert, wenn sich unsere Wege kreuzen, wird die ganze Gruppe von sieben oder acht Rentieren auf mich aufmerksam und läuft davon. Ich bin total geflasht. Die Anstrengungen sind gerade total vergessen. Ich kämpfe mich noch durch ein Schneefeld hoch und betrete ein baumloses Hochtal. Zwei Bäche, Sumpf, Schneefelder. Links und rechts steigen steile Wiesenhänge und Felsen empor. Als ich rechts auf den Berg sehe, erschrecke ich mich fast. Keine Gruppe, eine ganze Herde voll Rentieren steht dort oben und schaut mich an. Bestimmt 100 Tiere! Sie beobachten mich eine Weile und flüchten dann links hinter einen Gipfel. Wahnsinn! Als ich weiter hoch gehe, entdecke ich die Herde wieder, die wiederum zurück auf die andere Seite des Berges flüchtet. Ich gehe noch ein paar Meter und bin unfassbar glücklich. Sollche Momente erleben zu dürfen ist etwas ganz besonderes. Ob es zu einer Reise wie dieser hinterher einen Film gibt oder nicht, ist für mich in diesem Zusammenhang gerade nicht wichtig. Die Themen, die mir wichtig sind, kann ich sicher in einem anderen Projekt verarbeiten. Aber Momente, wie diese zu erleben, ist einzigartig schön. Hier oben, inmitten von rauhem Fels, Schneefeldern und kleinen Bächen - wo man Entfernungen gar nicht richtig einschätzen kann, stehe ich nun tief erfüllt. Das Gegenteil von heute Morgen. Ich entschließe mich, hier zu bleiben. Eigentlich wären es noch etwas mehr als 1 km, den ich heute noch locker geschafft hätte. Aber dazu hätte ich wieder leicht absteigen müssen in ein schattiges Tal. Hier genieße ich die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Es ist ganz schön frisch hier auf ungefähr 1100 m. Trotzdem geht es mit dem Waschlappen noch an einen kleinen Bach zur Abendwäsche. Das Schmelzwasser ist unfassbar kalt. Dann gehe ich ins Zelt, mache mir was warmes zu essen und gieße mir von dem übrigen heißem Wasser noch einen Cappuccino auf. Fast 24 km, knapp 1000 Höhenmeter und so ein wunderbarer Abschluss. Was für ein Tag!
      Read more

    • Day 3

      Ende Tag 3

      June 18, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 10 °C

      Nach einem Tag an Reizüberflutungen haben wir in Valle eine Unterkunft gefunden.
      Wir haben lecker gegessen und unser erstes Norwegisches Bier (11,30€) getrunken.
      Später versuchten wir noch vergebens unser Glück beim angeln.

      Das Wetter war heute eine Mischung aus Wind, Sonne, Regen und noch mehr Wind.

      Fazit Tag 3:
      354 km
      26,22 l / 64,42 € Tanken
      27,50 € Hütte
      Read more

    • Day 3

      4 Jahreszeiten

      October 16, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 6 °C

      Nach einem doch sehr interessanten Tag mit allem allen nur denklichen Wetterbedingungen haben wir uns am Ende der Sackgasse für eine andere Route entschieden.
      Diese bescherten uns eine Vielzahl von tollen Eindrücken.
      Wir haben im Dunkeln einen kleinen Spot zum campen angesteuert.
      Mal sehen wo es uns morgen hin verschlägt 😎👌
      Read more

    • Day 38

      Setesdal - hoch in den Schnee

      June 11, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 17 °C

      Zum Start viel Wald, gerade, leere Straßen, Seen und blauer Himmel, Höhenmeter werden mehr, 6.5km Abfahrt und nur 1 Auto entgegen gekommen. Im Tal bei Valle die Häuser mit Grasdächern, sogar die Bushaltestelle, damit das Gras schön bleibt gibt es Rasensprenger auf den Dächern. In Rysstad kaufen wir uns einen All-you-can-drink-in-2023-Refill Cafebecher ('Koppen') bei der Tankstelle Circle K, Typ von Simon und Debbie von gestern, danke. Café, Strom und Toilette, was braucht man mehr bei einem Stopp 😉. Und weiter hoch in Setesdal, dem Suleskarvegen entlang, so schön, es gibt noch Schnee und Eis auf den Seen, finden einen Traum-Wildcamping Platz, Markus schwimmt noch zwischen den Eisschollen, brrr.Read more

    • Day 10

      Ein Stock ist besser als kein Stock!

