Peru
Fitzcarrald

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 99

      Amazonas V

      August 11, 2022 in Peru ⋅ ☀️ 28 °C

      Der nächste Tag brach an, der Amazonas blühte auf und unser Wecker klingelte uns pünktlich um 5:30 Uhr aus dem Bett. Die Urwaldgeräusche am Abend und frühen Morgen sind einfach wunderschön. (Außer wenn in der Lodge neben einem, der Schnarchweltmeister von 2022 übernachtet :D).

      In der Nacht gegen 4 Uhr wachten wir von lauten Geräuschen auf. Wir sahen im Halbschlaf einen Raben in unserem Zimmer :D. Wir machten das Licht an, doch da war nichts im Zimmer. Die Geräusche kamen von draußen. Vielleicht waren es Brüllaffen, die beim Gehen mit dem Blättern raschelten.
      Noch etwas müde von dem nächtlichen „Besuch“, saßen wir um 6 Uhr beim Frühstück. Das Frühstück war an diesem Tag besser als an den letzten Tagen. Es gab Pancakes und Brot. :)

      Gestärkt vom Frühstück machten wir uns zur ersten Tour auf. Es ging mit dem Boot zum Otorongo Lake, um noch einmal die Gelegenheit zu bekommen, Riesenotter im Wasser zu sehen. Dabei sind wir an vielen Sandbänken vorbeigekommen, an denen wir einige White Caimans, Schildkröten und Snake Birds sichten konnten. Die Caimans liegen wohl immer einen Tag, nach dem schlechten Wetter auf den Sandbänken zum Sonnen.

      Auf dem Trampelpfad in Richtung des Otorongo Lakes konnten wir eine neue Affenart beobachten. Diese können nicht schwimmen und leben nur auf den oberen Teilen der Bäume. Wir sahen ebenfalls auch Rotnackenspechte (Red Neck Wood Packer) auf den Bäumen.

      Nach einer Stunde kamen wir an einer Aussichtsplattform an und wurden von einer wunderschönen Landschaft begrüßt. Die Tiere hielten sich hier leider etwas zurück. Wir sahen Kormorane und einen Caiman im Wasser - Von Ottern war hier leider Fehlanzeige.
      Nach 20 Minuten ging es weiter zur nächsten Plattform. Hier entdeckten wir einen Black Caiman direkt neben der Plattform und mehrere Kormorane auf Holzblöcken im Wasser. Eine gute Gelegenheit für Toby seine Tierfotografie-Skills zu verbessern.

      Unser letztes Ziel am See, um vielleicht doch noch Otter sichten zu können, war der Aussichtsturm. Wir hatten einen coolen Ausblick über den See. Aber auch von hier hatten wir leider mit unserer Ottersuche kein Glück. Daher ging es für uns wieder weiter. Unser nächstes Ziel war der Checkpoint L…, um uns wieder aus der Reserved Zone abzumelden.

      Auf dem Weg dorthin hat sich unser Boot im Fluss festgefahren. Aber nur ein kleines Problem für die Crew ;)

      Während der Trockenzeit ist das Wasser an manchen Stellen nicht sonderlich tief. Unser Boot schwamm nur ca. 30cm im Wasser
      Die niedrige Wassertiefe stellt eine Herausforderung für den Bootsfahrer dar. Hinzu kommen Bäume und Äste, die aus dem Wasser herausragen und umfahren werden müssen oder auch dicke Baumstämme unter Wasser, die nicht immer ersichtlich sind.

      Angekommen am Boarder meldeten wir uns aus der Reserved Zone ab. Wir besuchten noch einen nahegelegenen Aussichtsturm und beobachteten die Vögel in den Bäumen.

      Auf dem Weg dorthin sahen wir einen riesigen Shihuahuaco Baum, welcher die höchste Festigkeit im Manu Park hat. Daneben der
      Ceibos Baum, der eine Höhe von bis zu 60 Metern und einen Durchmesser von 3 Metern erreichen kann. Es ist einer der nährstoffreichsten Bäume (Früchte, Medizin etc.)
      Auf der 30 Meter hohen Plattform verbrachten wir etwas Zeit, um die schöne Natur zu begutachten und die Vögel zu beobachten. Wir sahen einen Red throated cajacara bird (red eyes). Dieser jagt kleine Tiere u.a. kleine Affen oder auch Papageien (Macaws). Ebenfalls konnten wir die Snake Fruit sehen. Aus dieser Frucht wird gerne Eis oder auch Fruchtsaft von den Menschen aus den Communities gemacht.

