Norway
Vikna

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Travelers at this place
    • Day 109–110

      Rørvik 🐟🎣

      August 29 in Norway ⋅ ⛅ 22 °C

      In Rørvik treffen sich die Hurtigruten in Richtung Süden und Norden jeden Abend.
      Rørvik liegt auf der Insel Inner-Vikna und ist eine typische Küstenstadt. In den Museen, aufgeteilt auf mehrere Gebäude, finden Ausstellungen statt und es wird die Geschichte der Bewohner und ihrer Berufe dokumentiert. Die alten Bootshäuser stehen im Einklang mit der Natur, also den Möven 🤪
      Die moderne Kirche mit Glasfassade wurde erbaut nachdem die alte 2012 abbrannte.

      Wir ziehen wie immer unsere Kreise durch den Ort, stecken überall die Nase rein, shoppen ein wenig und ziehen weiter. Schön war's ☺️
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    • Day 153

      2. Juli

      July 2 in Norway ⋅ ☁️ 12 °C

      In der Nacht hat es immer mal wieder bis zum Morgen leicht geregnet. Trotzdem ist mein Zelt bis nach dem Frühstück soweit trocken, dass ich es zufrieden einpacken kann. Schon lange vorher stehen Lotta und Erna nur zwei Meter weg vom Zelt und fordern mich heraus. Kurz nach neun bin ich im Supermarkt und stöbere in der Verfalls-Abteilung rum. In Schweden als auch in Norwegen ist der Verkauf von überfälligen Produkten bis zu einem bestimmten Punkt möglich. Und entsprechend sind die Preise dann um 40% oder 70% gesenkt. Ich kaufe ja nicht für den nächsten Winter ein, sondern für jetzt, deshalb krame ich da gern durch und finde dabei neben Sachen vom letzten Winter auch Fischfilet, das ich mir heute irgendwann anbraten will und noch dieses oder jenes. Dann ziehe ich bei grau in grau hängenden Wolken los. Es ist angenehm kühl zum Laufen und nachdem ich erst mal vom Supermarkt aus in eine falsche Richtung losgezogen bin, es aber glücklicherweise nach ein paar hundert Metern raffe, geht es jetzt dann tatsächlich Richtung Rørvik. Es gibt unzählige kleine Bauernhöfe und auch eine ganze Reihe von Dörfern, die soweit zumindest zusammenhängend sind, dass ich sie als solches bezeichnen würde. Die Berge, durch die ich heute laufe, sind zwar nur noch knapp über 100 m hoch, wirken aber durch die Flachheit des restlichen grünen Graslands auf mich deutlich höher. Am Vormittag sehe ich mal zwei Rehe, ansonsten freue ich mich einfach an dem Gewusel aus Häusern, Wasser, grünen Wiesen und bergig-steiniger Landschaft. Gegen zwei laufe ich an einem Haus entlang, der Besitzer quält gerade außenrum seinen Aufsitzmäher und grad, als ich vorbei bin, stoppt das Gefährt und er ruft mir nach. Wir kommen ins Gespräch, es ist Knut, der hier mit seiner Frau Ellen lebt. Er lädt mich direkt auf einen Kaffee ein, serviert mir dazu ein Stück Kuchen, das er selbst gebacken hat und wir sind beide mindestens mal sehr erstaunt, um es nicht „positiv entsetzt“ zu nennen, als er sieht, wo ich herkomme und wo er in vier Wochen hinfährt. Sie haben gute alte Freunde in Mühlhausen, also nur eine halbe Stunde von meinem Wohnort entfernt, wo ich auch so oft gearbeitet habe. Da wollen sie Anfang August auf einen Besuch hin. Da muss ich so weit hier hoch laufen, um wieder einmal festzustellen, dass die Erde doch nur eine Scheibe mit einem Dorf drauf ist. Da er Jäger und auch Fischer ist, gibt er mir noch ein Stück selbstgefangenen Lachs mit, auf den ich mich besonders freue. Irgendwann in der Zwischenzeit kommt auch Ellen nach Hause. Wir unterhalten uns noch eine Weile und dann ziehe ich nach über einer Stunde bei immer noch trockenem Wetter weiter. Danke für diese Gastfreundschaft einfach so along the road.