      June 9, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

      Und wieder habe ich nicht so gut geschlafen. Aber auch zu Hause ist Schlafen nicht eine meiner großen Stärken. Als ich morgens wach werde, versuche ich, mich noch einmal umzudrehen. Aber einschlafen tue ich nicht mehr. Ich habe weder Lust liegen zu bleiben, noch habe ich Lust aufzustehen. Aber es nützt nichts. Ich mache mir einen Kaffee und schreibe mein Tagebuch von gestern zu Ende. Gestern habe ich nur noch Stichpunkte gemacht, weil ich einfach zu fertig war. Die ursprüngliche Idee, hier einen Ruhetag zu verbringen, verwerfe ich. Gleichzeitig nehme ich mir vor, heute nicht zu weit zu laufen. Wenn ich heute 15 km schaffe ist es super aber ich möchte nicht erst mein Zelt wieder um 21 Uhr aufbauen und so fertig sein wie gestern Abend.

      Als ich meinen Rucksack fertig gepackt habe, ist es schon kurz nach elf. Ich gehe hoch zu den drei Hütten, und erkenne zum ersten Mal, was eigentlich mit Ruinen gemeint war. Tatsächlich zeugen wenige Überreste von einer alten Hütte. Oben bei den drei Hütten war der Internetempfang am besten. Hier gelingt es mir auch, den Footprint von gestern hochzuladen . Dann rufe ich beim Campingplatz in Dalen an. Auf der Seite habe ich gelesen, dass sie auch deutsch sprechen. Ich habe zwar meine Scheu, Englisch zu sprechen weitgehend abgelegt, aber telefonieren tue ich doch lieber auf Deutsch. Der Mann der abnimmt, spricht nur englisch. Ich bin aber selbst überrascht, wie gut es mir gelingt, mein Problem zu schildern und mich mit ihm auszutauschen. Es ist doch gar nicht so viele Jahre her, da hätte mich allein die Nervosität beim Telefonat auf Englisch voll aus dem Konzept gebracht, dass ich wahrscheinlich einfach aufgelegt hätte. Wie bereits recherchiert gibt es in Dalen tatsächlich kein Sportgeschäft. Meine Idee, etwas zu bestellen und nach Dalen liefern zu lassen, scheint nicht so gut zu sein. Auf meine Frage nach Lieferzeiten sagt mir der Mann, dass man das in Norwegen nie so genau sagen kann. Manchmal dauert es drei Tage, manchmal dauert es drei Wochen. Aber er sagt, dass im nächsten Ort ein Sportgeschäft sein soll, circa 20 km entfernt. Da ich eh plane, einen Offday in Dahlen zu machen und zwei Nächte auf dem Campingplatz zu verbringen, wird das also dann meine Tagesaufgabe. Einmal nach Åmot trampen und einmal zurück. Aber mit der Lösung kann ich leben, so kann ich mir die Trekkingstöcke auch vor Ort anschauen. Erste Recherchen haben ergeben, dass die hier mindestens 50-60 € teurer sind als in Deutschland. Aber: es ist, wie es ist.

      Um kurz vor 11:30 Uhr gehe ich los. Wie auch die letzten Tage laufen sich die ersten Kilometer relativ leicht. Heute habe ich keinen Druck. Wenn ich 15 km schaffe, bin ich zufrieden. Wenn dann noch Luft ist, gerne auch 20. Wenn ich die 20 schaffe, ist es sogar sehr realistisch, dass ich übermorgen die Etappe nach Dalen in einem schaffe. Es wäre knapp über 30 km, aber der Großteil davon Straße. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bin ich getrieben. Hier draußen möchte ich keinen Ruhetag machen. Ich freue mich einfach auf den Campingplatz, unter ein paar Leute zu kommen, einkaufen zu gehen und den ganzen Tag geile Sachen zu essen.

      Die zweiten 5 km sind ebenfalls wie gewohnt wieder etwas zäher. Aber heute gelingt es mir leichter, diszipliniert zu sein und bedächtig weiter zu gehen. An unzähligen Stellen, wo es bergauf oder bergab geht, durch Sumpf oder schwieriges Gelände, denke ich mir, ohne den einen Trekkingstock wäre ich echt aufgeschmissen. Anstatt mich über den Verlust des zweiten Stocks zu ärgern, gelingt es mir hier leicht, positiv zu denken. Ein Stock ist viel besser als kein Stock.