      Nach dem Checkpoint ging es erneut nach Botonango, wo wir vorgestern den Doc besucht haben. Hier hat sich die Crew mit neuen Lebensmitteln eingedeckt und wir kauften uns eine Cola für den Magen. Eine Cola oder ein Bier kosten hier mehr als sonst in Peru. Grund hierfür ist der erschwerte Transport in den abgelegenen Ort. Internet Funktionen hier nur über einen Mobilfunkanbieter (Moviestar) und über Satelliteninternet. Die Menschen hier kommunizieren noch eher mit Funkgeräten. Vorgestern im Health Center sahen wir ein analoges Funkgerät und draußen stehen Funktürme.

      Nachdem sich alle mit Lebensmitteln und Getränken eingedeckt haben, sind wir weiter in die 10 Minuten entfernte Manu Dorado Lodge. Hier übernachteten wir auch schon am zweiten Tag. Wir entspannten uns kurz im Zimmer und machten noch einen Spaziergang durch den Garten. Hier wachsen Ananas, Kakao und viele weitere Früchte. Um 6 Uhr verbrachten wir die Teezeit gemeinsam mit den Anderen bis wir zur Nachtwanderung aufbrachen.
      Bei der Nachtwanderung entdeckten wir nicht allzu viele Tiere. Dafür war der Pfad, dem wir mit unseren Taschenlampen folgten, ziemlich cool, denn er führte uns neben einem kleinen Fluss entlang.
      Wir sahen in dieser Nacht Catapilann Stick, Stick Insekt und jede Menge Spinnen. Larissa hatte zum Ende der Wanderung eine riesige Bullenameise (Bullet Ant) auf dem Kopf. Diese hatte wir bereits bei unserer ersten Nachtwanderung gesehen. Fernando rannte schnell zu ihr und entfernte die Ameise. Bullet Ants zählen zu den gefährlichsten Insekten weltweit und können bis zu 6 Stunden unerträgliche Schmerzen bis hin zur Bewusstlosigkeit auslösen. Sogar andere größere Tiere im Amazonas, wie z.B. Tarantulas oder Schlangen legen sich nicht mit ihnen an.
      Read more

    • Day 96

      Amazonas II

      August 8, 2022 in Peru ⋅ ☁️ 25 °C

      Heute Morgen ging es bereits um 6 Uhr los. Die Nacht war ganz okay. Es hat ab und an stark geregnet wovon wir ein paar Mal aufgewacht sind. Aber irgendwie war es auch total cool der Natur so nah zu sein, denn unser Zimmer war oben an der Wand komplett offen und nur durch ein Moskitonetz einigermaßen zu. Die Temperaturen waren nachts soweit angenehm. Durch den Regen kühlte es nachts aber stark ab, aber wir hatten eine warme Decke.

      Wir trafen uns um 6 Uhr mit den Anderen zum Frühstück im „Speisezimmer“. Zum Frühstück gab es für uns Früchte, Brot und einen Kaffee.
      Nach dem Frühstück brachen wir für einen 1 1/2-stündigen Trek durch den Amazonas auf. Hier konnten wir die sogenannten Rubber Trees, die sich durch das Bilden neuer Wurzeln und das Absterben alter Wurzeln fortbewegen können, neben vielen weiteren Baumarten und Vögeln bestaunen.

      Nachdem wir wieder an der Lodge angekommen sind, ist noch ein weiteres Pärchen aus Belgien zu uns gestoßen, die aufgrund Ihrer Reise die Tour nur für 6 Tage gebucht haben. Nun waren wir insgesamt zu 8 Leuten.

      Nach einer halben Stunde Verschnaufpause sind wir mit dem Boot in Richtung Manu Doradge Lodge aufgebrochen, welche ca. 6 Stunden von der Eco Manu Lodge entfernt ist. Die Fahrt ging hierbei über den Madre de Dios River. Dieser Fluss führt uns in den kommenden Tagen auch in die Manu Reserved Zone.