      Gegen vier erreiche ich die Marøybrua, eine Dreiviertelstunde später dann die Nærøysund bru, zwei Brücken, die ich auf dem Weg nach Rørvik und damit auch auf die Insel Vikna überqueren muss. Es sind wunderbare Ausblicke von den Brücken, von der ersten über so wunderbar türkisfarbenes Wasser rüber zur Insel Nærøya, die schon seit 1200 ein politisches und spirituelles, später auch ein Handelszentrum wurde. Von der mit 41 Metern deutlich höheren zweiten Brücke habe ich erstmals einen Blick raus auf die offene See, hierdurch passieren auch die großen Schiffe, die den Hurtigruten bis weit in den Norden folgen. So hoch über dem Wasser und so frei pfeift deutlich der Wind, so dass ich mir Mütze und Jacke antun muss. Nun habe ich endlich die Insel Vikna erreicht, auf der ich in den nächsten Tagen soweit Richtung Westen laufe, wie es Landschaft und Meer zulassen. Ich habe hier in Rørvik einen Supermarkt im Visier, in dem ich für die nächsten zwei Tage noch mal einkaufen möchte. Auf dem Weg dahin komme ich an einem Gebäude des örtlichen Bootsvereins vorbei, hier gibt es Toiletten und auch Duschen gegen eine geringe Gebühr, irgendwie zieht es mich in das Haus rein, obwohl ich gestern erst geduscht habe. Ich treffe auf Preber, einen 14-jährigen Schüler, der hier gerade in den Ferien für ein paar Tage jobbt und sich etwas Geld verdient. Er nimmt die Besatzungen von neu ankommenden Booten, seien es heimische oder fremde, in Empfang und managed diverse Sachen. Ich bin irgendwie mit meinem großen Schlachtplan für heute durch, seit ich von der großen Brücke runter bin und so sitze ich jetzt hier, erzähle mit ihm, trinke einen Kaffee und sehe auf der anderen Seite des Hafenbeckens den Supermarkt, auf den ich überhaupt keine Lust habe. Am Ende habe ich inklusive Dusche fast 2 Stunden hier rumgedruckst und dabei festgestellt, dass ich bis zum nächsten Supermarkt in Austafjord wohl auch noch so hinkommen werde. Und so ziehe ich mit einem kleinen Umweg über die nach einem Brand neu gebaute moderne Kirche im Ort raus in ein kleines Wandergebiet, ganz dicht am Rande der Stadt, das mir Preber empfohlen hat. Hier finde ich eine Art Shelter, der mir für die Nacht dienlich ist und unter dem ich, als es gerade leicht anfängt zu nieseln, meinen Fisch zurechtmache und mir eine gesegnete Mahlzeit gönne.
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    • Day 18

      Der 90.ste Geburtstag

      July 14 in Norway ⋅ ⛅ 18 °C

      DAY 17 TOUR DE EUROPE
      (Fahrtstrecke 49 km)

      Steine - Abelvaer - Steine - Varøyvegen 721, 7944 Nærøysund - Kühlwasser läuft aus - Transport mit dem Abschleppfahrzeug - Rørvik

      Es ist Samstag. Ferienzeit in Norwegen. Die Hälfte der Mechaniker in den Werkstätten sind im Urlaub. Gerade die heißesten Tagen hier auf den Inseln. Sonntag sollen 25°C im Schatten werden. Zum Glück weht ein kühler Wind. Aber die Schattenplätze bei einer Rundum-Beleuchtung sind rar.

