Paraguay
Mount Lambare

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Travelers at this place
    • Day 23

      Asunción - Lotta ❤

      January 18, 2020 in Paraguay ⋅ ⛅ 34 °C

      So war dieser Tag nicht geplant ... und wenn ich das sage, dann meine ich damit: eigentlich hatten wir überhaupt keinen Plan für diesen Tag, aber so wie der Tag gelaufen ist, war er absolut nicht geplant. Wir sind wieder in Asunción, weil ich Heldin natürlich direkt im ersten Hostel unserer Reise mein Portemonnaie vergessen habe.
      Wir entschließen uns spontan, zu dem Friedhof zu laufen, an dem wir bei unserer 2-stündigen Fahrt mit Bus 13 vorbei gekommen sind und dessen Anblick uns damals schon beeindruckt hatte. Eigentlich ist Friedhof nicht das richtige Wort dafür, eher Frieddorf - ein friedlicher Ort mit Bäumen und Häuschen, zwischen denen verwinkelte Gassen und Trampelpfade zu den Grabstätten führen. Ohne die Kreuze an den gefliesten Bauwerken, würde man nicht wissen, dass man sich auf dem Friedhof befindet. Man spürt den Tod viel weniger als auf deutschen Friedhöfen. Hier ist viel mehr Leben ... spielende Kinder, Leute, die sitzen, essen, sich unterhalten, es gibt Lachen, Ruhe, eine andere Art des Umgangs mit dem Ende. Beeindruckend und irgendwie nicht gruselig. Eine kleine Stadt in einer großen Stadt. Mit Häuschen, die irgendwie hübscher, aufwendiger oder gepflegter sind, als die Wohnhäuser der Lebenden.
      Als wir wieder auf der Straße stehen, ist da plötzlich ein Hund. Ich frage: "Wo kommst du denn her?" Als wir weitergehen, folgt er uns ... am Anfang finden wir es lustig, sagen: "Wir haben einen neuen Freund." Nach dem ersten Kilometer geben wir dem braun gestromerten, süßen Wesen, das eigentlich so gar nicht nach Straßenhund aussieht, einen Namen: Lotta. Wir wissen nicht mal ob sie wirklich ein Mädchen ist oder doch ein Junge. Auch nach mehreren Kilometern bleibt es dabei ... Lotta weicht uns nicht von der Seite ... und selbst wenn sie mal an einer Ecke schnuppert, aus der Pfütze trinkt oder die Straßenseite wechselt, um mehr im Schatten zu laufen ... sie bleibt bei uns, wie unser Schatten. Alle Leute auf der Straße halten sie für unseren Hund, lächeln uns zu ... und wir fragen uns immer öfter: "Was machen wir denn jetzt mit der Situation?" und irgendwie wissen wir es nicht... wir erreichen unser Ziel - einen Berg mit einem tollen Blick über Asunción - gemeinsam mit Lotta. Wir achten auf sie, wenn Autos kommen, haben das Gefühl, sie hört schlecht, weil sie ankommende Autos immer sehr spät bemerkt ... Es ist irgendwie schön und vertraut mit ihr zusammen durch die Stadt zu spazieren. Ein bisschen fühlt es sich für uns auch so an, als gehöre sie wirklich zu uns.
      Schlussendlich warten wir an einer Haltestelle auf einen Bus, der irgendwann natürlich auch kommt ... Sie guckt in den Bus, ich gucke zurück, weiß nicht ob ich sie locken soll, wie der Busfahrer reagiert, dann fährt der Bus los ... ich sehe, wie Lotta neben dem Bus herrennt und kann die Tränen nicht zurückhalten. Es tut mir so weh, den Hund der uns die letzten 8km auf Schritt und Tritt gefolgt ist, einfach an einer Bushaltestelle irgendwo an einer Straße zurückzulassen ... hab das Gefühl ihr Vertrauen und ihre Hoffnung enttäuscht zu haben. Ich werde Lotta und den Tag mit ihr nicht vergessen ❤
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    You might also know this place by the following names:

    Cerro Lambaré, Cerro Lambare, Mount Lambare

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