      Während der Bootsfahrt haben wir mehrere Stopps gemacht und konnten bereits am Anfang ein Capivara, ein Wasserschwein, sehen.

      Generell haben wir uns den Nebenfluss des Amazonas schmaler vorgestellt. Der Fluss ist geschätzt 50 Meter breit und hat durch die Trockenzeit eine Höhe von 1 - 2 Metern. Dennoch ist es hier sehr abenteuerlich herzufahren. Aufgrund der Wasserhöhe hat der River auch viele Strandbänke, wo man die unterschiedlichsten Tiere bestaunen kann.

      Gegen Mittag haben wir eine Pause am Ufer eingelegt um etwas zu essen und das Buschklo zu nutzen.
      Nach ca. 1 Stunde Fahrt nach dem Lunch hat Fernando ein Nest von Harpy Eagles gesichtet. Hier sind wir am Ufer ausgestiegen, um weiter im Dschungelinneren einen besseren Ort zum Besichtigen zu finden. Nach ca. 10 Minuten konnten wir diesen auch finden und haben eine legendäre Sicht auf das Weibchen des Harpy Eagles gehabt.

      Neben den Wildtieren leben in Manu entlang des Rivers verschiedene Communities. Manche stehen mit der Außenwelt in Kontakt, andere indigene Communities leben von der Außenwelt komplett abgeschirmt, z.B. das Mashco Piro Volk. Es ist nicht gestattet mit diesen Communities Kontakt aufzunehmen, da man sie mit unserem modernen Leben völlig überrumpeln würde. Die Menschen der Communities kann man gelegentlich am River auf den Sandbänken beobachten. Wir sahen sie leider nicht. Bei einer Familie einer moderneren Communitiy kauften wir frisches Obst.

      Gegen 16 Uhr erreichten wir endlich unseren Anlegeplatz. Von hier aus waren es ca. 10 Minuten durch den Dschungel.

      Nach einer Teepause und kurzer Erholung ging es auch direkt auf zu einer Nachtwanderung. Leider ohne Janine, da sie sich etwas am Magen eingefangen hat.
      Fernando hat ihr extra einen Tee aus einer bestimmten Baumrinde zubereitet, in welchem eine ganz spezielle Sorte Ameisen Unterschlupf finden. Dieser soll gegen Magen-Darm-Beschwerden helfen.

      Die Nachtwanderung war für eine Stunde geplant. Wir haben dabei eine Tarantulahöhle entdeckt und die Guides haben diese rausgelockt. Mega faszinierend solche Tiere in freier Wildbahn zu sehen.
      Nachts ist es deutlich lauter im Amazonas und das Leben blüht sprichwörtlich auf.
      Neben der Tarantula konnten wir noch einige Frösche und sogar Nomaden Ameisen entdecken. Diese wechseln täglich den Unterschlupf. Meistens leben sie in Bäumen oder Höhlen. Das Interessante bei diesen Ameisen ist, dass es eine bestimmte Rollenverteilung gibt. Die Orangenen sind die Soldaten, die Anderen sind die Arbeiter. Wenn ein Soldat einen Feind lokalisiert, greift er diesen auch alleine an und nicht in der Gruppe. Die Soldaten sind auch dafür da, um Beute zu ergattern. Dies kann von kleinen Nageltieren bis hin zu kleinen Schlangen sein. Echt erstaunlich!
      Read more

    • Day 7

      In Shintuya community we met with the first group of women reforesters. Last year they contacted DRIS to ask to participate in restaureca. They planted copal y aguano in 2ha. They applied and won a small project so they won some tools etc.