      Das Schwierigste für mich ist, die Spannung zu halten. Routine. Die tägliche Gestaltung unseres Lebens. Versuchen die Gedanken auszuschalten. Zumindest das Gefühl des "Ausgeliefert sein" zu unterdrücken. Mich nicht mit eigenen Mitteln fortbewegen können, von der Hilfe anderer Menschen abhängig zu sein. Und dies auch nicht selbst beeinflussen können.

      Ein altes Trauma, dem ich schon sehr nahe komme, wobei ich eher denke, es in der Vergangenheit zu lassen. Mich lieber der Gegenwart zu stellen. Am Abend will ich nur schlafen, der Morgen weckt mich mit Rücken. Zu lange gelegen. Wir gehen spazieren. Am blauen Meer entlang. Hilde will mehr. Noch ne Runde. Und dank bringen wir den Müll zusammen weg.

      Denn nebenan ist ein großes, modernes Haus mit einer offenen Müllanlage. Hinten raus blicken die Menschen über den Fjord, nach vorne auf die gegenüberliegende, zum Teil bebaumte Felswand, auf der kleine Häuser stehen. Ob die Menschen dort noch ihre frühere Fernsicht haben.

      Wir stehen vor Containern. Oder daneben. Wie grade der Sonnenstand ist. Kurz fahren geht noch. Trotz des bisschen Schatten läuft der kleine Ventilator viel, das Solar auf dem Dach arbeitet gut. Und am Montag arbeiten sie wieder in der Werkstatt. Ein Wochenende in Rørvik, das die durchschnittlichen Tageskilometer deutlich niedriger macht.

      Vielleicht war es ein Nagetier, vielleicht die ziemlich hohen und schlecht gebauten Schwellen in Abelvaer, wo wir eigentlich zum Leuchtturm fahren wollten, und am Privatweg umdrehen mussten.

      Privat. Meins, meins, meins. Nein, nein, nein. Das ist mir früher nicht so aufgefallen. Aber es wird mehr. Verständlich angesichts der Touristenströme, die viele Länder überschwemmen. Wobei es vielleicht eher am gegenseitigen Respekt liegt. Oder negativ gesehen, an der wachsenden Übergriffigkeit.

      An diesem eigentlich schönen, aber zusammenbrechenden Haus, neben dem ein Weg zu einer Sehenswürdigkeit führt, bleibe ich stehen. Zuerst fällt mir die Schönheit der Blumen auf, dann das eingefallen Dach. Ein Stück die Straße hinauf der Friedhof, ein Vielzahl von Gräbern. Ganz anders als in Skage, wo eine große Wiesenfläche eigentlich zum Spielen eingeladen hat. Dachte zumindest Hilde.

      Dann parken wir im Schatten von Bäumen, ich schreibe meine Geschichte, die Sonne wandern vor uns, die passierenden Radfahrer höre ich lange vorher, auch den, der alleine fährt. Wir fahren weiter. An der Ecke ist Coop, wir biegen links ab.

      Kurz danach klappert es im Motorraum, das Kühlwasser läuft aus, eine norwegische Familie hält an, sehr hilfsbereit kümmern sie sich um uns, machen uns Mut, fahren weg. Ich kann an die Seite fahren unter den schattigen Schutz hoher Tannen im Eingang zu einem roten Haus, dessen Bewohner grade nicht da sind.

      Langes, freundliches Telefonat mit dem Callcenter des Adac. Die junge Frau arbeitet im Homeoffice, blickt übers adriatische Meer vor der Küste von Kroatien, wo sie lebt. Vielleicht kommen wir eines Tages mal dort auf unserer Route vorbei. Es soll sehr schön sein.

      Der Fahrer des Abschleppfahrzeugs fährt amerikanische Chevrolets. Das sei sein Hobby. Er nimmt uns quasi Huckepack, fährt die Kurven vorsichtig. Dann geht es über die Bogenbrücke auf die Insel, die nicht mehr zum Festland gehört, also gar nicht auf unserer Route gelegen hätte.

