Peru
Cerro Verdes

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Travelers at this place
    • Day 139

      Lima: Im Auto mit Raphi

      August 13, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C

      Die anstrengende Woche in Rio steckte uns in Lima noch merklich in den Knochen und wir freuten uns auf zwei ruhige Tage in einer Air BnB Wohnung, bevor Raphi, unser Freund aus Hamburg, in Lima ankommen würde.
      Aber nicht nur die Nachfolgen der Feierei zeigten ihre Schattenseite: Die ganze Woche über wollte Dominik schon zu dem einzigen Dönerladen, den er in Rio und generell seit Anbeginn der Reise gefunden hatte. Da wir es in der Zeit nicht geschafft hatten, machten wir noch einen Abstecher bevor es zum Flughafen ging - der Laden war rappelvoll und trotz der sieben Mitarbeiter hinter dem Tresen dauerte es 25 Minuten bis wir unseren Dürüm in den Händen hielten. Lecker war er, aber kurz vor Einstieg ins Flugzeug bekam ich Magenkrämpfe und war froh, noch nicht über den Wolken zu sein...
      Die Magenkrämpfe hielten noch die nächsten zwei Tage an und auch Dominik blieb nicht verschont (obwohl er der Überzeugung ist, dass das nicht der Döner gewesen sein kann - sicherlich).
      Der Flug war für mich bisher auf jeden Fall die schlimmste Reise von A nach B und ich sehnte mich während der fünfeinhalb Stunden minütlich nach einem gemütlichen Langstreckenbus. Die Sitze konnten nicht nach hinten gefahren werden, weil wir am Notausgang saßen (angeblich die besten Plätze haha), die Bauchkrämpfe kamen schubweise und an erholsamen Schlaf bei durchgängiger Ansage "Bitte schnallen Sie sich an, wir fliegen durch ein Gebiet mit starken Turbulenzen", war auch nicht zu denken.
      Die Wartezeit bei der Einreisekontrolle nahm eine Stunde in Anspruch und unsere Gewürztasche, die wir erst in Curitiba gekauft hatten, war verloren gegangen und tauchte auch nach Warten und Nachfragen nicht wieder auf - ein Downer besonders für Dominik. ☹️

      Endlich um 4 Uhr nachts in der Wohnung angekommen - die Zeitverschiebung nach Deutschland beträgt jetzt 7 Stunden - fielen wir beide direkt ins Bett.

      Am nächsten Tag stand an, was immer ansteht: SIM-Karte besorgen, Wäschewaschen und Einkaufen. Letzteres brachte uns diesmal besonders Freude, denn wir erwarteten am Abend Mark und Patrycja, mit denen wir vereinbart hatten, dass wir für 7 Wochen ihr Auto von Lima nach Bogota fahren könnten. Wir mussten also beim Einkauf nicht auf Platz und Praktikabilität achten und freuten uns über die Auswahl in dem riesigen Supermarkt - mein erster Camembert seit fast 5 Monaten und Dominik Leberwurst, die wohl "fast so gut wie bei Rothe" (unserem Metzger des Vertrauens in Hamburg) schmeckte.
      Abends trafen wir unsere beiden Freunde in einer Bar und erzählten von den Erlebnissen der letzten Wochen, seitdem wir uns das letzte Mal Mitte Juni in Salta gesehen hatten.
      Wir verquatschten uns so sehr, dass wir keine Lust mehr hatten uns mit den Papieren für das Auto auseinanderzusetzen, also luden wir sie für den nächsten Abend zum Spaghetti-Bolognese-Essen zu uns in die Wohnung ein.

      Der nächste Tag führte uns zu einem Spaziergang an die Küste von Lima. Unterschiedlicher, aber nicht weniger beeindruckend, zu Rio könnte sie kaum sein: Eine Steilküste gigantischen Ausmaßes prägt das Stadtbild von Perus Hauptstadt - eine glatte, schwarze Steinwand trennt die Hochhäuser vom Meer, dazwischen eine mehrspurige Schnellstraße und oben drüber eine nett angelegte Parkanlage. Ein Strand existiert nicht wirklich - aber wir sind wahrscheinlich gerade versaut von der Copacabana und Ipanema Beach.

      Ein Fun Fact über Lima: In der Stadt sieht man nur selten die Sonne. Tiefe Wolken hängen fast wie Smog zwischen den Hochhäusern, aber Regen fällt in der Millionenstadt kaum. André hatte uns schon in Rio von diesem Phänomen erzählt und auch die passende Erklärung dazu gegeben - der kühle Meeresstrom des Pazifiks vor der Küste ist wohl dafür verantwortlich.

      Zur Vorbereitung auf den Abend mit Mark und Patrycja kauften wir eine Flasche argentinischen Wein und freuten uns die beiden damit zu überraschen - haben wir doch die ein oder andere Falsche bei den gemeinsamen Abendessen in El Chaltén und Salta zusammen genossen. Bei ihrer Ankunft sorgte das dann für einen Lacher, denn die beiden hatten ebenfalls eine Flasche aus Argentinien (allerdings eine original sogar in El Chaltén, wo wir uns kennengelernt hatten, Gekaufte!! 😍) mitgebracht.
      Es war mal wieder ein sehr schöner Abend zu viert und nachdem die beiden weg waren, warteten wir noch 2 Stunden auf Raphi, dessen Flieger bereits in Lima gelandet war.

      Als er um drei Uhr mit dem Taxi vom Flughafen ankam, war die Freude groß! Wie surreal einen guten Freund nach so langer Zeit wiederzusehen - und dann auf der anderen Seite des Globus. Herrlich!!

      Am nächsten Tag holte uns Patrycja mit dem Auto von unserer Wohnung ab, wir gingen zu fünft Mittagessen, woraufhin die Übergabe des Autos folgte.
      Wir packten gemeinsam die Sachen der beiden in den Kofferraum, der damit schon voll war und verstauten dann auch unser Gepäck auf der Rückbank.
      Nach herzlichem Abschied und allen Erklärungen zur Fahrweise des Autos, konnte das neue Kapitel Roadtrip losgehen - durch die dicht befahrenen Straßen Limas Richtung Paracas, eine Stadt nahe eines wüstenähnlichen Nationalparks und den höchsten Sanddünen Perus.

      Es fühlt sich ein bisschen so an wie ein ganz neuer Abschnitt: Wir sind ab jetzt für drei Wochen zu dritt und wir haben ein Auto und sind komplett unabhängig. Wir werden es nutzen, um die nicht so touristischen Orte im Land kennenzulernen. 😍
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    You might also know this place by the following names:

    Cerro Verdes, Q31501278

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