      Carbon and oxygen. Without trees there is no oxygen. We wanted to do our part and . We are 15 women. We reforested 2 ha of copal and aguano. This was the first time that we did this work. Now we want to ask some help for maintenance so the trees gro until a certain height

      We plant trees for the future, because if we don't, our children will not have trees. We see a lot of pollution in the air, and in the cities. We w

      We chose tornillo because we can find the seeds

      The men don' t want to work with women, they are very sexist. We buy food for our children with the income. Our husbands take their propina (tip, income) and they go drink

      We are thinking to include more women or to include more activities and especially more women. To make chifles (banana chips)

      The agricultural fields are familiar. Sometimes they organise in order to help with the chacras (fields)

      Possible fruit trees to use in reforestation:
      - Maní del arbol, se puede usar?
      - Marañon
      - Reforestación de kastaña

      At the end of the meeting, we received some handmade jewelry and we ventured outside in the rain to visit their nursery
      Read more

    • Day 6

      Meeting in Shintuya community

      December 4, 2023 in Peru ⋅ 🌧 25 °C

      Meeting with the Shintuya communty, where 72 families live. They still speak there native language, Harakbut.

      Man in the picture: "We have a connection with nature, as well as our ancestors. We don't want globalisation to cause us to loose this connection. The forest is our future and that of our children." "The work with the women has given a separate income to our community" "Dankje" (he said in Dutch, because we were talking amout our languages before)

      Woman in the picture (Marietta): "Thank you for visiting us, I'm part of the women group that does reforestation. Now I'm asking support for maintenance. To clean up the planted trees. I would like to ask for more support with projects'

      Germán: We have had reforestation projects before, but they left us behind. I would like to highlight the need for support We have a lot of técnicos here, and a lot of seeds. We have the technical capacity and human resources to have a vivero comunal. This way chihuahuaco, planta sagrada. En la ley peruana en peligro de extinction. We need support for the maintenance too, I would . It's not only the air, also the flowers, plants and animals that arrives with reforestation. We can restore the sides of the road with important local species.

      Rodolpho de DRIS: "the previous projects didn't succeed because they didn't put enough effort in maintenance. The maintenance of the plants needs to be renumerated too. And the maintenance"

      Older member: "As an older member of the community, I have seen the support of DRIS, and I applaud this support. A lot of years ago this com unity cut down trees without any plan for reforesting. There was no conscience of reforesting. It was the young people who started to be conscient about the importace of reforestation.
      We have always been connected with nature. Considering the maintenance is very important. On the other hand I thank the support of BOS+, separately from the plants given, the project has given income to our community. The economy in this community is not enough. I suggest that they keep supporting so there is more time for us. Tapir and other animals are present in our forest. The edible species of the forest can help for human consumption,but also for feeding the animals of our forest. We have 12 ha of Tornillo, we have maintained it with some support from DRIS, but more maintenance is needed. In our community there is a lot of anemia. We know this affects the possibility of our children to learn in school."

      Last guy, Javier: Is there family support or only communal? I have 1ha reforested, and I am contintuing to reforest. I would like to receive familiar support for maintenance. We need a bit of alimento etc to complement. For me it's important to continue this support

      There were families that reforested their secundary forest. Maintenance is the issue, it needs budget too. Can maintenance be incorporated in the new project?

      Rodolpho: the need for maintenance is more individual, we will follow up the plots and give support according to the . This support is not general, but will ad-hoc, looking at the reality in the field

      (Part of the reunion not understandable since it was in Harakbut language :D)
      Read more

    • Day 6

      Banana agroforestry plot

      December 4, 2023 in Peru ⋅ 🌧 27 °C

      Abel shows his plot of banana in an agroforestry system. The collector comes here, he sells his banana by putting it on the road. He planted only aguano. There is still aguano in the forest, but further away in the forest. There's a forest, Sabalyjuyo in Pilcopata where they collect the seeds. This is in 1 ha. There are deer in the area that only eat the top part of the aguano tree, so he doesn't clean his field a lot so they don't see the reforested trees. He will wait for maintaining the field better until the trees are big enough not to be affected by the deer.Read more

    • Day 6

      Restaureca 1 Shintuya

      December 4, 2023 in Peru ⋅ 🌧 27 °C

      When they came here for maintenance 2 months ago, they saw footprints of tapir. Only aguano reforested. We did some measurements to see how many trees are still alive (mortality) but we had to leave quickly because it started to rain upstream so the river was going to swellRead more

    • Day 28

      Alles hat ein Ende.

