Von Nazca haben wir tatsächlich erst von einer zufälligen Bekanntschaft in Cerro Azul gehört, die ganz erstaunt waren, dass wir es nicht kannten.
Und wir dachten uns dann, ach "die berühmten Nazca Linien", wenn das so bekannt ist, sollten wir uns das auch mal ansehen. Praktischerweise lag es eh auf unserer Route, weshalb wir einfach mal nen Stop dort einplanten.
Was wir vorher wussten: es sind uralte, rießige Bilder von Figuren aus so etwas wie Trampelpfaden, mitten in der Wüste, die vor allem eigentlich nur von oben so richtig sichtbar sind. In Nazca werden deshalb Rundflüge mit Propellermaschinen für knapp 100$ für die ganzen Touris angeboten, es gibt aber auch einen Aussichtspunkt, bei dem man zumindest 1-2 Figuren sehen kann.
Ein Rundflug kam für uns nicht in Frage, aber vielleicht konnten wir ja auch so was sehen und mehr erfahren.
Auf dem Weg zur Stadt Nazca gab es dann schon 2 Aussichtspunkte, von denen jedoch einer geschlossen war (der von dem man die Figuren sehen hätte können). Der andere, bei dem wir dann waren, war nicht ganz so hoch und ansonsten auch recht unspektakulär. Wir dachten zuerst, wir würdens einfach nicht so checken, weil wir um uns herum einfach nur Linien sahen, die aussahen, als ob Autos durch die Wüste geballert wären und ihre Reifenspuren einfach da sichtbar sind. Erst nach einem kurzen Blick in Google wurde uns klar, dass es hier nicht nur um die Bilder von Figuren geht, sondern vor allem um genau diese ganzen "Fahrspuren", die entsprechend keine waren.
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft in der Stadt Nazca gerieten wir dann ca 10 Minuten vor unserer Ankunft in einen rießigen Stau, eine Straßenblockade im Rahmen einer Demonstration von Minenarbeitern, der uns zusätzliche 2,5 Stunden im Auto bescherte.
In Nazca selbt waren wir dann 3 Nächte. Geplant waren eigentlich nur 2, aber irgendwie vergeht die Zeit doch immer zu schnell... Außerdem gab es immer noch an unterschiedlichen Ortsaus-/eingängen Blockaden und wir waren uns nicht sicher, ob wir überhaupt weg kommen würden. Und so konnten wir uns in Ruhe einen Plan für die nächsten Tage/Wochen überlegen: Das war wichtig, da wir uns in den folgenden Tagen in die Hochebene (Nazca ca 500hm, 2 Stunden Richtung Cusco schon ca 4000hm) bewegen werden, und dabei besonders die Höhe der Streckenabschnitte gut einplanen müssen, damit keiner von uns (toitoitoi) Höhenkrank wird --> für Hunde sind nämlick maximal nur +500 hm Höhenunterschied /Nacht drin.
Abgesehen von dieser nicht ganz so einfachen Planung, waren wir aber auch etwas im Ort unterwegs. Es ist eine nette Kleinstadt mit irgendwie einladendem Vibe.
Den zweiten Abend sind wir ins Planetarium gegangen, das uns ebenfalls von der Bekanntschaft aus Cerro Azul empfohlen wurde. Hier haben wir richtig viel über die Linien erfahren. Das Planetarium wird von einem älteren Archeologen betrieben, der einst mit Maria Reiche, der Frau, die immens viel Zeit in die Erforschung der Nazca Linien gesteckt hat, zusammenarbeitete.
Es wirkt, als hätte er das Planetarium komplett mit allen Tools, die er für seine sehr spannende Präsentation braucht, selbst gebaut. Ganz sweet!
Die Geschichte zu den Linien kann anhand jahrelanger Forschung gut rekonstruiert werden, basiert aber auch viel auf Vermutung und Deutung.
Die Nazcas, die vor Christus am Start waren, haben über Jahrhunderte dieses geometrische Netz aus Linien in die Wüste eingearbeitet. Da die Nascas ja außer den Planeten und Sternen sonst keine Orientierungshilfen hatten, haben sie ihr Netz entsprechend so geplant und ausgerichtet, dass die unterschiedlichen Richtungen der Linien zu erwählten Orten für z.B. Rituale führen oder bestimmte Events anzeigen , wie z.B. den Punkt des Sonnenuntergangs am Horizont am kürzesten Tag im Jahr usw.
Außerdem sind in dem Netz immer wieder unterschiedliche Abbildungen von Tieren zu sehen, die vor allem mit Wasser in Verbindung gebracht werden. Da es in der Wüste quasi nie regnete, war Wasser für die Nazcas heilig, da ohne Wasser kein Leben möglich ist. Aber genau aus diesem Grund, nämlich dass es nie regnet, sind die Linien auch heute noch so gut sichtbar.
Das alles hat vor allem diese eine krasse Frau, Maria Reiche, herausgefunden. Eine Deutsche, die sich über 40 Jahren Tagtäglich mit den Linien auseinandersetzte, sich Gedanken dazu machte, sie erforschte, reinigte und erhielt. Am Ende ist sie aufgrund der täglichen Sonnenaussetzung erblindet und an Hautkrebs gestorben. Eine sehr beeindruckende Frau.
Zu guter Letzt, hat uns der freundliche Herr noch durch sein Teleskop schauen lassen und wir konnten den Saturn mit seinem Ring sehen. Das war auch echt was besonderes.
Am nächsten Tag machten wir dann noch einen Ausflug zu der Maya Ruine Cahuachi und zum Aquädukt Ocungalla zusammen mit unseren 3 französischen Friends aus dem Hostel, während Mimi sich in der Zwischenzeit wieder schön von ihren ganzen Hundefriends-Spielzeiten und der Autofahrt erholen konnte.Read more
Traveler Großartig! Und ihr seid heil wieder unten angekommen, das ist noch viel besser 😎
super museum und super linien! und was bedeuten sie nun??
Traveler Ja, wenn man das so genau wüsste. Die Nazca haben sie darein geritzt, evtl. Um ihre Götter zu ehren. Sie folgen aber auch astronomischen Mustern. Wer wollte das denn wissen😀?