      Ziemlich genau bei 10 km liegt die Nutevasshytta. Hier plane ich meine Pause. Als ich ankomme, sehe ich aus der Ferne, dass auch hier ein paar Wanderschuhe zum Trocknen in der Sonne stehen. Es ist also jemand da. Auf der einen Seite möchte ich gerne meine Ruhe haben, während ich Pause machen, auf der anderen Seite würde ich mich auch freuen, wenn ich hier wieder so einen netten Austausch hab wie vor zwei Tagen. Während ich vor der Hütte meinen Rucksack absetze und meine Schuhe ausziehe, um sie zum Trocknen in die Sonne zu stellen, geht die Tür auf. Ein blonder, recht dicker Mann schaut raus und beginnt, ohne mich anzusehen, irgendetwas auf Norwegisch zu sprechen. Ich unterbreche ihn: „Sorry? English?“Er switched auf brüchiges Englisch und erzählt mir, weiterhin ohne mich anzusehen, dass er nur den Tag über da sein wird und heute Abend wieder weg ist. Ich gebe ihm zu verstehen, dass ich hier eh nur eine Pause mache. Dann geht er wieder rein und die Tür fällt ins Schloss. Vielleicht tue ich ihm unrecht. Aber sympathisch war er nicht. Und ich muss mich wirklich fragen, wie der seinen riesigen Bauch hierher bekommen hat. Denn egal aus welcher Richtung man kommt, es sind einige Meter und Höhenmeter zu absolvieren.

      Ich lege mich draußen in der Sonne bauchwärts auf meine dünne Isomatte und lege mir meine Kappe zum Schutz vor der Sonne seitlich auf den Kopf. Die Sonne trocknet schnell den verschwitzten Rücken. Ich schlafe immer wieder ein und werde nur zwischendurch von etwas auflebendem Wind wach. So verbringe ich hier eine Dreiviertelstunde.

      Ich gehe weiter und merke, dass ich noch ganz schön in den Seilen hänge. Das Mittagsschläfchen hat zwar gut getan, aber der Kaffee danach hat gefehlt. So werde ich langsam wach, während ich mich einen kleinen Hang hocharbeite. Die ersten zweieinhalb Kilometer sind wieder richtig Arbeit. Dann komme ich an einen Sattel und mir öffnet sich ein Blick in ein wunderschönes, neues Tal. Ein malerischer See mit einer kleinen Hütte am Ufer. Die Norweger wissen einfach wie und wo man schön baut. Ich durchquerte zunehmend mehr Schneefelder. Das schöne Tal verlasse ich wieder über einen weiteren Anstieg. Am höchsten Punkt mache ich eine Pause und nehme mir Zeit für ein paar Drohnenaufnahmen. Hier habe ich auch zum erst mal wieder Empfang. Als ich den Flugzeugmodus ausmache, kommen gleich fünf WhatsApps herein. Tobi, ein anderer NPLer, hat sein Tagesziel heute schon erreicht. Er ist mir aktuell 40 km voraus. Er schreibt, dass mit zunehmender Höhe, auch der Schnee zunimmt und er überlegt, morgen auf die Straße auszuweichen. Auch was die Hardangervidda betrifft, ist er nicht optimistisch. Mein Plan ist es, meine nächsten geplanten Abschnitte, die ebenfalls durch schneereiches Gebiet gehen, mir an meinem of Day in Dalen genauer anzuschauen, und gegebenfalls, umzuplanen. Am Ende kann ich hier da lang aufen, wo ich will. Schade wäre es natürlich um die schönen Gegenden, die ich mir ausgesucht hatte. Auch die Straßenkilometer dürften sich deutlich erhöhen. Aber es macht keinen Sinn, eine Gefahr einzugehen, oder nach zwei Tagen wieder umdrehen zu müssen und so wertvolle Zeit zu verlieren.