      January 20 in Peru ⋅ ☁️ 27 °C

      Wird langsam Zeit hier abzureisen. Zumindest hält die Dusche keinen weiteren Tag meiner Anwesenheit mehr durch, jetzt habe ich auch noch die Kabinentür aus der Verankerung gerissen. Was ein Graffel.

      War bisher "Jungle for beginners" das Motto, wird heute der Schwierigkeitsgrad auf Profi-Level gesteigert. Ein wenig wie Fifa Soccer an der Konsole, nur ohne Controller und in echt. Es geht tiefer in den Dschungel. Nochmal Boot, nochmal Seitenarm des Flusses, endgültig keine erkennbare Zivilisation mehr. Beim Aussteigen meint unser Guide nur locker "now the Jungle is more aggressiv" und lässt uns lächelnd ins Verderben wandern.

      Keine 30 Minuten später hat der Spaß nämlich gewaltig ein Loch. Ich stecke bis zu den Knien im Sumpf, meine Gummistiefel sind mit der Siffe des Urwalds vollgelaufen, mir tropft eine fiese Mischung Deet/Sonnenmilch/Schweiß in die Augen und eigentlich fehlt nur noch die große Anakonda, die mich zum verspäteten Frühstück mit einem Happen vertilgt. Hinter mir höre ich Lissy fluchend "nicht witzig" murmeln und alle Beteiligten wissen zu 100% - das hier und heute ist das erste und letzte große Dschungelabenteuer von Team Schuster. Brauch mir keiner was von "tolles Erlebnis" erzählen, wenn ich mich im Dreck suhlen möchte, kann ich auch wieder der Kirche beitreten, oder mich alternativ im gutbürgerlich-bayerischen Misthaufen vom Nachbarsbauernhof wälzen. Da sind dann wenigstens nicht ganz so viele fiese Tierchen im Umkreis.

      Zugegeben, gut fünf Stunden später hat sich der Frust schon wieder ein wenig verflogen, aber selten in meinem Leben wurde ich so durch den Fleischwolf gedreht. Zumindest sind wir so bedient, dass die dreckigen Klamotten - bzw. das was davon übrig ist - sofort in die Ecke unseres Baumhauses fliegen, die geliehenen Gummistiefel zurück an den Verleiher wandern und der nach nur zwei Stunden Pause angedachte Abend-Hike ohne Tom & Lissy stattfindet. Ich bin Beamter, nicht Tarzan. Und ich habe vier Tage Dschungelcamp und kein Survival-Training gebucht.

      Lustig, interessant und den Horizont erweiternd war es trotzdem, wenn auch mit etwas weniger Tiersichtungen als erhofft. Aber wie sagt der Bayer - schad' is, das gar is', aber guad is', das war is'.

      Damit wäre dieser kurze Ausflug in unbekanntes Terrain dann auch ausreichend gewürdigt. Husch, husch unters Moskitonetz und morgen geht es straight back in ein "normales" Urlaubsfeeling. Zuallererst aber vermutlich in die Reinigung.

      Vokabel des Tages:

      día de lavado = Waschtag
      Read more

    • Day 26

      Rumble in the Jungle

      January 18 in Peru ⋅ ☁️ 28 °C

      Das Dschungelabenteuer startet wild. Nicht weil uns ein Tapir, Jaguar oder Totenkopfäffchen auflauert, sondern weil die Crew der Tour schon knapp eine Stunde früher als vereinbart zur Abholung klingelt. 3.30am statt 4.30am ist tatsächlich recht fies, wenn Du quasi noch nackert mit der Zahnbürste im Mund die eigenen Gehirnzellen sortierst.

      Am Ende sind es weitere vier Mitreisende (2 x D, 2 x France), die auf diese Art und Weise eingesammelt werden und sich gemeinsam mit Fahrer, Köchin und Guide dem Regenwald nähern. Dieser macht dann seinem Namen gleich mal alle Ehren, denn es regnet punktgenau ab dem Eintrittstor zu Manu sprichwörtlich Hunde und Katzen. Pffff, das domestizierte Viehzeug hab ich auch daheim - da erwarte ich in den nächsten 72 Stunden deutlich mehr.