      Wir sind angekommen. Nahe dem blauen Fjord. Haben eine ruhige Nacht gehabt. Und jetzt einen neuen Tag. Waren schön spazieren, haben gut gefrühstückt, sind beide ein bisschen müde.
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    • Day 20–21

      Schiffe gucken

      July 16 in Norway ⋅ ⛅ 19 °C

      DAY 19 TOUR DE EUROPE
      (Fahrtstrecke 0 km)

      Er könne nachts nicht schlafen. Wenn es hell wird, müsse er aufstehen. Sagt der Norweger vorne am Hafen, der einen neuen Haken einbindet. Seine Frau ist neben ihm, sie kommen aus der Gegend von Oslo, da ist auch im Sommer sowas wie Nacht.

      Ich wache auf. 2.49 Uhr ziehe den Vorhang hoch, um ihn gleich wieder zu schließen. Draußen ein schicker, roter Mercedes mit eingeschaltetem Motor und Lampen. Er blendet auf, fährt weg. Was war das? Die Verkettung von Umständen, die gar nichts mit mir zu tun haben. Wieder einer mit seinem Kumpel in der Waschanlage neben uns, die Tag und Nacht geöffnet hat.

      Wie Sonntag Abend, die beiden Norweger, die auch arabischer Herkunft hätten sein können. Die Waschnummer eine Zeremonie länger als das Abendgebet. Hilde hat mehrfach um Ruhe gebeten, aber wir waren einfach Luft für sie.

      In Rørvik gebe es nichts für die Menschen, die hier leben. Erzählt ein Ukrainer, der sein weißes Fahrzeug wienert. Blau, rot, schwarz, weiß. Das sind die Farben der jungen Wilden. Die gute Arbeit haben, viel verdienen, mit ihrer Freizeit nichts anfangen können. Es gäbe zwei Pizzerien, einen Asiaten, den kleinen Rema 1000, und einen Spielplatz, sagt der Mann aus dem Osten, keine Infrastruktur. Er sei kein Flüchtling vom Krieg her. Seine Mutter, der Bruder, leben in den USA. Er mit seiner Familie hier, wo er bleiben, sich etablieren will.

      Die anderen Fahrzeuge auf dem Parkplatz, die repariert werden müssen, sehen so ähnlich aus wie der blaue Bus. Schmutzig und farbig, Matt ohne Glanz, zwischen Grau bis Schwarz alle Schattierungen.

      Die Mechaniker haben um 15.30 Uhr Feierabend. Regulär, ganz pünktlich. Danach arbeiten sie in ihrer Freizeit. Bis spät abends. Ganz regulär, aber mit einem Sonderlohn. Mein Mechaniker hat einen großen BMW. Zwei Turbo, vierhundert PS, ein feiner Motor mit dunklem Grundton, Originalfelgen. Für die Familie am Wochenende steht ein Wohnmobil auf dem Grundstück.

      Der Fahrer vom Abschleppfahrzeug liebt amerikanische Fahrzeuge, ein Chevrolet für die Ausflüge zum Fischen, einer für Spritztouren. Ein SUV von Suzuki für die Stadtfahrten. Ganz normale Menschen von nebenan, mit Frau und Kindern, Wochenende und Sommerhaus.

      Die jungen Männer aus der Nacht haben vielleicht nur das Leben. So wie es Bruce Springsteen erzählt, in seinem bemerkenswerten Song "Racing in the Street", wo er autobiographische Ereignisse aufgearbeitet hat, wie er in seinem Buch schreibt. Das siehst du auch im Song, in seinem Gesicht, wenn du es zuende anschaust.

      https://youtu.be/8j1aCBRWlc8?si=OfaBXWM5kWAh48fg

      Gestern wurde das tschechische Wohnmobil abgeholt von einem Abschleppfahrzeug aus Karlovice. Zwei, drei Tage bis hierher, zwei, drei Tage zurück. Reine Fahrzeit, mit Pausen, evtl Fähren. Der Fahrer spricht nur tschechisch.