      Ich mache das Handy wieder aus und gehe weiter. 6 km sind es noch bis zu dem Punkt, den ich mir ausgesucht habe. Während es in den letzten Tagen oft durch waldiges Gebiet ging, bewege ich mich zunehmend in höheren Lagen, wo es deutlich leichter ist, ein Zelt aufzustellen. So habe ich mir für die Nacht auch einen Punkt auf der Karte herausgesucht, wo ich optimistisch bin, mein Zelt aufbauen zu können. Die letzten Kilometer sind wieder sehr hart. Ich komme noch an einer Hütte vorbei, die scheinbar von zwei Anglern bewohnt ist. Ich lasse die Hütte links liegen und gehe weiter. Noch einmal fülle ich alle Wasserreserven auf. Die letzten Kilometer sind jedes Mal die härtesten. Nicht nur, weil ich mit meinen Kräften eh schon am Ende bin, sondern weil ich zusätzlich 3 kg Wasser dabei habe. Während des Anstiegs kommen mir zwei Jungs entgegen, auch mit Rucksack und Angelzeug bewaffnet. Wir unterhalten uns kurz auf Englisch. Dann gehe ich die letzten Meter hoch. Es ist anstrengend, aber heute bin ich sehr diszipliniert und auch mental stark. Es dauert ein wenig, bis ich eine Stelle für mein Zelt gefunden habe, die halbwegs eben ist. Noch bevor ich das Zelt aufbauen, gehe ich zu einem kleinen See 30 m weiter, um mir mit dem Waschlappen wenigstens Gesicht und Oberkörper zu waschen. Mehr ist heute nicht drin. Es ist kühl hier oben und der Wind weht spürbar. Ich baue das Zelt auf, verstaue alle meine Gegenstände und lege mich ins Zelt, um mein Abendessen fertig zu machen. Als ich mein Handy, das fast leer ist, an meiner Powerbank laden möchte, stelle ich fest, dass meine Powerbank nicht lädt. Ich habe noch 10 % Akku. Die Powerbank scheint voll zu sein. Aber auch googeln nach einer Problemlösung, bringt mich nicht weiter. Ich habe noch eine kleine Ersatzpowerbank, die aber ebenfalls gerade leer ist, weil ich damit zuletzt meine Drohne geladen habe. Mein letzter Wetterbericht hat zwei Wochen Sonnenschein vorhergesagt und so muss ich morgen schauen, dass ich die kleine Powerbank geladen bekomme. Dennoch ärgert es mich, dass die große Powerbank nicht funktioniert. Naja. Es ist, wie es ist. Ich esse zu Abend und versuche dann einzuschlafen. Selbst um 22:30 Uhr scheint die Sonne noch auf das Zelt. Dass es nie so richtig dunkel wird, macht das Schlafen nicht einfacher.
      Read more

    • Day 18

      Entspannung am Wasserfall

      July 18, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 22 °C

      Wir kommen weiter Richtung Westen, unser Ziel ist der Preikestolen. Wir kommen über die Bergstraßen nur langsam voran, sie sind eng und steil. Aber die Aussicht ist super. Wir machen Rast an einem kleinen Wasserfall und Badegebiet. Das Quellwasser ist eiskalt, aber die Sonne scheint und wir freuen uns über die Erfrischung. Es gibt Nudeln mit Pesto, danach wird ein Stellplatz gesucht. Etwas steil am Hang, aber mit tollem Talblick.Read more

    • Day 4

      Ein Nachmittag bei Rysstad

      July 23, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

      Einen Flusslauf gefunden der momentan begehbar ist. Wenn oberhalb der Staudamm geöffnet wird, ertönt ein lautes Signal und man sollte innerhalb von 1 Minute den Fluss verlassen, da ei reißender Fluss entsteht. Blaubeeren haben wir auch noch gesammelt.Read more

    • Day 3

      Schönster Rastplatz

      August 22, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 17 °C

      Ich kann kaum fassen wie schön dieser Rastplatz ist. Hier zu campen muss wunderbar sein.😍 Norwegen tut alles dafür dass man sich als Camper wohl fühlt. Hier sind saubere Toiletten mit Klopapier und Seife 🤯 und eine Dusche gibt's auch.
      Leider müssen wir weiter.
      Read more

    • Day 21

      Wanderung Gloppefoss

      July 4, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 8 °C

      Gloppefoss Wasserfall einer von vielen tausend und doch ist jeder Sehenswert. Leider bekamen wir keinen Elch zu Gesicht, trotz der deutlichen Anzeichen, dass er da ist. Arik traf dafür ein Deutsch Kurzhaar Dame.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Valle, ভাল্লে, Valle vald, Kommun Valle, Valle kommune, Валле, Valle kommun, 瓦勒

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android