      Knappe zwei Stunden später hat sich dieser Wunsch erfüllt und ich stehe im eigenen Saft. Herzlich Willkommen subtropisches "da-läuft-Dir-der-Schweiß-über-den-Rücken-in-die-Unterhose" Klima. Wenn ich jetzt einfach umfalle, kann man mich gleich als Crispy-Thomas an die Fische verfüttern. Noch ist es aber nicht so weit und wir erreichen über einen reißenden Rio alto Madre de Dios unsere Dschungel-Lodge. Insgesamt hat die Anfahrt mit Kleinbus und zwei verschiedenen Booten fast 12 Stunden gedauert - da muss man sich erstmal aklimatisieren.

      Auf jeden Fall sind wir dort angekommen, wo wir hinwollten - mitten im Dschungel von Manu. Aber wollten wir das wirklich? Zumindest fressen uns das Kleingetier und die Insekten bei unserer Ankunft fast auf und unser Guide bittet uns nachdrücklich, vor allem auf Bullet-Ants zu achten, deren Biss wohl massive Schmerzen und Verletzungen - eben ähnlich einer Schussverletzung - verursacht. Und jetzt darf jeder dreimal raten, was das erste gesichtete Kriechtier in unserem kleinen Basic-Baumhaus dann tatsächlich war. Lieber Gott, da wirste ehrfürchtig.

      Aber wenn man hier mal gelandet ist, befindet man sich unweigerlich in einer Einbahnstraße. Als würden wir hier ohne fremde Hilfe jemals wieder wegkommen. Der Staff der Lodge ist fürsorglich und nett, die werden schon wissen was sie machen. Und wenn nicht, findet uns eh niemand mehr.

      So dackeln wir zu nächtlicher Stunde noch gut zwei Stunden durch das Unbekannte und suchen nach dem heiligen Gral der Erleuchtung. Den finden wir nicht, aber der Fotoapparat hat eine Menge zu tun. Hätte mir ein guter Freund aus Fußballkreisen mal erzählt, dass ich Frösche und Co. mit einer Taschenlampe suche, ich hätte ihn ausgelacht. Plötzlich macht es sogsr Spaß. Tatsächlich bin ich der einzige unserer kleinen Gruppe, der auf diese altmodische Archivierung von Urlaubserinnerungen zurückgreift - ist mir auch ein Rätsel, wie man Tierbeobachtungen nur mit Handy bewaffnet vor sich selbst rechtfertigt.

      Egal, irgendwann sind wir durch mit der Runde, die Crew ballert uns leckeres Dschungelfood auf den Tisch und wir verkriechen uns saumüde unter das doppelte Moskitonetz in unserem 3-Nächte Domizil - freilich nicht, ohne dass ich vorher elegant den Duschkopf unserer Behelfsduschkabine in alle Einzelteile zerlegt habe. Ruhiges und besonnenes Handeln ist eine meiner Spezialfähigkeiten.

      Kleine Anmerkung am Rande - wer jemals ernsthaft mit dem Gedanken spielt, Nächte im Rahmen einer Dschungeltour würden als romantische wiedergeborene Honeymoon-Erotik durchgehen, den muss ich bitter enttäuschen. Da würden beim Akt selbst so viele ungebetene tierische Teilnehmer dazwischenfunken, dass man glatt von einem Gangbang sprechen müsste.

      Vokabel des Tages:

      mosca suelta - Fliegenklatsche
      Read more

    • Day 27

      Auf den Spuren... von was eigentlich?

      January 19 in Peru ⋅ ☁️ 28 °C

      Welcher Arsch erzählt eigentlich, dass man im Dschungel die Seele baumeln lassen kann? Von wegen. Die erste Nacht ist eher unruhig, zumindest springt irgendwann nach Mitternacht eine Kröte laut krakehlend durchs Zimmer. Lissy schläft natürlich den Schlaf der Gerechten, aber hätte ja auch (gerne) ein Jaguar sein können. Immerhin hat uns kein unbekanntes Flugobjekt mitten in die Koje geschissen, wie unseren unmittelbaren Baumhauskollegen ;) Aber gut, der Vogel mag wohl keine Berliner. Kann man ihm nicht komplett verdenken.