      Heute kommt ein neues Wohnmobil aus der Schweiz, Probleme mit dem Motor, er springt nicht mehr an. Ein alter Hund mit seiner Frau, stämmige, nackte Beine unterm Rock, Mitte 50, ein Mann im blauen Poloshirt. Wenn du hier vier Tage stehst, erkennst du die neuen Zaungäste gleich.

      Hilde meldet sich, ich schaue sie an, aber obwohl sie zum Bus blickt, scheint sie mich nicht zu sehen. Ihr Hund ist auch irgendwie taub für die Welt. Sie zapfen gleich Strom an der Wand der Werkstatt, die Kabel mehrfach geklebt, das Fahrzeug bestimmt so alt wie unser Bus.

      Ich gucke Schiffe. Abends wenn wir alleine stehen. Auf den Fjord schauen, mit dem Container im Bild. Lese. 180 Seiten Irland. Maria Coffey. Ein tolles Buch, leichtfüßig geschrieben. Um halb sechs muss Hilde raus, der Bauch gluckert. Sie frisst Gras, erleichtert sich, wir treffen den norwegischen Angler.

      Zurück im Bus schreibe ich, werde zwei Stunden später wieder ganz müde, der Kaffee wirkt ausgezeichnet. Die Sonne knallt, den Wind hat's verweht, wir haben ein bisschen geschlafen, auf dem Deckbett, lang ausgestreckt.

      Im Bus ist es heiß, eigentlich sollte Montag Kühle kommen, aber jetzt wird es Dienstag auch noch so bleiben. Wir gehen spazieren, treffen die Schweizerin mit ihrem Hund. Freundliche Begegnung. Die Wasserpumpe ist nicht mitgekommen, sagt der 'Kundebehandler'. Vielleicht um halb eins, eher morgen früh. Braucht normalerweise einen Tag aus Trondheim, aber sie wissen ja, Ferienzeit.
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    • Day 21–22

      Der kleine Bruder

      July 17 in Norway ⋅ ☁️ 20 °C

      DAY 20 TOUR DE EUROPE
      (Fahrtstrecke 0 km)

      Guten Morgen,

      Heute soll die Wasserpumpe kommen und am Nachmittag soll der blaue Bus repariert werden. Davon geht der Kundenberater aus. So sagte er gestern. Aber ich denke darüber nach, dass vielleicht doch etwas dazwischen kommt.

      Der Mitarbeiter, der die Arbeit nach Feierabend machen will, ist schon da. Aber er sieht schlecht aus, sehr brummig, sehr unzufrieden. Ob er vielleicht krank ist.

      Ich warte jetzt noch 2 Stunden, aber wenn ich dann Wasser hole, frage ich, ob alles heute klappt. Am liebsten würde ich gleich gehen, aber ich weiß, dass das Fahrzeug mit den Ersatzteilen, die aus Trondheim kommen sollen, noch nicht da ist.

      Und ich bin müde. Bin seit halb sechs wach, nach knapp 5 Stunden Schlaf. Weil es hier immer hell ist, und oft auch unruhig noch lange in der Nacht.

      Gestern habe ich meine Füße gewaschen und gleich die Stützstrümpfe dazu. Die sind aber noch nicht trocken. Also auch ein Grund, mich nochmal hinzulegen.

      Mit Hilde war ich schon draußen, wir haben gerade gefrühstückt, es ist noch nicht mal acht Uhr morgens.

      Das ist der 5. Tag bei der Werkstatt, ich habe ein ganzes Buch gelesen. Dadurch, dass ich gestern Zugang zum Wasser bekommen habe, auch ohne jedesmal fragen zu müssen, konnte ich mich waschen, und heute Abend werde ich meine wöchentliche Handwäsche machen.

      Es geht also vieles in meinem Sinn, trotzdem will ich jetzt langsam wieder weiterfahren. Aber ich muss warten, und ich muss darauf vertrauen, dass doch alles klappt.