      Tatsächlich ruft unser Guide noch vor dem Frühstück um 5.15 Uhr zur Morgenandacht. Da musst Du dann schon aufpassen, dass Du Sonnenschutz, Mückenspray, Zahnpasta und Kontaktlinsenmittel in der richtigen Reihenfolge verwendest, ansonsten großes Pfui und Aua. Direkt motiviert wandere ich nicht bis zur ersten Salzlecke des Tages, um dem Federvieh beim Frühstück zuzusehen, aber man kann dem Gruppenzwang ja nicht schon am ersten kompletten Dschungeltag Goodbye sagen.

      Danach wartet unser Frühstück und es steht uns frei, einen Finger in einen Termitenbau zu stecken, weil die kleinen Racker a) gut schmecken und b) einen ganzen Haufen Proteine enthalten. Klar. Und am Nachmittag schwimme ich dann einmal durch den Madre de Dios, denn die Krokos und Piranhas beissen nicht, die wollen nur spielen.

      Scheint aber überhaupt eine lustige Gegend hier zu sein. Ein Teil dieser Regenwaldregion ist touristisch erschlossen. Einen Fußlauf weiter beginnt das Revier der indigenen Ureinwohner ohne jeglichen Kontakt zur Zivilisation. Das sind also diejenigen, die dir bei Kontakt mal schnell einen Giftpfeil in das rechte Nasenloch oder direkt in den Kopf blasen. Auf die andere Seite des Flusses sollte man bei aller Not besser auch nicht flüchten, denn dort betreiben Splittergruppen der Narcos-Rebellen ihr Geschäft. Wir würden also Giftpfeile maximal gegen moderne Waffen tauschen und am Ende (remember Argentinien 2019) nur wieder eine eigene Nachrichtenmeldung im Fernsehen riskieren. Ehemalige Covid-19 Touristen im Dschungel von Peru entführt. Nö, echt nicht. Da kann ich ja gleich nach Giesing ziehen.

      Insgesamt latschen wir an diesem Tag gut drei Stunden durch den Dschungel und es ist ein wenig wie Biologie-Unterricht für Erwachsene. Interessant wird es immer dann, wenn größere Tiere ins Sichtspektrum wandern, die aber meist recht schnell im Dickicht verschwinden. So läuft uns tatsächlich der recht seltene La Tayra vor die Augen, meine Kameralinse ist aber zu langsam. Kein Foto, zählt also nicht. That's Nature. Wenn Du dann wenig später vor einer tödlichen Vogelspinne stehst, die dich bei Kontakt innerhalb von sechs Stunden tötet, oder wenn der Guide in einem wabeligen Nest einer Tarantel herumbohrt, wirst Du trotzdem nachdenklich. Muss man das haben? Ja!

      Pünktlich zum Anbruch der Dunkelheit steht eine komplett dehydrierte Kleingruppe dann an einem beeindruckenden Aussichtspunkt quer über das nicht enden wollende Amazonasgebiet. Ein "on-the-point" Blick auf die grüne Lunge dieses Planeten. Einzigartig. Lebenswichtig. Bedroht.

      Vokabel des Tages:

      mas de eso - mehr davon
      Read more

    • Day 57

      Parque Nacional Del Manu - Tag 3

      May 5, 2018 in Peru ⋅ 🌬 18 °C

      Leider keinen einzigen Tapir gesichtet, dafür aber wenig geschlafen und ein paar Moskitostiche zugezogen...
      Heute machten wir mehrere Spaziergänge durch den Jungle, unteranderem zu einer Aussichtsplattform, wo wir die Nacht abwarteten. Beim Night-Walk zurück zur Lodge suchten wir dann allen möglichen Nachtaktiven Tieren.... Es dauerte auch nicht lange und wir entdeckten eine riesige Tarantel und viel mehr Ekliges aber unglaublich Spannendes.
      Nach dem Nachtessen stand für mich dann ein weiterer Junglewalk auf dem Programm - ich durfte mein Tapir-Glück nochmals versuchen und eine 2. Nacht im Jungel verbringen. Und Yeah - Tapir gesichtet!
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Fitzcarrald

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android