      Denn erst, wenn der Bus tatsächlich repariert ist und wieder fährt, dann ist alles erledigt, dann können wir morgen weiterfahren.

      Ich habe nicht gewusst, welches Thema die Predigt hat, aber das mit den Zweifeln ist mir gut bekannt.

      Und vielleicht auch deshalb, weil ich das mit dem Vertrauen noch immer nicht verinnerlicht habe. Ich kann soviel wollen und planen, aber gerade in diesem Leben auf Reisen gibt es soviele Unwägbarkeiten, die ich nicht bestimmen kann.

      Trotzdem erlebe ich immer wieder, dass sich alles so fügt, wie es sich richtig anfühlt.

      Seit Tagen soll es abkühlen, aber auch heute ist die Sonne so grell, dass es in den Augen weh tut. Um halb fünf ist sie schon da, und scheint vom blauen, fast wolkenlosen Himmel. Aber zum Glück geht wieder ein bisschen Wind.

      Vorher habe ich mir soviele Gedanken gemacht, aber jetzt kann ich frisch gewaschen, Bekleidung sauber, und alle Kanister gefüllt mit frischem Wasser weiterfahren, wenn der Bus repariert ist.

      Unglaublich. Ich bin ja nicht auf einer Missionsreise wie mein Namensvetter. Aber vielleicht hast du trotzdem Lust, dir die Predigt anzuhören. Weil sie lebenspraktisch ist, und wir ja gerne immer noch ein bisschen mehr lernen wollen, was einfacher in unserem Leben sein könnte.

      In diesem Sinne wünsche ich Dir und mir einen guten Tag.

      Peter

      Kurz vor zehn Uhr klopft es am Bus. Wir haben geschlafen. Die Wasserpumpe ist da, sie haben jetzt Zeit, wollen die Arbeit gerne sofort beginnen. Wäre noch was Anderes kaputt, können sie es bis drei Uhr bestellen. Ich ziehe mich schnell an, räume den Bus auf. Gebe den Schlüssel dem freundlichen Asiaten, der hier arbeitet, und wir setzen uns an das riesige Fenster, vor dem der Fjord sich ausbreitet. Eine grüne Pflanze ist zu einem Siegeskranz geformt, Hilde streckt sich auf dem warmen Fliesenboden aus.

      Ob wirklich alles klappt? Da ist er wieder, der kleine Bruder des Zweifels!

      https://www.youtube.com/live/pLOToSF1kgo?si=C-6…
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    • Day 6

      Rørvik - zum Vergessen.

      July 12, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 18 °C

      Nun, in Rørvik haben wir uns ernsthaft gefragt, was wir hier sollen?! Dieses kleine, verschlafene Örtchen bietet einfach nichts. Dennoch hatten wir viel Spaß bei der Erkundungstour und haben die Highlights einfach überall gesucht: Vielleicht haben sie sich im Biefkasten, im Mund des Hundes oder etwa im Müll versteckt?! 😉 Jedenfalls wandert diese Collage inkl. eines ausführlichen Berichtes nun direkt zu Hapag-Lloyd mit der Bitte, hier zukünftig nicht mehr anzulegen. Lustig war es trotzdem. 😃Read more

    • Day 29

      Kleine Radtour und eine Angeltour

      July 22, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 15 °C

      Unser Nachbar Uwe aus Halle hat ein größeres Boot und Sigi eingeladen mitzufahren. Also hatte ich Zeit für eine Radtour . Sie führte mich zum Joker, wir brauchten Kartoffeln, und bis ans Ende der Insel nach Valoya. In Valoya gab es Seekühe🤣. Es ist eine zauberhafte Landschaft.
      Sigi und Uwe haben gut Beute gemacht und so ist unser Kühlfach im Kühlschrank VOLL.
      Leider......
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    • Day 28

      2024-05-28 Rorvik

      May 28 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

      Kurz vor Rorvik führen wir unter der Næroysundbrücke durch.
      Da war das Wetter noch Ok, aber kurz danach zog auf einmal Nebel auf.
      Rorvik präsentierte sich uns dann komplett im Nebel. Gut, dass hier ohnehin nur 20 Minuten Aufenthalt war.Read more

    • Day 19

      Høylandet - eine norwegische Erfahrung

      July 15 in Norway ⋅ ☁️ 20 °C

      DAY 18 TOUR DE EUROPE
      (Fahrtstrecke 0,3 km)

      Bis in die Werkstatt könne man auch ohne Wasser fahren, mein der freundliche Mechaniker, der schon am Vormittag sich Zeit für unseren Bus nimmt.

      Es sei eindeutig die Wasserpumpe, keine Frage. Und weil man nicht ausschließen kann, dass der Zahnriemen mit betroffen ist, muss dieser auch gewechselt werden.

      Das ist natürlich sehr ärgerlich, weil wir diese beiden Teile für den Tüv schon erneuert haben. Aber es könne halt fehlerhaftes Material dabei gewesen sein. Das sei nicht so ungewöhnlich.

      Sie hätten morgen die Ersatzteile, und der Mechaniker hat sich bereit erklärt, die Arbeiten nach Feierabend durchzuführen.
      Der ganze Parkplatz ist rappelvoll, und sie sind für Wochen ausgebucht. Aber weil wir in Not sind, nehmen sie sich unserer sofort an.

      Ein wenig kommen mir die Tränen, weil es mich sehr bewegt, dass uns Menschen so wichtig nehmen, sind wir doch nur ein kleines Rädchen im Laufwerk des Universums.

      Wir haben Wasser und Strom, können in der Umgebung spazieren gehen. Die Sonne scheint, und manchmal haben wir kühlenden Schatten. Vor den Fenstern fahren tolle Schiffe vorbei, und wir korrespondieren mit lieben Menschen, die sich an uns erinnern. Gerade habe ich ein tolles Buch über Irland angefangen zu lesen, sodass ich mich gut ein bisschen gedanklich davonschleichen kann.

      Natürlich reißt die unerwartete Reparatur mit ca. 800Euro oder 9000NOK ein dickes Loch in unser Budget, das noch vom Tüv gespannt ist.

      Wenn Du uns ein wenig unterstützen willst, dann darfst Du dazu gerne etwas überweisen mit dem Hinweis "Spende Reparatur blauer Bus Norwegen"

      auf mein Konto bei der
      Nord LB Braunschweig

      IBAN: DE72 2505 0000 0201 4093 07

      BIC: NOLADE2HXXX

      Kontoinhaber: Peter Kopfermann

      Zahlungen per PayPal sind unter der E-mail Adresse möglich - bitte unter "Freunde" überweisen -
      spaziergaenge.mithilde@gmx.de

      Wenn das nicht möglich ist, dann weiß ich zumindest, dass Du an uns denkst. Und das macht in der heutigen Zeit viel aus!
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    • Day 7

      Rørvik

      August 22 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

      In der Nacht kreuzen wir ein Schiff der Havila. Die Hurtigruten-Flotte besteht aus sieben Schiffen, während Havila die übrigen vier Schiffe betreibt. Zusammen bieten sie tägliche Abfahrten entlang der norwegischen Küste an.
      Traditionell wurde die „Postschifflinie“ Hurtigruten durch mehrere Reedereien im Auftrag des norwegischen Staats betrieben. Seit der Fusion der beiden letzten verbliebenen Hurtigruten-Reedereien wurde die Linie monopolartig durch Hurtigruten AS betrieben. Um wieder Wettbewerb zu schaffen, wurde durch den norwegischen Staat ein Teil der Fahrten auf dieser Strecke ausgeschrieben. Havila Kystruten gewann diese Ausschreibung und sollte ab 2021 rund ein Drittel der Fahrten vom bisherigen Betreiber übernehmen.
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    You might also know this place by the following names:

    Vikna, VKN

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